Fünf Jahre Zeitung Online: Bilanz, Rückblick, Geschichte Katja Riefler München, 24.11.1999

Entwicklung Internet Hosts Quelle: Ripe Hostcount

Zeitungen Online in Deutschland

Deutscher Online-Index 1998 Verdopplung der Nutzungsvorgänge in einem Jahr Index 237 229 219 229 224 PageImpressions 203 208 185 180 196 166 Visits 169 168 143 Oder anders dargestellt: Am Ende des Jahres 1998 wurden mehr als doppelt soviele Nutzungsvorgänge registriert wie am Anfang des Jahres. Hier gemessen über die 64 Online-Angebote, die im Laufe des Jahres 1998 kontinuierlich der IVW die Visits und PageImpressiones ihrer Online-Angebote gemeldet haben. Dabei stieg die Nutzungsintensität (Anzahl PageImpressions) noch etwas stärker an als die der Kontake (Anzahl der Visits). Interactive media vom Axel Springer Verlag ist einer der Auftraggeber des GfK Online-Monitors. Als erfolgreicher Online-Vermarkter ist uns besonders daran gelegen, daß dem Markt hinreichend valide Daten zur Verfügung gestellt werden. 134 156 127 134 105 128 ermittelt über 64 Online-Angebote 100 Quelle: PZ-Online / IVW / interactive media; Basis für den Online-Index sind alle Online-Angebote vom Dezember 1998, die seit Januar 1998 jeden Monat ihre Visits an die IVW gemeldet haben.

Online-Studien 1998 Angaben in Mio Bisher bot die Online-Forschung ein recht widersprüchliches Bild über die Online-Nutzung. Wir erinnern uns: im letzten Jahr wiesen die gängigen Online-Studien sehr unterschiedliche Nutzerpotentiale aus: sie reichten von 4,5 Millionen bis zu sage und schreibe 12,3 Millionen sogenannter Nutzer. Welcher Studie sollte man nun glauben? Wer den Markt realistisch beurteilte, rechnete sich die Potentiale eigens herunter. Und wer die optimistische Sicht brauchte, um Kunden vom Online-Markt zu überzeugen, der kommunizierte eben jene 12,3 Millionen Nutzer. Selbst Redakteure seriöser Tageszeitungen wie die von der FAZ (vom 21.9.98, Seite 34 und vom 23.11.98, Seite 36) waren der Euphorie erlegen und kolportierten Zahlen (Zitat: Damit arbeiten 19 Prozent der Deutschen mit dem Internet), die der Realität nicht entsprechen konnten. Bei vielen Vorträgen und Präsentationen in Agenturen und bei Kunden haben wir auf methodische Mängel so mancher Online-Studie hingewiesen und dem interessierten Fachpublikum erklärt, warum so unterschiedliche Nutzerpotentiale ermittelt wurden. Ich will hier und jetzt keine Methodendiskussion beginnen – nur soviel: Die Unterschiede sind zum einen erhebungsbedingt, ob face-to-face oder Telefoninterview und zum zweiten die Definition betreffend. Wer oder was ist denn nun ein Online- oder Internet-User? 14 - 59 14 - 64 Alters- gruppen 14 + 14 + 14 + 14 + 1998 April-Mai Febr.-April März-April Juni-Juli Juni/Sept. Febr.-Aug.

Reichweite Onlinenutzung Quelle: GfK Online Monitor 3. Welle, Nov‘98/Jan‘99, deutschsprachige 14-59jährige Bevölkerung, die in Privathaushalten mit Telefonbesitz leben (MA-angepaßt) 44,3 Mio.; 5.662 Interviews Nun zu den Ergebnissen: Abgesehen vom allerweitesten Nutzerkreis, wozu auch Personen gehören, die vor einem halben Jahr - wo auch immer - mal online gegangen sind, umfaßt der weiteste Nutzerkreis all jene, die innerhalb der letzten 6 Monate Online-Dienste oder das Internet genutzt haben. Es kommt auf den zu untersuchenden Markt an, ob der weiteste Nutzerkreis als Zielgruppe Sinn macht. Als planungsrelevante Meßgröße und damit als Basis für die meisten Segmentierungen sehe ich momentan die Nutzung im letzten Monat. Und solange die repräsentativen Online-Studien gerade mal mit einer Fall-zahl von um die 1.000 Online-Nutzer arbeiten, kann für das Gros der Online-Angebote ohnehin nicht einmal die Reichweite “Nutzer pro Monat” ausge-wiesen werden. 15,7 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung im Alter von 14 bis 59 Jahre zählen zu den Online-Nutzern pro Monat. Zu den Heavy-Usern ge-hören sicherlich die 5,46 Millionen Nutzer pro Woche. Oder mal anders formuliert: 3,18 Millionen nutzen täglich Online-Dienste oder das Internet. Eine stattliche Anzahl, angesichts dessen, daß dieses Medium gerade mal vor 3 bis 4 Jahren richtig zur Kenntnis genommen wurde! Gut lassen sich Strukturen der Online-/Internet-User auf den Ebenen “Nutzer pro Woche” und “Nutzer pro Tag” darstellen. Aber wie gesagt: nur für Gesamtnutzerschaft und nicht für die einzelner Online-Angebote. Allenfalls Access-Provider, Suchmaschinen oder Vermarktungsgemein-schaften können auf diesen Ebenen noch sinnvoll dargestellt werden. 8,43 Mio 7,91 Mio 6,94 Mio 5,46 Mio 3,18 Mio Allerweitester weitester Nutzer im Nutzer in der Nutzer Nutzerkreis Nutzerkreis Monat Woche pro Tag

Reichweite Altersgruppen (in % und Mio.) Quelle: GFK Februar 1999 8,4 Mio. 1,3 2,3 2,2 1,6 1,0

USER (Altersverteilung) Quelle: GFK Februar 1999 1,3 Mio. 2,2 1,6 2,3 0,9

USER (Ortsgrößen) Quelle: GFK Februar 1999 Entwicklung Frühjahr/Herbst 1998, Index Frühjahr 1998 = 100 130 140 168 5,0 Mio. 1,0 2,4

Was wollen Zeitungen online? Imagegewinn Junge Menschen an die Zeitung heranführen Neue Zielgruppen erreichen (Singles...) Märkte sichern Anzeigen redaktionelle Inhalte Neue Geschäftsfelder erschließen

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