Hometreatment aus Nutzersicht Hometreatmenttagung Weissenau 13.3.2014 Rainer Höflacher
Ziele Realisierung des beschriebenen Hometreatments in Baden-Württemberg Übernahme von HT in die Regelversorgung der Krankenkassen Zwischenziele: Mehr Hometreatment Mehr aufsuchende Hilfen in BW LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Zielgruppen Alle psychiatrischen Diagnosen Auch: Sucht Gerontopsychiatrie/Demenz Kinder- und Jugendliche LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Schärfung des Begriffes HT = SGB V – Leistung HT = Klinik (Federführung) + Gemeindepsychiatrie (Kooperationen, MA-Pools) Siehe auch Skandinavien und England Alternativbegriff: Mobile Krisenteams Assertive Community Treatment (ACT): Aufsuchende langfristige Behandlung für Menschen mit chronischen und schweren psychischen Erkrankungen. LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
HT in eigener Sache Die meisten meiner Psychosen führten zur Klinikeinweisung Gefahr des Automatismus HT bei mir nur erfolgsversprechend bei früher Intervention, später keine Absprachefähigkeit mehr Entlastung der Angehörigen von großer Bedeutung LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Vorteile für den Patienten Keine Hospitalisierung Hoher Erhalt der Selbstbestimmung und Freiheit Verpflichtungen und Freizeitaktivitäten können weiter (durch Krankheit eingeschränkt) wahrgenommen werden. Beziehungen können weitergeführt werden Kritischer und schonender Umgang mit Psychopharmaka Besseres Verständnis des Patienten durch Kenntnis des Wohnumfeldes (ganzheitliche Herangehensweise). Entlastung der Angehörigen (Angehörige empfinden i.d.R. HT-Unterstützung positiver als die Einweisung des PE) Einbezug des Umfeldes 30.03.2017 LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de
Meta-Studie (n=8) Crisis intervention for people with severe mental illnesses (online veröffentlicht am 16.5.12) Suzanne Murphy1,*, Claire B Irving2, Clive E Adams2, Ron Driver1 Home Treatment reduziert Wiederaufnahmen ins Krankenhaus HT reduziert die Belastung für die Angehörigen HT erhöht die Zufriedenheit bei Patienten und bei Angehörigen Das psychische Befinden ist drei Monate nach HT besser als bei stationärer Behandlung LV Psychiatrie-Erfahrener BW e.V. 30.03.2017
Strukurelle Merkmale (1v2) HT auch für Sucht, Gerontopsychiatrie, psychisch erkrankte Kinder– und Jugendliche: für alle psychiatrischen Diagnosen 24h an allen Tagen erreichbar und tätig Keine Ausschlusskriterien apriori Gute Vernetzung mit anderen Hilfsangeboten (keine Doppelstrukturen und Redundanz der Hilfen) Förderung von Inklusion LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Strukturelle Merkmale (2v2) Weitmöglichster Erhalt der Behandlerkontinuität Diskussion: Niederfrequente längerfristige Behandlung auch nach der Krise? Multiprofessionelle Teams Grenzen setzen: Überfürsorge, endloser Bedarf Es fehlen überzeugende Studien, die die erhöhte Behandlungsqualität und die Kostenneutralität nachweisen. LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Merkmale Sucht Aussage Profi: akut Süchtige sollen in die Klinik zum Entzug Vor allem: HT nach Klinikbehandlung zur Stabilisierung Priorisierte Zielgruppe: Ältere Alkoholkranke wegen schlechter Mobilität Langfristige Begleitung angezeigt Unterstützung der Tagestruktur LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Merkmal Gerontopsychiatrie Besonders wichtig: Entlastung der Angehörigen, Selbsthilfepotentiale wecken Besonders wichtig: medizinische Kompetenz, weil oft Mehrfacherkrankungen Vorteil HT: Demenz verläuft besser zu Hause (Vertrautheit) Problem: Abgrenzung psychische Erkrankung und Demenz. Schlechte Diagnosen. Welche Intervention? Problem: Abgrenzung zur allgemeinen ambulanten Altenhilfe (Tagesstruktur, Gewaltprävention, Hilfen annehmen lernen, Essen geben und/oder richten, Medikamente, Trinken, med. Pflege …) Problem: Alte Menschen wollen oft keine Fremden in der Wohnung Bedingung: Teams müssen speziell fachlich kompetent sein Sinnvoll: HT durch Pflege abrufbar in Krisenfällen als Ergänzung Hinweis: SOFA (SpDi für alte Menschen) in Nürtingen, GERBERA (Gerontopsychiatrischer Beratungsdienst) in Stuttgart LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Beispiele Geestach (bei Hamburg) Bamberger Hof (Frankfurt) Günzburg (keine 24h) Hamburger Modell (Beschränkung auf schwere Psychosen) Ansätze in BW IV des ZfP Südwürttemberg IV der Evang. Gesellschaft Stuttgart LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Finanzierungsmodelle Integrierte Versorgung Regionalbudget Modellprojekte nach § 64b SGB V PEPPplus „Bettenpauschale“ PIA-Pauschale LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Erwartungen Fachlich- und menschlich kompetente Behandlung Verlässliche 24h-Erreichbarkeit Psychosoziale Denk- und Handlungsweise Bedürfnisangepasste Behandlung Flexibilität Niederschwelliger Zugang LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Fazit Hometreatment ist für den Nutzer in der Regel individuell durch viele Vorteile geprägt. Wenn das objektive Behandlungsergebnis und die ökonomische Bilanz nicht deutlich schlechter sind, muss Hometreatment regelhaft realisiert werden. Wir fordern dies mit Nachdruck und werden uns weiterhin dafür einsetzen. LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Bitte Liebe Anwesenden: „Setzen Sie sich bitte für die Realisierung von Hometreatment in Baden-Württemberg ein!“ LVPEBW e.V. - kontakt@lvpebw.de 30.03.2017
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg e.V. Hans-Sachs-Straße 16 79331 Teningen T: 07641 / 96 21 511 kontakt@lvpebw.de www.lvpebw.de LV Psychiatrie-Erfahrener BW e.V. 30.03.2017