Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Altersgerechte(re) Schichtplangestaltung bei Hydro Aluminium Hamburg Tom Wild / Peter Camin BR Hydro Aluminium Hamburg

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Altersgerechte(re) Schichtplangestaltung bei Hydro Aluminium Hamburg Tom Wild / Peter Camin BR Hydro Aluminium Hamburg"—  Präsentation transkript:

1 Altersgerechte(re) Schichtplangestaltung bei Hydro Aluminium Hamburg Tom Wild / Peter Camin BR Hydro Aluminium Hamburg peter.camin@hydro.com tom.wild@hydro.com DGB Fachtagung 30.9.141

2  20 Jahre Erfahrungen bei der Einführung gesünderer Schichtmodelle  Ablauf bei Schichtplanänderungen, taktisches Vorgehen  Ausstiegsoption aus der Nachtschicht  Tarifkampf bei Hydro Hamburg  weitere Entlastungsmöglichkeiten (Freischichten / Arbeitszeitreduzierung) DGB Fachtagung 30.9.14

3 Rechtsanspruch des Schichtarbeiters Der Arbeitnehmer hat einen Anspruch auf Gestaltung der Nacht- und Schichtarbeit nach gesicherten arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen (§ 6 Abs. 1 ArbZG) sowie auf schützende Maßnahmen im Sinne der §§ 3Abs. 1, S. 1,4 ArbSchG. Der Arbeitnehmer kann seine Anspruche durch Unterlassungs- oder Feststellungsklage geltend machen. Zudem gibt § 618 BGB ein Recht zur Verweigerung der gegen das Arbeitszeitgesetz verstoßenden Arbeitsleistung (§ 273 BGB) sowie ggfs. einen Anspruch auf Schadenersatz (§§ 280 Abs. 1, 823 Abs. 2 BGB). DGUV Report 1/2012 Schichtarbeit – Rechtslage, gesundheitliche Risiken und Präventionsmöglichkeiten DGB Fachtagung 30.9.14

4 4

5 Änderungen des Schichtsystems sind erhebliche Eingriffe ins Privatleben und die Reaktionen entsprechend emotional… Die Versachlichung der Debatte, die Beteiligung der Betroffenen und das Schaffen von Vertrauen sind sehr wichtig. Bei uns hat sich folgendes Vorgehen bewährt:  BR und GL legen die Rahmenbedingungen (Anlagennutzungszeit und Tarifl. Arbeitszeit) fest  BR und GL verständigen sich darauf, dass nur Schichtmodelle zum Einsatz kommen, die den  gesicherten arbeitsmedizinischen Erkenntnissen entsprechen (Verpflichtung nach § 6 (1) ArbZG)  Es werden mehrere alternative Schichtmodelle erarbeitet, die Vor- und Nachteile werden jeweils  objektiv benannt, der BR favorisiert kein Modell  Es finden Versammlungen mit den betroffenen Kollegen statt, wo die alternativen Modelle  diskutiert werden  Bei Bedarf wählen die einzelnen Schichten Sprecher, die dann mit BR-Mitgliedern die  Schichtmodelle noch modifizieren  Maximal 3 Modelle werden zur Abstimmung gestellt.  Die Abstimmung findet per Fragebogen mit Namensnennung und Unterschrift statt.  Der Wechsel findet i.d.R. zum Jahreswechsel für mindestens 1 Jahr statt (wg. Urlaubsplanung)  Den Kollegen wird garantiert, dass sie nach einem Jahr erneut abstimmen können. Wenn die  Mehrheit zurück ins alte Modell will, wird der alte Schichtplan wieder eingesetzt. DGB Fachtagung 30.9.14 5

6 6

7

8

9 WIR WERDEN ÄLTER… Wir werden alle älter…. DGB Fachtagung 30.9.149

10 Viele altersbedingten Veränderungen lassen sich durch gestalterische Maßnahmen kompensieren… DGB Fachtagung 30.9.1410

11 (4) Der Arbeitgeber hat den Nachtarbeitnehmer auf dessen Verlangen auf einen für ihn geeigneten Tagesarbeitsplatz umzusetzen, wenn a)nach arbeitsmedizinischer Feststellung die weitere Verrichtung von Nachtarbeit den Arbeitnehmer in seiner Gesundheit gefährdet oder b) im Haushalt des Arbeitnehmers ein Kind unter zwölf Jahren lebt, das nicht von einer anderen im Haushalt lebenden Person betreut werden kann, oder c) der Arbeitnehmer einen schwerpflegebedürftigen Angehörigen zu versorgen hat, der nicht von einem anderen im Haushalt lebenden Angehörigen versorgt werden kann, sofern dem nicht dringende betriebliche Erfordernisse entgegenstehen. Stehen der Umsetzung des Nachtarbeitnehmers auf einen für ihn geeigneten Tagesarbeitsplatz nach Auffassung des Arbeitgebers dringende betriebliche Erfordernisse entgegen, so ist der Betriebs- oder Personalrat zu hören. Der Betriebs- oder Personalrat kann dem Arbeitgeber Vorschläge für eine Umsetzung unterbreiten. 11

12 aus ‚Gute Arbeit‘ 11/2011 S.23 DGB Fachtagung 30.9.1412

13 Möglichkeiten zur Nachtschichtreduzierung aus gesundheitlichen oder familiären Gründen ● Ausdünnung der Nachtschichten Tätigkeiten (Wartung, Kontrollen, Reinigung,…) auf Früh- und Spätschicht verlagern und Nachtschichten personell ausdünnen, echte Prävention !! ● ‚Patensysteme‘: Kollegen übernehmen auf freiwilliger Basis Nachtschichten von Kollegen; im Einzelfall möglich, aber bei mehreren schwierig zu organisieren ● bei ‚Zeitfensterschichtmodellen‘ über Freischichtregelung (Nachtschichten über z.B. 46 Freischichten reduzieren; geht nur bei unterschiedlichen Freizeitinteressen innerhalb der Schichtmannschaft; höhere Nachtschichtbelastung für die Übrigen ● Herauslösen ganzer Schichtmannschaften aus der Nachtschicht (eine von 4 oder 5 Schichtmannschaften), höhere Nachtschichtbelastung für die anderen Schichten; eine Art von ‚Generationenvertrag‘ DGB Fachtagung 30.9.1413

14 Ausdünnung der Nachtschicht (BMW Steyr) PD Dr. Gärtner, XIMES GmbH Arbeitszeitgesellschaft

15 Quelle: Arbeitszeitberatung Dr. Hoff – Weidinger - Herrmann

16 4-Schicht Konti-Modell mit 46 Aussetzschichten im Jahr, die zur Nachtschicht-Reduzierung genutzt werden können DGB Fachtagung 30.9.1416

17 DGB Fachtagung 30.9.1417 Back to the roots”: vor der 4. Welle der Arbeitszeitflexibilisierung Dr. Andreas Hoff 04/2006

18 Tarifkampf um Schichtzuschläge bei Hydro Aluminium Hamburg Herbst 2009: Kündigung von BVen über übertarifliche und ‚außertarifliche‘ Schichtzulagen durch den Arbeitgeber Große Empörung und sehr gute Mobilisierung („Schichtarbeiter sollen für die Krise büßen !“) Beschluss: Zuschläge über Tarifvertrag zu regeln IGM Mitgliederversammlungen / Betriebl. Tarifkommission DGB Fachtagung 30.9.14

19

20 ‚Humanisierungspaket‘ für Schichtarbeiter tarifl. Altersteilzeitquote erhöht von 4 auf 5 % erhöht, das zusätzliche Prozent nur für Schichtarbeiter Altersfreizeit (‚Opa-Tage‘) ab 55. Lebensjahr = 3 zusätzliche freie Tage/Jahr ab 57. Lebensjahr = 6 „ „ „ „ (Reduzierung von Nachtschichten) Verhandlungsverpflichtung über Schichtmodelle mit Ausstiegsoptionen aus der Nachtschicht auf Wunsch Reduzierung der Einbringschichten im 5-Schichtsystem (34 Std./Woche ohne Lohnausgleich) IDGB Fachtagung 30.9.1420

21 Gießerei 5-Schicht-Konti-Modell mit 9 Einbring- Schichten (reduzierbar auf 3 bei freiwilliger 34 h/Wo. ohne Lohnausgleich)

22 Schichtübergabezeiten zwischen 7 und 20 Minuten pro Schicht = 3 - 9 Freischichten im Jahr ! = 34,5 - 33,5 Std./Woche Weitere Entlastungs-Optionen: DGB Fachtagung 30.9.14

23 23  Umkleidezeiten bei Schutzkleidung (PSA) sowie Wegezeiten 20 - 40 Minuten pro Schicht = 9 - 18 Freischichten im Jahr ! = 33,5 – 31 Std./Woche

24 24

25 25

26 Reduzierungsmöglichkeiten: DGB Fachtagung 30.9.1426

27 Betriebliche Handlungsoptionen:  Schichtmodelle gemäß den arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen gestalten, aber Auswahlmöglichkeiten der Kollegen  Problembewußtsein erhöhen (Demografieanalyse)  Recht auf Ausstieg aus der Nachtschicht bei gesundheitlichen Problemen durchsetzen  Schichtmodelle mit Nachtschicht-Reduzierung oder –Befreiung entwickeln  Entlastungen (Arbeitszeit-Verkürzungen) für (ältere) Schichtarbeiter schaffen  Entlastungen auf freiwilliger Basis schaffen (auch ohne Lohnausgleich / zum Ausprobieren)  Schichtarbeitsbelastung durch Arbeitszeitverkürzung ausgleichen DGB Fachtagung 30.9.14 27

28 50 Jahre auf Nachtschichten – geht doch !

29 hinterlässt aber auch Spuren …


Herunterladen ppt "Altersgerechte(re) Schichtplangestaltung bei Hydro Aluminium Hamburg Tom Wild / Peter Camin BR Hydro Aluminium Hamburg"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen