Kilian Quenstedt DAAD Paris, Info-Service Das französische Hochschulwesen
Das französische Hochschulwesen Überblick Bologna-Reform in Frankreich Hochschultypen Zugangsvoraussetzungen
Überblick I 2,3 Mio. Studenten 70 % an Universitäten 12 % ausländische Studenten Anzahl der ausländischen Studenten hat sich seit Ende der 90er Jahre fast verdoppelt
Überblick II 3.500 Hochschulen 83 Universitäten 224 écoles d’ingénieur davon ein Vietel an Universitäten angegliedert 220 écoles de commerce 120 Kunsthochschulen 20 Architekturhochschulen 3.000 andere Hochschuleinrichtungen
Bologna-Reform in Frankreich Studienzyklen: licence master (forschungs- oder berufsorientiert, Unterscheidung master 1 / master 2) doctorat Abweichungen von diesen Zyklen: grandes écoles (Ing.-Wiss., Wiwi), Medizin… ECTS diploma supplement
Das franz. HS-Wesen in schematischer Darstellung Quelle: MESR
Hochschultypen I: Universitäten staatlich alle Fächer keine Zulassungsbeschränkung für das 1. Studienjahr bieten sowohl berufs- wie auch forschungorientierte Studiengänge betreiben Forschung (doctorat)
Hochschultypen II: (grandes) écoles staatlich oder privat sehr selektiv (Aufnahmeprüfungen entweder direkt nach dem bac oder nach dem Besuch von zweijährigen classes préparatoires (Vorbereitungsklassen) vergeben staatliche (meist: Master) oder hochschuleigene Diplome Beispiele: École nationale supérieure (ENS Paris, Lyon, Cachan) Écoles d’ingénieurs (École polytechnique, École des mines, École des ponts et chaussées, ENSAM…) Écoles de commerce (HEC, ESSEC, ECCP-EAP…) Institut d’études politiques - « grande école » ist ein unscharf umrissener Begriff:
Hochschultypen III: andere Hochschulen rund 3.000 weitere staatliche oder private Hochschuleinrichtungen, die verschiedenste Fachgebiete abdecken: paramedizinischer Bereich (Krankenschwestern, Hebammen,…) Kommunikation, Design, Mode Tourismus, Gastronomie Landwirtschaft, Lebensmittelsektor Wirtschaft, Technik
Zulassungsvoraussetzungen baccalauréat oder gleichwertiges Diplom (Abitur) ausreichende franz. Sprachkenntnisse Gemeinhin verlangen Hochschulen den Nachweis ausreichender Sprachkenntnisse: DELF B2 oder DALF C1 oder entsprechenden TCF. Abweichende Regelungen kann es im Rahmen von Austauschprogrammen (Erasmus, …) geben. Französisch-Leistungskurs befreit vom Ablegen eines Tests. Je nach Hochschultyp, Studiengang und Studienzyklus: Eignungsprüfungen, Mindestnoten, Teilnahme an Auswahlverfahren… Anerkennung des Abitus geregelt in
Ausgewählte Fragen Promotion doctorat Lehr- und Lernkultur in Frankreich studentische Mobilität
Promotion doctorat I Anzahl der abgeschlossenen Promotionen 2011: 13.374 2010: 12.883 2008: 12.356 2006: 11.421 2004: 10.137 72.000 eingeschriebene Doktoranden (2008) davon rund 1/3 Ausländer (stetige Zunahme seit 2004: 10.137)
Promotion doctorat II Zulassungsvoraussetzung: 3 Jahre Master + gesicherte Finanzierung 3 Jahre Abschluß docteur im Rahmen von écoles doctorales (Graduiertenkollegs), die an Universitäten oder andere Forschungseinrichtungen angeschlossen sind (fast) keine individuell betreuten Promotionen
Promotion doctorat III écoles doctorales koordinierte Teamarbeit zu einem wiss. Thema begünstigt inter- oder pluridisziplinäres Arbeiten Betreuung des Doktoranden im Hinblick auf die Dissertation im Hinblick auf die berufliche Zukunft écoles doctorales werden aller vier Jahre von der Agence d'évaluation de la recherche et de l'enseignement supérieur begutachtet
Promotion doctorat IV Internationalisierung von écoles doctorales spezifische Stipendien collèges doctoraux co-tutelle oder co-direction eine Dissertation – zwei Abschlüsse ? Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung (Sprache, Aufenthaltszeiten und Dauer, Finanzierung, Inspektionsreisen der Betreuer, Verteidigung…)
Lehr- und Lernkultur in Frankreich geringere Autonomie bei der individuellen Gestaltung des Studiums Präsenzpflicht bei Vorlesungen, mehr Wochenstunden, Frontalunterricht Heranführung an wissenschaftliches Arbeiten geschieht nur allmählich (eigentlich erst im Master) stark hierarchisch geprägtes Verhältnis Professor / Student
Studentische Mobilität individuelle Mobilität mehr Freiheit = mehr Risiken? Bedeutung rückläufig strukturierte Mobilität ERASMUS o.a. Austauschprogramme integrierte bzw. Doppeldiplomstudiengänge Deutsch-französische Hochschule (DFH) http://www.dfh-ufa.org