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Thorsten Gromes Vorlesung Ordnungen des Politischen 16

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Präsentation zum Thema: "Thorsten Gromes Vorlesung Ordnungen des Politischen 16"—  Präsentation transkript:

1 Thorsten Gromes Vorlesung Ordnungen des Politischen 16
Thorsten Gromes Vorlesung Ordnungen des Politischen 16. April Zentrale Begriffe der Politikwissenschaft: Konflikt, Macht, Herrschaft, Gerechtigkeit

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3 Ordnung entsteht durch Ziehen einer Grenze
ist etwas Regelhaftes und Systematisches verweist auf Gesetzmäßigkeiten umfasst bestimmte Beziehung zwischen Elementen oder Menschen, weist Status, Funktion oder Platz zu bestimmt Rechte und Pflichten

4 Politik soziales Handeln, das auf die Herstellung und Durchsetzung
allgemein verbindlicher Entscheidungen zur Lösung öffentlicher Probleme bei nicht vorauszusetzendem Konsens abzielt.

5 Konflikt als politische Ordnung
Gäbe es keine Konflikte, müsste uns Politik überflüssig erscheinen. Definition sozialer Konflikt In einem Konflikt verfolgen die beteiligten Parteien aktiv antagonistische Positionen.

6 Dimensionen von Konflikten
1. Konfliktparteien Individuen, Organisationen, Gruppen, Staaten, Staatenbündnisse

7 Dimensionen von Konflikten
2. Konfliktgegenstand Materielle Güter Ideen, Werte, Weltanschauungen, Ordnungsvorstellungen Macht

8 Dimensionen von Konflikten
3. Konfliktaustrag kontinuierlich – sporadisch unreguliert – reguliert gewaltsam – gewaltlos

9 Gewaltloser Sport?

10 Dimensionen von Konflikten
3. Konfliktaustrag Gewaltlos Gewaltsam Sport und Spiel Wettbewerb Debatte Wahlkampf Schlägerei Attentat Terrorismus Krieg Völkermord

11 Gängige Fehler in Reden über Konflikt
Konflikt mit Krieg gleichsetzen. Konflikte per se als gut oder schlecht einstufen.

12 Nachbarschaftsgruppen bilden
Neun bis zwölf TeilnehmerInnen bilden eine Nachbarschaftsgruppe und setzen sich demnächst stets an die gleiche Stelle.

13 Arbeit in der Nachbarschaftsgruppe
Deklinieren Sie einen politischen Konflikt durch: Konfliktparteien, Konfliktgegenstand, Konfliktaustrag

14 Konflikt und Macht bei nicht vorauszusetzendem Konsens
allgemein verbindliche Entscheidungen herbeiführen und durchsetzen

15 Konflikt als Einsatzgebiet der Macht
„Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen“. Max Weber

16 Macht bei Norbert Elias
Macht „besitzt“, wer jemanden dazu zwingen kann, dass dieser etwas gegen seinen Willen tut. Macht ist aber kein Ding, sondern eine Struktureigenschaft aller menschlichen Beziehungen. Macht ist weder per se gut noch schlecht.

17 Gewalt als Quelle der Macht?
„Mit einem freundlichen Wort und einer Pistole kann man mehr erreichen als mit einem freundlichen Wort allein.“ Al Capone „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen.“ Mao Tse-Tung

18 Quellen der Macht bei Elias (1)
Macht entsteht durch Abhängigkeit. Man ist abhängig durch Gewalt Liebe Bedürfnis nach Geld, Gesundheit oder Achtung

19 Quellen der Macht bei Elias (2)
Ungleiche Abhängigkeiten führen zu Machtdifferentialen. Als Struktureigenschaft menschlicher Beziehungen fluktuieren Machtbalancen.

20 Herrschaft nach Max Weber (1)
Sonderform von Macht. „Herrschaft soll heißen die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden.“ Max Weber Das Handeln eines der Herrschaft Unterworfenen folgt dem Willen des Herrschers.

21 Herrschaft nach Max Weber (2)
Herrschaft umfasst eine Einwilligung in das Herrschaftsverhältnis. Diese Einwilligung beruht darauf, dass die Herrschaft als legitim, d.h. als anerkennungswürdig, rechtmäßig oder gerechtfertigt betrachtet wird. Gewalt- und Machtverhältnisse werden zur Herrschaft, wenn sie sich durch Legitimität institutionalisieren.

22 Reintypen legitimer Herrschaft nach Max Weber
Traditionale Herrschaft „Alltagsglauben an die Heiligkeit von jeher geltender Traditionen und die Legitimität der durch sie zur Autorität Berufenen“

23 Reintypen legitimer Herrschaft nach Max Weber
Traditionale Herrschaft „Autorität des ‚ewig Gestrigen‘“ Nimbus des Heiligen und Unumstößlichen Regeln werden nicht aufgrund eines bestimmnten Zustandekommens beurteilt

24 Reintypen legitimer Herrschaft nach Max Weber
Charismatische Herrschaft „außeralltäglichen Hingabe an die Heiligkeit oder die Heldenkraft oder die Vorbildlichkeit einer Person und der durch sie offenbarten oder geschaffenen Ordnungen“

25 Reintypen legitimer Herrschaft nach Max Weber
Charismatische Herrschaft Grundlage nicht das Normale, sondern die Ausnahme, das Außerordentliche eines Heiligen, Helden oder Anführers

26 Reintypen legitimer Herrschaft nach Max Weber
Legale Herrschaft „Glauben an die Legalität gesatzter Ordnungen und des Anweisungsrechts der durch sie zur Ausübung der Herrschaft Berufenen“

27 Reintypen legitimer Herrschaft nach Max Weber
Legale Herrschaft Gehorsam aufgrund formaler Legalität. Verfahren und Gesetze begründen Folgsamkeit. Gehorsam gilt primär der Regel, nicht der Person

28 Herrschaft im Überblick (1)
institutionalisierte Form von Macht bestimmt über Anordnung und Gehorsam äußert sich in sozialer Unter- und Überordnung umfasst Anerkennung als rechtmäßig oder sachdienlich Herrschaft gibt es auch außerhalb des Politischen

29 Herrschaft im Überblick (2)
Typologisierung von (politischer) Herrschaft nach den Zielen, den eingesetzten Mitteln, den Subjekten der Herrschaft

30 Arbeit in der Nachbarschaftsgruppe
Erörtern Sie, welchen Herrschaftsverhältnissen Sie unterworfen sind.

31 „Grundbegriff menschlichen Verlangens“
Gerechtigkeit „Grundbegriff menschlichen Verlangens“ (Otfried Höffe) Streben nach Gerechtigkeit ist eine anthropologische Konstante (Stefan Gosepath)

32 Gerechtigkeit Keine Frage hat so viel Blut gekostet
wie die nach der Gerechtigkeit (Hans Kelsen, in: Was ist Gerechtigkeit?)

33 Gerechtigkeit bezieht sich auf
etwas, das durch Handeln herbeigeführt wurde, gesellschaftliche Verhältnisse, interpersonale, intergruppen- oder internationale Beziehungen

34 Gerechtigkeit und Politik
Frage der Gerechtigkeit stellt sich in sozialen Konflikten. In öffentlichen Konflikten führt Politik allgemeinverbindliche Entscheidungen herbei und setzt diese um. Damit ist die Politik Arena und Adressat von Auseinandersetzungen über Gerechtigkeit. Frage der Gerechtigkeit tritt aber auch im Privaten auf!

35 Sprache der Gerechtigkeit
Gerechtigkeitsvorstellungen ergeben sich oftmals aus Eigeninteressen. Die Forderung nach Gerechtigkeit spricht aber nicht die Sprache von Eigeninteressen, sondern die der Ansprüche. Diese Ansprüche kleidet ein Akteur in Begriffen der Unparteilichkeit.

36 Gerechtigkeit und allgemeine Normen
Erhebt ein Akteur einen Anspruch, verweist er auf soziale Normen, die seiner Aussage nach für alle die gelten sollen, die einem Beziehungsgeflecht angehören. Das Einfordern von Gerechtigkeit rechtfertigt er mit Normen, von denen er behauptet, sie sollten allgemein und wechselseitig gelten.

37 Gerechtigkeit als Gleichheit
Gleichheit ist der „Inbegriff der Gerechtigkeit.“ (Stefan Gosepath)

38 Gerechtigkeit als Gleichheit
„Gleichheit“ aber lässt sich mit sehr unterschiedlichen Forderungen verbinden: Chancengleichheit vs. Gleichheit im Ergebnis umfassende Gleichheit vs. partielle Gleichheit

39 Gerechtigkeit als Gleichheit
„Gleichheit“ kann sich auch auf verschiedene Dimensionen beziehen: materielle Güter Rechte und Pflichten Anerkennung, Wertschätzung

40 Gerechtigkeit als Ausgleich
Oftmals behaupten einzelne Menschen oder Gruppen, sich besonders verdient gemacht oder Opfer erbracht zu haben, sodass ihnen eine besondere, ungleiche Behandlung zustünde. Forderung, ein Akteur dürfe keinen dauerhaften Nutzen daraus ziehen, einem anderen geschadet zu haben.

41 Dimensionen der Gerechtigkeit in der Politik
Verteilung von Gütern und Anerkennung Partizipation an politischen Entscheidungen Definition der politischen Arena (Grenze des Gemeinwesens, Felder der Autonomie) Zugang zu öffentlichen Institutionen

42 Arbeit in Nachbarschaftsgruppe
Erörtern Sie, welche Art von Gerechtigkeitsvorstellungen die politischen Parteien im letzten Bundestagswahlkampf geäußert haben.

43 Rausschmeißer Macht heißt, es sich leisten zu können, nicht zu lernen.
Karl Wolfgang Deutsch Möge die Macht mit Dir sein. Meister Yoda

44 Aufgaben zur Nachbereitung (1)
Konflikt Schlagen Sie eine Tageszeitung auf und identifizieren Sie drei soziale Konflikte. Bestimmen Sie die Konfliktparteien, den –gegenstand und den –austrag. Macht Inwiefern hat ein Student Macht über einen Professor, ein Angestellter über seinen Vorgesetzten, ein Patient über seinen Arzt, ein Bürger über seinen Bürgermeister? Gehen Sie der Frage nach, in welcher Hinsicht welche Menschen von Ihnen abhängig sind.

45 Aufgaben zur Nachbereitung (2)
Herrschaft Finden Sie jeweils zwei Beispiele für legale, traditionale und charismatische Herrschaft. Handelt es sich um ein Herrschaftsverhältnis, wenn Polizisten Ihr Fahrrad auf Verkehrstauglichkeit prüfen? Diskutieren Sie folgende These: „Man muss Anarchist gewesen sein, um ein guter Demokrat werden zu können.“ Gerechtigkeit Kennen Sie einen politischen Akteur, der etwas fordert, das er selbst als ungerecht erachtet? Diskutieren Sie die folgende These; „Justice can be a great source of pain, maybe even more a source of pain than injustice”. Barrington Moore


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