Das Europäische Gesellschaftsmodell Leitbild und Konsequenzen für die Wettbewerbsfähigkeit Konjunkturgespräch Oberösterreich Veranstaltet vom Land Oberösterreich und der Raiffeisenlandesbank 15. September 2005 Karl Aiginger H:user/aig/vortrag/oberösterreich_2005.ppt
Aufbau des Referats Die neue Europadiskussion Die Frage nach dem Gesellschaftsmodell Reformansätze in europäischen Ländern Wirtschaftsstandort Österreich Notwendigkeit einer Wachstumsstrategie
Das Europäische Modell: Eine politische Erfolgsstory Mitgliedszahl und –werber Europa ohne innere Grenzen Friedensschaffende Funktion Reformpolitik inkl. Balkan, Türkei etc. Verfassung ist Fortschritt (trotz Ablehnung in F, NL)
Ökonomische Bilanz: Licht und Dunkel Aufholprozess gegen USA bis 1995 Starke Firmen inkl. Flugindustrie, Raumfahrt Erfolgreiche, starke Währung Seit 1995 keine Wachstumsdivide, hohe Arbeitslosigkeit Budgetdefizit bei 3 %, im "besten Jahr der Weltwirtschaft" Europäische Infrastrukturprojekte verzögern sich
Das Europäische Modell: Die Außensicht Hoher Staatsanteil, hohe Steuern Regulierte Arbeits- und Produktmärkte Hohe Sozialkosten Hohe Umweltkosten und Regulierung Geringe Mobilität (sozial, beruflich, geografisch) Ist Europa konkurrenzfähig mit neuen Mitgliedern/Nachbarn? mit China und Indien, mit den USA?
Das Europäische Modell: Die Innensicht Charakteristika des Europäischen Gesellschaftsmodells: Absicherung der sozialen Risken (Krankheit, Alter, Arbeitslosigkeit, Armut) Institutionalisierte Arbeitsbeziehungen, sozialer Dialog (Mitbestimmung, Arbeitsschutz) Überwiegend staatliche Pensionen, Spitäler, Schulen Sozialer Zusammenhalt, Familienpolitik Grenzen für Einkommensunterschiede Ökologische Nachhaltigkeit als Ziel
Vergleich EU – USA nach Sozialindikatoren Sozialausgaben (2001); % 25,8 23,4 Sozialausgaben (öffentl.; 2001); % 24,0 14,8 Einkommensverteilung (top 20%/low 20%) 4,7 9,4 Armutsgefährdung (2001); % 16.0 17.1 Lebenserwartung (2002); Jahre 71,3 69,3 Säuglingssterblichkeit (2001); % 5,1 6,8 Ärzte je 1000 Einwohner 3,3 2,8 Gesundheitsausgaben/BIP (2002); % 8,5 14,7 Leseunkundigkeit; % 1,6 3,0
Langfristiger Vergleich EU – USA nach wirtschaftlichem Ergebnis Wachstum 1960/2000 4,1% 4,7% Wachstum pro Kopf 1960/2000 3,7% 3,1% Wachstum pro Stunde 1960/2000 4,7% 2,4% Beschäftigungswachstum 1960/2000 0,6% 2,5% Beschäftigungsquote 2005 66,7% 76,1% Arbeitslosenquote 2005 8,0% 5,2%
Europas Aufholprozess in der Produktivität
Rückfall im Aufholprozess 1995 bis 2004 Vorsprung USA
Was lief schief in Europa 1995 bis 2005? Technologische Erklärung 2 neue radikale Innovationen: IKT, BioTech Europa ist schrittweiser Innovator Reaktion auf jahrzehntelangen Aufholprozess neue Anforderungen an der "Technologiefront" Politikversagen fehlende/ungenügende/asymmetrische Makropolitik Defizit bei Zukunftsinvestitionen (F&E, Ausbildung, Infrastruktur) Priorität der Politik (politische Union, Erweiterung, Euro)
„Zufälle“ Balkankrieg Aufbau neuer Institutionen Last der deutschen Einheit Krise Frankreichs, Italiens Überraschend starker Euro Ölpreisschocks Aber auch: Fehler wiegen in Zeiten der Globalisierung schwerer z.B. Distanz UNI – Wirtschaft mangelnde Flexibilität, Mobilität, Weiterbildung
Wirtschaftspolitik: Strategielinien Liberalisierende/deregulierende Komponente: Binnenmarkt, Subventionsabbau, Liberalisierung/Marktöffnung Stabilisierende Komponente Inflationsbekämpfung, Defizitabbau, Schuldenabbau Wachstumsfördernde Komponente Infrastruktur, Forschung, Ausbildung 1 und 2 sind kurzfristig billiger, 3 belastet das Budget Konzentration der europäischen Politik auf 1 Asymmetrie bei 2: Maastricht, Euro, Stabilitätspakt Versagen bei 3: Lissabon-Strategie
Unterschiede im europäischen Modell: Typen Liberales Modell oder residualer Sozialstaat Armutsbekämpfung: gezielte Programme Vermögens- und einkommensabhängige Unterstützung Korporatistischer, mitteleuropäischer Wohlfahrtsstaat Versicherungsprinzip, erwerbsorientiert, Randgruppen nicht erfasst Universalistischer, skandinavischer Wohlfahrtsstaat Egalitär, umverteilend, inklusiv; institutionenorientiert Öffentliche Sozialausgaben in % des BIP 1980 1990 2003 EU 20,6% 23,4% 24,0% USA 13,3% 13,4% 14,8%
Wachstumsunterschiede in der EU in den 90er Jahren – sind Wohlfahrtsstaaten weniger dynamisch? Wachstum des realen BIP 1993 – 2002 Produktivitätswachstum Gesamtwirtschaft Wachstum des Potential Output Wachstum in der Sachgütererzeugung Produktivitätswachstum in der Sachgütererzeugung Beschäftigungsrate: Durchschnitt 1993 - 2002 Arbeitslosenrate: Durchschnitt 1993 - 2002 Inflationsrate: Durchschnitt 1993 - 2002 Anteil der Öffentlichen Schulden am BIP 2002 Anteil des Budgetdefizits am BIP 2002 Anteil der Steuern am BIP 2002 Anteil der Staatsausgaben am BIP 2002 GDP per Kopf zu KKP 2002
Makroökonomische Erfolgsindikatoren Europäischer Länder Ränge nach 13 Indikatoren Top 3 Big 3c
Vier Kernelemente erfolgreicher europäischer Länder Privates und öffentliches Kostenbewußtsein Langsame, aufgabenorientierte Senkung der Steuerquote Optimierung der ökonomischen Anreize Flexibilisierung und aktive Gestaltung von Arbeits- und Produktmärkten Technologische Exzellenz als Ziel Ökologische Vorreiterposition aufrechterhalten Konsensuale, drei- bis vierpolige Entscheidungsstruktur Langfristige, konsistente Wirtschaftspolitik Hohes Wachstum, Beschäftigung, ausgeglichenes Budget
Altes vs. Neues Europäisches Wohlfahrtsmodell (NEM) I
Altes vs. Neues Europäisches Wohlfahrtsmodell (NEM) II
Reformelemente für das europäische Modell Wachstumsstrategie betonen Flexicurity am Arbeitsmarkt (Verbesserung der Anreize; Verbindung von Flexibilität und Sicherheit) Forcieren von Zukunftsinvestitionen auch als Politikaufgabe Nutzung der ökologischen und Sozialen Intervention für Standortpolitik
Beispiel Arbeitsmarkt Qualifikationsangebote während der Arbeit und bei Arbeitslosigkeit Höhere, flexiblere Arbeitszeiten tauschen gegen Weiterbildungsperiode Weniger Absicherung, mehr Wiedereinstiegsförderung Betriebliche Karriereplanung für ältere Personen, Saisonberufe (Fremdenverkehr, Bau, Pflege) Teilzeit als bewusste Wahl für Lebensphasen Recht auf Vollzeit nach Teilzeit und auf Teilzeit nach „All inclusive“ Perioden Bedingungen für Sozialleistungen: „Fördern und fordern“ Welfare to Work Elemente mit motivierender Rhetorik Wiedereinstieg fördern Wiedereingliederungsbeihilfen, Easy Job, Wiedereingliederungsbeihilfen, reformierte Negativkomponente Dezentralisierung der Arbeitsmarktpolitik, Einbezug der Sozialhilfe
Wachstumsvergleich mit Deutschland und der EU BIP Wachstum; % gegen das Vorjahr; gleitender 3-Jahresdurchschnitt Q: WIFO-Berechnungen; AMECO
Wachstumsposition Österreichs 1990 bis 2005 Q: WIFO-Berechnungen aufgrund Eurostat (AMECO) bzw. Frühjahrsprognose der Europäischen Kommission und für Österreich April-Prognose des WIFO.
BIP pro Kopf in der EU 2004 In 1000 EURO zu Kaufkraftparitäten Q: WIFO-Berechnungen; AMECO
Erfolgsindikatoren – Österreich vs. EU
Warenexporte und -importe Österreichs in Mrd. €
Handelsbilanz in % des BIP
Export- und Import-Unit Values Industriewaren Österreichs NACE 15 bis 36
Direktinvestitionen: Bestände
Arbeitskosten je Stunde in der Sachgütererzeugung 2002 Österreich: 20.9 € EU: 20.3 € EU
Cash-Flow-Quote in der Sachgütererzeugung
Körperschaftsteuersätze in der EU 2003
Zusammenfassung: Dynamik und Kosten Österreich ist europäisches Spitzenland im Einkommen Produktivität überdurchschnittlich, Industriedynamik Preisliche Wettbewerbsfähigkeit gegeben/verbessert Wachstumsvorsprung gegen Deutschland, Italien, Schweiz Vorsprung bei Beschäftigung, Umwelt verringert Wettbewerbsfähigkeit beruht zu sehr auf vergangenen Stärken Immer noch Billigkonkurrenten Vorteilsverlust bei mittleren Technologien, Qualität
Kritische Wegkreuzung Die Zukunft Wechsel zu Technologiegeber Vom Filialbetrieb zum Headquarter Konkurrenzfähigkeit wird bestimmt von Forschung Ausbildung/Weiterbildung Neuen Technologien
Die neue Geographie
Die Hierarchie der Wachstumsdeterminanten
Wachstumsfaktoren – Österreich vs. EU
Wachstumsfaktoren – Österreich vs. Top 3 Top 3: Schweden Finnland Dänemark
F&E in % des BIP A
F&E in % des BIP B
Tatsächliches Wachstum + WIFO-Prognose Wachstum des realen BIP 2000 – 2005: + 1,5 % Prognose 2005/2009: + 2,3 % (Euro-Raum: 2,1%) Nur bei 2,5 % - 3 % sinkt die Arbeitslosigkeit Pensionssystem wird dauerhaft saniert sein Lohnnebenkosten können gesenkt werden Schulden können zurückgezahlt werden Regionale, nationale, europäische Wachstumsstrategie nötig Wachstumspfad in Österreich auf 3 % heben
Wachstum von 2,3% ist zu gering für Senkung der Arbeitslosigkeit Arbeitslosenrate verharrt auf 4,5% (EU-Rate) und 7,1% (AMS) Absolut steigt Arbeitslosigkeit von 247.000 auf 257.000 Beschäftigung steigt um ca. 30.000 pro Jahr Arbeitskräfteangebot um 31.000 Quellen des Angebotschubes: Anstieg der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter +0,3% Ausweitung der Saisoniers und Gastarbeiter aus EU15-Staaten Erleichterung bei Arbeitsgenehmigung für Ausländer in Österreich Verringerung der Frühpensionen
7 Strategielinien einer Wachstumsstrategie Innovationen Ausbildung Weiterbildung Investitionen in die Infrastruktur Strukturreformen am Arbeitsmarkt Betriebsgründungen, Finanzierung, Headquarters Umwelttechnologie als Export- und Wachstumschance
Strategieelement Forschungsbereich Quantität der Mittel: 2,2 % zu 3 % Erschließung neuer Quellen (Privatisierung, Sponsoring) Struktur: Vielzahl der Players reduzieren Strategie: Schwerpunkte, Ziele Steuerbegünstigung für Auftragsforschung Technisch-naturwissenschaftlicher Anteil Risikofinanzierung Vernetzung Wissenschaft - Wirtschaft
Ansiedelungspakete bei Neuansiedlung von Forschungsabteilungen Spezialpakete Direktförderung für die ersten 3 Jahre Mitgestaltung von Ausbildungseinrichtungen (Fachhochschulen, BMS) Lehrwerkstätten/ Regionale Arbeitsvermittlung Qualität der Universitäten darstellen Generell: Vermarktung von Österreich als High-Tech-Land unzureichend!
Strategieelement Ausbildung Ausbildung ist wichtigster Konkurrenzfaktor eines Top-Landes Grundlage für Innovationen, Forschung, Marketing, Globalisierung Defizite in Österreich Hohe Ausgaben pro Schüler und pro Student Lange Ausbildungsdauer Geringer Anteil an Naturwissenschafter und Technikern Traditionelle Ausbildungswege dominieren Defizite bei Weiterbildung
Der steigende Stellenwert der Weiterbildung Technologischer Wandel beschleunigt sich Gelernte Spezialisierung zu eng Anreiz zu firmeninterner Ausbildung verringert sich durch Fluktuation Erwerbsbeteiligung soll gehoben werden Frühpensionierung fällt weg, Altersgrenze steigt Wichtigste strategische Reserve bei Arbeitskräfteknappheit Regionale Dimension der Weiterbildung durchsetzen: Gemeindebeauftragter
Erwerbsfähige Bevölkerung in 1000 Personen
Das österreichische Weiterbildungsdefizit Strukturindikatoren der EU Geringe Anzahl der Personen die an Weiterbildung teilnehmen Unternehmerausgaben für berufliche Weiterbildung in % des BIP Kursstunden pro Teilnehmer an betrieblicher/außerbetrieblicher Weiterbildung Unternehmensanteil mit Weiterbildungsmaßnahmen Defizite: Ausbildung/Weiterbildung der Personen mit Migrationshintergrund Nachholen des Schulabschlusses
Zusammenfassung: Bildungsbereich Inhalte anpassen: moderner, breiter Lebenslanges Lernen Modulhafte Weiterbildung Personalentwicklung in Unternehmen Requalifikation der mittleren Jahrgänge Reform der Lehrausbildung Stellenwert Technische Studien erhöhen Lehrberufe in modernen Dienstleistungen
Arbeitsmarkt Wiedereinstieg fördern Eingliederungsbeihilfen, Easy Job Experiment, Negativsteuer Lohnkostenentlastung ohne Nettolohnkürzung in gut abgegrenzten Segmenten Schulungen in Richtung Weiterbildungsmodule ändern Einbezug des erwerbsfähigen Teils der Sozialhilfe Prinzip: Fördern und Fordern Problem: Abgrenzungen auf Problemgruppen nötig temporärer Charakter; Nicht Wiederholbarkeit Substitution muss verhindert werden Experimente mit begleitender Evaluation Lohnsenkung und auch Lohnspreizung nicht empfehlenswert
Flexibilisierung Bessere Anpassung der Arbeitszeit an Nachfrage senkt Kosten, erhöht Produktion, verbessert Standort Anpassung ist Belastung für Arbeitnehmer und muss belohnt werden Gewinn- und Outputsteigerung möglich, Gewinne teilen ! System muss als WIN-WIN Situation akzeptiert werden Problemlagen sehr verschieden: daher Kollektivvertrag + Firmenebene Spielraum: Flexibilität gegen Weiterbildung (geschlossene Periode) Arbeitszeitverlängerung kann in Ausnahmesituation eine Strategie sein; im Regelfall heute nicht arbeitsschaffend
Infrastruktur Standortrelevante Projekte forcieren PPP-Modelle (private Beteiligung) Sonderfinanzierung für Kommunalinvestitionen TEN-Projekte mit Frühstartbonus ausstatten Wohnbausanierung und Ökobau Bahnhofsausbau/Umbau beschleunigen Beschleunigungsprogramm für Konjunkturabschwächung vorbereiten
Umwelttechnologie Fehler: Umwelt als Ziel zurückzustellen; besser als Strategielinie in Wachstumsstrategie einbauen Unterlassene Maßnahmen führen zu doppelten Kosten (morgen) Vorreiterschaft ist Chance: Porter-Hypothese Besonders für österreichische Industrie Early Mover Advantage (frühe Marktreife; Referenzprojekte) Passt zu österreichischem Image Kultur, Tourismus, Problemlösung Fazit: Umwelttechnologie ist eine Komponente einer österreichischen Wachstumsstrategie
Grenzen einer Wachstumsstrategie Langfristige Budgetsanierung ist zu beachten Mittel müssen primär aus Umschichtungen oder innovativen Finanzierungsformen kommen Close to zero kann bei aktiver Wachstumsstrategie nach Stabilitätspakt neu flexibel definiert werden Genaue Kontrolle der Wachstumsstrategie nötig – sonst nur höhere Verschuldung Einbau in Nationalen Lissabonplan, Konsens und wissenschaftliche Kontrolle empfehlenswert
Die Zukunft des Europäischen Modells Unterschied zu den USA soll und kann bestehen Marktwirtschaft mit 4 Eigenschaften: effizient, sozial, ökologisch Reformbedarf in Richtung „managed and balanced flexibility“ Mikroökonomischer Wandel braucht makroökonomische Sicherheit In die Zukunft investieren ist die einzige Absicherung des Wohlfahrtsstaates
Österreich zwischen Heuschreckendebatte und Reformmodell Mittleres Wachstum höher als in Deutschland, Italien, Schweiz Zu gering um Arbeitslosigkeit zu senken Erkennen der notwendigen Veränderungen bei anderer Lage und ohne Krise Geringere Bedeutung von langfristigen Konzepten und Strategien; Reaktion auf Problemlagen Nationaler Lissabonplan wird Meilenstein Chancen sind mittelfristig größer als Risken (auch wenn Delle 2005 kommen sollte) Eine konsistente Wachstumsstrategie ohne Pausen, Unterbrechung nötig; mit Konsens über Parteigrenzen und Legislaturperioden.
Hauptergebnisse bei 13 Indikatoren
Performance Top 3 resp. Big 3c vs. EU
Top 3 vs. big 3c: Erfolgsindikatoren I
Top 3 vs. big 3c: Erfolgsindikatoren II
Produktmarktregulierung: Top 3 vs. Big 3
Arbeitsmarktregulierung: Top 3 vs. Big 3
Unterschied in Top 3, Big 3 und USA Wachstum und Forschung
Wachstumsdeterminanten: Top 3 and Big 3 vs. USA
Performance Top 3 resp. Big 3c vs. USA
Absolventen in Naturwissenschaften und Technik pro 1000 Bevölkerung (20-29 Jahre)