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Markus Lips www.Maschinenkosten.ch 30. März 2017 ETH-Vorlesung, 6. Sem. Agrarwissenschaft BSc Agrartechnik II.

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1 Markus Lips www.Maschinenkosten.ch 30. März 2017
ETH-Vorlesung, 6. Sem. Agrarwissenschaft BSc Agrartechnik II

2 Übersicht der Vorlesung
Bedeutung Maschinenkosten Maschinenkostenbericht Kostenkalkulation für eine Maschine Kostenkalkulation für mehrere Maschinen (Verfahren) Auslastung erhöhen Reparatur- und Unterhaltsfaktor Gesamtkosten für ein Traktor Steuernsparen mit Maschinenkauf?

3 1) Bedeutung Maschinenkosten
Leistungen und Vollkosten für eine Hektare Weizen auf Basis von Buchhaltungen aus der Zentralen Auswertung von Agroscope Kombinierte Verkehrsmilch-/Ackerbaubetriebe (ÖLN, Talregion) Jahr 2014 Verwendung von Opportunitätskosten: Arbeit; Fr pro Normalarbeitstag, bzw. Fr pro Stunde. Kapital (zehnjährige Bundesobligationen) Land; Fr /ha (Median-Pachtzins aus Zentraler Auswertung)

4 1) Kosten und Leistungen für Weizen (je Hektare)
Versorungssicherheitsbeitrag: 900.- Offene Ackerfläche: 400.- Extenso: 400.- Viertel eingeteilt anhand der Arbeitsverwertung Quelle: Hoop, 2015

5 2) Maschinenkostenbericht
Agroscope veröffentlicht jedes Jahr den Maschinenkostenbericht: Gazzarin, Ch., Maschinenkosten 2016, Agroscope Transfer Nr. 142/ 2016, Ettenhausen Schweizer Bauer Wirz-Kalender Berechnungsprogramm TractoScope (Excel-Tabelle) Maschinenkostenbericht und TractoScope sind frei verfügbar auf Deutsch: Französisch: Ziel: Angabe neutraler Entschädigungsansätze für den Austausch von Maschinen zwischen Betrieben

6 2) Aufbau Maschinenkostenbericht
Beispiel für Kostenberechnung auf Seite 5 Allgemeine Annahmen wie Stundenlohn, Kapitalzins Für rund 650 Maschinen Entschädigungsansätze: Motorfahrzeuge (Traktoren, Spezialtraktoren, Zweiachs-mäher, Transporter) Ackerbau (Bodenbearbeitung, Düngung, Ernte) Futterbau Innenwirtschaft (Futtermischwagen etc.) Forst und Spezialkulturen Arbeitsleistung z.B. Hektaren pro Stunde (Feldarbeitszeit, Rüst- und Störzeiten sind nicht berücksichtigt.) Jede Maschine hat eine Arbeitseinheit (Stunde, Hektare, m3, Fuder, Tonne,...)

7 3) Kostenberechnung Einzelmaschine
Fixe Kosten pro Jahr: Abschreibung, Zins Gebäudekosten (Remise) Gebühren und Versicherungen Variable Kosten pro Arbeitseinheit: Treibstoff Reparatur- und Unterhaltskosten (Landmaschinen-Werkstätte, Arbeiten auf dem Betrieb) Hilfsstoffe (z.B. Netze für Rundballenpresse) Risikozuschlag von 10% für Vermietung (für Eigengebrauch wird der Risikozuschlag nicht benötigt.) Zusammen ergibt das den Entschädigungsansatz bzw. den Richtwert (Spalte Nr. 4). Methodik-Bericht enthält Details zur Berechnung und Daten (Gazzarin & Lips, 2013)

8 3) Auslastung Quellen: Albisser et al. 2009; Gazzarin 2016 (Maschinenkostenbericht)

9 3) Zweiachsmäher und Transporter
45 kW, Fr. 105‘000.- Transporter 60 kW, Fr. 111‘000.- Aufbauladegerät 13m3 (DIN) Fr. 39‘000.-

10 3) Restwert Aufgrund der kurzen Einsatzdauer kann die techn. Nutzungs-dauer nicht ausgeschöpft werden. Es verbleibt ein Restwert. 𝐴𝑢𝑠𝑙𝑎𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔𝑠𝑔𝑟𝑎𝑑= 𝐽äℎ𝑟𝑙.𝐴𝑢𝑠𝑙𝑎𝑠𝑡𝑢𝑛𝑔∗𝐸𝑖𝑛𝑠𝑎𝑡𝑧𝑑𝑎𝑢𝑒𝑟 𝑇𝑒𝑐ℎ𝑛. 𝑁𝑢𝑡𝑧𝑢𝑛𝑔𝑠𝑑𝑎𝑢𝑒𝑟 Zwei Änderungen: 1) Abschreibungen: Der Restwert wird nicht abgeschrieben 2) Zins: Der Restwert wird über die ganze Einsatzdauer voll verzinst.

11 3) TractoScope Aufgabe 1 Berechnen Sie die absoluten und proportionalen Verände- rungen der Kosten für einen 70 kW-Traktor (Nr. 1005, Seite 8) bei folgenden Änderungen: 10% höherem Neuwert 10% höherem Gebäudebedarf 10% tieferem Treibstoffpreis 10% tieferem Motorenbelastungsgrad 10% höherem Reparatur- und Unterhaltsfaktor Erstellen Sie ein Diagramm (Kosten pro h, Auslastung) für eine Nutzungsdauer von 15 Jahren mit den jährlichen Auslastungen von 100, 200, und 600 Stunden.

12 3) TractoScope Aufgabe 1 - Lösungen
Berechnen Sie die absoluten und proportionalen Veränderungen der Kosten für einen 70 kW-Traktor (Nr. 1005, Seite 8) bei folgenden Änderungen (Fr ): 10% höherem Neuwert (Fr ; Fr , +5.6%) 10% höherem Gebäudebedarf (Fr ; Fr , +0.6%) 10% tieferem Treibstoffpreis (Fr ; Fr , -3.4%) 10% tieferem Motorenbelastungsgrad (Fr ; Fr , -3.4 %) 10% höh. Rep. und Unterhaltsfaktor (Fr ; Fr , +1.4%) Erstellen Sie ein Diagramm muss identisch sein, da derselbe Faktor *1.1 eingefügt wird

13 4) Verfahren berechnen Verfahren = Arbeitsschritt; z.B. Feld pflügen
Verfahren sind der kleinste Baustein bei der Berechnung der Produktionskosten. Üblicherweise braucht es einen Traktor, eine Maschine (z.B. Pflug) sowie eine Arbeitskraft (Fr pro h). Das Berechnungsprogramm (Excel-Tabelle) TractoScope ( kann bis zu vier Maschinen und mehrere Arbeitskräfte berücksichtigen. Die Arbeitseinheit (AE) der Maschine ist entscheidend (z.B. Hektare beim Pflug). Der Traktor und die Arbeitskraft werden pro Stunde angegeben und pro AE der Maschine berechnet. Entsprechend ist die Arbeitsleistung (AE pro h) erforderlich.

14 4) TractoScope Aufgabe 2: Pflügen
Was kostet das Pflügen von 2.75 Hektaren? Wie lange dauert das Pflügen (Feldarbeitszeit)? Mechanisierung: 60 kW-Traktor (Maschinenkostenbericht Nr. 1004, Seite 8) Dreischar-Pflug (Maschinenkostenbericht Nr. 4022, Seite 18) Arbeitseinheit: Hektare Arbeitsleistung: 0.47 ha/h

15 4) TractoScope Aufgabe 2 - Lösung
1/(0.47 ha/h) = h/ha Fr./ha* 2.75 ha = Fr

16 4) TractoScope Aufgabe 3: Ausbringen von Gülle
Berechnen Sie die Kosten für das Ausbringen von einem Fass Gülle. Mechanisierung: 33 kW-Traktor (Nr. 1001, Seite 8) Pumpfass 3 m3 (3 m3/Fass; Nr. 6072, Seite 24) Bedienung der Maschinen (Arbeitskraft à Fr. 28.-/h) Arbeitseinheit: m3 bzw. Fass Arbeitsleistung der Maschine: 5 Fass/ h bzw. 15 m3/ h

17 4) TractoScope Aufgabe 3: Ausbringen von Gülle - Lösung
Fr. 6.74/m3 * 3 m3/Fass = Fr /Fass oder Fr / h 7.05 pro m3

18 4) TractoScope Aufgabe 4: Heuen
Berechnen Sie die Kosten, um eine Hektare zu heuen. Geben Sie die totale Feldarbeitszeit an. Mechanisierung: 50 kW-Traktor (Nr. 1003, Seite 8) Kreiselmäher m (Nr. 9014, Seite 32) Kreiselheuer 4.6-6m (Nr. 9042, S.32; zwei Durchgänge) Kreiselschwader m (Nr. 9061, Seite 32) Ladewagen mit Schneidevorrichtung, 25 m3 (Nr. 9085, S.34; sechs Ladewagenfuder pro Hektare) Arbeitseinheit: Hektare

19 4) TractoScope Aufgabe 4 - Lösung

20 5) Auslastung erhöhen Gemeinsame Maschinennutzung:
Maschinengemeinschaft (36% der Betriebsleitenden) Lohnarbeiten ausführen lassen (53% der Betriebsleitenden) Maschinenring (18% der Betriebsleitenden) Auslastung von eigenen Maschinen erhöhen: Vermieten Lohnarbeiten ausführen Betrieb vergrössern/ Maschinenpark verkleinern (z.B. nur ein Traktor) Quelle ART 706 S. 3/ Lips et al. 2009 Quelle: Lips et al. 2009

21 5) Vergleich mit Baden-Württemberg
Annahme für Abschreibungen: Einsatzdauer von 15 Jahren, Nutzungsdauer nach Arbeitseinheiten wird nicht zwingend erreicht. Untersuchung von Ackerbaubetrieben in der Schweiz und Baden-Württemberg, Diplomarbeit von Andreas Signer (2006)

22 6) Reparatur- und Unterhaltskosten
Die Reparatur- und Unterhaltskosten stellen die heikelste Kostenposition dar, denn diese Kosten steigen tendenziell mit dem Alter der Maschinen an. Mittels RUF (Reparatur- und Unterhaltsfaktor) können die durchschnittlichen Reparatur- und Unterhaltskosten berechnet werden. Auf Basis einer Umfrage bei Betriebsleitenden hat Agroscope die RUFs für 15 Maschinentypen geschätzt.

23 6) Reparatur- und Unterhaltskosten
RUF = Reparatur- und Unterhaltsfaktor RUF = Neuwert Akkumulierte Rep.- & Unterhaltskosten Quelle: Lips & Burose 2012

24 7) Gesamtkosten eines 81 kW-Traktors für fünf Einsatzvarianten
81 kW = 110 PS; keine Diskontierung; Quelle: Lips 2012

25 8) Steuernsparen mit Maschinenkauf?
Aufgrund der Steuerprogression gilt es, Jahre mit aus-serordentlich hohem Einkommen zu vermeiden. Mit einem vorgezogenen Traktorkauf können grössere Abschreibungen vom Einkommen abgezogen werden. Beispiel für einen Milchwirtschaftsbetrieb mit 23 Milchkühen, der den zwölf Jahre alten 59 kW-Traktor vorzeitig durch einen 81 kW-Traktor (Fr. 112’000.-) ersetzt. Vergleich zwischen Weiternutzung des 59 kW-Traktor und einer Ersatzinvestition über 10 Jahre für vier Kantone Resultate: Kumulierte Steuerersparnis Fr. 9’600.- bis Fr. 23’800.- Reduktion der kumulierten verfügbaren finanziellen Mittel (Haushaltsbetrachtung) durch Investition: Fr. 75’000.- bis 81’700.-! 59 kW = 80 PS 81 kW = 110 PS Quelle: Zahnd et al. 2013, ART-Bericht Nr. 760

26 Literatur Albisser, G., Gazzarin, Ch. & Gärtner D., Maschinenkosten in der Praxis: Auslastung, Nutzungsdauer und Reparaturkosten ausgewählter Landmaschinen auf Schweizer Betrieben. ART-Bericht Nr. 711, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon, Ettenhausen. Gazzarin, Ch., Maschinenkosten 2016, Agroscope Transfer Nr. 142/2016, Agroscope, Ettenhausen. Gazzarin, Ch. & Lips, M., Berechnung und Grunddaten der Maschinenkosten, Internetbericht, Agroscope-Reckenholz-Tänikon. Hoop, D., Wirtschaftlichkeit auf Betriebszweigebene. Tänikoner Agrarökonomie-Tagung 2015, 10. Sept Agroscope, Ettenhausen. Lips, M., Pulfer, I. & Jucker, F., Kooperationsformen mit einfachen Ausstiegsmöglichkeiten, ART-Bericht Nr. 706. Lips, M. & Burose, F., Repair and Maintenance Costs for Agricultural Machines, International Journal of Farm Management, 1(3): Lips, M., Tiefere Kosten bei hoher Auslastung, UFA-Revue 7+8 Signer, A., Analyse der Produktionskosten und der Kostensenkungs-strategien in typischen Ackerbaubetrieben, Diplomarbeit, Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft, Zollikofen. Zahnd, H.-R., Gazzarin, Ch., & Lips, M., Maschineninvestitionen und Steuereinsparungen: Eine Cashflow-Analyse des landwirtschaftlichen Haushalts, ART-Bericht 760. Agroscope Transfers bzw. ART-Berichte sind kostenlos verfügbar unter (Typ: “Agroscope Transfer” mit Nr. bei Google eingeben.) Fotos: G. Albisser, Ch. Gazzarin

27 Markus Lips, Dr. Leiter Forschungsgruppe Betriebswirtschaft Agroscope
Tänikon, 8356 Ettenhausen Tel


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