Gefahren beim Umgang mit Magnesium!

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 Präsentation transkript:

Gefahren beim Umgang mit Magnesium! von Christian Katzer und Mike Dreyer

Anhang aus Merkblatt Magnesium im Fahrzeugbau ( Feuerwehr Fachthemen ) Allgemeines Zur Gewichtsreduzierung im Kraftfahrzeugbau und somit auch zur Einsparung von Kraftstoff kommt es vermehrt zum Einsatz von Magnesium. Konkret finden diese Magnesiumteile als Motorblöcke, Zylinderkopf-Deckel, Ansaugkrümmer, Getriebe- bzw. Kupplungsgehäuse, Armaturenträger, Sitzlehnenrahmen und auch Türstrukturen in Verbindung mit anderen Werkstoffen und Bauteilen bei Fahrzeugkarosserien Verwendung. Aufgrund dieser neuen Produktphilosophie der Fahrzeughersteller kommen auf die Feuerwehren neue Einsatzstrategien beim Brand zu. Deshalb soll mit dieser Information die notwendige Sensibilität für die Thematik "Brandgefahr und Löscheinsatz" nicht nur im Bereich der Fahrzeugbrände, sondern vor allen Dingen bei der Bearbeitung von Magnesium-Bauteilen und die damit auftretenden Probleme und Gefahren im Werkstattbereich oder im Bereich der Hobbybastler geweckt werden.

Fahrzeugbrände – Technische Hilfeleistungen Bei Fahrzeugbränden oder Technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen ist eine gewisse Vorsicht angebracht. Versuche in der Fahrzeugindustrie haben aufgezeigt, dass Magnesiumbauteile erst nach mehrminütiger Flammenbeaufschlagung (Zündpunkt je nach Legierung bei ca. 2.8000 Celsius) in Brand geraten sind. In diesem Zusammenhang wird auch auf das Auslaufen von Kraftstoff und Öl hingewiesen. Bei Kontakt von brennendem Magnesium mit Wasser oder Feuchtigkeit entsteht ein blendhelles Flammenbild. Eine Brandbekämpfung muss mit der notwendigen Ruhe und Umsicht angegangen werden.

1. Verhaltensweisen bei Fahrzeugbränden Bei Bränden von Magnesium-Bauteilen (nach der klassischen Lehrmethode bei den Feuerwehren), wenn vorhanden auf Löschpulver Brandklasse D (3 bis 5-fache Menge Pulver / Brandgut) Zement trockenen Sand Graugussspäne zurückgreifen. Wenn es die Umgebung zulässt und keine Personen gefährdet sind, entweder wie bisher mit viel Wasser aus sicherer Entfernung löschen oder die Magnesium-Brandmasse kontrolliert abbrennen lassen Umgebung kühlen Angriffsleitung in Bereitstellung

2. Bereich der Bearbeitungsindustrie, mechanischen Werkstätten und Hobbybastler Magnesium ist in den unterschiedlichsten Werkstoffen und -formen zu finden und wird den Belangen eines jeden Einzelfalls entsprechend in Werkstätten und in industriellen Bereichen sowie im Reparatursektor in Kundendienstwerkstätten von Automobilherstellern, in Tankstellen und im Bereich Hobbybastler bearbeitet. Es ist insoweit auf den jeweiligen Kenntnisstand der Beteiligten abzustellen.

a) Werkstattbereich Jede(r) mit Magnesium umgehende Person/Betrieb muss sich über die leichte Entzündlichkeit dieses Werkstoffes und die explosionsartige Brandausbreitungsgefahr bei Staub-, Pulver- und Luftgemischen im klaren sein. Entsprechende Schutzmassnahmen gehen auch aus der TrgA 509 hervor. Grundsätzlich gilt: strikte Trennung von zu bearbeitenden Werkstoffen (Magnesium- und Eisen-Stäuben/-pulver/-spänen). Hier ist eine besondere Gefahr beim Trennschleifer-/Schleifscheiben-Einsatz gegeben Lagerung und Transport nur in besonders gekennzeichneten, geschlossenen Behältern absolutes Rauchverbot Vorhalten trockener Löschmittel Für solche Bereiche sollte u.a. im Rahmen von Begehungen (z.B. Vorbeugender Brandschutz) auf die Gefährlichkeit aufmerksam gemacht werden mit der örtlichen Feuerwehren einen Alarmplan erstellen.

b) Hobbybastler Für den Bereich der Hobbybastler sollten die Feuerwehren im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit auf die Gefahrensituation hinweisen. Da diese in der Regel keine Vorstellungen über die Reaktion von Magnesium-Pulver/Späne – Wasser haben, könnte den Hobbybastlern anhand von Vorführungen dieses praktisch vor Augen geführt werden. Es wird auf die Regeln der Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Berufsgenossenschaften hingewiesen.

Der Werkstoff Magnesium!

Versuch 1

Was passiert, wenn man Magnesium schneidet??

Schleifarbeiten an einem Werkstück aus Magnesiumlegierung

Schleifstaub legt sich auf dem Pflaster nieder

Durch Energiezufuhr zündet der Schleifstaub und verbrennt in einer grellen Flamme

Wir stellen fest: Diese Probleme können an vielen Arbeitsplätzen auftreten. Unter anderem bei Schleifarbeiten bei der Lackiererei oder im Karosseriebau sowie im Werkzeug- und Maschinenbau

Versuch 2

Person bearbeitet ein Magnesiumwerkstück Der normale Alltag! Person bearbeitet ein Magnesiumwerkstück

Bei Schleifarbeiten, legt sich der Staub auf die Arbeitskleidung nieder

Durch schleifen an einem Stahlgewindebolzen wird dem Staub Energie zugeführt, dieser entzündet sich schlagartig

Das könnte gefährlich werden

Versuch 3

Einsatz Feuerwehr Steinfeld: Samstag 13:35 Uhr eine Autowerkstatt steht in Flammen. Bei den Löscharbeiten bemerken die Feuerwehrleute, ein seltsames Flammenbild.

Einsatz Feuerwehr Steinfeld: Samstag 13:35 Uhr eine Autowerkstatt steht in Flammen. Bei den Löscharbeiten bemerken die Feuerwehrleute, ein seltsames Flammenbild.

Bei diesen Brand stellte man anschließend fest, das in der Halle Felgen, Getriebe und Motorenteile aus Magnesiumlegierung lagerten. Bei Löschversuchen mit Wasser, kam es zu kleineren Explosionen. An Hand, eines Versuches, wird dies nachgestellt.

Aluminium - Magnesiumlegierungsstücke werden auf ein Kohlefeuer erhitzt.

Langsam tasten wir uns heran Löschversuch mit Wasser aus einer Kübelspritze

Durch löschen mit Wasser kommt es zu Explosionen Durch löschen mit Wasser kommt es zu Explosionen. Brennende Legierungstropfen werden aus dem Feuer geschleudert. Wegen dieser Gefahr legte der Feuerwehrmann ein Hitzeschutzanzug an.

Erfahrungswerte mit Schaum:

Glühende Magnesiumlegierung, nach Schaumeinsatz

Richtiges Löschmittel bei Bränden von Leichtmetallen wie Magnesium sind : Metallbrandpulver ( Pulver Brandklasse D ) 3 bis 5-fache Menge Pulver / Brandgut Zement Trockenen Sand Graugussspäne

Wasser und Schaum ! Wie wir in den Versuchen gezeigt haben ist Wasser und Schaum kein geeignetes Löschmittel für die Bekämpfung von Magnesium sowie aller Leichtmetallbrände.

Nur wenn es die Umgebung zulässt und keine Personen gefährdet sind, entweder Wie bisher mit viel Wasser aus sicherer Entfernung löschen oder Die Brandmasse kontrolliert abbrennen lassen Umgebung kühlen Angriffsleitung in Bereitstellung

Das Versuchsteam

Wir bitten Sie Infos, Erfahrungsberichte und Bilder zum Thema Metallbrand an uns zu senden. Christian Katzer St. Florianstr.1 49439 Steinfeld