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Tutorium zum Einführungsseminar WS 08/09

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Präsentation zum Thema: "Tutorium zum Einführungsseminar WS 08/09"—  Präsentation transkript:

1 Tutorium zum Einführungsseminar WS 08/09
Einführung in das Studium der Kunstgeschichte 9. Sitzung, Kathrin Barutzki

2 Themen Begriffe: Romantik und Klassizismus Begriff der Hermeneutik
Methoden (3) Besprechung der beiden Texte: Norbert Schneider: Kunst und Gesellschaft. Der sozialgeschichtliche Ansatz Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder. Malerei und Erfahrung im Italien des 15. Jahrhunderts Literaturhinweise

3 Zum Begriff der „Klassik, des „Klassizismus“ (Brainstorming)
Bezug zur Antike Ordnungssysteme (Komposition) historische Themen (Französische Revolution) Ingres, Poussin „2.Klassik“

4 Die „Klassik“, der „Klassizismus“
kanonische Kategorie, im weitesten Sinne ein kultureller Terminus, in den Künsten auf sämtliche Gattungen bezogen historische Einordnung: Griechenland zur Zeit des Perikles (5.Jhd v.Chr.), Rom zur Zeit Augustus („goldenes Zeitalter“ / 63 v. – 14 n.Chr.), Weimar (um Wieland, Goethe, Schiller / um 1800) griechische Literatur und Kunst wird in der K. zur Norm erhoben (Nachahmung des griechisch-römischen Erbes und seiner Höhepunkte) Festhalten an Gesetz und Harmonie in den Künsten; Suche nach Aufhebung von Gegensätzen und überzeitlicher Vollkommenheit; Erzielung eines Idealschönen durch Maß und Proportion Herausbildung verschiedener, für sich stehender, K.-Stile wie bei Raffael, Palladio, Schinkel, Poussin (siehe Bildbeispiele) K. als eine Orientierung an einem als Ideal begriffenen Formenrepertoire (vorkommend in allen Kulturen) > Literatur: Metzler Lexikon der Kunsttheorie

5 Die „Klassik“, der „Klassizismus“
Antike K. schon als Referenzsystem begriffen (Maßverhältnisse des menschlichen Körpers; Darstellung des Schönen; Vitruvs De architectura libri decem) Mittelalter Auch das MA orientiert sich an der Antike (Kaiserikonographie Karls d. Gr.) Byzanz gilt als zentraler Vermittler der antiken K. an der Epochenschwelle zur Renaissance (nach Fall Konstantinopels 1453 gelangen Werke und Theorie der K. in den Westen) 15. bis 17. Jhd. Florenz: in Architektur, Malerei, Skultptur eine verstärkte Annäherung an klassische Vorbilder (Frührenaissance); Rom: in Architektur und Skulptur Bezug auf monumentale Hinterlassenschaft der Antike (16. Jhd.) 18. und 19. Jhd. Auflebung der K. durch archäologische Ausgrabungen (Herculaneum, Paestum) Signum der Epoche: „edle Einfalt und stille Größe“ (J.J. Winckelmann) 20. Jhd. > Kunst des frühen 20. Jhds. bezieht sich verstärkt auf die K. (Picasso, van der Rohe, u.a.)

6 Poussin: Landschaft mit Hl
Poussin: Landschaft mit Hl. Matthäus und Engel, 1640 / David: Schwur der Horatier, 1784/1785

7 Oktogon der Aachener Pfalzkapelle, 90er Jahre des 8. Jhs
Oktogon der Aachener Pfalzkapelle, 90er Jahre des 8. Jhs. / Schinkel: Altes Musem Berlin,

8 Zum Begriff der „Romantik“ (Brainstorming)
Natur- und Nebelbilder Delacroix, C.D. Friedrich, W. Turner Sehnsucht nach Gott; Gott verkörpert sich in der Natur Märchenhaftigkeit Gefühle, Sehnsucht, Einsamkeit gegenüber der Größe der Natur stehen im Vordergrund Gegensätzliche Richtung: Biedermeier

9 Die „Romantik“ Begriff wird zunächst auf Literatur angewandt, später auf bildende Künste R. als eine bestimmte geistige Haltung, nicht als Stilbegriff zu verstehen Aufkommen: Ende 18. Jhd. bis; Höhepunkt: 1/3 des 19. Jhd. Wort romantic taucht erstmals 1650 in England auf, in Dtld. Ende 17. Jhd. früh wird Begriff zur Charakterisierung von Landschaften verwendet (mannigfaltig, paradiesisch, unberührt wild > Malerei, Landschaftsgärten) weitere Bedeutung als das reizvoll Malerische (zweite Hälfte 18. Jhd.) in Opposition zur Klassik (Antike gebunden), bildet sich der Begriff der R. allmählich als Begriff des Modernen heraus (Rückbesinnung auf MA-Dichtung) seit Schlegel und de Staël (Anfang 19. Jhd.) Begriff allgemein bekannt historischer Hintergrund: Jahrhundert der Aufklärung; Französische Revolution; Modernisierung und ihre Folgen; unüberwindliche Trennung von Mensch und Natur > Literatur: Metzer Lexikon der Kunstwissenschaft

10 Die „Romantik“ (Länderbezogen)
Deutschland: Frühromantik: Schlegel, Novalis (Poesie als “progressive Universalpoesie”, die Wirklichkeit transzendiert und die Fülle des Unendlichen ahnen lässt) Brücke von Poesie zur Kunst durch Wackenroder und Tieck (erheben Dürers und Raffaels Werke zum Paradigma einer durch göttliche Inspiration und aus unverdorbenem Gefühl geschaffenen Kunst) Kunsttheorie hält sich nicht mehr an klassizistisch festgelegte Normen der Malerei (Schlegel) negativ konnotierte Welterfahrung (historischer Hintergrund) steht Kunstbegriff gegenüber, der die Kunst auf den höchsten Rang menschl. Tätigkeit stellt (Autonomie- u. Genieästhetik) Akademien / klassischen Idealen wird Aufwertung des Gefühls gegenübergestellt, die Kunst als Instanz, die Wirklichkeit transzendieren kann (das Unendliche sichtbar machen) > Literatur: Metzer Lexikon der Kunstwissenschaft

11 Die „Romantik“ (Länderbezogen)
Italien: Begriff um 1820 üblich • Frankreich: Schnell wird der Begriff von der Literatur (Stendal, Hugo, u.a.) auf die Malerei übertragen In der Malerei Wendung gegen den Klassizismus David’scher Prägung (Figuren, Farben) • England: > Bedenken in Bezug auf den Begriff und mögliche Verallgemeinerung der unterschiedlichen Künstler (Turner, Constable, Blake) > Literatur: Metzer Lexikon der Kunstwissenschaft

12 Claude Lorrain: Landschaft mit Narziss und Echo, 1644 / Casper David Friedrich: Mönch am Meer,

13 Romantik vs. Klassizismus (Charakteristika zum Klischee erstarrt; Vgl
Romantik vs. Klassizismus (Charakteristika zum Klischee erstarrt; Vgl. Wölfflins Stilbegriffe) regellos individuell irrational gefühlvoll sucht Ausdruck und Natürlichkeit findet in der Natur Unendlichkeit die im Gesamtkunstwerk dargestellt und wahrgenommen wird normativ überindividuell rationalistisch bietet Klarheit, Einfachheit und Symmetrie Natur als fassliche Ordnung des Kosmos (Nebeneinander der Künste)

14 Zum Begriff der Hermeneutik
Verstehen, Interpretieren, Auslegen Umbrüche um und nach 1800 > Veränderungen im Umgang mit Kunst Einbruch der Reflexion (Selbstreflexion) in den Umgang mit Kunstwerken, der die kunsthistorische H. ausmacht Frage nach Verhältnis von Kunst und Geschichte > Umkontextualisierung der Bilder (Aufkommen von Museen um 1800) Ausbildung eines historischen wie ästhetischen Bewusstseins Fragen nach Möglichkeiten und Bedingungen des Verstehens vo Kunst sind hermeneutische Fragen (Kunst als Paradigma einer philosophischen H.) Verschiedene Arten von H.: Ausdrucks-H., Werk-H., philosoph. H., literarische H. Seit Ende der 1960er wirken philosoph. u. lit. H. verstärkt in die Kunstgeschichte ein (Fach wird auf den Weg einer Selbstreflexion gebracht) Entwurf einer ästhetisch-hermen. Neuorientierung des Faches (ästhetische Erfahrung ist nicht methodisierbar > Versuch der KG, die Rahmenbedingungen ihrer Gegenstandserkenntnis zu reflektieren)

15 Norbert Schneider: Kunst und Gesellschaft
Norbert Schneider: Kunst und Gesellschaft. Der sozialgeschichtliche Ansatz Materialistischer Kunstbegriff und „klassische“ Ansätze einer historischen Kunstsoziologie Kunstwerke: Formen und Reflexionen gesellschaftlicher Praxis Kunst als eine Form materieller Arbeit, die in bildlicher Form die soziale Wirklichkeit reproduziert und interpretiert Kunstwerk kann ohne Berücksichtigung der in die bildliche Erscheinung eingegangenen ideologischen und sozialpsychologischen Momente nicht angemessen gedeutet werden Unterscheidung zwischen idealistischer und materialistischer Kunstanalyse (Adorno, Lukács, Hauser, Antal) theoretischer Univeralitätsanspruch, indem das Kunstwerk kritisch hinterfragt wird (ideologische Funktion; soziale Rolle und Position des Künstlers) Bezug zu Wölfflins Stilbegriffen und der Abgrenzung von Epochen (kein objektivierender Wandel der Wahrnehmung durch autonome Kunstentwicklung)

16 Norbert Schneider: Kunst und Gesellschaft
Norbert Schneider: Kunst und Gesellschaft. Der sozialgeschichtliche Ansatz Neuere Konzeptionen seit 1968 Materialistischer Ansatz in der Nachkriegszeit ignoriert, erst ab 1968 wieder aufgegriffen (gesellschaftliche Reformbewegungen, Studentenbewegung) Reform der Kunstgeschichte in seinen Organisationsformen und schließlich auch in Inhalten und Methoden Beschäftigung mit der Kunst und Kunstpolitik des NS-Systems Erschließung der Gesetzmäßigkeit von Kunst als Form des gesellschaftlichen Bewusstseins, als Bestandteil einer bestimmten Kultur und als Kampffeld antagonistischer Klasseninteressen Kunst als „Medium sozialer Konflikte“ (Bredekamp); Anspruchsniveau bzw. Interessen am Werk (Warnke); Kunst im kapital. Kunstmarkt (Held) Geschichtlichkeit von Kunst, Vermittlungsmodelle rücken in den Vordergrund Kunstwerke als kommunikativ wirksame Codes und ästhetische Modi gesellschaftlicher Verkehrsformen (Stile weisen soz.-psych. Valenzen auf)

17 Norbert Schneider: Kunst und Gesellschaft
Norbert Schneider: Kunst und Gesellschaft. Der sozialgeschichtliche Ansatz Perspektiven für eine kulturanalytische Weiterentwicklung des Ansatzes Hintergrund: hermeneutischer Akt des Interpretierens umfasst subjektive Momente, somit müssen bei der Analyse auch Bestimmungsfaktoren der eigenen Bewusstseinslage reflektiert werden Erweiterung der Sozialgeschichte der Kunst um die Dimension der Psychohistorie bzw. Bewusstseins- und Mentalitätsgeschichte (Ziel: Erhellung der sich wandelnden Konstitutionsbedingungen von Subjektivität) Vorgehen: kunstgeschichtlichen Befund mit anderen ideologischen Dokumenten konfrontieren und in Bezug zur Realgeschichte setzen • Transformationen des Ansatzes in den 1980er und 90er Jahren „New Historicism“ (materialistisch orientiert): Einbindung aller Diskurse zugunsten einer „intertextuellen“ Praxis (Texte und Bilder als „system of representation“); mikrohistorische Analyse (Vgl. Vermeer - Maes)

18 Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder
Michael Baxandall: Die Wirklichkeit der Bilder. Malerei und Erfahrung im Italien des 15. Jahrhunderts Gesellschaftliche Tendenzen führen zur Herausbildung spezifischer visueller Fertigkeiten und Gewohnheiten, zum Stil des Künstlers Geschäftliche Vereinbarungen Einführung (Klient – Künstler, Motive des Klienten, Funktion des Bildes, „vertraglich abgehandelte Malerei“) Verträge und die Macht des Klienten (Künstler als Diener; Unternehmen od. Privatpersonen als Auftraggeber; Verträge, die Thema, Zahlung u. Farbqualität festlegen; Zahlung als Pauschalbetrag in Raten, als Gehalt an Fürstenhäusern, als Privilegien, Geschenke etc.) Kunst und Material (zur Mitte des Jhds. Abkehr von Gold, Ultramarin; schwarze Kleidung; Hinwendung zur künstlerischen Technik; in der Bezahlung Äquivalenz zw. Werten des Theoretischen u. des Praktischen) Der Wert künstlerischer Technik (Hintergrund; Unterschied zw. Gehilfen u. Meister) Wahrnehmung der Technik (Unterscheidung zw. Fresken- u. Tafelmalerei; Malerindividuen; charakterliche Züge der Künstler)

19 Literaturhinweise Stukenbrock, Christiane; Töpper, Barbara: 1000 Meisterwerke der europäischen Malerei von 1300 bis 1850, Tandem Verlag 2005.

20 Zur nächsten Sitzung (Vorschläge)
Begriffe: Impressionismus, Expressionismus Text von Max Imdahl (Methoden-Reader; Handapparat) Beispiele zu aktuellen Tendenzen in der Kunst (Einführung in die zeitgenössische Kunst; Gattungsfragen, Künstler, Werke etc.)


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