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Ein Auszug aus dem Buch Thema: Kalender-Reform

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Präsentation zum Thema: "Ein Auszug aus dem Buch Thema: Kalender-Reform"—  Präsentation transkript:

1 Ein Auszug aus dem Buch Thema: Kalender-Reform
iCal aus!! Dies ist eine Wiederholung meines Vortrags vor 10 Jahren. Unser Präsident meinte, es seien so viele neue Freunde zu uns gestoßen, dass man es wagen könne, diesen Vortrag ein zweites Mal zu bringen. Vielleicht haben es einige auch vergessen. Hinweis Freier Vortrag 1 Stunde, deswegen halte ich mich ans Manuskript, um die Zeit einigermaßen einzuhalten. Irgendwann stellte ich mir die Frage: Warum braucht der Mensch überhaupt jedes Jahr wieder einen neuen Kalender ? Bei einem gleich bleibenden Kalender könnte man doch auf die jährliche Anschaffung verzichten. Wieviel verschiedene Kalender gibt es eigentlich? Da es nur sieben Wochentage gibt, müßten doch wenigstens nach sieben Jahren wieder die gleichen Kalender verwendet werden können? Warum reichen die aber nicht? Weil das Schaltjahr und das Osterfest dazukommen gibt es tatsächlich 70 verschiedene Kalenderformen . So fragte ich weiter und weiter. Eine Frage provozierte die nächste, bis hin zu der Frage: Warum hat eine Woche ausgerechnet sieben Tage und warum wandert das Osterfest so extrem im Kalender hin und her ? Klick Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

2 Zwei Fragen: 1.) Warum ist der Kalender so kompliziert?
2.) Warum wird er nicht verbessert? Zuerst fragte ich warum ist der Kalender so kompliziert? Klick Die zweite Frage, warum hat diesen Aufwand wegen der vielen Unregelmäßigkeiten noch keiner geändert? folgte auf den Fuße. Klick Text von Leinwand lesen Bevor ich die Antworten fand, mußte ich erst einmal die Ursachen klären, die Zusammenhänge klar herausarbeiten. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

3 Meine 1. Frage: Warum ist der Kalender so kompliziert?
Ursachen der Probleme aller Kalendermacher: Drei Zeitgeber Klick Warum ist der Kalender so kompliziert? Wo liegen die Ursachen für die Probleme der Kalendermacher? Drei unumstößliche Zeitgeber diktieren unerbittlich den Takt. Es hat wenig Zweck darüber zu lamentieren. Man muß sie nehmen wie sie sind und sich mit ihnen arrangieren. Klick Bei der Beschäftigung mit dem Kalender machte ich zu meiner Überraschung zwei Entdeckungen. Offensichtlich hatten selbst Fachleute wie Theologen keine Antwort auf die Frage nach dem Ursprung der Osterregel und auch von einer Kalenderreform wußte kaum einer etwas. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

4 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
1. Zeitgeber: …die Erdum- drehung für den Tag Faktoren für der Aufbau eines Kalenders Klick Zur Auffrischung des Schulwissens gebe ich kurz eine Erklärung für die Probleme der Kalendermacher. Klick Von den 3 Zeitgebern ist der erste Zeitgeber die Umdrehung der Erde um ihre eigene Achse - für den Tag. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

5 2. Zeitgeber: …der Mond-umlauf für den Monat
Klick Als zweiter Zeitgeber für eine gerade noch überschaubare Zeitspanne bot sich der Mond als Maß für den Monat an. Und die vier Mondphasen sind für mich eine einleuchtende Unterteilung in Wochen. Christian Morgenstern: Als Gott den lieben Mond erschuf, gab er ihm folgenden Beruf: Beim Zu- sowie beim Abnehmen sich deutschen Lesern zu bequemen, ein „a“ formierend wie ein Zet, dass keiner groß zu denken hätt. Befolgend dies war der Trabant ein völlig deutscher Gegenstand. Ist das bekannt? Zunehmend vor Mitternacht, abnehmend nach Mitternacht Klick Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

6 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
3. Zeitgeber: …die Umrundung der Sonne für das Jahr Der dritte, für die Länge des Jahres maßgebliche Zeitgeber, wird durch die Dauer einer Umrundung der Sonne durch die Erde bestimmt. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

7 Das Problem der Jahreslänge
Die Erde steht auf ihrer Bahn um die Sonne erst etwa um Uhr an der Stelle, an der sie in der gleichen Position vor einem Jahr um Uhr stand. ∆ = 5h 48 min 45,97465 s Dezimal: 0, Tage Zwei Zeitgeber die Erdumdrehung und die Sonnenumrundung sind die eigentlich Schuldigen. An Sylvester z. B. steht die Erde nämlich erst um 18:00 Uhr an der Stelle, an der sie in der gleichen Position vor einem Jahr um 12:00 Uhr stand, d.h. es fehlen zirka 6 Stunden bzw. 1/4 Tag. Genau sind es 5 Stunden 48 Minuten 45, viele Stellen hinter dem Komma ……97465 Sekunden Dezimal: 0, Tage Klick Diese Stellen hinter dem Komma sind das Problem der Kalendermacher! Klick Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

8 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
Das Mondjahr Der dritte Zeitgeber, der Mond ist leider noch weniger brauchbar, weil er mit seinen 12 Umläufen nur auf 354 Tage im Jahr kommt. Der andere Zeitgeber , der Mond, ist für das Jahr leider noch weniger brauchbar, weil er mit seinen 12 Umläufen nur auf 354 Tage im Jahr kommt. Jährlich fehlen 11 Tage zum ganzen Jahr. Klick Für die Menschen der Vorzeit war das einfach nicht zu verstehen, dass die von den Göttern geschaffenen Himmelslichter so eine Ungenauigkeit aufwiesen. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

9 Unterschiedliche Problemlösungen
Kalender-Rad der „Langen Zählung“ der Mayas Den Problemen der Jahreseinteilung versuchten die Kalendermacher auf verschiedenste Weise beizukommen. Die Sumerer, Babylonier, Orientalen, Araber, Muslime und Juden hielten sich an den Mondkalender mit der Folge völlig unterschiedlicher Jahreslängen, die zwischen 353 und 385 Tagen liegen,- eine unpraktische und problematische Sache. Die Folge ist beim Mondjahr, daß der kalendarische Frühlingsanfang, (der 21. März,) der für die Landwirtschaft so wichtig ist, nicht mehr mit dem tatsächlichen Frühlingsbeginn zusammenfällt. (Die Griechen rechneten in jeder Provinz nach einem anderen Kalender.) Die Inder hatten noch 1953 über 30 verschiedene Kalender. ( Die Chinesen hatten eine sehr perfekte, für uns aber abenteuerliche Kalenderregelung.) Klick Den genauesten und originellsten Sonnenkalender besaßen die Mayas. Die Abweichung entspricht nur 7 Sekunden pro Jahr! 26 Sekunden sind es beim gregorianischen!. . Der genaueste aller Kalender Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

10 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
Kalender der Ägypter Die Wurzeln unseres Kalenders liegen beim Sonnenkalender der Ägypter. Sie richteten sich als Einzige nicht nach dem Mond, sondern nach der Sonne. Sie sehen auf dieser Darstellung die klare Gliederung und die Einteilung des Jahres, die übrigens genau von der Französischen Revolution übernommen wurde. Die Ägypter nahmen großzügig 360 Tage, Zum Ausgleich für die fehlenden Tage, hängte man an jedes Jahr 5 Tage an, die sog. Epagomenen, in denen man durchfeierte! Klick Diesen Kalender fand Cäsar vor, als er Kleopatra besuchte. Es kannte keine Schaltjahre und wird Wandeljahr genannt, weil durch die pro Jahr fehlenden rund 6 Stunden z.B. der kalendarische Frühlingsanfang durch das ganze Jahr wanderte. 360 Tage 3 Jahreszeiten von je 120 Tagen 12 Monate à 30 Tage. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

11 Kalender-Reform Julius Cäsars
238 v. Chr. Edikt von Kanopus des Ptolemäus III. Euergetes Kalender mit Schaltjahren 46 v. Chr. Julianischer Kalender Einführung des Schaltjahrs Die Römer hatten zur Zeit Cäsars einen Kalender, der recht genau war. Über die Jahrhunderte aber verursachte die Aufsummierung des Fehlers von ca. einem Viertel-Tag pro Jahr eine deutliche Verschiebung der Zeitrechnung. Cäsar war als Pontifex Maximus für die Ausrufung der „calenden“ zuständig, - von diesen „calenden“ kommt bekanntlich das Wort „Kalender!“ - , Cäsar war also Fachmann für Kalender und wußte von einer gescheiterten Kalender-Reform in Ägypten. Klick Im Jahr 238 v.Chr. hatte der ägyptische König Ptolemäus III das Edikt von Kanopus erlassen, das die Schaltung eines Tages alle 4 Jahre vorschrieb. Nach seinem Tode machten die Priester diese Schaltung aber wieder rückgängig. Klick Diese Kalenderschaltung des Pto lemäus übernahm Cäsar im Jahr 46 v. Chr. (also 192 Jahre über 6 Generationen später ) Klick Im Grunde ist der Gregorianische Kal. der ptolemäische ägyptische Kalender. Mit diesem - später nach Julius Cäsar benannten Julianischen Kalender - ließ sich leben. Trotzdem, über einen längeren Zeitraum ergab sich noch immer die unerwünschte Verschiebung des Frühjahresbeginns, weil pro Jahr 11 Minuten und 14 Sekunden zu viel waren. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

12 Beginn der Zeitrechnung „anno domini“
Dionysius Exiguus (ca ) Zählung Ära Diokletians Zählung Ära des Exiguus 532 = 19 x 28 + 31 Lebensalter Jesu Jahr der Ära Diokletians 279 = 563 Ostern 25. März - 31 Geburtsjahr Jesu 248 = 532 nach Christus Festlegung des Beginns unserer Zeitrechnung.= Epoche) Papst Johannes I. erteilte Dionysius Exiguus (525) (ca ) den Auftrag neue Tafeln für die Festlegung des Osterfestes zu berechnen. Exiguus ärgerte sich darüber, dass der Beginn der Zeitrechnung eine Verherrlichung des Christenverfolgers Diokletian darstellte. Er übernahm eine ältere Idee die Zeit von der Geburt Christi aus zu zählen. Seine Theorie beruhte auf folgenden Überlegungen: Wenn Jesus vor rund 500 Jahren gestorben war - das war noch bekannt - und seine Auferstehung, d.h. Ostern, auf einen 25. März fiel - das war eine damals gültige Annahme- dann musste auf Grund des in einem bestimmten Rhythmus auftretenden Zusammentreffens der beiden Bedingungen das Todesjahr Jesu zu errechnen sein. Er begann aber nicht mit dem Jahr Null, sondern mit dem Jahr 1. (Diesen Rhythmus sah er in dem Produkt aus Mondzyklus von 19 Jahren und dem Sonnenzyklus von 28 Jahren.) (Das Ergebnis von 532 plus 31 Jahren, der angenommenen Lebenszeit Jesu, setzte er mit dem Jahr der Diokletianischen Ära 279 gleich) . ü Klick Eine andere Version besagt Weil Exiguus den Zeithorizont seines Weltbildes im Auge hatte, hat er die Anno Domini auf Grund einer Weltuntergangs-Spekulation so eingerichtet, dass diese seltene Planetenansammlung aller klassischen Planeten wieder im Jahr 2000 auftrat, da er zu diesem Zeitpunkt die prophezeite Apokalypse vermutete und vorausberechnete. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

13 Unterschiedliche Jahreszählung
Seite 94 Das Diagramm zeigt die zwingende Notwendigkeit eines Jahres Null. Man kann schlicht nicht in zwei Richtungen - vor Christus. nach Christus - zählen ohne einen Nullpunkt zu haben. Als Entschuldigung kann man nur den Umstand gelten lassen, daß zu Exiguus’ Zeit nur die Jahre nach Christi Geburt gezählt wurden. Für die Jahre vor Christi Geburt verwendete man nach wie vor die alten Zählweisen. Astronomen und Historiker brauchen aber eine fortlaufende Zahlenreihe. Deswegen nennen sie das Jahr »eins vor Christus« »null«, und das Jahr »zwei vor Christus« »minus eins«. Klick Die Gegenüberstellung veranschaulicht den Zusammenhang Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

14 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
Papst Gregor XIII Das Osterdatum als Auslöser der Gregorianischen Reform In apostolischer Zeit fiel das Passahfest und das Osterfest zeitlich zusammen. Auf Drängen der christlichen Kirchen sollte das geändert werden, weil durch die zyklische Jahresrechnung der Juden Ostern vor die Frühjahrstagundnachtgleiche fallen konnte. Das aber vertrug sich nicht mit der christlichen Tradition. Ugo Buoncompagni, (* 1. Januar 1502 in Bologna;   10. April 1585 in Rom) war Papst von 1572 bis 1585 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

15 Kalender-Reform von Papst Gregor XIII.
Am 24. Februar 1582 verkündete der Papst die Bulle Inter gravissimas Über Jahre nach dem Konzil von Nizäa 325, in dem die Osterregel aufgestellt wurde, war der kleine Unterschied immerhin auf 10 Tage angewachsen. Im Jahre  machte Papst Gregor XIII mit der „Bulle inter gravissimas“ Schluß mit dieser Ungenauigkeit. Er strich die 10 Tage (3-13.Okt) aus dem Kalender. Der von ihm beauftragte fränkische Mathematiker Clau, bekannt als Clavius, hat die bis heute gültige Regelung gefunden, bei der pro Jahr nur noch 26 Sekunden zu viel sind. (Nur alle Jahre muss ein Tag weggelassen werden.) Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

16 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
Inter gravissimas Die Bulle von 1582 Sie sehen hier einen Ausschnitt aus dem Faksimile der Urkunde der Bulle. Klick Die Regelung dieser Bulle findet sich heute in der Schaltregel DIN EN : Ein Schaltjahr ist ein Jahr, dessen Jahreszahl durch vier ganzzahlig teilbar ist, es sei denn, es ist ein Jahrhundert-Jahr, dann muß seine Jahreszahl durch vierhundert ganzzahlig teilbar sein Inter gravissimas = „Unter den schwerwiegendsten“ Sorgen (unseres Hirtenamtes steht nicht an letzter Stelle die Sorge, wie all das, was vom heiligen Konzil von Trient dem Apostolischen Stuhl vorbehalten wurde, mit Gottes Hilfe zu einem gutem Abschluss gebracht werden könne.) Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

17 Übernahme der Gregorianischen Zeitrechnung
die Schweden die Ägypter die Chinesen (1949 ) die Bulgaren die Russen die Griechen 1923 die Türken und der Iran erst Obwohl über 400 Jahre alt, ist der Gregorianische Kalender nicht auf der ganzen Welt schon so selbstverständlich . So haben ihn die verschiedenen Staaten erst sehr spät übernommen. ü Klick Die Aufstellung zeigt die letzten Staaten, die den Gregorianischen Kalender übernahmen. - die Schweden erst - die Ägypter - die Chinesen (1949 ) - die Bulgaren - die Russen 1918 - die Griechen 1923 - die Türken und - der Iran erst Jahr 1 = n.Chr. Die katholischen Länder kamen relativ schnell. Erst ab dem 19. Jahrhundert kam der Rest der Welt Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

18 Gescheiterte Kalender-Reformen
Jeder Revolution und jedem Diktator ein eigener Kalender Nach der französischen Revolution Nach der italienischen Machtergreifung Nach der russischen Revolution KIM IL SUNG Nordkorea 2008=Chuch‘e 97(1912) Die Bemühungen den Kalender zu verändern waren vielfältig. Jeder wollte sich ein Denkmal setzen. Am radikalsten ging man bei der französischen Revolution 1792 vor. Der Versuch das metrische System auf den Kalender zu übertragen scheiterte nach12 Jahren ü Klick Auch Mussolini wollte seinen eigenen Kalender haben. Nicht lange , wie wir wissen. Als Ausgangspunkt nahm er seinen berühmten Marsch auf Rom, “Marcia su Roma”, der ihn an die Macht brachte. Das Jahr “eins”, “anno primo” begann am 28. Oktober 1922. ü Klick Aber auch Stalin hatte Gelüste die Welt durch den Kalender zu ändern, mit einem abenteuerlichen Fünftagesrhythmus. ü Klick Ein Reformkalender hat sich allerdings bis heute erhalten: Neun Jahre nach Kim iL sungs Tod wurde in Nordkorea offiziell der Chuch'e-Kalender eingeführt. Die Jahreszählung, beginnt mit dem Geburtsjahr Kims. So gilt seitdem das Jahr als Chuch'e 1. Die Nordkoreaner leben jetzt im Jahr 97. ü Klick Alle anderen anderen kehrten reumütig zum Gregorianischen Kalender zurück, trotz seiner vielen Mängel. Betrachen wir das Schema des Gregorianischen Kalenders: Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

19 Schema des Gregorianischen Kalenders
Jedes Jahr anders 7 x 2 x 5 = 70 verschiedene Kalender Schaut man sich den heutigen Kalender an, sieht man deutlich den Mangel an Systematik. Achten Sie auf den ausgefransten rechten Rand und die unregelmäßige Verteilung der Sonntage, die eine vernünftige Planung erheblich erschweren. Auf den farbig markierten Feldern sehen Sie auch die unterschiedlichen Größen der Viertel- und Halbjahre. Was auf dieser Darstellung nicht zu erkennen ist, sind die starken Schwankungen des Osterdatums, die ein ganz besonders Problem darstellen. Nicht nur die Faschingsnarren leiden darunter, sondern besonders der Textilhandel und viele andere Wirtschaftszweige. Ich zeige Ihnen einige Beispiele für die Unzulänglichkeiten unseres Kalenders: Wir sind bei dem Punkt angelangt, der mich veranlasste danach zu suchen, warum es nicht auch anders geht. Das Problem besteht darin, dass 365 Tage geteilt durch sieben Wochentage 52 Wochen ergibt und ein Tag übrig bleibt. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

20 Mängel des derzeitigen Kalenders
1. Das Jahr fängt mit verschiedenen Wochentagen an 2. Die Monate, Viertel- u. Halbjahre sind unterschiedlich lang 3. Die Wochen ergeben keinen Monat 4. Der Ostertermin und mit ihm alle 7 abhängigen Termine schwanken hin und her So gut der Gregorianische Kalender für den korrekten Jahresbeginn und die genaue Länge des Jahres ist, so verbesserungsbedürftig ist er für die Einteilung des Jahres. Was also gibt es an unserem derzeitigen Kalender auszusetzen? Aus dem Wust von Problemen schälen sich im wesentlichen vier grundlegende, ernsthafte Mängel heraus: Klick 1 Das Jahr fängt mit verschiedenen Wochentagen an. Klick 2 Die Monate, und damit die Viertel- und Halbjahre sind unterschiedlich lang. Klick 3 Die Wochen ergeben keinen Monat (mit einer Ausnahme). Klick 4 Das Osterfest schwankt erheblich hin und her, und alle damit verbundenen anderen Feiertage. Klick Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

21 Mängel des derzeitigen Kalenders
Gedächtnisstützen Will jemand z.B. wissen, wann sein Geburtstag ist, muss er im Kalender nachsehen. Lange Zeit konnte sich die Bevölkerung aber nicht jedes Jahr einen Kalender leisten. Deswegen brauchte man Hilfsmittel um anhand eines vorhandenen Kalenders die Daten für ein Jahr auszurechnen. Eine Eselsbrücke war die Würzburger Kalendermedaille von 1780 zum Berechnen von Sonntagen, Osterfest und anderen Feiertagen mit Hilfe der Goldenen Zahl, Epakten usw. (S 107) Klick Aber noch heute müssen wir die unterschiedlichen Monatslängen an den Fingerknöcheln abzählen. Kalendermedaille von 1780 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

22 Mängel des derzeitigen Kalenders
Unterschiedliche Zählung der Kalenderwoche Normblatt DIN 1355„Zeit” Als erste Kalenderwoche eines Kalenderjahres zählt diejenige Woche, in die mindestens 4 der ersten 7 Januartage fallen. Dabei gilt der Montag als erster Tag der Kalenderwoche. Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der Woche stellt die Bezifferung der Kalenderwochen dar. Die erste Woche im Jahr ist eben nicht immer die Kalenderwoche „eins“! Im Jahr 1999 und wieder im Jahr 2010 stimmen die Kalenderwochen in den USA nicht mit denen in Europa überein. Beispiel Geschäftsabwicklung eines Unternehmers, der alle seine Termine mit den Kalenderwochen regelte. Der Normalbürger, der sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen muß, versteht auf Anhieb nicht, wo die Schwierigkeit überhaupt liegen soll. Er glaubt, Woche Nummer eins ist eben die erste Woche im Jahr. Jedem Menschen ist sofort verständlich, daß eine Woche, die mit einem Samstag beginnt, eigentlich gar keine “echte” Woche sein kann. Also muß eine internationale Vereinbarung bestehen, ab welchem Tag eine Woche als volle Woche gezählt wird. Wie verzwickt diese an und für sich so harmlose Frage ist, geht aus dem Originaltext des Deutschen Normenausschusses in seinem Normblatt DIN 1355 “Zeit” hervor. Hier der Wortlaut: Normblatt DIN 1355„Zeit” : Klick Vorlesen von der Leinwand Als erste Kalenderwoche eines Kalenderjahres zählt diejenige Woche, in die mindestens 4 der ersten 7 Januartage fallen. Dabei gilt der Montag als erster Tag der Kalenderwoche. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

23 Mängel des derzeitigen Kalenders
Unterschiedliche Zahl von Arbeitstagen pro Jahr Beim Abzählen der Arbeitstage pro Jahr war ich auf Unterschiede gefaßt. Aber daß sie so groß ausfallen hätte ich nicht gedacht. Klick Das Diagramm zeigt die Abweichungen der Zahl der Arbeitstage in den Jahren 1995 bis 2001 (Dabei sind nur die kalenderbedingten Zahlen berücksichtigt. Die Auswirkungen der unterschiedlichen Feiertage würden das Bild noch verschlechtern.) Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

24 Mängel des derzeitigen Kalenders
Prozentuale Veränderung der Arbeitstage pro Monat Einen echten Nachteil bringt die Unregelmäßigkeit der Zahl der Tage pro Monat für die Wirtschaft und da besonders für alle Statistiker. Bei absolut gleicher Auslastung ergeben sich z.B. beim Umsatz eines Unternehmens oder bei der Belegung einer Klinik , Abweichungen von zusammen rd. 30 %! (plus 16% bis minus 14%) . Man kann weder Monate noch Quartale noch Halbjahre noch Jahre vergleichen. So liegen z.B. die Prozentsätze der Hochrechnungen der 5 Weisen für die Veränderung des Bruttoinlandproduktes in der Größenordnung von null plus minus 2 % innerhalb der Fehlerquote der unterschiedlichen tatsächlichen Arbeitszeit von - 1,20 bis +2,02 = 3,22 % ! Klick Diagramm erläutern! Seit einigen Jahren findet man bei den Hochrechnungen den Zusatz „kalenderbedingt“ Beispiel Verkaufleiter-Lob und Schelte Issing ehemaliger Chefvolkswirt und ehemaliges Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank neues BIP „kalenderbereinigt“ Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

25 Warum springt Ostern hin und her?
Terminverschiebungen des Osterfestes Als ob die Abweichung der vergleichbaren Zeiträume nicht genug wäre, kommt noch der unterschiedliche Ostertermin dazu. Die durch das Osterfest verursachten Turbulenzen würden schon für sich alleine genügen. In seinem Gefolge befinden sich aber 7 bewegliche Feiertage. Herausragend dabei ist das Pfingstwochenende. Der Widerstand gegen einen konstanten Ostertermin wird mit der Tradition und mit esoterischen Argumenten begründet - also nicht mit sachlichen Überlegungen. Die Regeln für die Terminierung des Osterfestes, die Jahrhunderte lang ganze Scharen kluger Köpfe, den Computisten, beschäftigt hat, gehen auf eine ganz vernünftigen Ursache zurück. Jeder Mann der Kirche weiß zwar auf Anhieb, daß entsprechend den Bestimmungen des Konzils von Nizäa 325 Ostern an dem Sonntag liegt, der dem ersten Vollmond nach dem Frühjahrsbeginn folgt. Nahezu unbekannt ist aber der eigentlich historische praktische Hintergrund. Den gefunden zu haben war die Eine meiner beiden Entdeckungen. Wieso hat noch niemand nach dem „Warum“ gefragt? Warum regelte das Konzil von Nizäa den Ostertermin auf diese Weise? Und warum gibt es keine Reformvorschläge für den Kalender? Die beiden Entdeckungen der Antworten auf diese Fragen haben mich veranlaßt mein Buch zu schreiben, denn ich stellte fest, dass sie weitgehend unbekannt waren  Klick Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

26 Pilger nachts auf dem Weg zum Frühlingsfest
Erste Entdeckung Das ist der Grund, warum Ostern bei Vollmond stattfindet! Pilger nachts auf dem Weg zum Frühlingsfest Was hat die Kamelkarawane mit dem Ostertermin zu tun? Sehr viel, denn sie verhalf mir zu meiner ersten Entdeckung. Die Vollmondnacht war ein beliebter Anlaß Feste zu feiern oder Märkte abzuhalten. Es war nahe liegend eines der wichtigsten Feste des Jahres, den Beginn des Frühlings , - der Frühlingstagundnachtgleiche - , in die Zeit des Vollmonds zu legen. Weil es in den südlichen Ländern wegen der Hitze sehr beschwerlich war am Tage zu reisen, pilgerte man nachts. Klick Was lag näher als die natürlichste aller Straßenbeleuchtungen auszunützen? Das Fest wurde so gelegt, daß in der Anreisezeit der Vollmond schien! warum Ostern bei Vollmond stattfindet! Das Osterfest, als Nachfolger der Frühlingsfeste, folgte diesem Brauch. Die Gründe für diese Termin-Regeln dürften überholt sein. Es gab aber offensichtlich auch nüchtern denkende Menschen, die den Kalender verbessern wollten. Seit der Renaissance gab es zahlreiche Bestrebungen den Kalender zu ändern. Meine Suche nach dem, was aus diesen Bemühungen geworden ist, führte mich in die Bibliothek des Völkerbundes in Genf. Dabei stieß ich auf meine zweite Entdeckung. Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

27 Zweite Entdeckung Es gibt einen Vorschlag den Kalender zu verbessern!
Reformvorschläge im 20.Jahrhundert: Völkerbund 1924 Die 2. Entdeckung hieß: Es gibt einen Vorschlag den Kalender zu verbessern! Klick Um die Jahrhundertwende 1900 war das Thema einer Kalenderreform hochaktuell. Nach dem 1. Weltkrieg,1922, wurde die Frage einer Kalenderreform dem Völkerbund vorgelegt. Bereits 1924 setzte der Völkerbund einen Untersuchungsausschuß zur Kalenderreform ein. Es wurden 185 Reformvorschläge aus 33 Ländern vorgelegt! E i n Vorschlag hat das Rennen gemacht, der allen Problemen ein Ende bereiten könnte. Er stammte vom Weltkalenderverband unter dem Vorsitz der begeisterten Kalenderreformerin Elisabeth Achelis. Nach der Unterbrechung durch den 2. Weltkrieg übernahmen 1947 die Vereinten Nationen den Auftrag den Kalender zu reformieren. Vereinte Nationen seit 1947 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

28 Reformvorschläge im 20. Jahrhundert
Vorschlag der Vereinten Nationen Der eine Vorschlag kam von Herrn Eastman-Kodak, der für einen 13-Monate Kalender warb. Der Vorschlag des Weltkalenderverbandes von Frau Achelis machte das Rennen. Außer daß ich den Antrag auf Einführung des Weltkalenders entdeckte, er liegt bis heute der UNESCO (= United Nations Economic and Social Council = Wirtschafts- und Sozialrat ) vor, fand ich auch heraus, daß in dem letzten Protokoll der Vereinten Nationen der Tagesordnungspunkt „Kalenderreform“ der als letzter Punkt von sehr vielen, „sine die“ das heißt „auf unbestimmte Zeit“ vertagt wurde. Es wurde schlicht vergessen die Kalenderreform wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Klick Wie sieht nun der vorgeschlagene Kalender der World Calendar Association aus ? Er hat den Vorteil jedes Jahr mit dem gleichen Wochentag anzufangen. Dadurch ist in jedem Jahr an einem bestimmten Datum der gleiche Wochentag. Es gibt nur drei verschiedene Monatsschemata und alle Jahre sehen gleich aus. Sehen Sie sich das Schema an: Im Übrigen hängt der Originalkalender an der Wand UNESCO 1956 Reform „sine die“ vertagt „auf unbestimmte Zeit“ Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

29 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
Der Weltkalender Jedes Jahr der gleiche Kalender! Hauptunterschied: Ein neutraler Tag zuviel Jeder Monat hat, verglichen mit dem Vorjahr die gleiche Anzahl Tage und jeder Monat hat einheitlich 22 Arbeitstage. Der fehlende und entscheidende 365. ste Tag ist der Mittsommertag, genannt Welttag, der keinen Wochentagsnamen trägt. - Dieser neutrale Tag, englisch blanc day, ist das Problem auf das ich noch zu sprechen komme. Während die großen Konfessionen der Welt keine gravierende Einwände gegen den Weltkalender brachten, selbst die Katholische Kirche hat signalisiert, dass sie diesem Kalender mit festem Ostertermin zustimmen würde, ereiferten sich einige Minoritäten gegen ihn. Aber solche sachlichen Gründe, (wie der riesige Aufwand von Normenausschüssen (für DIN und ISO, um nur 2 zu nennen,) spielen bei der Frage einer Kalenderreform offenbar keine Rolle. Dabei sollte man daran denken, daß sich andere Religionen und Kulturen mit ihren völlig anderen Ansprüchen, auch mit dem Greg . Kalender arrangieren mußten. Der stärkste Gegner ist die liebe Gewohnheit. z.B. der Geburtstag Klick (Darüber hinaus hat jedes Quartal ebenfalls einheitlich 91 Tage. Das sind im Jahr 4 Quartale mit 91 Tagen oder 7 Tage mal 52 Wochen = 364 Tage.) Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

30 Vorteile des Weltkalenders
Einmal erstelltes Konzept periodischer Ereignisse gilt immer für Fahrpläne und Flugpläne Stundenpläne und Ferienpläne Versammlungen Feiertage fallen immer auf den gleichen Tag problemlose Statistiken, Etat-Schätzungen, Finanzgeschäfte usw. Einfache Vergleiche zwischen zwei beliebigen Perioden Was könnte durch eine Kalenderreform besser werden? Hinweis auf Fahr- und Stundenpläne Da der “Weltkalender” immerwährend ist, wären alle Jahre identisch, mit Ausnahme des Zusatz-Tages in Schaltjahren und daher hätte er alle Vorteile eines unveränderlichen Kalenders. Seine Methode, das Jahr in vier gleiche und identische Quartale zu teilen, ermöglicht es, die Quartale als eine Einheit der Unterteilung zu benutzen, was sehr praktisch für gewisse Aspekte des Alltags ist. Mit der Existenz dieses Kalenders könnten statistische Übersichten, Etat-Schätzungen, Finanzgeschäfte und Pläne für wirtschaftliche und soziale Organisationen auf eine viel einfachere Weise ausgeführt werden. Vergleiche zwischen irgend zwei Perioden könnten mit einfacheren Berechnungen und unveränderlichen Formeln durchgeführt werden. Weiterhin können periodische Ereignisse, wie beispielsweise Parlamentsversammlungen, dauerhaft sowohl vom Datum als auch vom Wochentag her festgelegt werden. Die Unveränderlichkeit des Kalenders ermöglicht es auch, die Festlegung von Feiertagen, die zur Zeit noch beweglich sind, zu erwägen. Es muß festgestellt werden, daß diese Reform in hohem Maße die Bedürfnisse einer Verbesserung der Zeitmessung aus wirtschaftlicher und sozialer Sicht erfüllen würde. Zusammengefasst hier nocheinmal eine Übersicht: Von Leinwand lesen: Klick Klick Klick Klick Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

31 Was müsste geändert werden?
Nur zwei Punkte: 1.) Einführung eines neutralen Tages 2.) Festlegung des Ostertermins Was also müsste geändert werden? Klick von Leinwand lesen 1.) Ein neutraler Tag 2.) Ein fester Ostertermin Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

32 Brauchen wir eine Kalender-Reform?
Aus rationalen Überlegungen eindeutig „ja“ Aber - Emotionale Gründe entscheiden! Die Zeit ist noch nicht reif für einen „blanc day“! Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

33 Ein Tag zuviel © Hannes Schlag
Und je älter ich werde desto mehr nähere ich mich der Meinung: Bei unserer überregulierten Welt kann ein bisschen Unordnung nicht schaden. (Meine Prognose: Eine Zeitrechnung ist kein Naturgesetz. Sie lebt und verändert sich und paßt sich den Erfordernissen der Menschen an. Vor dem Gregorianischen Kalender gab es eine Vielzahl von Kalendern. Sie alle mußten neueren Erkenntnissen weichen. Die Zeit, die in einem Kalender nur ein Zeitmaß sehen, wird kommen. Spätestens dann wird der Kalender vom Verstand und nicht mehr vom Gefühl bestimmt sein. Dann könnte es eine Kalenderreform geben. Bei der Beschäftigung mit dem Thema habe ich erkennen müssen, daß sich eine Kalenderreform nicht so einfach wie das metrische Systems einführen läßt, denn beim Kalender handelt es sich um weit mehr als um ein Instrument zur Einteilung des Jahres, nämlich um einen Spiegel menschlicher Kultur.) (Von den Völkern, die heute noch als Entwicklungsländer gelten, wird mit wachsendem Selbstbewußtsein der Wunsch nach einem problemlosen, nicht vom Papst und nicht vom Abendland stammenden Kalender kommen. Die Zeit, in der jene Völker bei den Vereinten Nationen die Mehrheit haben werden, die in einem Kalender nur ein Zeitmaß sehen, wird kommen. Spätestens dann wird der Kalender vom Verstand und nicht mehr vom Gefühl bestimmt sein. Dann könnte es eine Kalenderreform geben.) Ein Tag zuviel © Hannes Schlag

34 Vielen Dank für‘s Zuhören
Den Vortrag finden Sie im Internet Ein Tag zuviel © Hannes Schlag


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