Strafen in der Stationären Erziehungshilfe

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 Präsentation transkript:

Strafen in der Stationären Erziehungshilfe Lehrforschungsprojekt der Fachhochschule Dortmund

Strafen als heikles Thema in der Praxis in der Literatur und als Gegenstand einer Befragung

Der Fragebogen: Pretests in 20 Einrichtungen Überarbeitung 1276 Briefe an Einrichtungen in 7 Bundesländern

Die Rücklaufquote: 43%

Wer uns geantwortet hat: zu 90% GruppenmitarbeiterInnen der Frauenanteil betrug in den neuen Ländern 71%, in den alten Bundesländern 51%

Werden uns die Befragten Das Problem: Werden uns die Befragten wahrheitsgemäß antworten?

Die Lösung des Problems: im Anschreiben im Fragebogen selbst

einen schriftlich festgelegten Katalog von 26% der Befragten gaben an, einen schriftlich festgelegten Katalog von pädagogischen Reaktionen auf unerwünschtes Verhalten zu haben. Mehr als die Hälfte (52%) hält „Straf“kataloge für günstig

Rangordnung des Fehlverhaltens (Mehrfachnennung) Verbale Aggressionen 78% Verstoß gegen Gruppenregeln 67% Zerstörung von Sachen 53% Gewalt der Kinder/ Jugendlichen untereinander 35% Verweigerung des Schulbesuchs 32% Alkohol- oder Drogenmissbrauch 26% Diebstahl 25% Gewalt gegen MitarbeiterInnen 4%

Rangordnung der Sanktionsmittel (Mehrfachnennung) Reflexions-/Gruppengespräch 89% Wiedergutmachung 84% Arbeitsauflagen 57% Verstärkerprogramme 51% Ausschluss von Aktivitäten 45% Hausarrest/ Ausgehverbot 44% Fernsehverbot 42% Teilnahme an bestimmten Gruppen 35% Täter-Opfer-Ausgleich 34% Taschengeldentzug 29% Heimfahrverbot 24% Ignorieren des Verhaltens 20% Zimmerarrest 18% Befristete/ dauerhafte Verlegung in eine andere Gruppe 18% Sonstiges 20%

Problematik des Taschengeldentzugs: 29% praktizieren Taschengeldentzug, obwohl dies grundsätzlich nicht statthaft ist.

In 44% der Fälle können Kinder und Jugendliche an der Auswahl und Bemessung der Strafen mitwirken

92% der Befragten sind der Ansicht, dass sie mit der Strafpraxis gut zurechtkommen aber 78% glauben, sie würden sich im Zusammenhang mit Strafen gelegentlich alleine gelassen, ohnmächtig und hilflos fühlen.

Rangordnung der Reaktionsweisen (Mehrfachnennung in %) positiv negativ

reagieren die Betroffenen selten oder nie einsichtig 45% der Fälle reagieren die Betroffenen selten oder nie einsichtig 41% der Fachkräfte sind der Auffassung, dass die Bestraften häufig mit Aggressionen auf die Strafe reagieren

Körperstrafen: 2,4% sind der Ansicht, diese kämen häufig vor. 51% glauben, dass Körperstrafen selten vorkämen.

Diskussionsbedarf Sind „Straf“kataloge pädagogisch sinnvoll? Taschengeldentzug Fast die Hälfte der Kinder und Jugendlichen reagiert auf Strafen negativ Körperstrafen – noch existent in der Heimerziehung?