VO GEDICHTE 2: Das Gedicht „an sich“

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 Präsentation transkript:

VO GEDICHTE 2: Das Gedicht „an sich“ Paul Fleming (1609-1640): An Sich (1641)

barocke Orthografie / = „Virgel“

Paul Fleming (1609-1640)

Martin Opitz (1597-1639): Buch von der deutschen Poeterey (1624)

Nachmals ist auch ein jeder verß entweder ein iambicus oder trochaicus; nicht zwar das wir auff art der griechen vnnd lateiner eine gewisse grösse der sylben können in acht nemen; sondern das wir aus den accenten vnnd dem thone erkennen / welche sylbe hoch vnnd welche niedrig gesetzt soll werden.

Knittelvers:

Opitz’sche Reform: Prinzip der Alternation

antike Sprachen (griech., lat.): quantitierendes Prinzip: Länge bzw. Kürze der Silben germanische Sprachen: akzentuierendes Prinzip: Betonung

Róma Wíen Románum Wíener Romanórum Wíenerin Romanorúmque Wíenerinnen Betonung auf der Stammsilbe

Deutscher Alexandriner: Zäsur

Umarmender Reim: abba Sonett: 14 Zeilen 2 Quartette: abba – abba 2 Terzette: cde – cde (oder: ccd – eed, cdc – dee usw.)

„männlicher Reim“: Ausgang auf betonte Silbe (Neid/Leid) „weiblicher Reim“: Ausgang auf unbetonte Silbe (unverlohren/verschworen) (le) grand / (la) grande

Hans Holbein: Landsknechtsschlacht

Hans Ulrich Franck, Der geharnischte Reiter (1643)

An meinen Erlöser. Erhöre meine Noth / du aller Noth Erhörer / Hilff Helffer aller Welt / hilff mir auch / der ich mir selb=selbst nicht helffen kan; ich suche Trost bey dir. HERR / du hast Rath und That. Dich preisen deine Lehrer / wie du es denn auch bist / für einen Glaubens=mehrer. Ich bin desselben Lehr. Hier steh’ ich / Ich steh’ hier. Erfülle mich mit dir und deines Geistes Zier. Er ist es / Er dein Geist / der rechte Glaubens=mehrer. Artzt / Ich bin kranck nach dir. Du Brunnen Israel / dein kräfftigs Wasser löscht den Durst der matten Seel’. Auch dein Blut / Oster=Lam / hat meine Thür erröhtet / die zu dem Hertzen geht. Ich steiffe mich auff dich du mein Hort / du mein Felß. Belebe / Leben / mich. Dein Todt hat meinen Todt / Du Todes Todt / getödtet.

Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v.Chr. – ca. 65 n.Chr.)

Epiktet (um 50 – ca. 138 n.Chr.)

Marc Aurel (121-180 n. Chr.)

Justus Lipsius (1547-1606): De constantia (1584)

1 Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren. 2 Weich keinem Glücke nicht. Steh’ höher als der Neid. 3 Vergnüge dich an dir / und acht es für kein Leid / 4 Hat sich gleich wieder dich Glück’/ Ort und Zeit verschworen. 5 Was dich betrübt und labt / halt alles für erkohren. 6 Nim dein Verhängnüß an. Laß’ alles unbereut. 7 Thu / was gethan muß seyn / und eh mans dir gebeut. 8 Was du noch hoffen kanst / das wird noch stets gebohren. 9 Was klagt / was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke 10 Ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an. 11 Diß alles ist in dir / laß deinen eitlen Wahn / 12 und eh du förder gehst / so geh’ in dich zurücke. 13 Wer sein selbst Meister ist / und sich beherrschen kan / 14 dem ist die weite Welt und alles unterthan.

1 Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren. 2 Weich keinem Glücke nicht. Steh’ höher als der Neid. 3 Vergnüge dich an dir / und acht es für kein Leid / 4 Hat sich gleich wieder dich Glück’/ Ort und Zeit verschworen. 5 Was dich betrübt und labt / halt alles für erkohren. 6 Nim dein Verhängnüß an. Laß’ alles unbereut. 7 Thu / was gethan muß seyn / und eh mans dir gebeut. 8 Was du noch hoffen kanst / das wird noch stets gebohren. 9 Was klagt / was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke 10 Ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an. 11 Diß alles ist in dir / laß deinen eitlen Wahn / 12 und eh du förder gehst / so geh’ in dich zurücke. 13 Wer sein selbst Meister ist / und sich beherrschen kan / 14 dem ist die weite Welt und alles unterthan.

1 Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren. 2 Weich keinem Glücke nicht. Steh’ höher als der Neid. 3 Vergnüge dich an dir / und acht es für kein Leid / 4 Hat sich gleich wieder dich Glück’/ Ort und Zeit verschworen. 5 Was dich betrübt und labt / halt alles für erkohren. 6 Nim dein Verhängnüß an. Laß’ alles unbereut. 7 Thu / was gethan muß seyn / und eh mans dir gebeut. 8 Was du noch hoffen kanst / das wird noch stets gebohren. 9 Was klagt / was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke 10 Ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an. 11 Diß alles ist in dir / laß deinen eitlen Wahn / 12 und eh du förder gehst / so geh’ in dich zurücke. 13 Wer sein selbst Meister ist / und sich beherrschen kan / 14 dem ist die weite Welt und alles unterthan.

1 Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren. 2 Weich keinem Glücke nicht. Steh’ höher als der Neid. 3 Vergnüge dich an dir / und acht es für kein Leid / 4 Hat sich gleich wieder dich Glück’/ Ort und Zeit verschworen. ------------------------------------------------------------------- 5 Was dich betrübt und labt / halt alles für erkohren. 6 Nim dein Verhängnüß an. Laß’ alles unbereut. 7 Thu / was gethan muß seyn / und eh mans dir gebeut. 8 Was du noch hoffen kanst / das wird noch stets gebohren. 9 Was klagt / was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke 10 Ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an. 11 Diß alles ist in dir / laß deinen eitlen Wahn / 12 und eh du förder gehst / so geh’ in dich zurücke. 13 Wer sein selbst Meister ist / und sich beherrschen kan / 14 dem ist die weite Welt und alles unterthan.

1 Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren. 2 Weich keinem Glücke nicht. Steh’ höher als der Neid. 3 Vergnüge dich an dir / und acht es für kein Leid / 4 Hat sich gleich wieder dich Glück’/ Ort und Zeit verschworen. 5 Was dich betrübt und labt / halt alles für erkohren. 6 Nim dein Verhängnüß an. Laß’ alles unbereut. 7 Thu / was gethan muß seyn / und eh mans dir gebeut. 8 Was du noch hoffen kanst / das wird noch stets gebohren. 9 Was klagt / was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke 10 Ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an. 11 Diß alles ist in dir / laß deinen eitlen Wahn / 12 und eh du förder gehst / so geh’ in dich zurücke. 13 Wer sein selbst Meister ist / und sich beherrschen kan / 14 dem ist die weite Welt und alles unterthan.

1 Sey dennoch unverzagt. Gieb dennoch unverlohren. 2 Weich keinem Glücke nicht. Steh’ höher als der Neid. 3 Vergnüge dich an dir / und acht es für kein Leid / 4 Hat sich gleich wieder dich Glück’/ Ort und Zeit verschworen. 5 Was dich betrübt und labt / halt alles für erkohren. 6 Nim dein Verhängnüß an. Laß’ alles unbereut. 7 Thu / was gethan muß seyn / und eh mans dir gebeut. 8 Was du noch hoffen kanst / das wird noch stets gebohren. 9 Was klagt / was lobt man doch? Sein Unglück und sein Glücke 10 Ist ihm ein ieder selbst. Schau alle Sachen an. 11 Diß alles ist in dir / laß deinen eitlen Wahn / 12 und eh du förder gehst / so geh’ in dich zurücke. 13 Wer sein selbst Meister ist / und sich beherrschen kan / 14 dem ist die weite Welt und alles unterthan.

Glück: 1) ↔ Leid, Unglück 2) = „Fatum“ vergnügen 1) ↔ Leid 2) = „begnügen“ Verhängnüs 1) ↔ Glück

Von sich selber. Ich feure gantz und brenne liechter loh. Die Thränen hier sind meiner Flammen Ammen / Die mich nicht lässt diß stete Leid verthammen; Ich kenn‘ es wohl / was mich kann machen froh / Daß ich fortan nicht dürffte weinen so. Wo aber ists? So müssen nun die Flammen Hier über mir nur schlagen frey zusammen. Mein Schirm ist weg / mein Schutz ist anders wo. Ist gantz nichts da / daran ich mich mag kühlen / In solcher Gluth / die meine Geister fühlen? Der Liebes Durst verzehrt mir Marck und Bein. Diß Wasser ists / die Kühlung meiner Hitze. Das ich zum Trunck’ aus beiden Augen schwitze. Ich zapfe selbst / und Amor schenckt mir ein.

Aufheben und das Aufgehobene (das Ideelle) ist einer der wichtigsten Begriffe der Philosophie, eine Grundbestimmung, die schlechthin allenthalben wiederkehrt, deren Sinn bestimmt aufzufassen und besonders vom Nichts zu unterscheiden ist. – Was sich aufhebt, wird dadurch nicht zu Nichts. Nichts ist das Unmittelbare; ein Aufgehobenes dagegen ist ein Vermitteltes, es ist das Nichtseiende, aber als Resultat, das von einem Sein ausgegangen ist; es hat daher die Bestimmtheit, aus der es herkommt, noch an sich. Aufheben hat in der Sprache den gedoppelten Sinn, daß es soviel als aufbewahren, erhalten bedeutet und zugleich soviel als aufhören lassen, ein Ende machen. Das Aufbewahren selbst schließt schon das Negative in sich, daß etwas seiner Unmittelbarkeit und damit einem den äußerlichen Einwirkungen offenen Dasein entnommen wird, um es zu erhalten. – So ist das Aufgehobene ein zugleich Aufbewahrtes, das nur seine Unmittelbarkeit verloren hat, aber darum nicht vernichtet ist. – (G.W.F. Hegel, Wissenschaft der Logik, 1812ff.)