Aus dem jungen Aussteiger - Sammlung von Brüdern – Ordensgründung.

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Aus dem jungen Aussteiger - Sammlung von Brüdern – Ordensgründung

Herbert Grundmann: Religiöse Bewegungen im Mittelalter- Untersuchungen über die geschichtlichen Zusammenhänge zwischen der Ketzerei und der religiösen Frauenbewegung im 12. und 13. Jahrhundert und über die geschichtlichen Grundlagen der Deutschen Mystik 8Historische Studien 267), Berlin 1935

Der Bekehrungsprozess – die radikale Conversio Franz gehört zur Oberschicht – den Maiores – lernt Lesen und Schreiben Nach einjähriger Gefangenschaft in Perugia (Schlacht bei Collestrada gegen Assisi, Nov. 1202) brach er 1204 (1205) nach Apulien auf, um sich im Heer Walters (Gautiers III.) v. Brienne den Ritterschlag zu verdienen, kehrte jedoch schon von Spoleto aus wieder nach Assisi zurück Damit begann ein »Bekehrungsprozeß«, der über Buße, Zurückgezogenheit, Aussätzigenpflege, Wiederherstellung verfallener Kirchen und Schenkungen an die Armen Anfang 1206 in Gegenwart Bf. Guidos II. v. Assisi zur freiwilligen Enterbung und zur entdgültigen Loslösung aus der bisherigen Umwelt führte. Am 24. Febr erlangte er bei der Lektüre der Tagesperikope Mt 10, 5ff. In Portiunkula letzte Klarheit über seine Berufung zu einem Leben nach dem Evangelium Vermittlung des Bischofs Guido von Assisi in Rom bei Papst Innozenz III. – Anerkennung für eine am Evangelium ausgerichtete Lebensform

Gebet in der halb zerstörten Kirche von San Damiano um 1205 „Franziskus, geh und baue mein Haus wieder auf, das, wie du siehst, ganz und gar in Verfall gerät.“ (nach II Cel 10[3]). -Mitleiden mit dem gekreuzigten Christus – Franziskus = alter Christus - Thomas von Celano berichtet, dass sich seit dem Ereignis von San Damiano das Leiden des Herrn in seinem Herzen tief eingeprägt habe. Zwei Jahre vor seinem Tod am Fest Kreuzerhöhung 14. September – wird Franziskus mit den Dtigmata des gekreuzigten Heilands ausgezeichnetz

Portiuncula Kapelle – einst im Besitz des Benedikt von Nursia – Ruine – Franz mietet Protiuncula vom Abt von Montecassino (kein Besitz !) Am Palmsonntag 18. März 1214 an Klara von Assisi Entschluss zur radikalen Nachfolge Christi in radikaler Armut

Radikale Nachfolge Kennzeichen: Wanderpredigt - Bußpredigt - beispielhaftes Leben. Fremdlinge – Pilger – nur kurzes Verweilen in den Häusern Keine Schutzbriefe der römischen Kurie

Franz gibt seinem Vater die Kleider zurück und verzichtet damit auf seinen Besitz. Bild:Giotto di Bondone um 1295 Hört, ihr alle, und versteht es wohl; bis jetzt nannte ich Pietro Bernadone meinen Vater: aber da ich nun den Vorsatz habe, dem Herrn zu dienen, gebe ich ihm das Geld zurück, um das er sich aufgeregt hat, nebst allen Kleidern, die ich aus seinem Eigentum besitze; und von nun an will ich sagen: Vater unser, der du bist im Himmel nicht mehr: Vater Pietro Bernadone

Der friedliche Kreuzzug 1219 brach F. nach Ägypten auf, nachdem er schon 1211 bzw. 1213/14 vergeblich versucht hatte, den Muslimen in Syrien und Marokko den Glauben zu verkünden. Erfolglos bemühte er sich, vor Damietta den Sultan al-Malik al Kamil zu bekehren und damit auf friedl. Weise die Ziele der Kreuzzüge zu erreichen. Entfremdung mit den zurückgebliebenen Brüdern: Widerspruch der noch organisierten Bruderschaft und den ursprünglichen Idealen – Bau von Häuser und Studien Kardinal Hugolin von Ostia wird Kardinalprotektor

Seit ca war es auf mehreren Kapiteln, u. a. dem Mattenkapitel von 1219, unter seiner Mitarbeit zur Abfassung einer Regel (Regula non bullata) gekommen. Erst nach wiederholter Überarbeitung wurde sie am 29. Nov von Honorius III. bestätigt (Regula bullata) Der kranke Franziskus ruft in Predigten gegen die Institutionalisierung die ursprünglichen Ideale in Erinnerung. Seine verstärkte Hinwendung zu einer vom Gedanken der Nachfolge des leidenden Christus bestimmten Askese erreichte ihren Höhepunkt in der Stigmatisation, die er am 14. Sept auf La Verna erlebte. Seine letzte, in fast völliger Blindheit verbrachte Leidenszeit (u. a. Entstehung von »Sonnengesang« und Testamente) ging auf bewegende Weise in einer Hütte bei der Portiuncula (heut. Cappella del Transito in S. Maria degli Angeli) zu Ende.

Owê, der bâbest ist ze junc. Hilf, hêrre, dîner cristenheit.« (Walther von der Vogelweide) Lothar von Segni: Papst Innozenz III. (1198 – 1216) – mit 38 Jahren Verbot der Bibellektüre contra Waldenser und der Besitz von Bibeln von Laien Albingenserkreuzzug Antijudaismus IV. Laterankonzil (1215) Zahlreiche Reformmaßnahmen u.a. das Verbot der Errichtung neuer Orden Scheitern der Kreuzzugspolitik Europäischer Machtpolitiik – Bannpolitik gegen die Staufer …

Papst- und Kirchenkritik Rolle der neuen religiösen Bewegung im Rahmen der Kirchenreform Es steht nicht ganz genau fest, wann Franziksus in Begleitung seines heimatlichen Bischofs [12O9 oder 121O] nach Rom gekommen ist. Der Bischof hatte sich hinter Franz gestellt und ihm einen der wichtigsten Kardinäle Johann Colonna vermittelte, der durch seine Legation in Albingensergebiete mit der Armutsbewegung vertraut war.

Das Ideal der Armut und die kirchlichen Realitäten Das Ziel von Colonna war es, diese freie Bewegung in eine kontrollierte umzuformen, sie mit einer Mönchs- oder Eremitenregel "befrieden". Franziskus weigerte sich und trotz schwerwiegender Bedenken [dies sei eine Neuerung in der Kirche] entschloss sich die Kurie, Franziskus gewähren zu lassen. Erstmals Anerkennung der Armut als perfectio evangelica Klerikalisierung – Annahme der Tonsur Gelübde des Gehorsams der elf Gefährten gegenüber dem Papst Neue Regel – neuer Orden

Hugolin von Ostia – Gregor IX. ( ) Kardinalprotektor - Organisator – Inspirator - Redaktor bzw. Verfasser der Regula bullata – Streit unter den Brüder, welchen Weg sie einschlagen sollten. Als Papst Gregor IX, vier Jahre nach dem Tod des Franziskus – Bulle Quo Elongati 28. September 1230) mit der Erlaubnis, Geschäfte über einen Treuhänder abzuwickeln. Das Testament des Franziskus verliert den verpflichtenden Charakter Endgültig: die religiösen Ideen des Franziskus in eine juristische und theologische Terminologie zu bringen und sie für die Ordensgemeinschaft fruchtbar wie realisierbar zu machen wurde sämtlicher Besitz der Franziskaner dem Papsttum übertragen.

Die Reise nach Ägypten Gescheiterte Versuche 1212 und Reise nach Ägypten – verwickelt in die Kämpfe der Kreuzfahrer – Niederlage Gespräche mit Sultan Melek el Kamil – Nach Jakob von Vitry – selbst im Kreuzfahrerherr – habe Franziskus den Sarazenen das Wort Gottes gepredigt – besonders die Liebenswürdigkeit des Predigers habe ihm hohe Achtung eingebracht. Erfolglosigkeit der Predigt

Die Regula non bullata Aufhebung der Unterschiede von Oberen u. Untergebenen Von Klerikern u. Laien

Die Regula bullata 1.Hier beginnen -in Gottes Namen die Anweisungen für das Leben der Minderbrüder. - Dies ist die Regel für das Leben der Minderbrüder, wie man nämlich das heilige Evangelium unseres Herrn Jesu Christi befolgt durch ein Leben in Gehorsam, ohne Eigentum und in Keuschheit. Bruder Franz verspricht dem Herrn Papst Honorius und seinen rechtmäßigen Nachfolgern sowie der Römischen Kir­che Gehorsam und Ehrerbietung3. Gleicherweise sind die übrigen Brüder gehalten, dem Bruder Franz und dessen Nachfolgern zu gehorchen.

2.Einiges über diejenigen, die diese Lebensweise annehmen wollen, besonders, wie sie sie annehmen müssen. - Wenn jemand diese Lebensweise annehmen will und zu unseren Brüdern kommt, so sollen diese sie zu ihren Provinzialoberen schicken; denn nur diesen und niemandem sonst darf es erlaubt werden, Brüder aufzunehmen. Die Provinzialoberen sollen sie dann im katholischen Glauben und in der Lehre von den kirchlichen Sakramenten sorgfältig prüfen, 3. Einiges über Gottesdienst und Fasten und über den Wandel der Brüder in der Welt. - Die Kleriker sollen den Gottesdienst nach der Ordnung der heiligen Römi­schen Kirche abhalten, wobei sie statt des Psalteriums Breviere verwenden kön­nen. Die Laien dagegen sollen Vaterunser beten, und zwar vier zur Matutin, fünf zu den Laudes, Brüder dürfen kein Geld annehmen. -Allen Brüdern verbiete ich strengstens, persönlich oder durch einen Mittelsmann Geld oder anderen Besitz anzunehmen

5. Wie man arbeiten soll. - Die Brüder, denen es der Herr vergönnt hat zu arbei­ten, sollen es treu und mit Hingabe tun 6. Die Brüder dürfen sich nichts aneignen. Einiges über das Betteln von Almo­sen und über schwache Brüder. - Die Brüder dürfen sich nichts aneignen, weder Häuser noch Landbesitz noch irgendetwas anderes. 8. Wahl des Generaloberen der Bruderschaft auf dem Pfingstkapitel 9. Die Prediger. - Die Brüder dürfen in keiner Diözese predigen, deren Bischof es ihnen untersagt hat. Abgesehen davon darf es auch kein Bruder wagen, zum Volk zu predigen, der nicht vom Generaloberen dieser Bruderschaft geprüft und anerkannt und mit dem Predigtamt betraut worden ist. 10. Ermahnung und Zurechtweisung von Brüdern. - Brüder, die Obere und damit Diener anderer Brüder sind, sollen ihre Brüder visitieren und ermahnen. Dabei sollen sie sie in Demut und Liebe zurechtweisen und ihnen nichts vorschreiben, was gegen ihre Seele und unsere Regel ist.

12. Einiges über diejenigen, die zu den Sarazenen und anderen Ungläubigen gehen. - Alle Brüder, die aufgrund einer göttlichen Eingebung zu den Sarazenen und anderen Ungläubigen gehen wollen, müssen dafür eine Erlaubnis ihrer Provinzialoberen einholen. Diese dürfen aber nur solchen eine Erlaubnis erteilen, von denen sie sehen, daß sie zur Aussendung geeignet sind. Außerdem gebiete ich den Oberen bei ihrer Gehorsamspflicht, daß sie den Herrn Papst um einen der Kardinäle der heiligen Römischen Kirche bitten, der Lenker, Beschützer und Lehrmeister dieser Bruderschaft sein soll. So wollen wir immer untertänig und zu Füßen eben dieser heiligen Kirche fest im Glauben katholische Armut und Demut und das heilige Evangelium unseres Herrn Jesu Christi, das wir fest gelobt haben, beachten und befolgen.

Klara von Assisi (1194 – 1253) – Franziskus als Ordensgründer Im März 1212 – Flucht – Konversio und Einkleidung durch Franziskus in der Portiunkula – Kapelle 1212/1213 kurze schriftliche Regel 1215/1216 gewährt Papst Innozenz III. das Privileg der Armut für die Niederlassung in San Damiano Strenge Klausur + kontemplatives Leben Will ähnlich wie Franz zu den Sarazenen nach Marokko aufbrechen Eine Predigt des Franziskus im Dom zu Assisi ließ in Klara den Entschluss reifen, ebenfalls den Weg der Armut zu wählen. Daraufhin nahm sie Verbindung zu Franziskus auf, der sie in ihrem Vorhaben bestärkte und ihr Hilfe versprach.

Die Formula vitae Das Hauptelement darin bildete die »höchste Armut«, die sich K. 1215/16 von Papst Innozenz III. in dem »Privileg der seraphischen Armut« ausdrücklich bestätigen ließ. Die Kernbestimmung dieses eigentümlichen Vorrechts besagte, dass Klara von niemandem gezwungen werden durfte, Besitz anzunehmen, und ist vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Sozialstruktur zu verstehen, in der Klaras Haltung geradezu revolutionär war. Wird zur Autorin der Regel – als Mutter von San Damiano

Erste Autorin einer Regel für Frauen Eine Mönchsregel für Frauen gab es nicht Monastische Vorschriften über den Abt für Frauen nicht nachvollziehbar Abt soll das Evangelium vorlesen – mit Gästen zu Tisch sitzen ? Neue Regel: teilweise im Ich – Stil – Leben mit den Schwestern die Regula Bullata soll die Grundlage sein als einendes Band

Erste Autorin einer Regel für Frauen Mitte der Regel ist die absolute und radikale Besitzlosigkeit Im Namen des Herrn! - Lebensform in Armut und Gehorsam Kirche als communio: als Lebens- und Schicksalsgemeinschaft Strenge Klausur: Ausnahmen nur mit Erlaubnis des Papstes oder des Kardinalprotektors Bindung an den Kardinalprotektor und an den Franziskanerorden

Folgerungen Rotzetter würdigt Klara im Anschluss an Heribert Grundmann: der Geist der franziskanischen Armut der Frühzeit hat sich in diesem letzten Werk der heiligen Klara noch einmal gegen die Ordenspolitik der römischen Kurie und gegen die organisatorischen Ziele, die seither den Orden beherrschten, durchgesetzt. Die Vereinheitlichung der Ordensreform in den Frauenklöstern, die Gregor IX. noch als Kardinal vorsichtig angebahnt hatte, war gescheitert, als sie Innozenz IV. allzu schematischdurchführen wollte, noch ehe die religiöse Kraft der franziskanischen Ideen ganz erloschen war. Schwester Pacifica: Frau Klara sei sehr besorgt gewesen und die Observanz ihres Ordens und um die Leitung ihrer Schwestern, wie kein Mensch besorgt sein könnte um die Bewahrung seines irdischen Schatzes. Die Begegnung mit SchwesterTod dauerte fast vier Jahre und fand in dieser Zeit an der Grenze des Todes ihren Niederschlag im Testament, in dem Klara noch einmal um das Armutideal kämpft. Und sie erinnert noch einmal an Franziskus

Auszug aus dem Testament so will ich, Klara, wie, wenn auch unwürdige Magd Christi und der armen Frauen des Klosters San Damiano und die Grenze des Heiligen Vaters, zusammen mit allen meinen Schwestern unseres so hohe Berufung und das hohe Gebot unseres Vaters ausmessen, ebenso wie die Schwäche anderer, die wir in uns selbst befürchtet haben, nach dem Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus, der für uns eine Säule war und der einzige Trost nach Gott und eine Stütze. Immer und immer wieder haben wir uns freiwillig zur allerhöchsten Armut verpflichtet, unsere Herrin,damit nach meinem Toddie Schwestern, die sind und die noch kommen werden, niemals von ihr abfallen.

Dominikus (Domingo de Guzmán) und die Dominikaner (um 1170 – 21. August 1221 in Bologna) Regularkanoniker an der Kathedrale zu Osma (1195) Wanderprediger gegen die Häretiker = Katharer 1215 Gründung einer Predigergemeinschaft in Toulouse: erhielt er den Auftrag zur Predigt, aber auch Einkünfte und die Approbation für seine geistl. Aufgabe »zu Fuß als Ordensmann in evangelischer Armut das Wort der Wahrheit des Evangeliums zu predigen. Ordensgründung nach der Kanonikerregel und fügt die Armut hinzu: Ziel Studium und Predigt im Kampf gegen die Häresie Verbot von Handarbeit

Die Voraussetzung für diese effiziente Ausstrahlung bildete die profunde Spiritualität. Das kontemplative Gebet, das gepflegt hatte, erlitt durch seinen seelsorgerl. Dienst keine Einbuße. Sein Lebensgrundsatz: »Der Tag dem Nächsten, die Nacht Gott steht der Weisung nahe, die er seinen Mitbrüdern erteilte: »[Überall] mit Gott oder über Gott sprechen! Ein anderes Element des erfolgreichen Wirkens des hl. D. stellte sein ausgeprägter Sinn für die Bedürfnisse und Möglichkeiten seiner Zeit dar, den er in engem Kontakt mit Laien, Klerikern und insbes. der röm. Kurie verfeinerte. D. hatte klar das Ziel vor Augen, den Predigerorden als ein neues, unmittelbar vom Papst beauftragtes Organ der Mission und der Seelsorge sich entfalten zu lassen.

Zur Verfassung Alle Brüder tragen Verantwortung für die Verwirklichung der Ziele der Ordensgemeinschaft: Der ganze Baustein ist der Konvent, indem mindestens 6 Brüder leben müssen. Die wichtigsten Aufgaben sind: das Chorgebet als verbindliches geistliches Lebenselement, das Studium, die Predigt in der Seelsorge. Der Konvent wird geleitet von einem Prior. Der Konvent her werden zu Provinzen zusammengeschlossen. Die Leitung des Ordens wird vom Ordensmeister und den Generalskapiteln ausgeübt. Arbeitsfeld: 1217 erklärt Dominikus die ganze Welt als sein Arbeitsfeld

Sie sollen heilig sein Franziskus wird am 16. Juli 1228 von Papst Gregor IX. (Hugolin von Ostia) heilig gesprochen. Dominikus wird am 13. Juli 1234 von Papst Gregor IX. heilig gesprochen. Klara wird zwei Jahre nach ihrem Tod von Papst Alexander IV. heilig gesprochen.

Die Ausbreitung Im Mai 1221 tagtein Bologna das zweite Generalskapiteln. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits 60Konvente in 8 Ordensprovinzen. Zentren der Gründungen waren Italien, Frankreich und Spanien In Deutschland: die Provinz Teutonia den religiösen Eifer der Reconquista, die kirchlich-monastische Reform, die durch die Augustinusregel geformten Gemeinschaften der Kanoniker, das Streben nach Bildung und Wissen. (Ulrich Horst)