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Gott und den Menschen nahe. Biblische Weisungen für die Kirchen heute.

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Präsentation zum Thema: "Gott und den Menschen nahe. Biblische Weisungen für die Kirchen heute."—  Präsentation transkript:

1 Gott und den Menschen nahe. Biblische Weisungen für die Kirchen heute.
Paul M. Zulehner Züssow

2 Übersicht In einer atheisierenden (gott-losen) Kultur:
gottvoll werden: Mystik gottvoll (miteinander) leben: Koinonia gottvoll handeln: Diakonie

3 geh bis an deiner Sehnsucht Rand
„Gott spricht zu jedem, eh er ihn macht; dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht. Aber die Worte, eh jeder beginnt, diese wolkigen Worte sind: Von deinen Sinnen hinausgesandt, geh bis an Deiner Sehnsucht Rand, gib mir Gewand.“ Rainer Maria Rilke, Stundenbuch

4 Den Menschen verstehen
Der französische Psychotherapeut Jaques Lacan definiert den Menschen mit zwei Begriffen: desir: die Sehnsucht ist maßlos, passt nicht in Raum und Zeit manque: daher bleiben die Rechnungen stets offen, wir sind ständig nach mehr aus als stattfindet... Lebenskunst bedeutet: mit dieser Spannung schöpferisch leben zu lernen... pragmatisch (atheisierend – gott-los) gottvoll - gläubig

5 Die gott-lose Lebensgestalt

6 Leben als letzte Gelegenheit
Wir leben länger, aber insgesamt kürzer... (P.Ariès) Für viele Zeitgenossen gilt „Leben als letzte Gelegenheit“ (Marianne Gronemeyer). Und das in Verbindung mit der Suche nach dem optimal leidfreien Glück. Wir wollen „alles, und zwar subito“: und das in Liebe, Arbeit und Amüsement.

7 Symptome... „Leben als letzte Gelegenheit“ ist
hastig, schnell, anfordernd und überfordernd macht Angst (zu kurz zu kommen) entsolidarisiert Solches Leben wird für immer mehr Menschen fragwürdig, unerträglich, sinnleer... Zwei Antworten sind möglich: eine destruktive: Flüchten/Escapismus in vielfältiger Weise eine kreative: Aufstand der Respiritualisierung

8 Escapismus Die destruktive Antwort Flucht ins mediale Schauspiel
Alkohol, Drogen Kriminalität psychosomatische Krankheit Sekten Selbstmord

9 Respiritualisierung Mathias Horx: Megatrend der späten Neunzigerjahre
verständlich als Aufstand gegen das enge und daher angstbesetzte „Leben als letzter Gelegenheit“ (Marianne Gronemeyer)

10 Grundzüge der Respiritualisierung
als Gegengewicht zur Selbstentfremdung Reise ins Innere: Suche nach dem Ich angesichts der kosmischen Vereinsamung Reise ins Weite: Suche nach Verwebung inmitten einer Kultur der Hinrichtung Suche nach einer Kultur der Liebe in einer Kultur die krank macht Suche nach Heilung inmitten wachsender Desorientierung aus Überorientierung Suche nach Gewissheiten

11 Die gottvolle Lebensgestalt

12 Wir wollen mit euch gehen
„So spricht der Herr der Heere: In jenen Tagen werden zehn Männer aus Völkern aller Sprachen einen Mann aus Juda an seinem Gewand fassen, ihn festhalten und sagen: Wir wollen mit euch gehen; denn wir haben gehört: Gott ist mit euch!“ (Sach 8,23)

13 Ex amore ausufernde Liebe Gott ist in sich überreiche Liebe:
Sehnsucht nach dem Menschen ausufernde Liebe schafft im Zuge der Liebesgebärde den Adressaten der Liebe mit: die Welt und in ihr die Menschen; Sehnsucht nach Gott in Jesus, einem von uns: Gott fing an unwiderruflich ans Ziel zu kommen in ihm da: Reich Gottes Gott ruht am Herzen eines Menschen Himmelfahrt... Kirche: Sammlung der Angekommenen Himmel zwischen uns Sakrament umfassender Einheit Spuren des Himmels

14 Gotteszeugnis

15 Formen des Gottbezeugens
gottvoll werden: geistliche Orte, geistliche Personen, geistliche Vorgänge gottvoll miteinander leben: („Ihr seid ein Brief Christi“: 2 Kor 3,3) gottvoll handeln: durch die Verkündigung des dienenden Gottes in der Tat (Ex 3,7)

16 gottvoll werden spirituelle Orte (Kirchen, Wallfahrtsorte..., Jugendkirchen) Meditation und Kontemplation als ein Sich-Versenken ins Geheimnis Lesen in den „kleinen heiligen Schriften“ in Verbindung mit der „Großen Heiligen Schrift“ in Gottesdiensten „Gotteserfahrung aus erster Hand“ (GQM: Gottkundige: Gottesmänner und Gottesfrauen

17 gottvoll miteinander leben
„Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.“ (Mk 10,28-30)

18 nachfolgen: einen Weg gehen
LEBENSORT Haus Brüder Schwestern Mutter VATER Kinder Äcker Verlassen LEBENSORT Häuser Brüder Schwestern Mütter Kinder Äcker empfangen jetzt: (Mt 23,8) vom Ende der Väter in der kommenden Welt: ewiges Leben

19 Kultur der Koinonia Gleichheit an Würde und Berufung (LG 32; cn 208 CIC, Gal 3,28) Teilhabe (Partizipation) und Beteiligung Verbindlichkeit (Apg. 2,43-47; 4,32-35) Konfliktbereitschaft (Mt 18, 15-17) Autoritätsausübung (Lk 22,24-27)

20 gottvoll (gottartig) handeln
Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen... Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Ex 3,7-10

21 Gott ist hochpolitisch
Gott ist Aug und Ohr: „Ich kenne ihr Leid“ Gott hält sich nicht heraus (deistisches Gottesbild), sondern mischt sich ein (theistisch-christlich). Es gibt eine Vorliebe Gottes für die Leidenden. Gott sendet: Jetzt geh.

22 Kultur der Diakonia Gottvoll sein macht leidempfindlich. Gottvergessenheit führt zur Leidunempfindlichkeit. Mit Gott und in seiner Art bei den Armen sein: hinschauen statt wegschauen eintreten statt nur auftreten mitleiden (compassion) statt nur Mitleid helfende und politische Diakonie

23 Schrei der Armen heute „Selbst in reichen Gesellschaften kann morgen jeder von uns überflüssig werden. Wohin mit ihm?“ (Hans Magnus Enzensberger 1992). Überflüssig wird: wer nicht erwerbsarbeitet, nicht konsumiert, nicht erlebt, nicht genug weiß, wer nicht die richtigen Gene hat...

24 Ent-Sorgung der Überflüssigen
Überflüssigen entziehen wir unsere Sorge – wir „ent-sorgen“ sie. Überflüssig zu werden drohen Sterbende, Unheilbare Alte, Pflegebedürftige Behinderte Erwerbslose Kinder, die stören ganze Kontinente (Afrika...)

25 Formen der Diakonie einer armen Kirche
durch gebildete Christinnen und Christen an den Gestaltungsstellen von Kultur und Gesellschaft Wenn die Kraft vorhanden: durch gesellschaftliche Pioniermodelle

26 Abendmahl: Gott will uns wandeln
Brot und Wein als Symbole für uns, die Gott zusammenrief. Epiklese: Der schöpferische, erneuernde, wandelnde Geist Gottes wird herab gerufen auf die Gaben. „Ergebnis“ der Wandlung: Leib hingegeben, Blut vergossen Gemeinschaft die dient.

27 Gott wandeln lassen Ekklesiale Urschwäche: Gott verwandele die Gaben, aber uns lass in Ruh! Abendmahl verkommt zu einem religiös verbrämten sonntäglichen Konditoreibesuch. Statt gefährlicher Erinnerung (Metz), statt „Gottesgefahr“ nur wellness, statt wahrem Trost nur Vertröstung. Erneuerung der Kirche und mit ihr der Welt kommt aus der Tiefe des Abendmahls. Hier werden wir und damit ein Moment an der Schöpfung von Gottes Geist avantgardistisch in ihre Vollendung hineinverwandelt.

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29 Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

30 Literatur Soeben sind erschienen:
Zulehner, Paul M.: Aufbrechen oder untergehen. So geht Kirchenentwicklung, Ostfildern 2003. Zulehner, Paul M./Patzelt, Elke: Samariter-Prophet-Levit. Diakone im deutschsprachigen Raum. Eine empirische Studie, Ostfildern 2003. Zulehner, Paul M.: Dienende Männer. Anstifter zur Solidarität. Diakone im deutschsprachigen Raum, Ostfildern 2003. Vor kurzem sind erschienen: Zulehner, Paul M./Brandner, Josef: Meine Seele dürstet nach dir (Psalm 63,2). GottesPastoral, Ostfildern Zulehner, Paul M.: Denn du kommst unserem Tun mit deiner Gnade zuvor. Zur Theologie der Seelsorge heute. Paul M. Zulehner im Gespräch mit Karl Rahner, Ostfildern 2002 (erweiterte Neuauflage). Zulehner, u.a.: Kehrt die Religion wieder? Religion im Leben der Menschen , Ostfildern Zulehner, Paul M.: Jedem seinen eignen Tod. Für die Freiheit des Sterbens, Ostfildern 2001. Zu den Priestern in Mitteleuropa: Zulehner, Paul M./Hennersperger, Anna: "Sie gehen und werden nicht matt" (Jes 40,31). Priester in heutiger Kultur, Ostfildern Zulehner, Paul M.: Priester im Modernisierungsstress. Ergebnisse der Studie PRIESTER 2000, Ostfildern Zulehner, Paul M./Lobinger, Fritz: Um der Menschen und der Gemeinden willen. Plädoyer für die Entlastung der Priester, Ostfildern 2002.

31 Bücher zum Projekt AUFBRUCH
Tomka, Miklós / Zulehner, Paul M.: Religion in den Reformländern Ost(Mittel)Europas, Band 1 der Reihe „Gott nach dem Kommunismus“, Ostfildern – Tomka, Miklós / Zulehner, Paul M.: Religion im soziokulturellen Kontext Ost(Mittel)Europas, Band 2 der Reihe „Gott nach dem Kommunismus“, Ostfildern – Tomka, Miklós / Maslauskaite, Ausra / Navickas, Andrius / Toš, Niko / Potocnik, Vinko: Zur Lage von Religion und Kirche. Ungarn, Litauen, Slowenien, Band 3 der Reihe „Gott nach dem Kommunismus“, Ostfildern – Prudký, Libor / Aračić, Pero / Nikodem, Krunoslav / Šanjek, Franjo / Zdaniewicz, Witold / Tomka, Miklós: Zur Lage von Religion und Kirche. Tschechien, Kroatien, Polen, Band 4 der Reihe „Gott nach dem Kommunismus“, Ostfildern – Máté Tóth, András / Mikluščák, Pavel: Nicht wie Milch und Honig. Unterwegs zu einer Pastoraltheologie Ost(Mittel)Europas, Band 9 der Reihe „Gott nach dem Kommunismus“, Ostfildern – Máté Tóth, András / Mikluščák, Pavel: Kirche im Aufbruch. Zur pastoralen Entwicklung Ost(Mittel)Europas, Band 6 der Reihe „Gott nach dem Kommunismus“, Ostfildern 2001. Der Band zur DDR erscheint dieser Tage! Autoren sind Gabriel Karl u.a.... Alle Bücher sind im Schwabenverlag verlegt.

32 Besuchen Sie die Homepage des Instituts für Pastoraltheologie
z.B. die „Zeitworte“!


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