Lyrik erschließen D Oberstufe grn.

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 Präsentation transkript:

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Übersicht

Einleitung

Einleitung

Einleitung Basisinformationen zu Autor, Text, Veröffentlichung …

Einleitung Basisinformationen zu Autor, Text, Veröffentlichung … Literarhistorische Einbindung

Einleitung Basisinformationen zu Autor, Text, Veröffentlichung … Literarhistorische Einbindung Thematische Einführung und Überleitung zum vorliegenden Text

Schluss

Schluss Deutungshypothese bestätigt oder korrigiert

Schluss Deutungshypothese bestätigt oder korrigiert Aufgreifen der Einleitung

Hauptteil

Hauptteil / Material 1. Inhalt/Stimme: das Was und das Wer 2. Form: das Wie 3. Bildlichkeit: das Womit 4. Deutung: das Wozu

1. Was und 2.Wer

1. Was und 2. Wer Der Text als Text

1. Was und 2. Wer Die sprechende Instanz ist eigentlich ein Formelement; wenn man aber schon den Inhalt untersucht, dann kommt man schon mit der Sprecherinstanz konfrontiert. Klären: Denotation – Thema und Entfaltung – erzählte Figuren in der erzählenden Lyrik wie Balladen. Die Affizierung der Sinne (Rezeptionskanäle) ist konstruktiv kombinierbar mit den Synästhesien (s.u. Punkt 4).

Wer spricht? Artikuliertes Ich (sprechendes Ich): muss pronominal auftauchen Terminus „Lyrisches Ich“ vermeiden. Bedingung: Personalpronomen, Deklinationsformen, Possesivpronomen. Kurzform: das „Ich“. Es ist als eigenständiges Subjekt seiner Aussagen aufzufassen. Taucht ein Pronomen selten oder nie im Nominativ auf, so nimmt das Subjekt inhaltlich keine handelnde Position ein. Überwiegende Possessivpronomina deuten auf ein indirektes Verhältnis zum Zentrum des Dargestellten hin (Verhältnis des Besitzes oder der Zudordnung). Es korrespondiert mit dem Ich-Erzähler in der Epik.

Wer spricht? Artikuliertes Ich (sprechendes Ich): muss pronominal auftauchen Textsubjekt: übergeordnete Instanz (impliziter Autor) Das Textsubjekt ist nicht der empirische Autor, sondern die strukturierende Instanz des Gedichts (Ausgangspunkt: der Gestaltungsimpuls des Autors). Dieser implizite oder abstrakte Autor hat eine Mitteilungsintention. Aber das Textsubjekt ist und bleibt ein analytisches Konstrukt. Das Textsubjekt ist der Schöpfer von Artikuliertem Ich und weiterem Personal. Wenn ein artikuliertes Ich nicht auszumachen ist, bleibt als nächste sprechende Instanz jenes Textsubjekt. In der Rollen-Lyrik mit artikuliertem Ich konzipiert jene Instanz die Rollen. Es korrespondiert mit dem Er-Erzähler in der Epik.

… mit wem? Artikuliertes Ich (Rollen-Ich) Rollen-Du oder angeredetes Du Dem Rollen- oder Figuren-Ich steht der Adressat gegenüber (Rollen-Du oder auch intendierter Leser). Der reale, empirische Autor taucht hier nicht auf, ihm stünde der zeitgenössische oder der reale späterer Leser gegenüber.

… mit wem? Artikuliertes Ich (Rollen-Ich) Rollen-Du oder angeredetes Du Textsubjekt (abstrakter Autor) intendierter Leser

3. Wie

3. Wie Der Text als Gedicht

3. Wie

Klang

Klang Reime Bedingung eines Endreims: Gleichklang vom letzten betonten Vokal des Verses an. Die einsilbigen Reime sind männliche Kadenzen, die zweisilbigen weibliche (vgl. frz. Adjektivendungen grand – grande). Unreine Reime: lange und kurze Vokale (ruft/Luft), Vokal und Umlaut (Liebe/trübe), Diphtonge (reichen/keuchen), konsonantische Abweichungen (melden/gelten), stimmhafte und stimmlose Konsonanten (rasen/saßen).

Klang Reime Paarreim: a–a

Klang Reime Paarreim: a–a Kreuzreim: a–b–a–b

Klang Reime Paarreim: a–a Kreuzreim: a–b–a–b Blockreim: a–b–b–a

Klang Reime Paarreim: a–a Kreuzreim: a–b–a–b Blockreim: a–b–b–a Schweifreim: a–a–b–c–c–b Geflochtener Reim: a–b–a b–c–b Ungereimte Verse: Reimwaisen (x) Reimbeziehung über Strophen hinweg: Körner

Klang Assonanz

Klang Assonanz dunkle und helle Vokale u – o – a – e – i Diphtonge au [ao] eu, äu [oi] ei [ai] Abgeschwächte Form des Reims: Gleiche Vokale verbinden Wörter miteinander, oft über Verse hinweg (tragen zur Stimmungsbildung bei); helle und dunkle Vokale; Diphtonge (zu unterscheiden vom Hiat: Chaos, Ruine …)

Klang Assonanz Blumen, kühne Wunderblumen, Blätter, breit und fabelhaft, Duftig bunt und hastig regsam, Wie gedrängt von Leidenschaft aus Heinrich Heine, Bergidylle

Klang Assonanz Blumen, kühne Wunderblumen, Blätter, breit und fabelhaft, Duftig bunt und hastig regsam, Wie gedrängt von Leidenschaft aus Heinrich Heine, Bergidylle Das Wunderbare der Blumen

Klang Assonanz Blumen, kühne Wunderblumen, Blätter, breit und fabelhaft, Duftig bunt und hastig regsam, Wie gedrängt von Leidenschaft aus Heinrich Heine, Bergidylle Hellere Vokale verdeutlichen das Leidenschaftlich-Dynamische der Blätter

Klang Assonanz Blumen, kühne Wunderblumen, Blätter, breit und fabelhaft, Duftig bunt und hastig regsam, Wie gedrängt von Leidenschaft aus Heinrich Heine, Bergidylle Synästhetische und syntaktische Verknüpfung verschiedener Sinnesqualitäten: „duftig bunt“

Klang Alliteration Kind und Kegel, Stock und Stein … Hier werden die Klangfiguren behandelt, die Figuren der Umschreibung tauchen weiter unten bei den Bildern/Motiven auf. Bedingung für die Alliteration: die erste Silbe muss betont sein.

Klang Lautmalerei Nachahmung außersprachlicher Laute/Geräusche; Onomatopoesie (onoma = Name; poiein = schöpfen); onomatopoetische Ausdrücke oder Onomatopoetikon / -a

Klang Lautmalerei Kuckuck, summen, kläffen, knallen, klirren, rauschen …

Klang Figuren der Wiederholung

Klang Figuren der Wiederholung Anapher – Geminatio/Epanalepse – Wortspiel – Repititio – figura etymologica Geminatio: unmittelbare Wiederholung, Epanalepse: nicht direkt aufeinander folgend; Wortspiel: Paronomasie; Repititio: einfache Wiederholung; Symploke: Anapher und Epipher verbunden; figura etymologica: Verb und stammverwandtes Substantiv (Lernen lernen), ähnlich dem Polyptoton: dasselbe Wort in verschiedenen Flexionsformen.

Form

Versform

Versform Romanisches Versmaße

Versform Romanisches Versmaße Alexandriner –/–/–/|–/–/–/

Versform Romanisches Versmaße Alexandriner –/–/–/|–/–/–/ Du sihst, wohin du sihst nur eitelkeit auf erden. Was dieser heut bawt, reist jener morgen ein,

Versform Romanisches Versmaße Alexandriner –/–/–/|–/–/–/ Du sihst, wohin du sihst |nur eitelkeit auf erden. Was dieser heute bawt, |reist jener morgen ein,

Versform Romanisches Versmaße Vers commun (vgl. Endecasillabo) –/–/|–/–/–/(–) Goethe. Der Endecasillabo ist eine Variante des Vers commun, mit beweglicher Diärese.

Versform Romanisches Versmaße Vers commun (vgl. Endecasillabo) –/–/|–/–/–/(–) Der Morgen kam; es scheuchten seine Tritte Den leisen Schlaf, der mich gelind umfing, Dass ich, erwacht, aus meiner stillen Hütte Den Berg hinauf mit frischer Seele ging. Goethe. Der Endecasillabo ist eine Variante des Vers commun, mit beweglicher Diärese.

Versform Romanisches Versmaße Vers commun (vgl. Endecasillabo) –/–/|–/–/–/(–) Der Morgen kam;| es scheuchten seine Tritte Den leisen Schlaf, | der mich gelind umfing, Dass ich, erwacht, aus meiner stillen Hütte Den Berg hinauf mit frischer Seele ging. Goethe. Der Endecasillabo ist eine Variante des Vers commun, mit beweglicher Diärese.

Versform Germanisch-deutsche Tradition

Versform Germanisch-deutsche Tradition Blankvers –/–/–/–/–/ reimlos

Versform Germanisch-deutsche Tradition Blankvers –/–/–/–/–/ reimlos Er ist es! Nathan! – Gott sei ewig Dank, Dass Ihr doch endlich einmal wiederkommt.

Versform Germanisch-deutsche Tradition Blankvers –/–/–/–/–/ reimlos Er ist es! Nathan! – Gott sei ewig Dank, Dass Ihr doch endlich einmal wiederkommt.

Versform Germanisch-deutsche Tradition Knittelvers / / / / Paarreim

Versform Germanisch-deutsche Tradition Knittelvers / / / / Paarreim Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert mit heißem Bemühn.

Versform Germanisch-deutsche Tradition Knittelvers / / / / Paarreim Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie! Durchaus studiert mit heißem Bemühn. Verse beginnen auftaktig wie auch auftaktlos. Der freie Knittel mit seiner Füllungsfreiheit (incl. des Hebungspralls) vermeidet die Holprigkeit des strengen Knittel (Hans Sachs).

Versform Germanisch-deutsche Tradition Volksliedvers /–/–/–(/–) (– –) –/–/–/(–/) Reim Entweder 3- oder 4-hebig (können innerhalb einer Strophe auch wechseln; auch Wechsel des Auftakts möglich; können auch mehr Hebungen haben). Doppelte Senkungen möglich.

Versform Germanisch-deutsche Tradition Volksliedvers /–/–/–(/–) (– –) –/–/–/(–/) Reim Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar

Versform Germanisch-deutsche Tradition Volksliedvers /–/–/–(/–) (– –) –/–/–/(–/) Reim Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar

Versform Germanisch-deutsche Tradition Madrigalvers Taktfreiheit

Versform Germanisch-deutsche Tradition Madrigalvers Taktfreiheit Und dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut, Dem ist nun gar nichts anzuhaben.

Versform Germanisch-deutsche Tradition Madrigalvers Taktfreiheit Und dem verdammten Zeug, der Tier- und Menschenbrut, Dem ist nun gar nichts anzuhaben.

Versform Antike Versmaße

Versform Antike Versmaße Hexameter /– –/– –/– –/– –/– –/– (–) |

Versform Antike Versmaße Hexameter /– –/– –/– –/– –/– –/– (–) | Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen! es grünten und blühten Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken Goethe, Reinecke Fuchs

Versform Antike Versmaße Hexameter /– –/– –/– –/– –/– –/– (–) | Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen! es grünten und blühten Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken Die ersten vier Daktylen können durch Trochäen ersetzt werden. Einzige notwendige Bedingung: vollständiger 5. Daktylus. Letzter Daktylus unvollständig = katalektisch

Versform Antike Versmaße Pentameter /– (–)/– (–)/|/– –/– (–)/ Wegfall der Senkungen nach der 3. und 6. Hebung; führt in der Mittel zum Hebungsprall (Mitteldiärese)

Versform Antike Versmaße Pentameter /– (–)/– (–)/|/– –/– (–)/ Glaub es, ich denke nicht frech, denke nicht niedrig von dir.

Versform Antike Versmaße Pentameter /– (–)/– (–)/|/– –/– (–)/ Glaub es, ich denke nicht frech, denke nicht niedrig von dir.

Strophenform PPP Strophenform

Gedichtform Romanische Gedichtformen

Gedichtform Romanische Gedichtformen Sonett

Gedichtform Romanische Gedichtformen Sonett 2 Quartette (Aufgesang), 2 Terzette (Abgesang)

Gedichtform Romanische Gedichtformen Sonett 2 Quartette (Aufgesang), 2 Terzette (Abgesang) bevorzugt jambische Versfüße

Gedichtform Romanische Gedichtformen Sonett 2 Quartette (Aufgesang), 2 Terzette (Abgesang) bevorzugt jambische Versfüße oft antithetisch: These – Antithese – Verschärfung – Synthese

Gedichtform Romanische Gedichtformen Madrigal 2 oder 3 Terzette mit Reimpaar als Abschluss

Gedichtform Romanische Gedichtformen Romanze

Gedichtform Romanische Gedichtformen Romanze Romanzenstrophen vierfüßige Trochäen Kreuzreim oder halber Kreuzreim (oder assonierend) alternierende Kadenzen sowohl Strophen- als auch Gedichtform

Gedichtform Romanische Gedichtformen Romanze Romanzenstrophen verwandt mit der deutschen Ballade vierfüßige Trochäen Kreuzreim oder halber Kreuzreim (oder assonierend) alternierende Kadenzen sowohl Strophen- als auch Gedichtform

Gedichtform Romanische Gedichtformen Madrigal 2 oder 3 Terzette Die strenge Form; meist fünfhebige Jamben (Endecasillabi)

Gedichtform Germanisch-deutsche Tradition

Gedichtform Germanisch-deutsche Tradition Volkslied meist vierzeilig überwiegend Kreuzreim (aber auch Paar- oder Blockreim) meist vierhebiger Jambus (aber auch Trochäen) generell gilt aber: Füllungsfreiheit Sangbar

Gedichtform Germanisch-deutsche Tradition Volkslied leicht erfassbar Volksliedstrophe meist vierzeilig überwiegend Kreuzreim (aber auch Paar- oder Blockreim) meist vierhebiger Jambus (aber auch Trochäen) generell gilt aber: Füllungsfreiheit Sangbar

Gedichtform Antike Gedichtformen

Gedichtform Antike Gedichtformen Ode

Gedichtform Antike Gedichtformen Ode pathetisch erhaben oft vierzeilig mit kürzer werdenden Versen

Gedichtform Antike Gedichtformen Epigramm

Gedichtform Antike Gedichtformen Epigramm vorwiegend Distichen antithetischer Aufbau meist 2-, 4- oder 6-zeilig Distichon: Hexameter plus Pentameter

Gedichtform Antike Gedichtformen Elegie

Gedichtform Antike Gedichtformen Elegie Distichen, auch Alexandriner länger als das Epigramm (meist 10 Distichen)

Gedichtform Antike Gedichtformen Hymne

Gedichtform Antike Gedichtformen Hymne reimlose Götter- oder Heldenloblieder länger als das Epigramm (meist 10 Distichen)

4. Womit? Katachrese (Bildbruch): Das ist der Funke, der das Fass zum Überlaufen bringt. Symbol (Sinnbild): welcher Sinn assoziiert wird, ist kulturell geprägt

4. Womit? Stilfiguren, allerdings hier vor allem die Figuren der Umschreibung … weil es vor allem bildgebende Figuren sind

4. Womit? Figuren der Wiederholung gehören meist dem Klang-Bereich an (s.o.). Alliteration, Anapher, Assonanz, Epanalepse, Geminatio, Paronomasie …

4. Womit? Figuren der Wiederholung gehören meist dem Klang-Bereich an (s.o.). Weglassungsfiguren sind meist metrisch begründet Apokope (Wegfall am Ende eines Wortes oder einer Silbe) Synkope (Wegfall eines unbetonten Vokals im Wortinnern) Elision (Wegfall eines auslautenden Vokals vor einem folgenden Vokal) Asyndeton/Polysyndeton Ellipse, Katachrese

4. Womit? Figuren der Wiederholung gehören meist dem Klang-Bereich an (s.o.). Weglassungsfiguren sind meist metrisch begründet Anordnungfiguren verdanken sich häufig dem ästhetischen/inhaltichen Gestaltungswillen des Autors Chiasmus, Hyperbaton (Spreizstellung), Interjektion (Ausruf), Inversion, Klimax, Parallelismus, Parenthese Und ergänzend: alle gegenstands- und publikumsbezogenen Gedankenfiguren (Chiffre, Correctio, Paradoxon, rhetorische Frage, Apostrophe)

4. Womit? Aufgabe: Suche dir je eine Figur der Umschreibung heraus und stelle sie uns vor. Figuren der Umschreibung geben meist BILDER

4. Womit? Aufgabe: Diminutiv Ironie Akkumulation/Periphrase Epitheton Synästhesie Hendiadyoin/Tautologie/Pleonasmus Allegorie Archaismus/Neologismus Metonymie/Synekdoche Figuren der Umschreibung geben meist BILDER Euphemismus Contradictio i.a./Oxymoron Hyperbel Litotes Metapher/Vergleich Personifikation

Resümee Ergebnis der Untersuchung von Klang, Form, Bildlichkeit und Sprache: Materialsammlung vor jeder Ausformulierung

Klausur Wie setzte ich das in der Klausur um?

Klausur I. Einleitung

Klausur Basisinformationen I. Einleitung

I. Einleitung Klausur Basisinformationen literaturgeschichtlicher Hintergrund

I. Einleitung Klausur Basisinformationen Hinführung zum Thema literaturgeschichtlicher Hintergrund

Klausur II. Hauptteil

Klausur Wer spricht worüber? II. Hauptteil

Klausur Wer spricht worüber? Deutungsidee II. Hauptteil

II. Hauptteil Klausur Wer spricht worüber? Deutungsidee Textzugriff (plus Begründung)

Textzugriff 1) chronologisch

Textzugriff Strophe für Strophe

Textzugriff Strophe für Strophe integrierte Analyse von Inhalt, Form und Sprache (funktionaler Bezug aufeinander)

Textzugriff Strophe für Strophe integrierte Analyse von Inhalt, Form und Sprache (funktionaler Bezug aufeinander) Übergänge / Wechsel / Änderungen

Textzugriff 2) aspektorientiert

Textzugriff Wahl eines „Hauptaspekts“ aus einem der Bereiche Klang – Form – Bildlichkeit

Textzugriff Wahl eines „Hauptaspekts“ aus einem der Bereiche Klang – Form – Bildlichkeit Berücksichtigung weiterer Aspekte im Verlauf der Erschließung

3) Kernstelle / Kernidee Textzugriff 3) Kernstelle / Kernidee

Textzugriff … setzt eine Deutungsidee voraus

Textzugriff … setzt eine Deutungsidee voraus „Regent“ des Textes (Fruchtbarkeit)

Textzugriff … setzt eine Deutungsidee voraus „Regent“ des Textes (Fruchtbarkeit) … sorgt für die Erschließung wesentlicher Textbestandteile

II. Hauptteil Klausur Wer spricht worüber? Deutungsidee Textzugriff (plus Begründung) Deutung

Deutung Natur Gesellschaft Metaphysik Individualität

Deutung Natur Gesellschaft Metaphysik Individualität

Deutung Natur Gesellschaft GUT? BÖSE? Metaphysik Individualität

Deutung Strophe Strophe Strophe Strophe

Deutung Strophe Strophe Strophe Strophe

Deutung Strophe Zusammen-hänge herstellen Strophe Strophe Strophe

Deutung Meta-Stand-punkt: die vierdimen-sionale Welt Strophe Meta-Stand-punkt: die vierdimen-sionale Welt Zusammen-hänge herstellen Strophe Strophe Strophe

Training … und nun an einem Beispiel (Abitur 2012): Eduard Mörike (1804-1875) Am Walde (1833)

Erste Strophe Am Waldsaum kann ich lange Nachmittage,
 Dem Kuckuck horchend, in dem Grase liegen;
 Er scheint das Tal gemächlich einzuwiegen
 Im friedevollen Gleichklang seiner Klage.

Zweite Strophe Da ist mir wohl, und meine schlimmste Plage, 
Den Fratzen der Gesellschaft mich zu fügen, 
Hier wird sie mich doch endlich nicht bekriegen,
 Wo ich auf eigne Weise mich behage.

Dritte Strophe Und wenn die feinen Leute nur erst dächten, 
Wie schön Poeten ihre Zeit verschwenden,
 Sie würden mich zuletzt noch gar beneiden.

Vierte Strophe Denn des Sonetts gedrängte Kränze flechten 
Sich wie von selber unter meinen Händen, 
Indes die Augen in der Ferne weiden.