Überwachung von Zoonosen und Antibiotikaresistenz

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 Präsentation transkript:

Überwachung von Zoonosen und Antibiotikaresistenz G. Regula Bundesamt für Veterinärwesen

Zoonosen im Wandel der Zeit: Klassische Zoonosen Latente Zoonosen Hintergrund Zoonosen im Wandel der Zeit: Klassische Zoonosen Tuberkulose, Brucellose, Milzbrand, Tollwut Latente Zoonosen Salmonella, Campylobacter, E. coli, Listerien ‚Emerging‘ Zoonosen SARS, aviäre Influenza, Antibiotikaresistenz

Zoonosen und Lebensmittelsicherheit: Herausforderungen Latente Zoonosen Symptomlos beim Tier -> neue Überwachungsmethoden Internationale Produktion und Handel Zucht -> Mast -> Schlachtung -> Verarbeitung -> Verkauf Ansprüche der Verbraucher Qualität ist wichtig, „Nulltoleranz“ Preis muss stimmen Tierfreundliche Haltung wird gefordert

De l‘étable à la table

Monitoringsystem Daten Information Entscheidung / Massnahmen Monitoring = kontinuierliches Erfassen von Gesundheits-parametern in einer definierten Population

Probenahmeplan Probenahme Labordiagnostik Auswertung Schema Überwachung Zentral (BVET) Vor Ort Probenahmeplan Probenahme Labordiagnostik Auswertung

Risiko-basierte Überwachung Erreger Gefahrenidentifikation Meldungen Vorkommen Gefahrenabschätzung Folgen, Symptome Exposition Übertragungswege Tierart Produkt

Gefahrenidentifikation Melderate von Campylobacter & Salmonella in der Schweiz

Exposition: Beispiel Campylobacter Umwelt Milch Geflügel Auslandreisen Resistenzen Schweine / Rinder Hunde & Katzen

Prävalenz Campylobacter Diverse Forschungsprojekte BVET, 2001 bis 2004

Prävalenz Campylobacter im Fleisch Schwein (2002): 2 von 865 Proben (0,2%) Poulet (2002): 91 von 415 Proben (22%) 66 von 296 Proben Schweizer Fleisch (22%) 25 von 119 Proben Importfleisch (21%) 6 von 76 gefrorenes Fleisch (8%) 85 von 339 Frischfleisch (25%)

Resultate Zoonoseüberwachung Schlachthof 2004 Rind Schwein 3 Schlachttage, 4 Betriebe: Yersinia enterocolitica: - 1x Biovar 1A - apathogen, - 4x Biovar 4 (Serogruppe O A) - potentiell pathogen

Antibiotikaresistenz

Prävalenz Resistenz Campylobacter (Mastschweine) 86% der Isolate zeigen Resistenz 45% gegen zwei oder mehr Antibiotika 22% gegen drei oder mehr Antibiotika

Prävalenz Resistenz (Schwein)

Prävalenz Resistenz Campylobacter (Huhn) Nun möchte ich ihnen aber noch einige konkrete Zahlen aus dem Resistenzmonitoring bei Geflügel geben. Der Anteil Campylobacterstämme, die empfindlich waren gegen alle Antibiotika, die wir untersucht haben, stieg in den vergangenen drei Jahren von gut 60% auf gut 80%. Des weiteren sank der Anteil der Stämme, mit Resistenz gegen 2 oder mehr der untersuchten Antibiotika von gut 20% im Jahr 2002 auf 3.7% im Jahr 2004.

Prävalenz Resistenz Campylobacter (Huhn)

Nutzung der Resultate des Zoonosemonitoring Kommunikation Betroffene Öffentlichkeit Entscheidungsträger Basisdaten für Risikoabschätzungen, Modelle Grundlage für Massnahmen Alle Ansprechgruppen wollen eine Interpretation der Resultate mitgeliefert bekommen. Aus den unterschiedlichen Interessen der Ansprechgruppen ergibt sich eine weitere Anforderung an die Überwachung: sie muss die Situation so realitätsnah darstellen wie möglich. Überwachungsnetzwerke liefern die Basisdaten für die Durchführung von Risikoanalysen. Ein derartiges Modell erlaubt es nun, beabsichtigte Verbesserungsmassnahmen zu überprüfen und deren Auswirkungen vorherzusagen. Die Verminderung der Campylobacterbelastung und damit die Verbesserung der Lebensmittelsicherheit muss schliesslich das Ziel der Anstrengungen sein.

Zukunft Zoonose-Monitoring Zusammenarbeit mit allen Beteiligten der Lebensmittelproduktion Äquivalenz mit EU-Zoonoserichtlinie Internationale Vergleichbarkeit der Daten Trichinellen Salmonellen Legehennen Routine-Monitoring Antibiotikaresistenz und Antibiotikaeinsatz

Beteiligte Institute und Personen: Institut für Lebensmittelsicherheit, Univ. Zürich ZOBA, Inst. für Veterinär-Bakteriologie Bern Kantonale Laboratorien Fleischkontrolleure Geflügelproduzenten Landwirte Tierärzte