Managed Care Netzwerke – sind auch eine Sache der Pflege

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 Präsentation transkript:

Managed Care Netzwerke – sind auch eine Sache der Pflege Ehemaligentagung 24. September 2010 Bildungszentrum für Gesundheit Thurgau Integratives Klientenmanagement Paradigmawechsel in der Versorgung und Auswirkungen für die Profession Pflege Managed Care Netzwerke – sind auch eine Sache der Pflege Stefan Knoth

Inhalt Gesundheitsversorgung 2007/2008 Herausforderungen heute und morgen Gesundheitsversorgung morgen Paradigmawechsel für die Versorgung Paradigmawechsel für die Pflege Diskussion und Fragen: laufend Stefan Knoth

Gesundheitsversorgung 2007/2008 Stefan Knoth

Versorgungsstränge und Ausgaben (2007) Stationäre Versorgung 35.1% Spital Rehabilitation Heime (alle Arten) 17.2% Ambulante Versorgung Spezialist Hausarzt Spitex Therapien 17.7% 6.4% Stefan Knoth

Beschäftigungszahlen Stefan Knoth

Neue Zusammensetzung im Pflegeteam Vor1992 1992 2002 2012 (?) Master in Nursing Uni (2001) Master in Nursing FH (2010) Tertiärstufe Bachelor in Nursing (Uni) FH (2008) Pflegediplom HF (Tertiär B) (2005) Diplomierte Pflegefachperson (Sek II) Diplomierte Pflegefachperson Niveau II Diplomierte Pflegefachperson Niveau I (Sek II) Fähigkeitsausweis SRK (Sek II) Sekundarstufe II Fachangestellte Gesundheit (Sek II) (2005) Fachfrau Gesundheit (Sek II) (2009) Fähigkeitsausweis SRK (Sek II) Pflegeassistentin Pflegeassistentin Pflegeassistentin Attestausbildung (2010/11)

Herausforderungen heute und morgen Stefan Knoth

Demographie 1: Babyboomer werden pensioniert Spitzenjahrgänge rund um das Jahr 1964 … 65 Jahre später …. werden zu Pensionären in den 2030er Jahren! 8

Zunahme chronischer Krankheiten – unabhängig vom Alter! Folie De Gest SBK Kongress Davos 2009

Bedeutung der chronischen Krankheiten 78% der Kosten entfallen auf die Versorgung von Menschen mit chronischen Krankheiten Sie beanspruchen 55% der Eintritte auf Notfallstationen 70% der Hospitalisationen 80% der Pflegetage Folie De Gest SBK Kongress Davos 2009

Bedarf und Ressourcen Zunahme bis 2030 Fehlendes Personal Menschen < 65 + 25‘000 Menschen 65+ + 800‘000 Davon 80+ + 290‘000 Hospitalisation + 12% Pflegeheim + 59% Spitex + 44% Stellenbedarf + 30% Pflege 50% bis 2020 Ärzte 50% bis 2020 Ausbildungsrate Hausärzte: 8% aller Studienanfänger Pensionierungen: 50% aller heute tätigen Hausärzte bis 2018 Stefan Knoth

Konsequenzen Angesicht dieser Herausforderung müssen folgende Massnahmen getroffen werden: Verbesserung des Gesundheitszustands der Bevölkerung Ausbildung stärken UND zur Berufsausübung motivieren Die Leistungserbringung überdenken um sie den neuen Bedürfnissen anzupassen

Neue Pflegefinanzierung /DRG Aus Titelbild CURA NOVA Zeitschrift 3/2010 zum Thema Sparen, neue Pflegefinanzierung usw

Gesetzlicher Rahmen 1: Grundsätze Pflegefinanzierung Die im Juni 2008 vom Parlament verabschiedete Neuordnung der Pflegefinanzierung regelt die Aufteilung der Pflegekosten auf die verschiedenen Kostenträger: die obligatorische Krankenversicherung (OPK) leistet nur noch einen fixen, nach Pflegebedarf (Zeitaufwand) abgestuften Beitrag. Die Beiträge der Pflegebedürftigen an die Pflegekosten werden auf 20% der von der OKP nicht gedeckten Kosten begrenzt . Den Rest trägt die öffentliche Hand, d.h. die Kantone und die Gemeinden müssen voraussichtlich mehr übernehmen Die Ansprüche für Ergänzungsleistungen und Hilflosenentschädigungen werden erweitert. Es geht um die Frage, was in unserem System über Kopfprämien (KK) finanzierbar ist, was über Steuergelder und was die einzelnen Versicherten selber beitragen können. Die Reform soll verhindern, dass die soziale Krankenversicherung (KK) die rasch steigenden Pflegekosten allein bezahlen muss (Positionspapier Santé suisse 25.06.2008)

Gesetzlicher Rahmen 2: Grundsätze SwissDRG Swiss DRG beinhaltet eine gesamtschweizerische, einheitliche Tarifstruktur für die Vergütung von stationären Behandlungen in Spitälern und Geburtshäusern. Diese Tarifstruktur besteht aus einem Fallpauschalenkatalog (Diagnosis Related Groups) und umfasst sämtliche stationär durchgeführten akutsomatischen Behandlungen. Swiss DRG wird im Bereich der obligatorischen Krankenversicherung KVG bis 2012 flächendeckend eingeführt. Quelle: Vertrag über die Einführung der Tarifstruktur SwissDRG im Bereich der obligatorischen Krankenversicherung zwischen H+ Spitäler Schweiz und santésuisse, sowie der Gesundheitsdirektoren Konferenz GDK , 2.07.2009

Gesetzlicher Rahmen 2: Ziele SwissDRG Kostenreduktion Laufende Verkürzung der Aufenthaltsdauer der Hospitalisation Effizientere Behandlungsprozesse (Rationalisierung) Transparenz der erbrachten Leistung Factsheet SwissDRG , 2008

Prozess-Erweiterung unter DRG A Flexible Hosp-Dauer Prä-stationär Post-stationär Ø Fokus der Prozesse System Heute Bisher: Variable Hospitalisation Kosten nach Leistung Bettenbelegung Fokus Eintritt bis Austritt E A Fixe Hosp-Dauer Prä-stationär Post-stationär System DRG    nach Bekel, Scupin 2004 Fokus der Prozesse Neu: Fixe Hospitalisationsdauer Fixe Kosten Kosteneinhaltung Verkürzung Hosp-Dauer Fokus Prä- bis poststationäre Behandlungsprozesse

Gesundheitsversorgung morgen Stefan Knoth

Behandlungszyklen Gesund Gesund Stefan Knoth 1° Prävention Primär-behandlung Postaktute Behandlung Akutes Ereignis Chronisch Krank 1° Prävention Postaktute Behandlung Gesund Akutes Ereignis Primär-behandlung Chronisch Krank 3° Prävention Postaktute Behandlung Akutes Ereignis Primär-behandlung Langzeit Rehabilitation 3° Prävention Chronische Therapie Stefan Knoth

Drei Versorgungspyramide Spitzenmedizin und Spezialisten Grundversorgung Prävention Zentrumsversorgung und Spitzenmedizin So wenig wie möglich, soviel wie nötig Grundversorgung Akut und chronisch Ambulant vor Stationär Prävention und Gesundheitsförderung Gesund bleiben, Gesund erhalten 3° Prävention 1° Prävention Primär-behandlung Postaktute Behandlung Langzeit Chronische Therapie Rehabilitation Stefan Knoth

Paradigmawechsel für die Versorgung Stefan Knoth

Versorgungsstränge bisher Stationäre Versorgung Spital Rehabilitation Heime (alle Arten) Ambulante Versorgung Spezialist Hausarzt Spitex Therapien Stefan Knoth

Umkehrung der Versorgungsstränge Stationäre Versorgung Spital ? Rehabilitation Heime (alle Arten) Ambulante Versorgung Spezialist Hausarzt Ambulante Pflege / Pflegepraxis Spitex Therapien Stefan Knoth

Resultierende Netzwerke Arzt Therapie Spital Spitex Ambulante Pflegedienste Rehabilitation Arzt-Praxis Heim Pflegepraxis Pflege Langzeit 1° Prävention Primär-behandlung Postaktute Behandlung Rehabilitation 3° Prävention Chronische Therapie Stefan Knoth

Paradigmawechsel für die Pflege Managed Care Netzwerke  Auch eine Sache der Pflege? Stefan Knoth

Managed Care Netzwerke – auch eine Sache der Pflege? Ja, aber… …es gibt viel zu tun: Sicherung der fachlichen Kompetenz Professionalität (berufliche Autonomie) Neue Kompetenzen Neue Angebote

Professionalität Fachliche Ausrichtung Orientierung an Kerngeschäft / Kernaufgaben Aufbau der Fach-Expertise Leadership Fachliche Führung Expertokratie Zusammenarbeit intra- und interprofessionell Rollen- und Aufgabenklärung im Team Erhöhung der multiprofessionellen Zusammenarbeit Ökonomisches Verständnis Bewusstsein für Ressourcen (Zeit, Material, Personal) Fokus auf ökonomische Wertschöpfungsprozessen Gestaltung des Arbeitsprozesses Gestaltung von Behandlungsprozessen Patientenorientierung und Ergebnisorientierung

Neue Dienstleistungen Pflegegeleitete Praxen Ambulatorien Walk-in Zentren Triage und Erstversorgung Präventive Besuche Geriatrisches Assessment (ambulant) Case Management Disease Management Telemedizin Folie De Gest SBK Kongress Davos 2009

Schlussfolgerung und Fazit

Herzlichen Dank www.curanovis.ch Stefan Knoth