Übersicht der Geschichte Details zu jeder Patrone Heutige Erkenntnisse

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Übersicht der Geschichte Details zu jeder Patrone Heutige Erkenntnisse Präsentation BKPJV Agenda Übersicht der Geschichte Details zu jeder Patrone Heutige Erkenntnisse Zukünftige Entwicklungen Kaliberfreigabe - Fakten und Meinungen Fragen April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Überblick der Geschichte der Patrone 10.3x60R 1867 1880 1890 1919 1930 1943 1947 1948 1959 1986 1990 2004 10.4x38R Vetterli (1867-1890) .450/400 2 3/8 “ BPE (1880- ) 10.3x60R 102 TM (1919-1986) 10.3x60R 102a VM (1947-1959) 10.3x60R 170 T (1930-1948) 10.3x60R 170 V (1930-1948) 10.3x60R 270 T (1943-1986) 10.3x60R 270 V (1943-1986) 10.3x60R 270 H (1947-1948) 10.3x60R RWS KS (1990- ) 10.3x60R RWS VM (1990- ) 10.3x60R RWS SG (1990- ) 10.3x60R SM-Thun TM (1990- ) 10.3x60R SM-Thun VM (1990- ) April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.4x38R Vetterli Randfeuerung Im Jahre 1867 hat die Schweizerische Regierung die Schwarzpulver-Patrone 10.4x38R Randfeuerung als Ordonanz-Patrone definiert. Dies war eine der wenigen Randfeuerungs-Patronen, die in den militärischen Dienst gestellt wurden. Das Geschoss hatte ein Gewicht von 21 Gramm (313 grains) und die Mündungs-Geschwindigkeit betrug ca. 435m/s. Verschiedene Waffen wie z.B. Milbank Amsler, die 1867er Peabody und das so genannte Vetterli Gewehr wurden für diese Patrone eingerichtet. Die Original Patrone hatte ein Geschoss mit einer runden Nase. Im Jahre 1871 und dann 1878 wurde das Geschoss weiterentwickelt. Das Geschoss wurde mit einer Papierwicklung versehen. Damit erreichte meine eine Verbesserung der Präzision. Im Jahre 1890 wurde die Patrone mit einem rauchschwachem Pulver PC89 geladen. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.4x38R Vetterli Randfeuerung Die Eidg. Munitions-Fabrik Thun hatte im Jahre 1890 für den Jagdstutzer 10.4x38R Vetterli Randfeuer eine Jagd-Patrone mit er Nummer 109 entwickelt. Verladen wurde ein ca. 20.20 Gramm schweres Bleigeschoss, dass mit 1.25 Gramm Pulver-Ladung „Engadin 5“ angetrieben wurde. Die Mündungs-Geschwindigkeit dieses papierumwickeltes Geschoss betrug ca. 425m/s. Links: Vetterli 10.4x42R Zentralfeuerung, rechts original Vetterli 10.4x38R Randfeuerung April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.4x42R Vetterli Zentralfeuerung Diese Patrone wurde mit der Nummer 101 gekennzeichnet. Die um 4 Millimeter verlängerte Hülse der 10.4x38R Zentralfeuerung brachte die Eidg. Munitions-Fabrik in Altdorf im Jahre 1904 auf dem Markt. Geladen wurde diese Patrone mit einem 17 Gramm schweren Teilmantel-Flachkopf Geschoss aus Fluss-Eisen. Die Mündungs-Geschwindigkeit betrug ca. 450m/s und wurde für 1050 Bar zugelassen April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.4x42R Vetterli Zentralfeuerung Von links nach rechts jeweils zwei Patronen: 10.4x38R geladen mit rauchlosem PC89, 10.4x42R von der Eidg. Munitionsfabrik, Altdorf und ganz rechts die wiedergeladene 10.4x42R mit einem Geschoss von Hornady im Gewicht von 300 Grains. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone .450/400 2 3/8 Inches BPE Diese Patrone ist um das Jahr 1880 entstanden und wurde kurz vor der Jahrhundertwende auf rauchschwache Nitropulver umgestellt. Die international längst in Vergessenheit geratene .450/400 2 3/8“ Nitro Express lebt in Graubünden als 10.3x60R weiter und wird mit hochwildtauglichen Laborierungen verwendet. Die Familie der 10,3 x 60 R (v.l.n.r.)  - 102 TM, 102a V,  - 170 T, 170 V, 170 V mit reduzierter Ladung  - 270 T, 270 V, 270 H  - RWS KS, RWS VMS, RWS SG April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R Englisch Express No 102 Diese Jagdpatrone führte bei der für den Import und Verkauf von Munition zuständigen Eidgenössischen Pulververwaltung die Nummer 102. Diese Nummerierung wurde dann auch auf den Paketetiketten angebracht. Die erste Zeichnung dieser Patrone 102 datiert vom 22. März 1919. Die 102 ist mit 1,75 g Kornpulver „Engadin 5“ geladen und verfügt über ein Teilmantel Flachkopfgeschoss (TF). Erst ab 1947 wurde auch eine Patrone mit einem Vollmantelgeschoss (V) gefertigt, welche die Nr. 102a erhielt. Die Produktion der 102a wurde aber bereits im Jahr 1959 wieder aufgegeben, während die 102 bis 1986 hergestellt wurde. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R Englisch Express No 102 April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R No 170 Bald einmal forderten die Jäger eine präzisere Patrone mit höherer Leistung und gestrecktere Flugbahn. Die Entwicklung zu einer neuen Patrone begann bereits im Jahre 1926. Die neue Patrone mit der Bezeichnung No 170 Modell 30 (1930) war mit 3,9 g Blättchenpulver geladen und verfügte über ein wesentlich schwereres ausgesprochen langes Geschoss. Die Patrone wurde sowohl mit Teilmantelgeschossen (T) wie mit Vollmantelgeschossen (V) laboriert. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R No 170 Die neue, weitaus stärkere Patrone hatte jedoch ihre Tücken. Sie war stark geladen und verursachte verschiedentlich Hülsen-Ausreisser. Deshalb wurden im Jahre 1932 Versuche mit einer Patrone mit reduzierter Ladung durchgeführt, welche sich aber nicht bewährte. Die konservativen Bündner Jäger, die mehrheitlich bei der alten und bewährten 102 blieben und der aufziehende zweite Weltkrieg liessen das Problem der für viele Waffen zu stark geladene Patrone etwas in den Hintergrund treten. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R No 270 Erst während des zweiten Weltkrieges versuchte man in Altdorf nun endlich eine Verbesserung zu erreichen. Die neue Patrone erhielt die Nummer 270. Die Nr. 270 wurde 1943 auf den Markt gebracht und war eine Patrone mit mittlerer Leistung. Die ersten Lose wurden in der Munitionsfabrik Thun laboriert. Die Patrone wurde vorerst mit Teilmantel- (T) und Vollmantelgeschossen (V) hergestellt und war mit 2,9 g Blättchenpulver geladen. 1947 kam eine mit 4,0 g Blättchenpulver geladene Patrone mit H-Mantelgeschoss dazu. Diese neue Patrone bewährte sich allerdings in keiner Weise, war doch das grosse Kaliber mit Kupferholspitzgeschoss wenig geeignet. Bereits im Jahre 1948 wurde deshalb die Produktion mit H-Mantel Geschossen geladenen Patronen wieder aufgegeben. Die Patronen mit Teil- und Vollmantelgeschossen wurden bis 1986 produziert. Ein letztes Los wurde im Februar 1986 hergestellt. Als letzte von der Munitionsfabrik Altdorf Jagdpatronen musste auch diese traditionsreiche Patrone schliesslich aus Kosten- und Rationalisierungsgründen aus dem Fabrikationsprogramm gestrichen werden. Allerdings wurde noch ein grösserer Vorrat angelegt, welcher den Bedarf der Bündner Jäger noch für einige Zeit decken dürfte. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R No 270 Copyright © by Reto Wäger 2004 April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R RWS Weiterhin ist vorgeschrieben, dass für die Hochjagd einläufige Büchsen ohne Magazin mit einem Kaliber von mindestens 10,2 mm geführt werden müssen. Man war also nicht bereit, von diesem, doch eher veralteten Kaliber abzuweichen. Das hiess nun, dass auch weiterhin Patronen in diesem Kaliber produziert werden müssen. Dynamit Nobel AG hat deshalb im Jahre 1989 ein Versuchs-Los hergestellt mit Vollmantelgeschossen (VMS), Kegelspitzgeschossen (KS) und Scheibengeschossen (SG). Die Patrone hat neu eine Boxerzündung. Der Patronen-Hülsenboden ist oben mit dem Hersteller RWS und unten der Kalieberangabe 10.3x60R gekennzeichnet.    April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R RWS Die Packungen haben einen Inhalt von 20 Patronen. Entsprechende Versuche bei den Behörden und Jäger haben gezeigt, dass die RWS Patronen sehr präzise sind. Sie sind zudem rasanter als die M+FA Patronen. Probleme ergaben sich wegen dem vergleichsweise dicken Rand insbesondere bei Kipplaufwaffen und Waffen mit Fallbockverschlüssen. Ein zweites Versuchs-Los hat Patronen mit einem schmaleren, abgerundeten Rand und einer breiteren Auszieh-Rille gebracht. Damit sind die Probleme beseitigt und es scheint, dass für die Bündner Jäger ein geeigneter in ihrem exklusiven Kaliber zur Verfügung stehen wird. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Patrone 10.3x60R SM-Thun Ab dem Jahre 1990 produzierte die RUAG Ammotec in Thun die Patrone 10.3x60R. Es werden Teilmantel und Vollmantel-Geschosse angeboten. Die Hülsen weisen ebenfalls Boxerzündung, weshalb das Wiederladen dieser Patrone wesentlich vereinfacht. Die ballistischen Leistungen entsprechen mit 685m/s Mündungs-Geschwindigkeit etwas schwächer, als die der RWS. Dafür ist der Ballistische Koeffizient des Geschosses besser als das Kegelspitz-Geschoss von RWS. Die Präzision dieses Kalibers kann sich sehen lassen. Bei Streukreisen von 18-30mm bei zehn Schuss auf 100m Entfernung ist dies für ein solches Kaliber ein hervorragender Wert. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Heutige Erkenntnisse - Zielballistik Die Durchschlags-Kraft der heutigen Geschosse im Kaliber 10.3x60R befriedigen uns nicht sonderlich. Die SM-Thun pilzen zu stark auf, sodass bei knapp mehr als 20% kein Ausschuss stattfindet. Bei den Kegelspitz-Geschossen sieht es auch nicht besser aus. Hier zersplittert das Geschoss in dutzend Teilen. Die Abschuss-Berichte (siehe Bündner Jäger 2/2004) zeigen die Tendenzen auf. Meine persönlichen Erfahrungen während der Bündner Jagd sowie auf diversen Ausland-Jagden bestätigen diese Tendenzen. Moderne Konstruktionen wie z.B. Swift A-Frame, Barnes-X und Gian-Marchet® Geschosse sind kompakter und garantieren einen Ausschuss. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Zukünftige Entwicklungen Jagdmunition ist grundsätzlich teurer, weil ein Jagd-Geschoss sich zielballistisch anders verhalten muss, als ein Scheiben-Geschoss. Ein Jagd-Geschoss muss sich beim Auftreffen im Zielmedium aufpilzen. Es darf nicht zu viel absplittern. Es muss genügend tief eindringen und vor allem einen Ausschuss liefern (Pirschzeichen). Die Entwicklung eines Jagd-Geschosses ist dementsprechend aufwändiger. Es müssen unter anderem Penetrations-Tests (Seifen-Beschüsse) unternommen werden. Der momentane Trend ist nun: Weg von Teilmantel-Geschossen mit Blei hin zu Kupfergeschossen mit Aufpilzungs-Bohrungen. Barnes „X“, Reichenberg-Geschosse und Lapua Naturalis sind nur drei Beispiele solcher Kupfer-Geschosse. In Schweden ist per Gesetz ab 2007 sowieso Schluss mit Bleigeschossen. Ein Scheiben-Geschoss hingegen muss nur sehr gute Aussenballistik aufweisen und ein sauberes Loch in Papier stanzen. Da sind keine Zielballistische Kunststücke nötig. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Geschoss SM-Thun TM Kaliber 10.3x60R B.C. 0.270 16.5 Gramm Scala 5:1 24.40mm 9.50mm 14.90mm 10.24mm 2.00mm 10.50mm 7.50mm Kaliber 10.3x60R B.C. 0.270 16.5 Gramm Das Geschoss Modell “SM-Thun TM” ist die Patrone von SM-Thun im Kaliber 10.3x60R. Dieses Geschoss besitzt keine Entlastungs-Rillen. Das Material ist aus Kupfer und Blei. Das Gewicht des Geschosses ist 16.50 Gramm. Der Ballistische Koeffizient dieses Geschosses beträgt gemäss Berechung den Wert 0.271 Das Gewicht des Geschosses ist ca. 16.50 Gramm Luftwiderstandeingaben Bezeichnung 10.5 Kaliber Ø [mm] 2.32 Geschoßlänge [Kal] 1.42 Nasenlänge [Kal] 1 Nasenart [Rt/Rn] 0.19 Hecklänge [Kal] 0.98 Boden Ø [Kal] 0.20 Bugkappen Ø [Kal] 1.00 Führband Ø [Kal] 16.5 Masse [g] 0.5 Beginn [Mach] 3.5 Ende [Mach] Copyright © by SM-Thun RUAG April 2004 Praesantion BKPJV

Jagd-Geschoss Gian-Marchet® Scala 5:1 Kaliber 10.3x60R B.C. 0.376 17.50 Gramm Das Geschoss Modell “Gian-Marchet® Jagd-Geschoss mit abgeflachter Geschoss-Spitze und Aufpilzungs-Bohrung” ist in Anlehnung der alten Graubündner Patrone170 im Kaliber 10.3x60R. Dieses Geschoss besitzt zwei Entlastungs-Rillen und drei Führungs-Manschetten. Das Material besteht aus Kupfer. Die Geschossform wurde von bestehenden Geschoss-Konstruktionen insofern übernommen – es wurde eine “Boat-Tail”-Verlängerung vorgenommen. Das Gewicht des Geschosses wird sich so um 18.70 Gramm einpendeln. Das Spezifische Gewicht von Kupfer entspricht 8.92 kg/m3. Der Ballistische Koeffizient dieses Geschosses beträgt gemäss Berechungen den Wert 0.395 Das Gewicht des Geschosses ist 18.70 Gramm Luftwiderstandeingaben Bezeichnung 10.2 Kaliber Ø [mm] 3.28 Geschoßlänge [Kal] 2.18 Nasenlänge [Kal] 1 Nasenart [Rt/Rn] 0.42 Hecklänge [Kal] 0.87 Boden Ø [Kal] 0.17 Bugkappen Ø [Kal] 1.03 Führband Ø [Kal] 17.6 Masse [g] 0.5 Beginn [Mach] 3.5 Ende [Mach] Copyright © by Collani 2004 April 2004 Praesantion BKPJV

Jagd-Geschoss Gian-Marchet® Patrone geladen mit einem Gian-Marchet® Geschoss. Gegenüber gestellt sind jeweils ein Geschoss Teil-Mantel von SM-Thun und die original SM-Thun Blaser 10.3x60R Patrone. Man beachte: Bei gleicher Geschoss-Setztiefe (die gleiche Pulvermenge) kann man die gleichen Ladungen verwenden. Da wegen den Führungs-Manschetten und den Entlastungs-Bändern der Anfangs-Gasdruck wesentlich geringer ist, wird bei gleicher Pulverladung der Rückstoss wesentlich verringert und deshalb wesentlich milder. Oder bei gleichem Gasdruck wird eine um 10% höhere Mündungs-Geschwindigkeit erreicht! Auf 100m beträgt der Geschwindigkeits-Unterschied mehr als 100m/s, was wiederum eine um 17% höhere Geschwindigkeit bedeutet. Das Geschoss Modell “Gian-Marchet® Jagd-Geschoss mit abgeflachter Geschoss-Spitze und Aufpilzungs-Bohrung” ist in Anlehnung der alten Graubündner Patrone170 im Kaliber 10.3x60R. Dieses Geschoss besitzt zwei Entlastungs-Rillen und drei Führungs-Manschetten. Das Material besteht aus Kupfer. Die Geschossform wurde von bestehenden Geschoss-Konstruktionen insofern übernommen – es wurde eine “Boat-Tail”-Verlängerung vorgenommen. Das Gewicht des Geschosses wird sich so um 18.70 Gramm einpendeln. Das Spezifische Gewicht von Kupfer entspricht 8.92 kg/m3. Der Ballistische Koeffizient dieses Geschosses beträgt gemäss Berechungen den Wert 0.395 Das Gewicht des Geschosses ist 18.70 Gramm Luftwiderstandeingaben Bezeichnung 10.2 Kaliber Ø [mm] 3.28 Geschoßlänge [Kal] 2.18 Nasenlänge [Kal] 1 Nasenart [Rt/Rn] 0.42 Hecklänge [Kal] 0.87 Boden Ø [Kal] 0.17 Bugkappen Ø [Kal] 1.03 Führband Ø [Kal] 17.6 Masse [g] 0.5 Beginn [Mach] 3.5 Ende [Mach] Copyright © by Collani 2004 April 2004 Praesantion BKPJV

Vorteile von Kupfer-Geschossen Höhere Präzision dank CNC-Herstellung der Geschosse: Immer das gleiche Gewicht. Immer die gleiche Länge. Immer das gleiche Kaliber. Minimalste Toleranzen. Der Schwerpunkt ist in der Achsenmitte. Vorteile bezüglich Innen- und Aussen-Ballistik erreicht werden: Höhere Mündungsgeschwindigkeiten bei gleichem Gasdruck. Dadurch gestrecktere Flugbahn. Weniger schnelle Lauferwärmung. Weniger Ablagerungen im Lauf. Präziser als herkömmliche Mantel-Geschosse Vorteile bezüglich Ziel-Ballistik: Garantierter Ausschuss. Garantierte Pirschzeichen. Genügend Schnitthaare am Anschuss dank Führungs-Manschette. Bleifreie Geschosse – keine Kontamination des Wildprets! April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Kaliberfreigabe – Ja oder Nein Die im Kanton Graubünden lang anhaltende Diskussion über die Kaliberfreigabe beschäftigt auch mich. In meiner langjährigen Schützen- und Jagd-Schützen Erfahrung muss ich bemerken, dass eine mögliche Kaliberfreigabe zu wünschen wäre. Es würde eine grössere Auswahl an Patronen zur Verfügung stehen. Aber lassen wir uns nicht von den Ballistischen Werten blenden. Und ganz wichtig, lasen wir uns auch nicht von den Preisen blenden. Denn entscheidend ist immer noch der Sitz der Kugel. Früher wurden Waffen mit offener Visierung verwendet. Damals wurden Vetterli-Gewehre, Ruger, Martini Hendry, Peabody‘s usw. verwendet. Und damals waren auch die Schussentfernungen auch NIE weiter als 100m, und zwar der offenen Visierung wegen. In den Jagdgesetzen wurde die waidmännische Distanz auf 100 Meter definiert. Dann, in den 1980er Jahren wurde das Jagdgesetz insofern geändert, dass Jäger, die das 50. Alters-Jahr erreicht hatten, ein Zielfernrohr benutzen dürften. Auch damals wurden ZF mit max. 6-facher Vergrößerung verwendet und immer noch nicht weiter als 150 m geschossen. April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Kaliberfreigabe – Ja oder Nein Am 1. September 1989 wurde wieder eine Gesetzrevision in Kraft gesetzt, die dann jedem Jäger erlaubte, ein ZF zu verwenden. Die waidmännische Schussdistanz wurde per Gesetzt auf 100 m festgelegt. Die Gläser aber wurden erheblich verbessert, insbesondere Lichtstärke und Vergrößerungen. Heutzutage kann man Gläser mit 20-facher Vergrößerung im 56er Durchmesser verwenden, die es erlauben, bei schlechter Beleuchtung und, oder weiten Distanzen einen sicheren Schuss abzugeben. Auch wurde möglich auf 200 - 250m sicher zu TREFFEN! Doch lassen wir uns nicht von allzu weiten Schüssen verleiten. Ab 150m Distanz fängt der Wind an, eine wesentliche Rolle des Treffens zu spielen. Dieser jedenfalls verursacht grössere Abweichungen, als der Geschoss-Abfall auf 150m. Bei Seitenwind von nur 7m/s (entspricht 25.2km/h) beträgt der Drift auf 160m schon ca. 20cm. Wo muss man dann beim Zielen anhalten? Weht der Wind regelmässig, von rechts oder von links? Womöglich zieht das Wild noch, nach rechts oder nach links! Das sind alles Faktoren, die beim Schuss auf 150m gleichzeitig berücksichtigt werden müssen! April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Referenzen Seit 1992 Bündner Jagdpatent 1998 Jagd in Polen und Weiss-Russland 1998 – 2002 Revier-Jagd in Aargau 2002 Jagd in Namibia auf Plains Game 2003 Zuger Hirsch-Jagd, Niederwild-Jagd 2003 Berlin Wildschweine-Jagd 2004 Berlin Rehbock-Jagd Wiederlader seit 1998 Erfolgreicher Jagd-Schütze 2000 Sieger beim Tiefen-Schuss, Scuol 2001 Zweiter Rang, internes Jagd-Schiessen Rueras 2003 Sieger internes Jagd-Schiessen VJBH in Pfannenstiel, Meilen 2003 Sieger internationales K31-Schiessen Weltweit in2 Kategorien Erfolgreicher 300m Schütze 2003 Schweizer Sektions-Meister-Titel Kategorie B April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Referenzen Jagd-Organisationen und Vereine: BKPJV Lischana ZKPJV Zug VJBH Verein Jagd und Bündnerheimat Mitglied bei Pro TELL LJV Berlin Brandenburg Schützen-Vereine SSV Schweizerischer Schiesssportverband Standschützen Cham (300m) Choglegiesser Pilatus (Vorderlader Verein, amtierender SM) April 2004 Praesantion BKPJV Copyright © by Reto Wäger 2004

Fragen? Reto Wäger Informatik-Projektleiter mit Eidg. Fachausweis Neuhofstrasse 70 CH-6345 Neuheim Switzerland Telefon +41 41 756 02 11 info@gian-marchet.ch http://www.gian-marchet.ch April 2004 Praesantion BKPJV