Christen gegen Hitler Im Westerwald.

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 Präsentation transkript:

Christen gegen Hitler Im Westerwald

Inhalt Allgemeines Deutsche Christen – Bekennende Kirche Beispiel: Freusburg Beispiel: Gebhardshain

Allgemeines Punkt 25 des Parteiprogramms: „Die Partei steht auf dem Boden des positiven Christentums“ Alfred Rosenbergs Buch „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ galt in der Kirche ab sofort neben der Bibel NSDAP sah evangelische Kirche als leicht zu Unterwandern an Politik Hitlers war zunächst nicht auf Vernichtung der Kirchen, sondern auf deren Gleichschaltung ausgerichtet

Deutsche Christen rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen Protestantismus Ziel: Angleichen des Protestantismus an die Ideologie des Nationalsozialismus Deutsche Christen als „fünfte Kolonne“ angesehen  Versuch Kirche zu unterwandern und zu ihrem gefügigen Werkzeug zu machen

Bekennende Kirche Oppositionsbewegung evangelischer Christen gegen Versuche einer Gleichschaltung BK reagierte mit Abgrenzung ihrer Lehre, Organisation und Ausbildung, später auch mit politischen Protesten (Kirchenkampf) Beanspruchte, die einzige rechtmäßige Kirche zu sein

Bekennende Kirche Presseveröffentlichungen der Bekennenden Kirche wurden verboten Rundschreiben der Gemeinde: „Briefe zur Lage“, geheim gedruckt und von Kurieren überbracht, da die Post überwacht wurde Wichtige Rolle zur Information und Glaubensstärke spielten die von der Leitung der Bekennenden Kirche herausgegeben Kanzelabkündigungen „Wort an die Gemeinde“

Freusburg Brennpunkt des Kirchenkampfes Schilderungen nach Otto Strunk Bsp aus Freusburg und Niederfischbach: „Wir sehen das Volk von einer tödlichen Gefahr bedroht. Die Gefahr besteht in einer neuen Religion […] lasst euch nicht verführen!“

13. März 1935 : Pfarrer Groß wird am morgen des Volkstrauertages (Heldengedenktages) noch vor dem Gottesdienst im Pfarrhaus verhaftet, da er sich weigerte, die Erklärung gegen die Bekennende Kirche zu unterschreiben Pfarrer Groß berief sich auf sein Ordinationsgelübde Kurz darauf wurde Groß aufgrund seines Gesundheitszustandes wieder entlassen

Große Anteilnahme, man sprach vom „Protest der wahren Christen“ 6.10. 1937: Pfarrer Groß erhält die Anweisung, sein Haus nicht zu verlassen Es erfolgt die Verhaftung durch die Gestapo aufgrund Vorlesungen über Gemeindemitglieder, die ausgewiesen wurden, Redeverbot erhielten oder sich in Gefängnissen oder im KZ befinden

In der Haft in Koblenz begegnet er Pfarrer Paul Schneider aus dem Hunsrück Groß wird wenige Tage später freigelassen, Paul Schneider stirbt später nach Folterungen im KZ Buchenwald Am 27.10.1937 wird Groß nach zahlreichen Bespitzelungen des Gottesdienstes wieder verhaftet, später aber durch die Unterstützung der Rheinischen Bekennenden Kirche wieder freigelassen

Groß wurde erneut verhaftet, da er für die Juden nach der Pogromnacht gebetet hatte Dies hatte die Einstellung der Gehaltszahlungen an Groß zur Folge Die Gemeinde errichtete heimlich Spendenkästchen an der Bank der Freusburger Kapelle  Flüsterpropaganda funktionierte

Gebhardshain ab 6.12.1931 Pfarrer Friedrich Karl Spehr in Gebhardshain tätig 1932 sollte Gebhardshain einen Waldgottesdienst für die SA ausrichten Die dort gehaltene Hetzrede eines NSDAP Anhängers gegen das Zentrum provozierte die Katholiken  Ausschreitungen

Im Mai 1935 erste Vernehmungen, u. A Im Mai 1935 erste Vernehmungen, u.A. aufgrund eines Gebets für KZ Häftlinge  Redeverbot ab dem 21. Juni 1935 war Folge Im März 1935 wurde eine Erklärung publiziert, die beinhaltete, dass keine Abkündigungen der Bekennenden Kirche mehr verlesen werden durften Spehr: Er werde zu Sachen, die nicht den christlichen Glauben betreffen, keine Stellung gegen die Staatspolitik nehmen

Spehr predigte am 11. August trotz des Redeverbotes, dies hatte jedoch keine Folgen Am 22. August 1935 wurde das Redeverbot aufgehoben 1936 gab es zahlreiche Beobachtungen und kleinere Zwischenfälle Spehr wurde im Oktober 1937 erneut von der Gestapo nach Koblenz vorgeladen und verhört

Am 19. November 1937 erfolgte die Verhaftung und ein bis zum 9 Am 19. November 1937 erfolgte die Verhaftung und ein bis zum 9. Dezember andauernder Haftaufenthalt in Wissen Am 26. April erfolgte auch bei Spehr die Sperrung der Gehaltszuschüsse Im Juli 1941 wurde Spehr während seines Urlaubsaufenthaltes von der Gestapo verhaftet Ausweisung aus der Geimeinde und Aufenthaltsverbot für das Rheinland, Westfalen, Hessen, Hessen-Nassau und linksrheinische Gebiete

In Gebhardshain befand sich daraufhin der illegale Hilfsprediger Krüsmann Abschließend lässt sich bemerken, dass bereits zu dieser Zeit eine starke, aus der Notsituation entstandene Ökumene bemerkbar war Die Katholische und Evanglische Kirche hielten zusammen - zur Trauerfeier von Bombenopfern in Gebhardshain zogen der Evangelische und Katholische Pfarrer gemeinsam zum Friedhof