Jüngere Geschichte Südafrikas

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 Präsentation transkript:

Jüngere Geschichte Südafrikas Von den Anfängen der Apartheid bis heute Autor: Eckhard Wallis (Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim)

Vorgeschichte Besiedlung durch Niederländer im 17./18. Jahrhundert; Herausbildung eines eigenen Nationalgefühls der „Afrikaaner“ ( Afrikaans) oder „Buren“ Um 1800: Kapkolonie an Großbritannien  Wanderung der Afrikaaner nach Norden: Oranje-Freistaat, Transvaal („Zuid-Afrikaansche Republik“) Gold- und Diamantenfunde im 19. Jahrhundert Streitigkeiten und gegenseitiges Misstrauen zwischen Briten und Afrikaanern

1899-1902: Großbritannien gewinnt im Burenkrieg die Kontrolle über die afrikaanischen Staaten. Zusammen mit der Kapkolonie bilden sie 1910 die Union of South Africa, in der ihnen jedoch beschränkte Selbstverwaltung erlaubt wird. 1934: Begrenzte Unabhängigkeit Südafrikas als Dominium 1939: Streit zwischen britisch und afrikaanisch eingestellten Politikern über den Kriegseintritt gegen Deutschland 1948: Wahlsieg der afrikaanischen „Nationalen Partei“  Beginn der offiziellen Politik der „Apartheid“

Situation der Schwarzen Afrikaaner tendenziell rassistischer eingestellt als Briten (Aufhebung der Sklaverei durch britisches Parlament schon 1834; Sympathien vieler Afrikaaner für Nazi-Deutschland) Hoffnungen auf politische Gleichstellung mit dem Sieg der Briten 1902 werden enttäuscht. Nur in der Kapprovinz erhalten Schwarze 1910 das Wahlrecht. Wirtschaftliche Benachteiligung (niedrigere Löhne, etc.) bereits vor Beginn der Apartheid Neben den Schwarzen sind auch zahlreiche indische Arbeitskräfte Opfer von Diskriminierung ( Wirken Ghandis in Südafrika)

Die Apartheid (Afrikaans: apart = getrennt, gesondert) Daniel F. Malan (1948-54), Hendrik F. Verwoerd (1958-66) Population Registration Act: Einteilung in vier Rassen: Weiße Asiaten (v. a. Inder) Farbige Schwarze Ziele der Apartheidgesetze: Verhinderung der Vermischung der Rassen Trennung der Rassen voneinander Vorherrschaft der Weißen Kontrolle der Schwarzen

Regelungen der Apartheid Trennung der Siedlungsgebiete; Schaffung scheinbar unabhängiger Staaten für jede Rasse („Homelands“) Verbot des Geschlechtsverkehrs zwischen Menschen unterschiedlicher Rasse Verpflichtung für Schwarze, einen Pass mit ausführlichen persönlichen Daten stets mitzuführen Gesonderte Eingänge, Toiletten, Strände… für die jeweilige Rasse

Widerstand gegen die Apartheid Bereits 1912: Gründung des African Native National Congress (später African National Congress) als Organisation für die Gleichberechtigung der Schwarzen; 1944 tritt Nelson Mandela dem ANC bei, und gewinnt schnell an Einfluss 50er Jahre: Gewaltloser Widerstand gegen Apartheid (Demonstrationen, Streiks, etc.) 1955: Oppositionelle aller Rassen verabschieden im Volkskongress von Kliptown die Freiheits-Charta, eine Forderung freiheitlicher Demokratie und Gleichberechtigung aller Rassen.

Übergang zum gewaltsamen Widerstand 21. März 1960: Massaker von Sharpeville: Polizisten töten 69 Teilnehmer einer Demonstration. 1961: Gründung von Umkhonto we Sizwe (MK), dem bewaffneten Arm des ANC unter Führung von Nelson Mandela; Sabotage-Akte auf Regierungseinrichtungen 1963-64: Das MK-Hauptquartier wird von der Polizei entdeckt und Nelson Mandela sowie andere Führungspersönlichkeiten des ANC im Rivonia-Prozess zu lebenslanger Haft auf Robben Island verurteilt

1976 Soweto Aufstand von Jugendlichen gegen die verpflichtende Einführung von Afrikaans an höheren Schulen der Schwarzen Knapp 600 Tote Weltweit bekannt wurde das Bild des toten Hector Peterson, des ersten Opfers.

Das Ende der Apartheid In den 80er Jahren zunehmend Kontakte zwischen ANC-Vertretern und Vertretern des Apartheid-Regimes außerhalb Südafrikas, außerdem Gespräche zwischen Mandela und Regierungsvertretern. 1984: Einführung eines Dreikammernparlaments, in dem alle Rasse außer den Schwarzen vertreten sind 1989/90: Frederik W. de Klerk wird Präsident und kündigt die Abschaffung mehrerer Apartheid-Gesetze an.

Das Ende der Apartheid 11. Februar 1990: Freilassung Nelson Mandelas 1990-94: Verhandlungen über die politische Neugestaltung Südafrikas („Convention for a Democratic South Africa“); Gleichzeitig aber Unruhen zwischen rivalisierenden Schwarzen Gruppen 1994: Mandela wird Präsident einer Regierung der nationalen Einheit mit den Vizepräsidenten Thabo Mbeki und F.W. de Klerk

Bilanz Mit dem Regierungsantritt Mandelas flauen die Unruhen schnell ab. Dennoch kosteten die Unruhen in den Jahre 1990-94 mehrere tausend Menschen das Leben Die demokratischen Institutionen Südafrikas haben sich als stabil erwiesen. Jüngstes Beispiel ist die friedliche Ablösung Thabo Mbekis durch Jacob Zuma an der Spitze des ANC. Auch 13 Jahre nach Ende der Apartheid sind die Schwarzen immer noch wirtschaftlich benachteiligt. Sie sind überdurchschnittlich häufig arbeitslos und sind am stärksten von AIDS betroffen.