Grammatikcrashkurs für Lehrende Mag. Dr. Justyna Haas DER INFINITIV Grammatikcrashkurs für Lehrende Mag. Dr. Justyna Haas
Methodische Grundlagen Vom Sprachgebrauch ausgehend werden Infinitivkonstruktionen auffallend oft im Sprachgebrauch benutzt. Allerdings führt man sie erst auf der Stufe B1 ein. Einfache Strukturen kann man jedoch bereits auf der Stufe A2 einführen: Ich habe keine Lust, mit dir zu sprechen. Er hat mir versprochen, anzurufen. Es ist wichtig, pünktlich zu kommen.
Wichtige Regeln aufzeigen Es ist wichtig, einen klaren Unterschied zwischen der Verwendung des Infinitivs mit „zu“ und ohne „zu“ herbeizuführen. In manchen Sprachen wird das Bindewort „zu“ niemals verwendet und daher wird das infinite Verb immer ohne „zu“ an jedes beliebige finite Verb angeschlossen: Vergleiche: Chcę jechać w góry. Ich will in die Berge fahren. Planuję jechać w góry. Ich habe vor, in die Berge zu fahren.
Verwendung - Beispiele In meinen Präsentationen siehst du, dass es einen Sinn macht, zunächst die Verben zu besprechen, in denen man kein „zu“ verwendet. Das sind Modalverben und einige Verben wie: lassen, hören, sehen, bleiben, gehen, helfen, lernen. In weiterer Folge werden wichtige Beispiele für die Verwendung von Infinitiv mit „zu“ präsentiert.
Achtung! Fehler! Wo begehen Lernende die meisten Fehler? Viele verwechseln den Infinitiv mit „zu“ mit der finalen Infinitivkonstruktion „um…zu“. Hier ein Beispiel: Ich habe keine Lust, um ins Kino zu gehen. In diesem Fall ist das kein Finalsatz. Die Konstruktion mit dem Infinitiv antwortet nämlich nicht auf eine Frage: „zu welchem Zweck“ sondern auf die Frage: „Worauf hast du keine Lust?“. Sie ist also Ergänzung des Akkusativobjekts (haben Lust + worauf?). Es heißt also: Ich habe keine Lust, ins Kino zu gehen. (Infinitiv mit „zu“) Ich sage den Termin ab, um ins Kino zu gehen. (Finalsatz)