Liebe Schülerin, lieber Schüler,

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 Präsentation transkript:

INFORMATIONEN LESEN - VERSTEHEN - IN EIGENEN WORTEN UND BILDERN WIEDERGEBEN Liebe Schülerin, lieber Schüler, Du möchtest gut über ein Thema informiert sein. Du hast einen Zeitungsartikel oder einen Internettext dazu gefunden und machst dich jetzt an die Lektüre in der Hoffnung, dass du anschliessend informiert bist und einen eigenen Text dazu schreiben kannst. Das wird bei einem einfachen Informations-Text gut möglich sein. Sobald aber der Sachverhalt komplizierter ist, vergisst unser Gehirn allzu schnell, was es soeben gelesen hat. Wer gut informiert ist, braucht beim Erklären und Schildern seine eigenen Worte und Bilder. Das heisst, dass jeder Mensch seine eigene Art hat, etwas zu verstehen und zu erklären. Dazu braucht er einerseits die Sprache (Worte) und andererseits ergänzt er seine Ausführungen vielleicht mit Zeichnungen und/oder Grafiken (Bilder). Auswendiglernen, Ablesen oder Abschreiben garantiert kaum gründliches Verstehen und Begreifen. Grösser sind die Chancen, wenn du den Inhalt mit eigenen Worten und Bildern wiedergibst. Wie kann ich Textinformationen zu meinem eigenen Wissen machen? In meinen eigenen Worten und Bildern… © schulverlag 2006 Version 13.9.06

WEGLEGE-LESE & LERNMETHODE. Wie kann ich Texte zu meinem eigenen Wissen machen? Wir – die Klasse 8A vom Muristalden in Bern im Jahr 2003 – schlagen dir einen Weg vor, den wir selber „erfunden“ und ausprobiert haben. Genau genommen sind es mehrere „Verfahren“, die wir beim Lesen, Verstehen und Verarbeiten zu eigenem Wissen angewendet haben. Bei sehr anspruchsvollen Texten muss man sicher alle „Verfahren“ anwenden. Bei einfacheren Texten ist dies nicht nötig. Probier doch für dich einfach einmal das „volle Programm“ aus. Du merkst dann schnell, was hilfreich ist und was weniger… Zum Ausprobieren unserer Vorschläge findest du einen Text unter dem Titel „Nachhilfestunden“. Ganz wichtig erscheint uns aber die Grundregel, die du bei jedem Schritt (Ver-fahren) unbedingt einhalten musst: Lege den Informationstext weg (drehe ihn zum Beispiel um), sobald du dir etwas zum Text oder zum Thema aufschreibst. Wir nennen unsere Methode deshalb auch die … WEGLEGE-LESE & LERNMETHODE. © schulverlag 2006 Version 13.9.06

WEGLEGE-LESE & LERNMETHODE So, und jetzt geht es los mit dem… 1. Schritt: Notizblatt vorbereiten Unterteile ein A4 wie unten angegeben. Notiere den Titel des Textes, den du jetzt dann lesen wirst. Titel/Thema „Nachhilfestunden“ Gedanken vor dem Lesen: Infos aus Text: Wichtig im… © schulverlag 2006 Version 13.9.06

2. Schritt: Notiere dir vor der Lektüre, was dir spontan zum Thema im 2. Schritt: Notiere dir vor der Lektüre, was dir spontan zum Thema im Titel in den Sinn kommt. Zu unserem Beispiel: Kennst du evtl. Nachhilfestunden aus eigener Erfahrung? Kennst du jemanden, der Nach-hilfestunden gibt oder nimmt… Hast du schon eine Meinung zu Nachhilfestunden? …oder ist das Thema für dich ganz neu? Titel/Thema „Nachhilfestunden“ Gedanken vor dem Lesen: Infos aus Text: Wichtig im… © schulverlag 2006 Version 13.9.06

3. Schritt: Lies jetzt den ganzen Text einmal durch 3. Schritt: Lies jetzt den ganzen Text einmal durch. Wenn dir der Text zu lang ist, kannst du ihn in auch in Abschnitte (z.B. Kapitel) unterteilen und diese bearbeiten. NACHHILFESTUNDEN (leicht gekürzter und bearbeiteter Artikel aus: Salzburger Nachrichten, 14. April 2003)   Für die 17-jährige Maria war es ein guter Job. Acht Euro die Stunde, um mit dem neunjährigen Alex schreiben, rechnen und lesen zu üben. Und obwohl es eine so ideale Möglichkeit war, das Taschengeld aufzubessern – warum, dachte sich die Gymnasiastin, hat dieses offensichtlich schlaue Bürschlein schon in der Volksschule solche Probleme mit dem Lehrstoff? Vor allem das Lesen fiel Alex unsagbar schwer. Saß vor dem aufge-schlagenen Lesebuch, starrte auf die Seiten – und schwieg. Bis Maria eines Tages schimpfte: „Jetzt stell’ dich halt nicht so an!“ Da quollen dem Buben dicke Tränen aus den Augen und er schluchzte: „Wenn ich's aber nicht seh’.“ – Eine Geschichte mit überraschendem Ende: Alex bekam eine Brille und in der Schule alles mit, seine Leistungen verbesserten sich schlagartig und Maria war ihren Job los. Viele Eltern würden wohl viel darum geben, wenn den schulischen Problemen ihrer Kinder so einfach beizukommen wäre. Aber leider: Es gibt zwar mehr kleine Alex’, als man denken möchte - insgesamt ist aber doch ganz, ganz selten die Sehschwäche schuld an der Lernschwäche. Eine vor knapp einem Monat präsentierte Studie förderte zutage: 20 bis 25 Prozent der österreichischen Schüler bekommen Nachhilfeunterricht. Einen ähnlich hohen Wert meldet Deutschland. Deutsch, Englisch, Mathematik – es sind die Schulfächer in Österreich, in denen nach dem Unterricht für teures Geld nachgeholfen wird oder nachgeholfen werden muss. Mehr als 100 Millionen Euro jährlich geben die Eltern für die Nachhilfestunden ihrer Kinder aus. Was sind die Gründe? Schwieriger Lehrstoff? Schwache Lehrer? Überforderte Eltern? Kinder, die sich nicht zum Lernen aufraffen können oder in der „falschen“ Schule sitzen? Zu viele versäumte oder ausgefallene Stunden? Studienautorin Petra Wagner sagt, es sei immer „eine Kombination aus verschiedenen Faktoren“, die den Schulfrust wachsen und den Nachhilfemarkt boomen lasse. Was die Schüler selbst sagen (befragt wurden österreichweit 456 Hauptschüler und Gymnasiasten und in einem zweiten Durchgang 348 Wiener Haupt-Schüler): Hauptmotiv für Nachhilfeunterricht sei der Wunsch nach besseren Noten. Grund Numero zwei: der als schwierig empfundene Stoff. Am dritthäufigsten wurde mangelnde elterliche Unterstützung als Ursache für Nachhilfe genannt. So jedenfalls schaut die Liste aus, wenn man die Angaben der Mädchen und Buben zusammenzählt. Würde man nur die Buben fragen, wäre auf Platz zwei der Nachhilfegründe „zu wenig Fleiß“ zu finden. Und würde man nur die Mädchen fragen, läge die „Scheu, im Unterricht nachzufragen“ sehr weit vorne. Wenig geschlechtsspezifische Unterschiede dagegen, wenn man sich den Nachhilfe-Konsum insgesamt anschaut: Es sind ungefähr gleich viel Mädchen wie Buben, die in der Hauptschule oder in der Unterstufe Gymnasium Nachhilfe bekommen. Dann kippt das Verhältnis (finanziell zu Lasten der Buben-Eltern) – Mädchen in der Oberstufe kommen mit weniger Nachhilfe aus. Schüler, die Nachhilfe erhalten, kommen übrigens auf einen Noten-Durchschnitt von 2,73 (Mittelwert aus Mathe, Deutsch und Englisch), Nicht-Nachhilfeschüler auf 2,01 (1 = beste Note) Was die Studie sonst noch zutage förderte: Wenn Nachhilfe in Anspruch genommen wird, dann sind es meist zwei Stunden pro Woche – es können in Extremfällen aber auch neun Stunden pro Woche sein. Trotzdem zeige sich, dass das kurzfristige Lernen auf Schularbeiten die Zeit auffresse, die in „das Lernen lernen“ investiert werden könnte, sagt Bildungspsychologin Wagner. Dem Gedanken vom lebenslangen Lernen – oder wie man früher gesagt hätte: „Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir“ – sei dieses punktuelle Pauken für den nächsten Test abträglich. Die Frage sei, wie man den Schülern das grundsätzlich Positive am Lernen vermitteln könne. © schulverlag 2006 Version 13.9.06

4. Schritt: LEGE DEN TEXT WEG! 5. Schritt: Schreibe nun in Stichworten auf dein Notizblatt, was dir alles im Kopf geblieben ist. Titel/Thema „Nachhilfestunden“ Gedanken vor dem Lesen: Infos aus Text: Wichtig… Wichtig: Schaue während des Notierens nicht auf den Text! Auch nicht kurz, um dich zu versichern, ob du etwas richtig behalten hast. Das kannst du später immer noch. © schulverlag 2006 Version 13.9.06

Ergänze nun auf deinem Notizblatt. Vielleicht bist du jetzt erstaunt, wie wenig oder wie viel du dir schon merken konntest. Jetzt folgt die zweite Lesung. Es geht darum, dass du alles erfassen kannst, das dir wichtig erscheint. 6. Schritt: Lies jetzt den Text Abschnitt für Abschnitt. Du kannst wichtige Stellen mit einem Stift markieren und Wörter nachschlagen, die du nicht verstehst. Notiere jedoch jetzt noch nichts auf deinem Notizblatt. 7. Schritt: Lege den Text beiseite und überlege dir möglichst in einem einzigen Satz, was die Autorin/der Autor mit dem Abschnitt sagen wollte. Welches sind die wichtigen Aussagen? Ergänze nun auf deinem Notizblatt. Titel/Thema „Nachhilfestunden“ Gedanken vor dem Lesen: Infos aus Text: Wichtig im … 1. Abschnitt: 2. Abschnitt: 3. Abschnitt: ABSCHNITT FÜR ABSCHNITT! © schulverlag 2006 Version 13.9.06

8. Schritt: Jetzt hast du eine Pause verdient! So, das war jetzt ein grosses Stück Arbeit. Dein Text ist jetzt Abschnitt für Abschnitt durchgearbeitet und auf deinem Notizblatt stehen verschiedene Informationen. 8. Schritt: Jetzt hast du eine Pause verdient! 9. Schritt: Vergleiche deine Notizen mit den Notizen einer Kollegin oder eines Kollegen. Eventuell ist dies so nicht möglich. Dann kannst du vielleicht den Text je-mandem zum Lesen geben und ihn fragen, was er oder sie als wichtig er-achtet. Der Austausch über den Text hilft klären, was wirklich wichtig ist und vertieft das Verständnis. Es lohnt sich also, eine Gesprächspartnerin oder einen Gesprächspartner zu suchen. Ergänze deine Notizen. Vielleicht hast du jetzt auch schon eigene Gedanken zum Thema. Die gehören natürlich auch auf dein Notiz-blatt. © schulverlag 2006 Version 13.9.06

WEGLEGE-LESE & LERNMETHODE 10. Schritt: Zeichne oder erstelle eine grafische Darstellung von Aussagen, die als Bild besser erfasst werden können. 11. Schritt: Entwirf jetzt mit Hilfe deiner Notizen einen Text in eigenen Worten. Schau bewusst nicht mehr in den Quellentext. 12. Schritt (und weitere Schritte): Hier beginnt nun sicher dein ganz eige-ner Weg. Ist es dir schon gelungen, den Inhalt in eigenen Worten wieder zu geben? Am besten gibst du den Text jemandem (z.B. deiner Kollegin oder deinem Kollegen ) zum Durchlesen und Rückmelden. Du kannst deine Formulierung auch noch einmal mit dem Quellentext vergleichen. Leg zum Schluss alle Blätter zur Seite und versuch - nur aus deinem Kopf heraus -, jemandem zu erzählen, was du zum Thema weisst und verstanden hast. Lies die erste Folie noch einmal durch: Hast du das Ziel schon erreicht? Viel Erfolg wünscht dir die Klasse 8A vom Muristalden in Bern 2003 © schulverlag 2006 Version 13.9.06