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Einführung in die Geschlechterforschung
3. Sitzung am 30/10/2007 Andrea D. Bührmann, LMU München
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Andrea D. Bührmann, LMU München
Struktur der Sitzung Frauen- Männer- und Geschlechterforschung? Fazit Andrea D. Bührmann, LMU München
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Frauen- Männer- und Geschlechterforschung
Zur Relevanz der Frage: Bologna-Prozess Grundsätzliche Tendenzen Retraditionalisierung Modernisierung Kontext: Verständigung über die Relevanz der Kategorie Geschlecht in sozialwiss. Theorie und Forschungspraxis Andrea D. Bührmann, LMU München
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Leitfragen In welcher Weise, mit welchem (strategischen) Ziel und von wem wird jeweils über die Kategorie Geschlecht gesprochen? Welche Kontinuitäten und Diskontinuitäten lassen sich zwischen den verlautbarten Sprechpositionen ausmachen? Andrea D. Bührmann, LMU München
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Arbeitshypothese Frauen- wie Männerforschung thematisieren die Kategorie Geschlecht primär aus einer auf je eine Genus-Gruppe fokussierenden Perspektive. Demgegenüber geht es in der Geschlechterforschung um die Frage nach der Konstruktion der Kategorie Geschlecht und um eine Rekonstruktion ihrer Relevanz für soziologische Theorie und Forschungspraxis. Andrea D. Bührmann, LMU München
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Begriffliche und methodologisch-methodische Klärungen
Glaubwürdige Quellen nach Kuhn = „wissenschaftliche Lehrbücher und die auf ihnen aufgebauten gemeinverständliche(n) Darstellungen und philosophische(n) Arbeiten“ . Sie dienen der ‚Bekehrung von Forschenden‘, die zuvor anderen diskursiven Paradigmen angehörten, sowie zur ‚Rekrutierung neuer Forschender‘ für das noch junge Paradigma und seiner Anwendung als ‚normale’ Wissenschaft. Andrea D. Bührmann, LMU München
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Fokus auf Lehrbücher und gemeinverständliche Darstellungen zur Frauen-, Männer- und Geschlechterforschung D.h. Lexika, Einführungen, Handbücher sowie Nachschlagewerke (exklusiv philosophische Arbeiten) Texte, die in (Unter-)Titel bzw. Erscheinungsweise explizit eine entsprechende Intention und AdressatInnenorientierung deutlich machen. Konzentration auf deutschsprachige Sozialwissenschaften Andrea D. Bührmann, LMU München
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Katalog glaubwürdiger Quellen
Althoff, Martina/Bereswill, Mechtild/Riegraf, Birgit (2001), Feministische Methodologien und Methoden. Traditionen, Konzepte, Erörterungen: Bd. 2 des Lehrbuchs zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung, Opladen Becker, Ruth/Kortendiek, Beate (Hg.) (2004), Handbuch der Frauen- und Geschlechterforschung. Theorien, Methoden, Empirie, Wiesbaden Becker-Schmidt, Regina/Knapp, Gudrun-Axeli (2000), Feministische Theorien zur Einführung, Hamburg Braun, Christina v./Stephan, Inge (Hg.) (2000), Gender Studien. Eine Einführung, Stuttgart/Weimar Braun, Christina v./Stephan, Inge (Hg.) (2005), Ein Handbuch der Gender-Theorien, Köln/Weimar Brück, Brigitte/Kahlert, Heike/Krüll, Marianne/Osterland, Helga/Wegehaupt-Schneider, Ingeborg (1997), Feministische Soziologie. Eine Einführung, Frankfurt/New York, 2. aktualisierte Aufl. Bührmann, Andrea/Diezinger, Angelika/Metz-Göckel, Sigrid (2000), Arbeit – Sozialisation – Sexualität. Bd. 1 des Lehrbuchs zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung, Opladen Faulstich-Wieland, Hannelore (2003), Einführung in die Genderstudien, Opladen Hark, Sabine (unter Mitarbeit von Paula Villa) (2001), Dis/Kontinuitäten. Feministische Theorie. Bd. 3 des Lehrbuchs zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung, Opladen Haug, Frigga (Hg.) (2003), Historisch-kritisches Wörterbuch des Feminismus. Bd.1: Abtreibung bis Hexe, Hamburg Jagose, Annamarie (2001), Queer Theory. Eine Einführung, Berlin Kroll, Renate (Hg.) (2002), Metzler Lexikon Gender Studies – Geschlechterforschung. Ansätze – Personen – Grundbegriffe, Stuttgart/Weimar Treibel, Annette (2004), Einführung in soziologische Theorien der Gegenwart. 6. Aufl., Opladen Villa, Paula-Irene (2003), Das Subjekt Frau als Geschlecht mit Körper und Sexualität. Zum Stand der Frauenforschung in der Soziologie, in: Orth, Barbara/Schwietring, Thomas/Weiß, Johannes (Hg.), Soziologische Forschung: Stand und Perspektiven – Ein Handbuch, Opladen ( ) Andrea D. Bührmann, LMU München
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Frageperspektiven Welcher Gegenstand bzw. Erkenntnisbereich wird diskursiv hervorgebracht (die Formation des Gegenstandes)? Nach welcher (Forschungs-)Logik werden die Begrifflichkeiten konstruiert (Begriffsformation)? Wer ist autorisiert, über den Gegenstand zu reden und am Diskurs teilzunehmen (Formation der Äußerungsmodalität)? Welche strategischen Ziele werden im Diskurs verfolgt (Formation der strategischen Wahl)? Erläuteri Andrea D. Bührmann, LMU München
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Frauenforschung Wer ist autorisiert zu sprechen? Frauen Aber dann auch eine leichte Öffnung z.B. Garfinkel, Connell und Bourdiu Andrea D. Bührmann, LMU München
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Frauenforschung , was ist das?
„all jene wissenschaftlichen Bemühungen, die sich mit der Erforschung der Lage von Frauen in Gegenwart und Vergangenheit und weltweit beschäftigen“ (Bührmann/Diezinger/Metz-Göckel: 2000) Aber: Frauenforschung konzentriert sich dabei nicht ausschließlich „auf die Besonderheiten von Frauen, ihre Unterdrückung und Minderachtung, sondern gleichermaßen auf deren strukturelle und soziale Verursachung“ (ebd). => Ausdehnung über Frauen hinaus Andrea D. Bührmann, LMU München
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Das Ziel von Frauenforschung
Aufbrechen von Androzentrismen Voranbringen der Emanzipation von Frauen = außerwissenschaftliche Zielsetzung Aktionsforschung Debatte um eigene Methoden Andrea D. Bührmann, LMU München
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Begriffe der Frauenforschung
Z.B. Matriarchat / Patriarchat Sex / gender Doppelte Vergesellschaftung thematische Diversifizierung Andrea D. Bührmann, LMU München
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Fazit I: Diversifizierung der Forschungsthemen Ausweitung hin zur Geschlechterforschung Geschlechterforschung wird aber auch als Ausdifferenzierung der Frauenforschung betrachtet Andrea D. Bührmann, LMU München
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Männerforschung Frauenforschung stellt im untersuchten Material den Mainstream dar Männerforschung scheint demgegenüber als ‚Sonderthema‘ etwa wie die Queer- oder Lesbenforschung Andrea D. Bührmann, LMU München
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Männerforschung Wer ist autorisiert zu sprechen? Nikki Wedgwood und Robert Connell betonen im Handbuch von Ruth Becker und Beate Kortendiek beispielsweise, dass die „Ausweitung des Forschungsfelds ‚Männer und Männlichkeiten’ […] selber ein schlagendes Beispiel für positive Geschlechterbeziehungen [ist], da hier Frauen wie Männer führende Rollen spielen“. Willi Walter beansprucht dagegen , dass nur Männer über Männer forschen sollten Andrea D. Bührmann, LMU München
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Männerforschung , was ist das?
Man spricht von Männerforschung, Männer-Studien, Männlichkeitsforschung etc. Entwicklung dieser Formation in den 1970er und -80er Jahren in den USA also nach der Frauenforschung Zentrale Themen: „männliche Sozialisation“, „bewusster Jungenarbeit“, Gewalt und „männliche Sexualitäten“, Vaterschaft, Arbeit, marginalisierte Männlichkeiten, Organisationen, Körper, Gesundheit und Krankheit, Therapie und Beratung und politikwissenschaftliche sowie geschichtswissenschaftliche Perspektiven insbesonder im Hinblick auf Militär, Krieg, Ehre und Androzentrismus in den Naturwissenschaften Andrea D. Bührmann, LMU München
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Begriffe Sex und Gender Hegemoniale und marginalisierte Männlichkeiten (Connell) Andrea D. Bührmann, LMU München
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Ziele der Männerforschung
plurale Zielsetzungen = drei Hauptströmungen der Männerforschung „kritische“ Männerforschung einer „feministischen“ Männerforschung (vgl. Wedgewood/Conell) „maskulinistischen“ „Ein besseres Verständnis der Konstruktion von Männlichkeit kann dazu beitragen, geschlechterbezogene Aushandlungs- prozesse auf mehr Gleichheit und mehr Frieden hin zu orien- tieren“ (Wegdwood/Connell 2004). Andrea D. Bührmann, LMU München
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Fazit II: Diversifizierung der Forschungsthemen Ausweitung hin zur Geschlechterforschung Geschlechterforschung wird eher als Komplettierung der Männerforschung betrachtet Andrea D. Bührmann, LMU München
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Geschlechterforschung, was ist das?
die Erforschung der Kategorie Geschlecht Aber was ist das? Inge Stephan und Christina v. Braun in ihrer Einführung in die Gender-Studien jeglichen ‚festen‘ Begriff von Geschlecht in Frage: “Geschlechterforschung/Gender-Studies fragen nach der Bedeutung des Geschlechts für Kultur, Gesellschaft und Wissenschaften. Sie wollen untersuchen, wie sich ein solcher Begriff in den verschiedensten Zusammenhängen jeweils herstellt bzw. wie er hergestellt wird, welche Bedeutung ihm beigemessen wird und welche Auswirkungen er auf die Verteilung der politischen Macht, der sozialen Strukturen und die Produktion von Wissen, Kultur und Kunst hat“ Andrea D. Bührmann, LMU München
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Geschlechterforschung
Wer ist autorisiert zu sprechen? Männer und Frauen, aber deutlich exponierter sind Frauen, oder Menschen die sich als Frauen betrachten und von anderen so betrachtet werden Beispiel: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: 95 : 4 Andrea D. Bührmann, LMU München
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Begriffe Geschlechterbeziehungen Geschlechterordnung Geschlechterverhältnis Geschlechterdifferenzierung(en) Geschlecht selbst Andrea D. Bührmann, LMU München
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Was will Geschlechterforschung?
„Kritik an allen Formen von Macht – und Herrschaft, die Frauen diskriminieren und deklassieren“ (Becker-Schmidt / Knapp) radikale Kritik der Heteronormativität „radikale Wissenschaftskritik“, die „die Forderung nach einer Veränderung des Wissenschaftsbetriebes überhaupt, d.h. sowohl die Inhalte wie der Lehr- und Lernformen (Faulstich-Wieland) Andrea D. Bührmann, LMU München
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Fazit III Weitere Diversifizierung der Forschungsthemen Ausweitung hin zu anderen Kategorien Andrea D. Bührmann, LMU München
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Diskontinuitäten Als dominierendes diskursives Ereignis für dieses Transformationsgeschehen von der Frauen- und Männerforschung zur Geschlechterforschung erscheint die zunehmende Dominanz der Kategorie gender, in der sex als materialisiertes gender gedacht wird, gegenüber einer als unhintergehbar gesetzten kategorialen Unterscheidung zwischen sex und gender. Andrea D. Bührmann, LMU München
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Fazit IV Frauenforschung Männerforschung Geschlechterforschung primäre Gegenstandsformation weibl. ‚Begehrenssubjekt’ männl. ‚Begehrenssubjekt’ unternehmer. Selbst? primäre Formation der Äußerungsmodalität (biolog.) Frauen -> Akademikerinnen (biolog.) Männer + Frauen -> AkademikerInnen alle? oder nur: von den Zumutungen d. Systems d. biol. Zweigeschlechtlichkeit ‚Betroffene’ u./o. Akademiker-Innen Begriffsformation sex => gender sex # gender (= kulturell/sozial hervorgebracht) Formation der strategischen Wahl Ent-Diskriminie-rung/Befreiung der Frauen Ent-Diskriminie-rung/Befreiung nicht hegemonialer Männlichkeiten Befreiung von Identitätszwängen, aber auch hierarchischen Geschlechterverhältnissen Andrea D. Bührmann, LMU München
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Fazit der Sitzung Differenzen zwischen Ihren und meinen Überlegungen? Andrea D. Bührmann, LMU München
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Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit! Andrea D. Bührmann, LMU München
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