Löschlehre Wasser Kohlenstoffdioxid Pulver Halon Inergen Schaum

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 Präsentation transkript:

Löschlehre Wasser Kohlenstoffdioxid Pulver Halon Inergen Schaum GKG 2000: Grasklopfgerät mit 2m langem Stiel Inergen Schaum

Löschen … Löschen ist das Stoppen bzw. das Stören eines Verbrennungsvorganges durch die Nichterfüllung bzw. den Entzug von mindestens einer der Voraussetzungen für die Verbrennung.

Löschmethoden Stickeffekt: Störung des stöchiometrischen Mengenverhältnisses LM: CO2, Schaum, D-Pulver, ABC-Pulver (in Brandklasse A) Kühleffekt: Umkehrung Van‘t Hoffsche Regel: minus 10 0C halbiert bis drittelt Verbrennungstemperatur soll unter die Mindestverbrennungstemperatur gebracht werden LM: Wasser, Schwerschaum, Mittelschaum Inhibierender Effekt: Einbringen von Inhibitoren in die Reaktionszone, Entzug des Katalysators LM: ABC- Pulver (in Brandklasse B und C, BC-Pulver, Halon)

Löschwirkungen Wirkung Eingriff in die: Stickeffekt stofflichen Voraussetzungen Kühleffekt energetischen Voraussetzungen inhibierende Wirkung energetischen Voraussetzungen

Löschmittel Wasser

Wasser Vorteile: preisgünstig meist ausreichend vorhanden einfach zu fördern und zu transportieren Wasser hat ein sehr großes Wärmebindungsvermögen verschieden einsetzbar (Voll-, Sprühstrahl, Wassernebel) hohe Wurfhöhen und große Wurfweiten ungiftig und chemisch weitgehend neutral

Wasser Nachteile: Wasser ist aufgrund seiner hohen Dichte relativ schwer, so dass es bei einer unsachgemäßen Anwendung zu Gebäudeschäden (z.B. Einsturz) kommen kann Bestimmte Stoffe (z.B. Hülsenfrüchte, Getreide) quellen bei Wasseraufnahme auf und können beispielsweise Silowände auseinander drücken Schadstoffe können mit dem abfließenden Löschwasser umweltbelastend wirken elektrisch leitend (hängt vom Grad der Beimengungen im Wasser ab) Löschwasserrückhaltung aus Umweltschutzgründen

Physikalische Eigenschaften Dichte : 1.000 kg / m3 (4 °C, 1.013 hPa) Gefrierpunkt : 0° C bei 1.013 hPa Siedepunkt : 100° C bei 1.013 hPa spez. Wärmekapazität (c) : 4,2 kJ / kg·K (flüssiges Wasser) : 2,1 kJ / kg·K (Eis) Verdampfungentalphie (qverdampf) : 2256 kJ / kg 1 Liter Wasser ergibt ca. 1700 Liter Wasserdampf Optimale Tröpfchengröße: etwa 0,3 mm, CM-Strahlrohr hat etwa 0,8 mm bei Sprühstrahl Anomalie des Wassers: größte Dichte bei 4 0C Dipolmolekül (elektrisch positiven und elektrisch negativen Pol) Volumenausdehnung beim Gefrieren ca. 10 % Ab ca. 1500 0C zerfällt Wasser in seine Bestandteile (thermische Dissoziation) Gefährliche Reaktionen mit einigen Stoffen: Carbiden , Alkalimetallen etc. Brownsche Molekularbewegung: Umwandlung von Wärme in kinetische Energie der Teilchen

Löschwirkung von Wasser Hauptlöschwirkung: Kühleffekt Erwärmung 1l H2O von 00C  1000C 420 kJ Vollständige Verdampfung von 1l H2O 2256 kJ Löschenthalpie des Wassers 2676 kJ Nebenlöschwirkung: Stickeffekt Hauptsächlich durch Verdrängung des Luftsauerstoffes mittels Wasserdampf

Anwendung von Wasser Vollstrahl: Sprühstrahl: Wassernebel: große Wurfweite und Wurfhöhe große mechanische Wirkung großer Wasserschaden möglich Aufwirbelung von Staub (Gefahr: Staubexplosion) Abdeckung einer großen Fläche gutes Verhältnis Oberfläche / Masse (Wärmebindung) geringer Sicherheitsabstand in elektrischen Anlagen geringer Wasserverbrauch optimales Verhältnis Oberfläche / Masse größtes Aufnahmevermögen von Gasen und Dämpfen geringster Wasserschaden Verbrühungsgefahr Vollstrahl: Sprühstrahl: Wassernebel:

Wirkung

Leistung

korrosionshemmende Zusätze Konservierungsmittel löschwirksame Zusätze Löschmittelzusätze Frostschutzmittel korrosionshemmende Zusätze Konservierungsmittel löschwirksame Zusätze Netzmittel Zusätze zur Verringerung des Strömungswiderstandes Frostschutzmittel: bis etwa -30 0C Netzmittel: Seifen, Mehrbereichsschaummittel = bei Stäuben, Braunkohle, Torf, Textilballen, , Holzfaserstoffen

Einsatzverbote Metallbrände Schornsteinbrände Brände von Stoffen, die mit Wasser heftig reagieren

Metallbrände Gefahren: Aufspaltung des Wassers in seine Mit Ausnahme der Edelmetalle sind alle Metalle brennbar Brandtemperatur: 2000 - 3000 °C Gefahren: Aufspaltung des Wassers in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff („thermische Dissoziation“) > Aluminium, Magnesium ..... Vorwiegend Leichtmetalle Thermische Dissoziation ab etwa 1500 0C (Knallgas)

Schornsteinbrände Gefahren: Einsatzerfolg: Brandtemperatur: ca. 1000 °C Gefahren: Rißbildung und Einsturz durch Überdruck (Wasserdampf) 2. Spannungsrisse (plötzliches Abkühlen) 3. Verstopfung (Russkoks entsteht) Einsatzerfolg: Entfernen des Rußes (Kaminkehrwerkzeug) kontrolliertes Ausbrennen (Bezirksschornsteinfeger) ABC-Pulverlöscher in Ausnahmefällen

Stoffe, die mit Wasser heftig reagieren direkte Reaktionen zwischen Wasser und diversen chemischen Stoffen > Lithium, Natrium, Kalium ..... Der Stoff reagiert in gefährlicher Weise mit Wasser Wasser darf nur im Einverständnis mit Sachverständigen verwendet werden X _ _ Es kann zu Explosionen, Entzündungen oder anderen heftigen chemischen Reaktionen kommen übliche Nachschlagewerke: Hommel, IGS fire, Keudel Alkalimetalle zu Lauge und Wasserstoff und Wärme, Calciumcarbid (CaC2) zu Acetylen, Calciumoxid (CaO) (gebrannter Kalk zu gelöschten Kalk und Wärme) Bildung entzündliche Gase bei Berührung mit Wasser

bedingte Anwendbarkeit von Wasser Brände von flüssigen Stoffen der Brandklasse B in Gegenwart von Säuren und Laugen Zersetzung von Düngemitteln Brände in Gegenwart von ungelöschtem Kalk Staubbrände Koksbrände in geschlossenen Räumen Brände von quellfähigen und wasseraufsaugenden Stoffen Brände von elektrischen Anlagen Brandklasse B: meistens geringere Dichte als Wasser = aufschwimmen auf Löschwasser Ausnahme: z.B. Schwefelkohlenstoff = Löschen möglich Mit Wasser mischbar (VbF B)= Heraufsetzung des Flammpunktes (Verdünnen des brennbaren Stoffes) Brandklasse C: kühlen von Leitung und Umgebung, LM = Pulver, wenn nötig, Rückzündungsgefahr Säuren und Laugen: verdünnen möglich, aber Gefahr der heftigen Reaktion (unkontrolliertes Umherspritzen); „Erst das Wasser, dann die Säure, sonst passiert das Ungeheure“; Sprühstrahl behutsam einsetzen Weißer Phosphor: giftig, selbstentzündlich, nach Verdunsten des Wassers Rückzündung, Gefahr des Auseinanderspritzens; Abdecken mit feuchtem Sand, spezielle Entsorgungsfirmen Düngemittel, selbst nicht brennbar, wasserlöslich (verklumpen), Zersetzungsprozess unter starker Wärmeabgabe, Einsatz von Löschlanzen Stickstoffhaltige Düngemittel: ab 130 0C Zersetzung unter Bildung von nitrosen Gasen (NOx) (rotbraune Schwaden) Ungelöschter Kalk (Baukalk, Kalkdünger) nicht brennbar, mit Wasser Reaktion unter starker Wärmebildung bis zu 400 0C, hauptsächlich in der Landwirtschaft Staubbrände: Sprühstrahl oder Schaum, ggf. Netzmittel, bei Braunkohlestäuben ohne Netzmittel kein Löscherfolg Koksbrände: hohe Temperaturen, Bildung von großen Mengen Wasserdampf = Verbrühungsgefahr Bildung von Wassergas: CO und H2, akute Explosionsgefahr Quellfähig: Getreide, Hülsenfrüchte, Baumwollballen, Flachs, Hanf Wasseraufsaugend: Brandschutt Elektrische Anlagen: Mindestabstände nach DIN VDE 0132

Fettexplosion Geschichte: Mann in Küche !

Fettexplosion 1 l Speiseöl, 50 cl Wasser

Fettexplosion

Fettexplosion Löschen: Außenflächen der Behälter massiv kühlen, Schaum, Pulver, CO2, Deckel drauf Feuerball von mehreren Metern Durchmesser und 10 bis 20 m Höhe

Fettexplosion

Fettexplosion

Fettexplosion

Fettexplosion

Fettexplosion Gefährliche Anwendung des Löschmittel Wassers Einsatzgrundsätze bei Fettbränden: - Achtung! Starke Gefährdung der Einsatzkräfte- kein Wasser ins Fett einbringen !!! - Öl/ Fettbrände müssen möglichst erstickt werden: z.B. bei Friteusenbränden Deckel, Fettbrandlöscher, Löschdecken u.ä. vorrangig benutzen  hat Friteuse noch genügend Fassungsvermögen, könnte unter Umständen auch zum Löschen kaltes Fett mit zugegeben werden  bei größeren Behältern ( z.B. Härtebädern) Löschschaum benutzen

Abstandsrichtwerte bei Elektrizität Verwendung von CM-Strahlrohren bei unbekannten Spannungen: Sprühstrahl Vollstrahl 1 Meter 5 Meter 10 Meter 1000 V - Niederspannung - - Hochspannung -

Strahlrohrabstände (VDE 0132) Strahlrohr Niederspannung Hochspannung bis DIN 14365 - CM 1 kV bis 30 kV 110 kV 220 kV 380 kV 1. Sprühstrahl 5 bar 1 3 3 4 5 2. Vollstrahl 5 bar 5 5 6 7 8 p strahl Strahlrohrdruck > 5 bar + 2m BM - Strahlrohre : + 0,75 m pro mm (zwischen 12 mm bis 22 mm)

Löschmittel Schaum

Schaum Hauptlöscheffekt: Ersticken Nebenlöscheffekt: Kühlen Mögliche Anwendungsbereiche: Flüssigkeitsbrände der Brandklasse B auslaufende brennbare Flüssigkeiten Feststoffbrände der Brandklasse A - Koksbrände in geschlossenen Räumen - Reifenbrände Gute Klebeeigenschaften

Löschwirkung: Trennen und geringes Abkühlen Mittelschaum VZ 21 - 200 Löschwirkung: Trennen und geringes Abkühlen Anwendungsbereiche: Abdecken brennbarer Flüssigkeiten in Tanks und in der Umgebung Fluten von Räumen Einschäumen sperriger Güter Bei Thermik problematisch

Zusammensetzung von Schaum Wasser + Schaummittel + Luft = Schaum

Verschäumungszahl Die Verschäumungszahl (VZ) ist der Faktor, um den sich das Flüssigkeitsvolumen bei der Verschäumung vergrößert. Schaum = WSM x VZ Einteilung der Schäume Schwerschaum: VZ bis 20 Mittelschaum: VZ 21 bis 200 Leichtschaum: VZ über 200

Zumischung Unter der Zumischung (ZR) versteht man den prozentualen Anteil vom Schaummittel am Wasser-Schaummittel-Gemisch (WSM) in Vol.-%. Bei 3%-iger Zumischung: 100 l WSM 97 l Wasser 3 l Schaummittel Üblich 2 – 6 %, einige Spezialschaummittel bis 10 % Schwerschaum 3 – 5 %, Mehrbereichsschaum 2 – 3 % Abhängig von: Art des Schaummittels Wasserqualität Wassertemperatur

Wasserhalbzeit Die Wasserhalbzeit (WHZ) ist die Zeit, in der die Hälfte der im Schaum enthaltenen Flüssigkeit ausgetreten ist. Schwer- / Mittelschaum Mehrbereichsschaummittel: 15 - 20 min AFFF: mind. 8 min

Zerstörungsrate Die Zerstörungsrate wird hervorgerufen durch: Strahlungswärme direkte Flammenberührung heiße Behälterwandungen heiße brennende Flüssigkeiten u.s.w. Prozentuale Angabe des Schaumverlustes infolge der Brandeinwirkung Faustwert für Schwer- und Mittelschaum: ZR = 50%

Schaummittel Proteinschaummittel: Mehrbereichsschaummittel - Fluor-Protein-Schaummittel (FPS) Mehrbereichsschaummittel Wasserfilmbildende Schaummittel: - alkoholbeständige (AFFF-) SM Anforderungen: Frostbeständig bis -15 0C Proteinschaummittel: Infektionsgefahr (tierische Abbauprodukte: Hörner, Klauen, Blut, Fischmehl) FPS: abweisend gegen Kohlenwasserstoffe, geeignet zur Tankbeschäumung durch das Medium hindurch (Subsurface, Base-Injection) Mehrbereichs-SM: hydrolysierte Fettalkohole (Tenside) = Waschmittel

A queous F ilm F orming F oam AFFF Filmbildende Schaummittel „ Light Water“ Film behindert Dampfbildung, auch nach Zerstörung des Schaumes Schnellere Ausbreitung des Schaumes

Einsatzgrundsätze (I) nur anfangen, wenn genügend Schaummittel vorhanden ist erst warten bis Schaum aus dem Rohr tritt, dann auftragen Schaum nicht in die brennende Flüssigkeit richten, sondern auf fließen lassen Aufstellpunkte beachten Punkt 3: geringere ZR, Abkühlung der Wandungen

Einsatzgrundsätze (II) möglichst viele Rohre gleichzeitig einsetzen keinen Gegendruck am Zumischer über 2 bar erzeugen Schaum nicht in spannungsführenden Anlagen einsetzen Schaumverträglichkeit beachten

Einsatzgrenzen Vermischungen von Proteinschaummitteln und Mehrbereichsschaummitteln verringern die Schaumstabilität erheblich kombinierter Löschpulver / Schaum-Einsatz führt zu einer erhöhten Zerstörungsrate Bei sehr großen und lang anhaltenden Bränden ist der Schaummittelbedarf bis zu viermal größer Bei sehr niedrigen Wasser- und Lufttemperaturen ist eine Schaumherstellung problematisch Umweltschutz: fischtoxisch, wassergefährdend

Netzmittel - Löschverfahren Class A Foam Netzmittel - Löschverfahren Besonderheit: Strahlrohrerzeugter Schaum Strahlrohre: jedes Strahlrohr Zumischung: 0,1 - 1,0 Vol.% VZ: 2 Anwendung: Brandklasse A Reduzierung der Oberflächenspannung Haftet besser, auch an senkrechten Wänden Weiße Oberfläche reflektiert Wärmestrahlung !! Reifenbrände!!

Schaummittelberechnung (I) Sie wollen mit dem Schaummittelvorrat eines LF 8/6 unter Verwendung des Schaumrohres S4-15 eine Fläche 0,5m hoch mit Schwerschaum abdecken. Die Zumischung beträgt 3%, die Zerstörungsrate 50%. Berechnen Sie die einzuschäumende Fläche.

Schaummittelberechnung (II) Sie wollen mit dem Schaummittelvorrat eines LF 16/12 unter Verwendung des Schaumrohres M4-75 eine Fläche 14 x 12m mit Mittelschaum abdecken. Der Schaumteppich soll 50 cm hoch sein. Die Zumischung beträgt 2%, die Zerstörungsrate 50%. Reicht das vorhandene Schaummittel aus?

Löschwirkung: Trennen Leichtschaum VZ 201 - 1000 Löschwirkung: Trennen Anwendungsbereich: Fluten großer, geschlossener Räume z.B. Flugzeughangar von 3.000 m2 Grundfläche 1 l Schaummittel ergibt 60 bis 65 m³ Schaum

Compressed Air Foam System (CAFS) (Druckluftschaumsystem) Besonderheit: Im Schlauch erzeugter Schaum durch eingebauten Kompressor Strahlrohre: Hohlstrahlrohre oder Strahlrohre mit Rundstrahldüsen Zumischung: 0,3 - 4,4 Vol.% im Fahrzeug VZ: 5 - 15 Anwendung: Brandklasse A und B Bereits in den 30er-Jahren in Dänemark Später vor allem in Amerika (Navy)

CAFS Beispiel für ein CAFS-System Kompressor fördert die Luft (Nebenantrieb) Separatortank = abscheiden des Öls von der Druckluft

CAFS Vorteile: Löschwasserreduzierung reduzierter Löschwasserschaden kürzere Löschzeiten größere Beweglichkeit der Trupps, da Schläuche leichter Nachteile: Finanzieller Mehraufwand 15% pro Fahrzeug Schläuche müssen knickfrei ausgelegt werden Einsatz des Strahlrohres auch in unsauberer Atmosphäre (Brandrauch)

CAFS Fa. Hale, verschiedene Feuerwehren und Institute, Nasa Bei diesem Vergleichsversuch wurden der Löschwasserverbrauch, die Temperatur-absenkung (Wärmebindung) im Brandraum und die zur Brandbekämpfung benötigte Zeit gemessen und bewertet. (vergl. Untersuchungen von Dominic Colletti und Holger de Vries)

Löschmittel Pulver

Löschpulver ABC-Pulver BC-Pulver D-Pulver Anforderungen: ungiftig nicht ätzend rieselfähig lagerfähig wasserabweisend Hydrophob / Silikonumhüllung

ABC - Löschpulver Hauptbestandteile: Ammoniumphosphat und Ammoniumsulfat (Düngemittel) Löschwirkung in der Brandklasse A: Trennen Bildung einer Sinterschicht („Glasurschicht“) Isolierung gegen Strahlungswärme Versinterung ab 70 0C Sinterschicht ist elektrisch leitfähig

BC - Löschpulver Hauptbestandteil: Natriumhydrogencarbonat (Backpulver) Löschwirkung in der Brandklasse B und C: heterogene Inhibition Treffen die energiereichen Radikale der Verbrennung (Katalysatoren) auf die kühle Oberfläche der Pulverteilchen verlieren sie einen Teil ihrer Energie. Es kommt zum Abbruch der Verbrennungsreaktion. (Rekombination der Radikale H* und OH* zu H2O) Wandeffekt: 1 kg Pulver bis zu 600 m² Oberfläche Radikaleinfang Korngröße 2 bis 100 µm Anwendung: Brandklasse B, C, elektrische Anlagen, Niederschlagen von Säurenebeln Beispiel: CO + O2 + H* = CO2 + OH* CO + OH* = CO2 + H* 2 CO + 02 +H* + OH* = 2 CO2 + H* + OH*

Schaumverträgliche Pulver tragen das Kurzzeichen „SV". BC – Löschpulver „SV“ Hauptbestandteil: Kaliumhydrogencarbonat oder Kaliumsulfat Schaumverträgliche Pulver tragen das Kurzzeichen „SV". SV-Löschpulver wirken weniger schaumzerstörend als normale Löschpulver.

Ersatzstoffe: Zement, Salz, Sand (trocken) D - Löschpulver Hauptbestandteil: Natriumchlorid (Kochsalz), Kaliumchlorid, Bortrioxid Löschwirkung in der Brandklasse D: Trennen Das Pulver wird drucklos aufgetragen und bildet eine Sinterschicht auf dem brennenden Metall. Produkte können toxisch wirken: PA Ersatzstoffe: Zement, Salz, Sand (trocken)

Löschpulver Vorteile: ABC- Pulver ist universell einsetzbar für Menschen, Tiere und Pflanzen weitgehend ungefährlich Nachteile: große Schäden durch Verschmutzung Rückzündungsgefahr Sichtbehinderung durch die Pulverwolke Schmelze ist elektrisch leitfähig Sichtbehinderung: bis zu 15 min, erschwerte Menschenrettung Pulver ist Sondermüll: wegen Silikon etc.

Löschmittel CO 2 Kohlenstoffdioxid

Eigenschaften farb- und geruchloses, nicht brennbares Gas schwerer als Luft Atemgift der Gruppe 3 (Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen) Produkt der vollständigen Verbrennung 1 kg verflüssigtes CO2 ergibt 550 l CO2-Gas Schwerer als Luft: 1, 5 mal Unter Normaldruck nur fest und gasförmig, Sublimationstemperatur = -78,48 0C Kritischer Punkt: 31,04 0C, Verflüssigung nur unterhalb, flüssiger und gasförmiger Zustand haben gleiche Dichte Füllgrad: < 0,75 kg/l EXPERIMENT: Kerze in Glas, CO2 drüberschütten Atemgift: Beweis= Bier, torkeln, CO2

Löschwirkung in der Brandklasse C Ersticken durch Verdünnen Um den Sauerstoffgehalt der Luft von 21 Vol.-% unter 15 Vol.-% zu reduzieren, ist eine CO2-Konzentration von mindestens 30 Vol.-% erforderlich. Einsatzbereiche: - Laboratorien - elektrische Anlagen - Nahrungsmittelbereiche - Lackierstraßen - Härtebäder Im VB Faustwert: 1kg CO2 / m³ Raum

Löschwirkung in der Brandklasse B Ersticken durch Trennen Der CO2-Schnee wird auf die Flüssigkeit aufgebracht und verhindert somit die Sauerstoffzufuhr. Als Schnee oder Nebel: Austritt von flüssigem CO2 durch Schneerohr (Expansionsrohr) oder Nebeldüse (verkürztes Schneerohr mit feinem Sieb) Der Kühleffekt des CO2 - Schnees hat keine große Bedeutung.

Kohlenstoffdioxid Vorteile: rückstandsfrei (sauberes Löschmittel) elektrisch nicht leitend weder ätzend noch korrosiv auch bei negativen Temperaturen einsetzbar

Kohlenstoffdioxid Nachteile: bei Glutbränden wirkungslos Rückzündungsgefahr im Freien fast immer wirkungslos Löschwirkung sinkt mit zunehmender Entfernung Atemgift (Gruppe 3) bei hohen Temperaturen sind chemische Reaktionen möglich CO2-Gasstrahl kann brennende Flüssigkeit herausschleudern Im Freien: sehr geringe Wurfweiten und –höhen (1-2 m) unhandlich Kälte: empfindliche Elektronik, Gewebe Chemische Reaktionen: Aufspaltung in CO (giftig und brennbar) und O Einwirkzeit bei Glutbränden bis zu 10 min (A und D) EXPERIMENT: CO2 in Glas mit Sand, Magnesium rein

sonstige Löschmittel

Inertgas - Argon - Nitrogenium Inergen Inertgas - Argon - Nitrogenium Löschwirkung: Ersticken durch Verdünnen des Sauerstoffs Zusammensetzung: Stickstoff 52 Vol.-% Argon 40 Vol.-% CO2 8 Vol.-% 1,17 mal schwerer als Luft Löschwirksame Konzentration: 30 – 50 % Bei 50 % nur 4 % CO2-Konzentration = medizinisch unbedenklich Vorteile zum CO2: - ca. 8 Vol.-% CO2 - geringe Abkühlung bei Austritt

Halone zerstören die Ozonschicht FCKW-Halon-Verbots-Verordnung seit 01.01.1994 Halone zerstören die Ozonschicht Befristete Ausnahmen in der Verwendung: Panzer Luftfahrt Rennwagen Polizei

Halogenated hydrocarbon Halon Halogenated hydrocarbon (halogenierter Kohlenwasserstoff) Löschwirkung: homogene Inhibition Die Katalysatoren der Verbrennung werden durch Radikale des Löschmittels chemisch gebunden. Radikale: z.B. CF3* und Br* FM 200: zugelassen Klassen A + B, stationär Geringe Vorwarnzeit Auch in Räumen mit Personen Geringe Ausströmzeit ( < 10 sec) Beispiele: - Halon 1211 = Bromchlordifluormethan - Halon 1301 = Bromtrifluormethan - FM 200 = Heptaflourpropan

Halon Vorteile: schlagartige Löschwirkung in den Brandklassen B und C geringe Löschmittelkonzentration von 5 - 6 Vol.-% keine bzw. kurze Vorwarnzeit bei stationären Anlagen Nachteile: nicht bei Lebensmitteln anwendbar bei starken Glutbränden besonders große Bildung von toxischen Zersetzungsprodukten und Säuren heftige Reaktion bei Metallbränden zerstört die Ozonschicht

sonstige Löschmittel Unter den sonstigen Löschmitteln fasst man diejenigen Mittel zusammen, mit denen ein Verbrennungsprozess ebenfalls gestoppt werden kann. Sand Graugussspäne Schweröl Steinstaub Stickstoff Wasserdampf

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit