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Politisches System Schweiz
Vorlesung am Institut für Öffentliches Recht der Universität Bern Gemeinden Prof. Dr. Andreas Ladner IDHEAP Lausanne Frühjahrssemester 2012
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Gemeindefusionen
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Bei den Gemeinden handelt es sich um Körperschaften, die gebietsmässig umgrenzt, mit hoheitlicher Gewalt ausgestattet und als rechtlich verselbständigte Verbände (mit Vermögensfähigkeit, eigenem Finanzhaushalt, eigenen Organen, mehr oder weniger weitreichender Organisationsgewalt) zu bezeichnen sind (Jagmetti 1972: 246 f.).
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Gemeinden … sind im Rahmen von BV und Kantonsverfassungen selbständig.
der äusserer Rahmen ihrer Aktivitäten und Befugnisse wird in erster Linie durch die kantonalen Gemeindegesetze festgelegt. ein Teil der Gemeindeaufgaben fällt in ihren eigenen Wirkungskreis, bei einem grossen Teil der Aufgaben handelt es sich jedoch um übertragene Aufgaben.
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Weitere Merkmale der Gemeinden
Kommunalisierung zwischen 14. und 19. Jahrhundert Wandel vom Bürgerprinzip zum Einwohnerprinzip verlief nicht ganz ohne fremde Hilfe (Helvetik) 1874 Aufhebung aller politischen Vorrechte auf Gemeindestufe 1998 erstmals explizite Erwähnung in Bundesverfassung: Art. 50 Gemeindepluralismus Finanz- und Steuerautonomie Art. 50 1 Die Gemeindeautonomie ist nach Massgabe des kantonalen Rechts gewährleistet.
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Aktuell: http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Gemeinde
Anzahl und Grösse 2596 Gemeinden ( ). Ende 2007: Median: 1023 Einwohner, Mittelwert: 2’807 Einwohner (2010: Zürich: 380’499; Corippo: 18, Martisberg: 20) Aktuell:
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Entwicklung der Zahl der Gemeinden
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Entwicklung der Zahl der Gemeinden
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Entwicklung der Zahl der Gemeinden
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Anzahl Gemeinden nach Kanton
200 Gemeinden und mehr BS 3 UR 20 NE 62/51 LU 107/87 GR 208/180 AI 6 AR TG 80 SO 126/122 AG 231/220 OW 7 GL 29/27/3 JU 83/60 VS 160/143 FR 202/168 NW 11 SZ 30 BL 86 ZH 171 TI 238/169 ZG SH 34/27 SG 90/85 VD 382/375 GE 45 BE 400/388 2003/ , projets acceptés
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Gemeindegrösse und Bevölkerung
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Gemeindegrösse (%)
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Bevölkerung (%)
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Gemeindestruktur nach Kantonen
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Gemeindegrösse im internationalen Vergleich
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Ausgaben (und Aufgaben) der Gemeinden insgesamt (2004)
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Gemeindeautonomie Staatsrechtlich: Handlungsspielraum in Bezug auf die Gemeindeorganisation Ökonomisch: Gemeindeausgaben pro Kopf Einschätzung der Gemeindeschreiber
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Giacometti (1952:19): Grosse Autonomie: ZH, SZ, OW, NW, GL, ZG, AI, AR, GR, AG, TG Mittlere Autonomie: BE, LU, UR, SO, BS, BL, SH, SG, TI, JU Kleine Autonomie: FR, VS, VD, NE, GE.
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Empirische Grundlagen
Fünf gesamtschweizerische Befragungen der Gemeindeschreiber (1988, 1994, 1998, 2005, 2009)
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Themen der Befragungen
1988: Gemeindeschreiber 1: Politische Akteure, politische Systeme 1994: Gemeindeschreiber 2: Leistungsgrenzen 1998: Gemeindeschreiber 3: Gemeindereformen 2005: Gemeindeschreiber 4: Gemeindereformen, Leistungsgrenzen, politische Systeme und Akteure 2009: Gemeindeschreiber 5: Gemeindereformen, Leistungsgrenzen, politische Systeme und Akteure, Gemeindeversammlung 2009: 1. Gesamtschweizerische Befragung der Exekutivmitglieder
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Autonomie der Gemeinden (gemäss Gemeindeschreiber, 1994 und 2009, Mittelwerte)
1 = überhaupt keine Autonomie; 10 = sehr grosse Autonomie
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In welchen Aufgabenbereichen soll der Kantonen den Gemeinden mehr Autonomie zugestehen ?
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In welchen Aufgabenbereichen soll sich der Kanton mehr engagieren, um die Gemeinden zu entlasten?
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Politische Autonomie: Dezentralisierung der Verwaltung
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L’autonomie communale: les déterminantes (Fiechter 2008)
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Aktuelle Probleme und Reformtrends
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Leistungsgrenzen erreicht oder überschritten (CH, 1998)
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Zunahme der Leistungsgrenzen (CH, 1994-1998)
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Leistungsgrenzen gehen eher zurück
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Rechnungsabschlüsse in den drei vorangehenden Jahren
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Veränderung des Steuerfusses
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Verschuldungsquote der staatlichen Ebenen
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Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeindeexekutive
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Grosser Bedarf an politischem Personal
(ca.) 2600 Gemeinden 15‘000 Exekutivsitze + 17‘000 Legislativsitze + viele Kommissionsmitglieder = Total 130‘000 Personen
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Anzahl Amtsinhaber und Anteil Amtsinhaber, nach Gemeindegrösse
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Die zentralen Reformbereiche
Kanton Aufgaben-teilung Finanz- und Lastenaus-gleich Gemeinde: P&V: NPM IKZ, Fusionen PP- Partnership, Outsourcing
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Zentrale Reformbereiche
Aufgabenteilung (mit Finanzausgleich) Interkommunale Zusammenarbeit Gemeindefusionen New Public Management
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Aufgabenteilung Schlüssel zu den Gemeindereformen
Subsidiarität, Gemeindeautonomie Fiskalische Äquivalenz
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Aufgabenteilung am Beispiel des Kantons Bern:
Verschiebung wichtiger Aufgaben (Fürsorge, Schule, Gesundheitswesen) zum Kanton. Verschiebung von finanziellen Ressourcen (Steuerzehntel) zum Kanton.
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Zunahme der IKZ
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IKZ nach Aufgabengebiet
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Probleme der Zusammenarbeit
Je nach Aufgabe und Gemeinden drängen sich unterschiedliche Rechtsformen auf. Demokratische Legitimation ist nicht immer sichergestellt. Hier besteht ein Reformbedarf (Output-Steuerung, Mandat für die Delegierten, gemeinsame Abstimmungen)
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Fusionen politischer Gemeinden
Von den Projekten: 5% bereits fusioniert, 1,5% bereits genehmigt, 10,1% geprüft, 8,1% abgebrochen)
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Fusionsdiskussionen nach Gemeindegrösse
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Es gibt keine optimale Gemeindegrösse
Je nach Art der Gemeinde ist eine andere Grösse optimal. Je nach Art der Aufgabe ist ein anderer Perimeter optimal.
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Argumente für und gegen IKZ und Fusion
Pro IKZ: Pro Fusion: Grössenvorteile und mehr Professionalität Aufgaben überschreiten Gemeindegrenzen Abstimmung von Angebot und Nachfrage Bessere Qualität, tiefere Kosten Ämter besser besetzt Höhere Responsivität Kanton wird entlastet Höhere Standortattraktivität Contra IKZ: Contra Fusion: Autonomieverlust Demokratiedefizite Fehlendes Kongruenzprinzip Bürokratiegefahr Teurer Aufgaben haben unterschiedliche Grössenoptima Anonymisierung
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Entwicklung Fusionskantone: TG, FR, TI, GR, LU, GL und AG, VD, NE
Nicht die kleinen und schwachen Gemeinden fusionieren. Es braucht einen starken Partner. Die Zukunft liegt bei FOCJ, Zweckgemeinden oder Zweckregionen? Vgl. NZZ vom Zudem: Auch in SH gibt es Anstrengungen
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Kantonsfusionen (TA, )
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TA,
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