Jetventilation in der HNO

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Dauermagnete Bei magnetischen Materialien unterscheidet man Eisenkerne bzw. Weicheisenstücke und Dauermagnete bzw. Hart-magnetische Materialien. Dauermagnete.
Advertisements

TAGUNG DER DEUTSCH-LUSITANISCHEN JURISTENVEREINIGUNG O processo penal português Panorâmica introdutória Der portugiesische Strafprozess ein einführender.
Ach wie gut, daß niemand weiß Der Schutz von Wissen
Herzlich Willkommen bei SIMPLE STABLE BULDING
Adjektivendungen Tabellen und Übungen.
ZWILLING Neuheiten 2008.
Das Hexenkochbuch Nicht Rattenschwänze, Spinnenbein
 Präsentation transkript:

Jetventilation in der HNO Vortrag am 02.03.2006 Andreas Hochberg

Indikationen in der HNO Vorbereitung der Ausrüstung Jetventilation - HNO Jetventilation? Was ist das? Wie funktioniert das? Indikationen in der HNO Vorbereitung der Ausrüstung Durchführung der Jetventilation Nachbereitung

Jetventilation - Begriffsbestimmung gepulste hochfrequente Verabreichung kleiner Gasvolumina über englumige Katheter oder Röhren (1-3ml/kgKG für 60-600/min) im Gegensatz zu geblockten Endotrachealtuben zur Umgebung offen

Jetventilation - Physik Hagen – Poisseuille Folge 1: Um den Widerstand der dünnen Jetkatheter zu überwinden, sind extrem hohe Arbeitsdrücke erforderlich.

Jetventilation - Physik Hagen – Poisseuille Folge 2: Der hohe Arbeitsdruck kann sich aufgrund des offenen Systems und der dünnen Katheter nicht bis in die Atemwege fortpflanzen.

Koaxiales Strömungsprofil freigesetzte Gasvolumina dringen vor allem im Zentrum der Atemwege vor Exspirationsvolumen entweicht hingegen vorwiegend in den wandnahen Bereichen aus den Atemwegen (backstream)

Ventouri-Effekt, entrainment Durch die hohe Geschwindigkeit der applizierten Gasvolumina wird Umgebungsluft mitgerissen (Sog). Dadurch wird das vom Ventilator abgegebene Gasvolumen erhöht und die tracheale Sauerstoffkonzentration verringert.

Intrinsic peep, Autopeep Weitere Begriffe Intrinsic peep, Autopeep entsteht in Abhängigkeit von der Atemfreqenz durch unzureichende Exspiration erhöht sich das intrapulmonale Gasvolumen und somit der endexsp. Druck Joule-Thomsen-Effekt Abkühlen des Jetgases nach Austritt aus der Katheteröffnung durch plötzliche Druckabnahme

Gasaustausch unter Jetventilation koaxialer Ein- und Ausstrom turbulent konvektive Massengas-transportmechanismen in den großen Atemwegen konvektive Strömungsbewegungen in den mittleren Atemwegen forcierte Diffusionsmechanismen in den kleinen Atemwegen

Indikationen in der HNO Infraglottische Jetventilation mit Jetkatheter Mikrolaryngoskopie / Laryngoskopie mit und ohne Einsatz von Laser Reinke-Ödem Stimmlippenpolyp Kehlkopfzyste

Indikationen in der HNO Panendoskopie Nur in Absprache mit dem Operateur! Durch die der Panendoskopie zugehörende Oesophagoskopie besteht ein erhöhtes Aspirationsrisiko.

Indikationen in der HNO Starre Bronchoskopie / Tracheoskopie über eine am Tracheoskop / Bronchoskop angebrachte Jetkanüle Jetventilation über Kleinsasser-Laryngoskop über eine im Kleinsasser–Spatel fixierte Doppelkanüle

Jetventilation über Kleinsasser-Laryngoskop

Andere Indikationen (informativ) Superponierte Jetventilation in der Intensivmedizin (ARDS) Jetventilation in der Trachealchirurgie Jetventilation der „ausgeschalteten“ Lunge bei der „Eine-Lunge-Anästhesie“

relative Kontraindikationen fehlende Compliance des Operateurs schwere COPD Oxygenierungsstörungen starkes Übergewicht Störungen des Gasrückstromes z. B. große Kehlkopfzysten

Abbruchkriterien anhaltende Oxygenierungsstörung starke Blutung starke Sekretbildung Regurgitation anhaltende Stenose des ungehinderten Rückstromes operativ ( Foetor, Rauchentwicklung…)

Abbrüche – eigene Statistik von 200 Jetventilationen 8 Abbrüche 2 x schlechte Oxygenierung zystenbedingte Stenose starke Sekretbildung 2 x operative Gründe Plazieren des Katheters unmöglich wegen Epiglotisödem Wunsch des Operateur

eigene Komplikationen Von 200 Jetventilationen verliefen 19 mit interventionsbedürftigen Komplikationen. Abfall der Sauerstoffsättigung unter 85% etCO2 > 6,5 kPa Katheterdislokation Bronchospasmus Backstream – Stenose

Vorbereitung der Ausrüstung Test der Geräte Schläuche Testen der Grenzwerte Testen des Katheters Spülen der Befeuchtereinheit Standardeinstellung prüfen

Narkose zur Jetventilation Monitoring Pulsoxymetrie EKG NIBP etCO2, alternativ transcutanes tcCO2

Narkose zur Jetventilation visuelles Monitoring Thoraxbewegungen Hautkolorit OP-Situs

Narkose zur Jetventilation TIVA (wie zur Intubationsnarkose) Propofolperfusor Remifentanilperfusor Mivacurium nach Indikation Fenistil (Ödemprophylaxe) Prednisolon (Ödemprophylaxe) Codein (Antitussivum)

Narkose zur Jetventilation

Narkose zur Jetventilation Standardeinstellung (meine Empfehlung) AD: 1,2bar AF: 160/min FiO2: 0,5 ID: 40%

Narkose zur Jetventilation paO2 paCO2 PAW PEEP FiO2  -- AD ()  (-)  Af ()   () I:E   () Venturi effect  () Klein, modified according to Biro

Narkose zur Jetventilation Ausleitung der Narkose (empfohlenes Vorgehen) AD: 0,6bar AF: 300/min FiO2: 1,0 ID: 40%

Narkose zur Jetventilation

Ihre Fragen bitte! Nachbereitung Befeuchtereinheit mit Luft „durchjetten“ Viel Spaß bei der Anwendung!! Ihre Fragen bitte!