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Vorlesung Europäische Umweltpolitik FS 2009

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung Europäische Umweltpolitik FS 2009"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung Europäische Umweltpolitik FS 2009
von V. Calenbuhr An der Universität Basel 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

2 Thema der heutigen Vorlesung:
Instrumente der Klimapolitik Kyoto-Protokoll 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

3 1) Zur Erinnerung: Markt-basierte Instrumente 2) Der Klimawandel
Überblick 1) Zur Erinnerung: Markt-basierte Instrumente 2) Der Klimawandel 3) Das Gefangenendilemma bei globalen Umweltproblemen 4) Risikoanalyse und Management 5) Kyoto-Protokoll 6) EU-Klimapolitik 7) Nicht-Kyoto Klima Initiativen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

4 Instrumente des Verursacherprinzips
Ordnungsrechtliche Ansätze Ökonomische Instrumente Gebote (Auflagen) Emissionsstandards Produktstandards Technologiestandards Vorschriften über Produktmengen, Ansiedlungsmöglichkeiten Umweltabgaben Steuern, Gebühren, Sonderabgaben Emissionsabgaben, Nutzerabgaben, Produktabgaben Finanzierungs- und Lenkungsabgaben Verbote DDT FCKW (Montréal Protokoll) Handelbare Emissionsrechte (Zertifikate, Kyoto-Protokoll) Umwelthaftpflicht Branchenabkommen Selbstverpflichtungen der Industrie Covenants (NL) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

5 1.1 Bewertungskriterien der Umweltpolitischen Instrumente
1) Zur Erinnerung: 1.1 Bewertungskriterien der Umweltpolitischen Instrumente Ökonomische Effizienz Ökologische Zielsicherheit Fähigkeit zur Induktion von Innovationen (Verwaltungstechnische Effizienz) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

6 1.2 Warum Markt-basierte Instrumente?
1) Zur Erinnerung: 1.2 Warum Markt-basierte Instrumente? Weil ein Großteil der Umweltverschmutzung daher rührt, dass Produkte und Dienstleistungen nicht zu den “richtigen” Preisen produziert und gehandelt werden. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

7 1.2 Warum Markt-basierte Instrumente?
1) Zur Erinnerung: 1.2 Warum Markt-basierte Instrumente? 'Market based instruments' (MBIs) können einen Beitrag liefern, gleichzeitig ökologische, ökonomische und soziale Ziele zu erreichen indem sie: - 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

8 1.2 Warum Markt-basierte Instrumente?
1) Zur Erinnerung: 1.2 Warum Markt-basierte Instrumente? - den verborgenen Kosten der Produktion und des Verbrauchs - an der Umwelt und der Gesundheit - auf kosteneffektive Weise Rechnung tragen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

9 1) Zur Erinnerung 1.2 Warum Markt-basierte Instrumente?
Zu den verborgenen Kosten (= externen Kosten): Diese verborgenen Kosten beinhalten den Schaden durch - Luft- und Wasserverschmutzung, - Produktion und Lagerung von Müll, - Verlust von Böden und Biodiversität, - Klimawandel und die damit verbundenen - Überschwemmungenen, Hitzewellen, Stürme, sowie Gesundheitskosten. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

10 Temperaturentwicklung der letzten 1.000 Jahre (nördliche Hemisphäre):
2. Der Klimawandel 2.1 Fakten Temperaturentwicklung der letzten Jahre (nördliche Hemisphäre): Seit Ende des 19. Jahrhunderts vollzieht sich eine gravierende Temperaturerhöhung auf unserem Planeten. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

11 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

12 2.2 Resultierende Fragen:
2. Der Klimawandel 2.2 Resultierende Fragen: Welche Ursache(n) hat die Temperaturerhöhung? Welche Folgen ergeben sich aus der Temperaturerhöhung? Welche Gegen-Maßnahmen können ergriffen werden? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

13 2.2 Resultierende Fragen:
2. Der Klimawandel 2.2 Resultierende Fragen: Gegen-Maßnahmen Aber wogegen ? 1. Gegen die Ursachen der Klimaerwärmung (Mitigation) 2. Gegen ihre Folgen (Adaption) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

14 2.2 Resultierende Fragen:
2. Der Klimawandel 2.2 Resultierende Fragen: Welche Gegen-Maßnahmen können ergriffen werden? Eher Mitigation ? Eher Adaption ? Oder beides ? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

15 2. Der Klimawandel 2.2 Resultierende Fragen: Welche Optionen gib es?
Welche Kosten ergeben sich aus den Handlungs-Optionen? Welche Kosten resultieren aus Handeln? Welche Kosten resultieren aus Nicht-Handeln?  Klassischer Fall der Risikoanalyse  Welche Faktoren können wir beim Risikomanagement beeinflussen? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

16 2. Der Klimawandel 2.3 Historischer Exkurs Erste Überlegungen einer möglicherweise vom Menschen verursachten Klimaerwärmung wurden bereits vor mehr als 100 Jahren angestellt: 1896 beschrieb der schwedische Physiker Svante Arrhenius die Auswirkungen einer CO2-Anreicherung in der Atmosphäre auf die Temperatur. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

17 2. Der Klimawandel 2.3 Historischer Exkurs
Noch in den 50er-70er des 20. Jahrhunderts warnten Wissenschaftler vor einer möglichen neuen Eiszeit 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

18 2. Der Klimawandel 2.3 Historischer Exkurs
Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts konzentrierten sich eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern und Forschungseinrichtungen auf die Erforschung der komplexen physikalischen und chemischen Prozessen in der Atmosphäre 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

19 Ursache(n) derTemperaturerhöhung?
2. Der Klimawandel 2.4 Zurück zu den Fakten: Ursache(n) derTemperaturerhöhung? Häufung der Indizien für eine anthropogene Klimaänderung Hauptverdächtige : Akkumulation von Treibhausgasen in der Atmosphäre CO2 Kohlendioxid (natürlich & anthropogen) CH4 Methan (natürlich & anthropogen) N2O Lachgas (natürlich & anthropogen) H2O Wasserdampf (natürlich & anthropogen) O3 Ozon (natürlich & anthropogen) FCKWs (Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe) (anthropogen) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

20 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung? Der Treibhausgaseffekt:
2. Der Klimawandel 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung? Der Treibhausgaseffekt: Kurzwellige Strahlung aus dem Weltraum dringt in die Erdatmosphäre ein Und wird dort in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt Nur ein Teil dieser langwelligen Wärmestrahlung der Erde entweicht in den Weltraum. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

21 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung?
2. Der Klimawandel 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung? Der Treibhausgaseffekt: Der Rest wird von klimawirksamen Spurengasen in der Atmosphäre absorbiert und zur Erde zurückgestrahlt. Durch diese Spurengase (CO2, H2O, CH4, N2O, O3, FCKW), auch Treibhausgase genannt, erwärmt sich die Luft der Atmosphäre wie in einem Glashaus. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

22 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung?
2. Der Klimawandel 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung? Der natürliche Nutzen der Treibhausgase: ohne den natürlichen Treibhauseffekt lägen die globalen Mitteltemperaturen bei etwa –15 °C. natürliche Treibhausgase sorgen für eine rund 30° höhere, globale Mitteltemperatur. Durch die Industrialisierung, die Ende des 18. Jahrhunderts ihren Lauf nahm, häuften sich die Spurengase in der Atmosphäre an. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

23 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung?
2. Der Klimawandel 2.4 Ursache(n) derTemperaturerhöhung? Kommt als Hauptursache nur die erhöhte Freisetzung der Treibhausgase durch den Menschen in Frage? Durch ihre lange Lebensdauer hat sich die Konzentration der Treibhausgase merklich erhöht z. B. bei CO2: > 30 %, bei CH4: %, FCKW: rein anthropogen. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

24 Quelle: UN IPPC: 4th Assessment Report
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25 Quelle: UN IPPC: 4th Assessment Report
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26 Quelle: UN IPPC: 4th Assessment Report
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30 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung
2. Der Klimawandel 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung 1979: erster offizieller Aufruf der Vereinten Nationen, die vom Menschen verursachten Klimaänderungen endlich ernst zu nehmen. Bildung des IPCC im Anschluss an den Welt-Umwelt-Gipfel von Rio 1992: IPPC = Intergovernmental Panel on Climate Change 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

31 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung:
2. Der Klimawandel 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung: IPPC: “The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) has been established by WMO and UNEP to assess scientific, technical and socio- economic information relevant for the understanding of climate change, its potential impacts and options for adaptation and mitigation. It is open to all Members of the UN and of WMO.” Heute erforscht ein weltumspannender Verbund namhafter Wissenschaftler den Treibhauseffekt und die daraus resultierende Klimaänderung. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

32 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung:
2. Der Klimawandel 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung: Aktivitäten des IPPC (seit 1988) Begutachtung und Koordinierung der wissenschaftlichen Forschung Informationen für und Beratung von politischen Entscheidungsträgern 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

33 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung:
2. Der Klimawandel 2.5 Reaktionen auf die Temperaturerhöhung: Kernfragen des IPCC (und ganz allgemein): Ist die Temperaturerhöhung tatsächlich Teil eines Klimawandels? Welchen Beitrag hat der Mensch? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

34 2.6 Indizien für den Klimawandel:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Seit 1980 reiht sich ein warmes Jahr an das andere, mit dramatischen Rekorden in den letzten Jahren des ausklingenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Die globale Mitteltemperatur hat die höchsten Werte seit Beginn der weltweiten Temperaturerfassung, d. h. seit fast 150 Jahren, erreicht. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

35 2.6 Indizien für den Klimawandel:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Die Ozeantemperaturen folgen der Temperaturerhöhung in der Atmosphäre. Aufgrund der großen Wärmespeicherkapazität der Ozeane kommt es zu beträchtlichen Verzögerungen. Trotzdem ist belegt, dass die Oberflächentemperaturen der Meere im Bereich der Tropen bereits zugenommen haben. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

36 2.6 Indizien für den Klimawandel:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Die Ozeantemperaturen folgen der Temperaturerhöhung in der Atmosphäre. Im westpazifischen Warmwasserpool, der die Wirkung einer riesigen „Wetterküche“ hat, sind besonders signifikante Temperaturerhöhungen zu beobachten. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

37 2.6 Indizien für den Klimawandel:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Die Ozeantemperaturen folgen der Temperaturerhöhung in der Atmosphäre. Höhere Ozeantemperaturen führen zu einer exponentiell höheren Verdunstung und zu einem entsprechend höheren Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

38 2.6 Indizien für den Klimawandel:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Erwärmung der Ozeane: Entstehung hoher Niederschlagsintensitäten Zahlreiche Untersuchungen in den USA, Europa und Australien belegen, dass die Niederschlagsintensitäten zunehmen. In vielen Regionen der gemäßigten und hohen Breiten haben sich die Niederschläge regional und saisonal umverteilt z. B. Mitteleuropa: trockenheiße Sommer und feuchtwarme Winter. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

39 Quelle: http://reports. eea. eu
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40 2.6 Indizien für den Klimawandel: Erwärmung der Ozeane:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Erwärmung der Ozeane: Tropische Wirbelstürme können sich nur in Gegenden entwickeln und erhalten, in denen die Meeresoberflächentemperatur mindestens 27 °C beträgt. Aus dem warmen Wasser nehmen sie zusätzliche Energie auf, in kälteren Gebieten oder über dem Land schwächen sich die Stürme rasch ab. Durch die Erwärmung der Ozeane wachsen die Nährgebiete für tropische Wirbelstürme, die dann in Regionen auftreten können, die früher von dieser Gefahr verschont waren. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

41 2.6 Indizien für den Klimawandel: Erwärmung der Ozeane:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Erwärmung der Ozeane: Die Erwärmung aktiviert auch das Sturmgeschehen außerhalb der Tropen, denn sie ist keineswegs gleichmäßig über die Erde verteilt. Dadurch haben sich mancherorts, beispielsweise über dem Nordatlantik, die Temperatur- und auch die Luftdruckgegensätze verschärft. Die Folge ist, dass in den letzten Jahrzehnten hier mehr Sturm- und Orkantiefs beobachtet wurden. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

42 2.6 Indizien für den Klimawandel: Erwärmung der Ozeane:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Erwärmung der Ozeane: Temperatur- oder Niederschlagsänderungen in bestimmten Jahreszeiten haben nicht nur Auswirkungen auf die Ökosysteme. Sie können auch Extremereignisse und Naturkatastrophen auslösen oder verstärken. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

43 2.6 Indizien für den Klimawandel: Veränderung der Permafrostgebiete:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Veränderung der Permafrostgebiete: Weltweit wird ein starkes Abschmelzen der Gebirgsgletscher beobachtet, das in einzelnen Regionen bereits dramatische Ausmaße angenommen hat. Aus Studien (Quelle: „World Glacier Monitoring Service“ (UNEP und ETH Zürich), die weltweit mehr als tausend Gletscher umfassen. Die Gletscher der Alpen haben seit ihrem letzten Höchststand Mitte des 19. Jahrhunderts mehr als ein Drittel ihrer Fläche und mehr als die Hälfte ihrer Masse verloren. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

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45 2.6 Indizien für den Klimawandel: Veränderung der Permafrostgebiete:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Veränderung der Permafrostgebiete: Das Abschmelzen der Gletscher und Polkappen tragen gemeinsam mit anderen Faktoren zum Anstieg des Meeresspiegels bei 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

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48 2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel:
Schadensbilanzen der Versicherungen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

49 2. Der Klimawandel 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

50 2. Der Klimawandel 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

51 2. Der Klimawandel 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

52 2. Der Klimawandel 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

53 2.6 Indizien für den Klimawandel:
2. Der Klimawandel 2.6 Indizien für den Klimawandel: Schlussfolgerung: Der Klimawandel findet bereits heute statt! Zahlreiche Besorgnis erregende Indizien sind von den meisten Wissenschaftlern anerkannt 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

54 2.7 Klimawandel anthropogener Natur?
2. Der Klimawandel 2.7 Klimawandel anthropogener Natur? Der Klimawandel findet bereits heute statt! Aber ist er anthropogenen Ursprungs? Oder möglicherweise doch eher natürlichen Ursachen zuzuschreiben? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

55 2.7 Klimawandel anthropogener Natur?
2. Der Klimawandel 2.7 Klimawandel anthropogener Natur? Einerseits: die Zahl von Indizien, die die Temperaturerhöhung als Folge anthropogener Aktivitäten ausweisen, ist erdrückend Andererseits: einen wirklichen Beweis gibt es nicht. Dass es zumindest eine bedeutende anthropogene Komponente gibt, wird fast nicht mehr bezweifelt; z.B. Aufgrund von Modellrechnungen, die die Auswirkungen des natürlichen und menschlichen Einflüssen auf die Konzentration von Treibhausgasen simulieren 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

56 Quelle: UN IPPC: 4th Assessment Report
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57 2.7 Klimawandel anthropogener Natur?
2. Der Klimawandel 2.7 Klimawandel anthropogener Natur? Der globale Temperaturanstieg in den vergangenen 100 Jahren im Mittel um etwa 0,7 Grad wird dem anthropogenen Treibhauseffekt zugeschrieben Zum Vergleich: die Unterschiede zwischen den Eis- und Warmzeiten der jüngeren Klimageschichte betrugen im Mittel nur etwa 5 Grad 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

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59 2.7 Klimawandel anthropogener Natur? IPPC-Berichte:
2. Der Klimawandel 2.7 Klimawandel anthropogener Natur? IPPC-Berichte: Vorletzter Bericht: Klimawandel anthrogener Natur: wahrscheinlich Letzter Bericht Klimawandel anthrogener Natur: sehr wahrscheinlich 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

60 2.7 Maßnahmen gegen den Klimawandel
2. Der Klimawandel 2.7 Maßnahmen gegen den Klimawandel Seit Mitte der 90er Jahre verhandeln die Nationen der Erde auf diversen „Klimagipfeln“ über die Möglichkeiten, den Treibhauseffekt zumindest abzuschwächen oder einzudämmen. -> United Nations Framework Convention on Climate Change ( ) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

61 2.7 Maßnahmen gegen den Klimawandel
2. Der Klimawandel 2.7 Maßnahmen gegen den Klimawandel 1997: Zusatz zur Konvention: Kyoto Protokoll  stärkere (und rechtlich bindende) Maßnahmen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

62 2.8 Herausforderungen bei der Bewältigung der Klimaproblematik
2. Der Klimawandel 2.8 Herausforderungen bei der Bewältigung der Klimaproblematik Globales Problem mit Komponenten des Gefangenendilemmas Problem mit großen Unsicherheitsfaktoren Welche Kosten-Effektiven Lösungen gibt es? Lösungen sind Technologie-pfadabhängig 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

63 2.8 Herausforderungen bei der Bewältigung der Klimaproblematik
2. Der Klimawandel 2.8 Herausforderungen bei der Bewältigung der Klimaproblematik Erst die nächsten Jahrzehnte werden zeigen, wie gravierend die Auswirkungen des Klimawandels sind. Doch schon heute wird die entscheidende Frage gestellt: Können wir die Klimaänderung noch rechtzeitig stoppen? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

64 3. Das Gefangendilemma bei globalen Umweltproblemen
Eine Ursache für das Klimaproblem: unkooperatives Verhalten der Staaten Unterschiedliche Interessen der verschiedenen Akteure: Industrieländer wollen z.B. die Regenwälder erhalten (aufgrund ihrer wichtigen Funktion für das Klima) Länder mit Regenwäldern wollen die Wälder lieber abholzen und daran verdienen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

65 3. Das Gefangendilemma bei globalen Umweltproblemen
Niemand kann von den Vorteilen der Verhinderung einer globalen Klimaveränderung ausgeschlossen werden. Ein Aktor (Land, Unternehmen ) alleine ist aber zu klein, um etwas zu bewirken Beste Strategie: nichts tun 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

66 3. Das Gefangendilemma bei globalen Umweltproblemen
Zur Überwindung des Dilemmas: Internationale Verhandlungen Internationale Abkommen Wissenschaftliche Unterstützung Risiko-Bewertung Kosten-Nutzen-Analyse 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

67 3. Das Gefangendilemma bei globalen Umweltproblemen
Zur Überwindung des Dilemmas: Kyoto Abkommen Bahnbrechendes Internationales Abkommen Anwendung des Vorsorgeprinzips Ausgleichsmechanismen zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

68 3. Das Gefangendilemma bei globalen Umweltproblemen
Kyoto-Abkommen: Schwachpunkte: Nur ein allererster notwendiger aber nicht ausreichender Schritt Nicht alle relevanten Staaten haben das Abkommen ratifiziert: USA, China, Australien A-priori Vermeidung von Emissionen wird nicht belohnt 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

69 4. Risiko-Analyse und -Management
4.1 Einleitung: Problem mit großen Unsicherheitsfaktoren Welche Faktoren sollten einer Risiko-Analyse zugrunde liegen? Wie kann man Risiko bewerten? Wie kann man Risiko managen? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

70 4. Risiko-Analyse und -Management
4.1 Einleitung: Definition von Risiko: Risiko = Schaden x Wahrscheinlichkeit des Eintretens des Schadens 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

71 4. Risiko-Analyse und -Management
4.1 Einleitung: Cost-Benefit Analyse Wie sieht die Kosten-Nutzen Rechnung aus? Was kostet mich Handeln?  bei Eintritt des Ereignisses Was kostet mich Handeln?  bei Nicht-Eintritt des Ereignisses 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

72 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Wie kann man Risiko bewerten? Gibt es unterschiedliche Arten von Risiko? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

73 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Damokles Typ: Geringe Wahrscheinlichkeit des Eintretens Sehr große (katastrophale) Schäden Beispiele: Kernkraftwerke Chemie-Anlagen Dämme 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

74 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Zyklop Typ: Große Unsicherheiten bzgl. des Wissens D.h. bedeutende bestimmende Faktoren sind unbekannt Nur ein Teil der Realität wird wahrgenommen Wahrscheinlichkeit des Eintretens: unsicher Sehr große (katastrophale) Schäden Beispiele: Naturkatastrophen: Erdbeben, Vulkanausbrüche, El Nino Chemie-Anlagen, Dämme 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

75 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Zyklop Typ: Große Unsicherheiten bzgl. des Wissens D.h. bedeutende bestimmende Faktoren sind unbekannt Teilweise durch den Menschen beeinflußt/beschleunigt Beispiele AIDS, Infektions-Krankheiten (SARS,Dengue-Fieber) ABC-Waffen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

76 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Pythia Typ: Große Unsicherheiten bzgl. des Wissens Wahrscheinlichkeit: unsicher Schaden: unsicher Beispiele: Nicht-lineare Phänomene Phasenübergangsartige Klimaveränderung Instabilität der antarktischen Eiskappen Verwendung genetisch veränderter Organismen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

77 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Cassandra Typ: Wahrscheinlichkeit: hoch Schaden: Variabel, potenziell hoch, aber mit Verzögerungseffekt Bekannt, wird aber aufgrund der Verzögerung oft nicht ernst genommen Beispiele: Globaler Klimawandel Biodiversitäts-Verlust Cassandra-Typ Risiko ist nur dann relevant, wenn der mögliche Schaden sehr hoch (deshalb im „intolerablen“ Bereich in der Graphik) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

78 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Pandoras Büchse Typ: Wahrscheinlichkeit: Ereignis ist bereits geschehen Schaden: unsicher; potenziell hoch Beispiele: Dauerhafte (irreversible) Eingriffe in die Natur Pestizide, FCKWs 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

79 4. Risiko-Analyse und -Management
4.2 Risiko-Klassen Medusa Typ: Wahrscheinlichkeit: groß Schaden: niedrig (möglicherweise andere Wahrnehmung in der Öffentlichkeit Beispiele: Elektromagnetische Strahlung 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

80 Risiko-Klassen; nach Renn
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81 4. Risiko-Analyse und -Management
4.3 Risiko-Management Wie geht man mit diesem Wissen um? Welche Handlungsstrategien gibt es? Wie kann man Risiko managen? 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

82 Risiko-Managementstrategien; nach Renn
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83 4. Risiko-Analyse und -Management
4.4 Cost-Benefit Analyse: Allgemein Wie sieht die Kosten-Nutzen Rechnung aus? Was kostet mich Handeln?  bei Eintritt des Ereignisses Was kostet mich Handeln?  bei Nicht-Eintritt des Ereignisses 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

84 4. Risiko-Analyse und -Management
4.4 Cost-Benefit Analyse: Anwendung auf die Klimaproblematik Wie sieht die Kosten-Nutzen Rechnung aus? Was kostet mich Handeln?  bei Eintritt des Ereignisses Was kostet mich Handeln?  bei Nicht-Eintritt des Ereignisses Mitigationskosten-Szenarien 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

85 Risiko-Analyse und -Management
Mitigationskosten-Szenarien 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

86 Risiko-Analyse und –Management:
Mitigationskosten-Szenarien 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

87 Risiko-Analyse und –Management:
Mitigationskosten-Szenarien 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

88 Kostenszenarien-Variabilität
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89 4. Risiko-Analyse und -Management
4.4 Cost-Benefit Analyse: Anwendung auf die Klimaproblematik Welcher Nutzen steht den Kosten gegenüber? Kosteneinsparungen für Energie  vor dem geo-politischen Hintergrund Verbesserte Lebensqualität durch z.B. besser isolierte private Häuser Assozierte Verringerung anderer luftverschmutzender Stoffe: SO2, NOx 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

90 4. Risiko-Analyse und -Management
4.4 Cost-Benefit Analyse: Anwendung auf die Klimaproblematik Welcher Nutzen steht den Kosten gegenüber? Neue (sauberere) Technologien Neue Arbeitsplätze Beschleunigte technologische Innovation und industrielle Konkurrenzfähigkeit 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

91 4. Risiko-Analyse und -Management
4.4 Cost-Benefit Analyse: Anwendung auf die Klimaproblematik Welcher Nutzen steht den Kosten gegenüber? Vermeidung unnötiger Krankheits- und Todesfälle durch Geringere Anzahl extremer Wetterereignisse Geringere Anzahl cardio-vaskulärer Erkrankungen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

92 4. Risiko-Analyse und -Management
4.4 Cost-Benefit Analyse: Anwendung auf die Klimaproblematik Welcher Nutzen steht den Kosten gegenüber? - Verringerung des Risikos eines großen Artensterbens the risk of large-scale species extinctions being triggered by global warming 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

93 4. Risiko-Analyse und -Management
4.4 Cost-Benefit Analyse: Anwendung auf die Klimaproblematik Welcher Nutzen steht den Kosten gegenüber?  Schlußfolgerung In der Regel überwiegt der Nutzen die Kosten Aber: Angesichts der Komplexität des Problems ist eine ‘einfache’ Kosten-Nutzen Rechnung kaum als realistisch einzustufen.  Stern-Report und seine Diskussion in der wissenschaftlichen Literatur Weiterhin: bei Unkenntnis über die zu erwartenden Folgen/Schäden sind Wahrscheinlichkeiten nicht anwendbar.  Es werden Ansätze benötigt, die diesen Anforderungen gerecht werden  Vorsorge-Prinzip (precautionary principle) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

94 4. Risiko-Analyse und -Management
4.5 Was bedeutet das Vorsorgeprinzip genau? Entscheidung zur Verhinderung einer Technologie ?  Nein Vorsorgeprinzip bedeutet nicht, dass man nicht mehr um Wissenszuwachs bemüht ist! Im Gegenteil: es bedeutet die Anerkennung der eigenen Unkenntnis; eine systematische Kartographisierung der Kenntnis/Unkenntnis die Handlungsanleitung für gezielte Forschungsmaßnahmen Dass man sich nicht in irreversible Situationen hineinmanövriert 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

95 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

96 set of discrete outcomes
KNOWLEDGE KNOWLEDGE ABOUT OUTCOMES ABOUT LIKELIHOODS continuum of outcomes set of discrete outcomes outcomes poorly defined INCERTITUDE RISK apply: firm basis for probabilities frequentist distribution functions discrete probabilities AMBIGUITY shaky basis for probabilities Bayesian fuzzy logic sensitivity analysis no basis UNCERTAINTY apply: scenario analysis IGNORANCE apply: precaution 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

97 Sein Vorläufer 5. Das Kyoto-Protokoll
Convention on Climate Change im Rahmen eines UN-Abkommens Unterzeichnet von 186 Staaten Einschließlich USA, EU Weitere wichtige OECD Länder  Verpflichtung zur Stabilisierung der Treibhausgas-Emissionen auf das Niveau von 1990 bis 2000 Ziel: Stabilisierung der Treibhausgas-Emissionen auf das Niveau von 1990 bis 2000 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

98 Was beinhaltet es? 5. Das Kyoto-Protokoll
Kyoto-Protokoll geht einen Schritt weiter:  Verpflichtung der industrialisierten Staaten zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen von 5% bezogen auf das Niveau von 1990 während der Periode  Die EU hat sich sogar zu einer 8%igen Reduktion bezogen auf das Niveau von 1990 verpflichtet. D.h.: Ziel der verschiedenen EU-Mitgliestaaten: Stabilisierung der Treibhausgas-Emissionen auf das Niveau von 1990 bis 2012 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

99 Innovativer Charakter
5. Kyoto-Protokoll Innovativer Charakter Die bahnbrechende Einsicht beim Zustandekommen des Kyoto-Protokolls war die Anerkennung der Ignoranz bei der Beurteilung der Problematik;  Anwendung des Vorsorge-Prinzips weiterhin setzte man sich realistische Nahziele, für die ökonomischen Kosten-Nutzen Rechnungen sowie die Initiierung eines Prozesses zur Umsetzung der Ziele, die überschaubar sind. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

100 Mechanismen 5. Kyoto-Protokoll
Aufbau eines internationalen "Emissions Handels" „Joint Implementation“ (JI): Aquise von "Emissions- Reduktionseinheiten" durch die Finanzierung bestimmter klimawirksamer Projekte in anderen entwickelten Staaten.  flexibler Mechanismus "Clean Development Mechanism" (CDL): Anrechnung von klimawirksamen Projekten in Entwicklungsländern. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

101 Status-quo 5. Kyoto-Protokoll
Das 5% Ziel bedeutet tatsächlich für die Industrie- Staaten eine Reduktion von 20% bezogen auf die extrapolierten Emissionsniveaus bis 2010 Nach der Ratifizierung des Protokolls durch Russland ist das Kyoto-Protokoll 2006 in Kraft getreten. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

102 Weitere Kritik/Vorwürfe von verschiedensten Vertretern
5. Kyoto-Protokoll Weitere Kritik/Vorwürfe von verschiedensten Vertretern Einbeziehung zu vieler Staaten, anstatt sich auf die wichtigsten Emittenden zu konzentrieren  So hat der wichtigsten Emittend (USA) das Protokoll nicht ratifiziert Zu viele Ausnahmen bei Unterzeichner-Ländern: z.B. China, Indien  Stichwort: Common but differentiated responsibility Kann Technologie-Lock-in nicht wirksam begegnen Beinhaltet zu viele Schlupflöcher: CDM Top-down Schaffung eines Markts Wohlstands-Umverteilung in Richtung der Entwicklungsstaaten 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

103 Was kommt nach Bali (2007)? 5. Kyoto-Protokoll 28/03/09, 14:00-18:00
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106 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

107 Einleitende Übersicht
6. EU Klima Politik Einleitende Übersicht 6.1) Elemente der EU Klimapolitik 6.2) Der EU-Emissionshandel 6.3) Weitere Maßnahmen 6.4) Heutige Situation: Zwischenstand 6.5) Fazit 6.6) Ausblick 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

108 6.1) Elemente der EU Klimapolitik
6) Die EU Klimapolitik 6.1) Elemente der EU Klimapolitik Europäisches Klimawandel Programm, ECCP ( ) Göteborg Gipfel Bestätigung der Kyoto Verpflichtungen, incl. Ratifizierung Implementierung des ECCP, Halbierung der Differenz zwischen den prognostizierten Emissionen bis 2010 und den Kyoto Zielsetzungen COM(2001) 580 final, 23. Oktober 2001 ECCP, 4 Maßnahmen Ebenen Horizontal Energie Transport Industrie 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

109 6.1) Elemente der EU Klimapolitik
6) Die EU Klimapolitik 6.1) Elemente der EU Klimapolitik Europäisches Klimawandel Programm, ECCP ( ) Horizontal: u.A. IPPC Direktive (Sevilla Prozess), Emissionshandel, Monitoring Energie: u.A. Maßnahmen zur Erhöhung der Energie-Effizienz, öffentliche Wahrnehmung, Transport: u.A. Optimierung der Balance verschiedener Transportmoden, Förderung von Biokraftstoffen Industrie: Reduzierung der Emissionen fluorhaltiger Gase 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

110 6.1) Elemente der EU-Klimapolitik
Emissionsziele für die EU15-Mitgliedsstaaten: Austria -13% Italy -6½% Belgium -7½% Luxembourg -28% Denmark -21% Netherlands 6% Finland 0% Portugal +27% France 0% Spain +15% Germany -21% Sweden +4% Greece +25% United Kingdom-12½% Ireland +13% European Community -8% 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

111 6.2) Emissions-Handel in der EU (EmHa)
6. EU Klima Politik 6.2) Emissions-Handel in der EU (EmHa) 15 alte Mitgliedstaaten (MS) sind verpflichtet ihre gemeinsamen Treibhausgas-Emissionen (THG- Emissionen) um 8% bezogen auf 1990 zu reduzieren Diese Verpflichtungen wurden auf individuelle nationale Beiträge aufgeteilt („burden sharing agreement“). Die zehn neuen MS sind nicht zu dem EU15-Ziel verpflichtet; sie haben in den meisten Fällen individuelle Kyoto-Verpflichtungen zur Reduzierung von 6-8%. Neue MS nehmen am EU-EmHa teil. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

112 6.2) Emissions-Handel in der EU (EmHa)
6. EU Klima Politik 6.2) Emissions-Handel in der EU (EmHa) Geschätzte jährliche Kosten für die EU: 2, Mrd €; d.h. weniger als 0,1% des Brutto-Inlandsprodukts. EmHa basiert auf EU Gesetzgebung beschlossen durch die MS und EP ( Directive 2003/87/EC of the European Parliament and of the Council of 13 October 2003 establishing a scheme for greenhouse gas emission allowance trading within the Community …) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

113 6.2) EmHa basiert auf sechs Prinzipien:
6. EU Klima Politik 6.2) EmHa basiert auf sechs Prinzipien: ‘Cap-and-trade’- System Anfänglich auf C02 –Emissionen grosser Emittenten der Industrie ausgerichtet Phasenweise Umsetzung, mit Evaluierungen und möglicher Ausdehnung auf andere Sektoren und Gase Über Zuweisungspläne für Emissionskontingente wird periodisch entschieden Beinhaltet einen strengen „compliance“ framework EU-weiter Markt mit Möglichkeiten Potenzial in anderen Regionen zu erschließen. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

114 6.2) Startphase des EmHa ( 2005 – 2007)
6. EU Klima Politik 6.2) Startphase des EmHa ( 2005 – 2007) CO2 Emissionen in folgenden Sektoren: Energie-Erzeuger Energie-intensive Industrie-Sektoren: Verbrennungs-Prozesse, Öl-Raffinerien Kokereien, Eisen- u. Stahl Erzeugung Zement-Industrie Glas- Steine-, Ziegelei- Keramik und Papier-Industrie 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

115 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

116 Emissionszuweisungen (Emission allowances)
6. EU Klima Politik Emissionszuweisungen (Emission allowances) Grundlegende Handelseinheit (-Währung): ‚Zuweisung’ (Allowance) Eine Zuweisungseinheit repräsentiert das Recht 1 Tonne CO2 zu emittieren. MS haben Zuweisungspläne für aufgestellt, die regeln, wie viel eine bestimmte Anlage emittieren darf. Entscheidungen über die Anzahl der Zuweisungen werden publik gemacht Firmen, die weniger CO2 emittieren als ihrer Quote entspricht, können die restlichen Zuweisungen auf dem sich bildenden Markt verkaufen. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

117 6.2) EU Emissionshandel 6. EU Klima Politik
Emissionszuweisungen (Emission allowances) Firmen, die mit ihrer Quote nicht auskommen, müssen entweder Zuweisungen auf dem Markt kaufen, oder auf andere Technologien umsteigen. das führt zu einer kosten-effektiven Reduzierung der CO2 Emissionen In der ersten Phase werden 95% der Zuweisungen kostenlos erteilt; in der zweiten Phase ( ) werden es 90% sein. Zuweisungen werden nur Unternehmen erteilt. Doch jeder kann mit ihnen handeln. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

118 6.2) EU Emissionshandel 6. EU Klima Politik
Emissionszuweisungen (Emission allowances) Handel kann direkt, d.h. ohne Zwischenhändler durchgeführt warden. Nationale Zuweisungspläne beruhen auf gemeinsamen Kriterien Jedes Jahr muss eine Bilanz über die CO2 Emissionen deklariert werden.  verbrauchte Zuweisungen werden somit aus dem Register gelöscht. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

119 6) Die EU Klimapolitik 6.3) Weitere Maßnahmen - ECCP wird unterstützt durch: Europäische Nachhaltigkeitsstrategie (Göteborg-Strategie,2001, Revision 2006) Strategie zur Reduktion von CO2 Emissionen von Autos freiwillige Selbstverpflichtungen europäischer, japanischer und koreanischer Automobilhersteller Förderung effizienterer Automotoren durch steuerliche Maßnahmen (gemeinsam mit den Mitgliedstaaten) Schärfung des Verbraucherbewusstseins Thematische Strategie zur Luftreinhaltung 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

120 Europäisches Klimawandel Programm, ECCP (2000-2001)
6) Die EU Klimapolitik 6.3) Weitere Maßnahmen Europäisches Klimawandel Programm, ECCP ( ) Verwendete Instrumente: Markt-basierte Systeme, Standards, Information (Freiwillige Selbstverpflichtungen) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

121 6) Die EU Klimapolitik 6.4) 2006: Zwischenstand
Kyoto-Protokoll in Kraft getreten EU Emissionshandel gestartet 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

122 6.4) 2006 Zwischenstand (EU-Ebene):
6) Die EU Klimapolitik 6.4) 2006 Zwischenstand (EU-Ebene): Bericht zur EU Umweltpolitik (SEC (2006) 218) Kyoto Ziele können (mit weiteren geplanten Maßnahmen) erreicht werden (EEA Bericht 2005) Treibhausgas-Emissionen werden um 9,4% gesenkt EU 25 Emissionen steigen jedoch zwischen um 1,5% EU 15 Emissionen lediglich um 1,7% reduziert seit 1990 (EPICA Projekt) 2005 war das wärmste Jahr seit Temperaturaufzeichnung Freigabe von Boden-CO2 durch Erwärmung Verstärkung von Adaptionsmaßnahmen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

123 6) Die EU Klimapolitik Zwischenstand
6.4) 2006 Zwischenstand (EU-Ebene): Rat bestätigt, dass eine globale Temperaturerwärmung von 2°C nicht überschritten werden soll  Einleitung der zweiten Phase des ECCP unter Einbeziehung der Haushalte, weiterer Industrie-, Handels- und Transportsektoren Adaptionsmaßnahmen KOM zur internationalen Debatte für die post-Kyoto Ära unter Einbeziehung von entwickelten als auch Entwicklungsstaaten Montreal Konferenz: Start von CDM und JI EU Biomasse-Aktionsplan 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

124 6.4) Zwischenstand 2006: weitere Aspekte
6) Die EU Klimapolitik 6.4) Zwischenstand 2006: weitere Aspekte Stern-Report: klimawirksame Maßnahmen sind finanzierbar Nicht-handeln kommt uns teurer zustehen, als handeln 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

125 6) Die EU Klimapolitik 6.4) Zwischenstand 2007: weitere Aspekte
Nationen mit großen klimarelevanten Emissionen müssen in die Emissions-Reduktion Maßnahmen mit eingebunden werden Klimawandel „sehr wahrscheinlich“ anthropogenen Ursprungs Temperaturerhöhungen gegen Ende des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich größer als angenommen  Adaption bekommt neben Mitigation eine erhöhte Bedeutung 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

126 6) Die EU Klimapolitik 6.5) Fazit
Mechanismen des EU Klimaschutz-Programms greifen durchaus Aber: es gibt viele wachsende Trends: bei Beibehaltung der gängigen Praxis des Energieverbrauchs der EU werden die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 5% steigen. EU-Elektrizitätsnachfrage steigt 1,5%/a Es stellt sich die Frage, wie ausgelastete Kraftwerkskapazitäten erweitert werden können? Öl-Nachfrage wird weltweit um 1/3 steigen bis 2030 (laut IEA) 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

127 6) Die EU Klimapolitik 6.5) Fazit
International hat die EU eine Vorreiterrolle bei der Klimapolitik Aber: selbst massivste Reduktionen der Treibhausgase auf EU-Ebene werden den Klimawandel angesichts weltweit steigender Emissionen nicht aufhalten können 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

128 6) Die EU Klimapolitik 6.6) Ausblick (2007): Vorschlag der Kommission:
Initiative für eine europäische Energie-Politik Benennung klarer Ziele bis 2020 20-30%ige Reduktion der Treibhausgas-Emissionen, bei Einbindung anderer wichtiger Treibhausgas-Produzenten 20% verbesserte Energie-Effizienz 20% Anteil erneuerbarer Energien 10% Anteil Biokraftstoff im Transportsektor Starker Technologiefokus  Ziel: Niedrig Kohlenstoffwirtschaft Reduktion der Abhängigkeit von Energie-Importen 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

129 6) Die EU Klimapolitik 2007: Vorschlag der Kommission:
Energie-Politik Initiative für Europa  Angenommen auf EU März Gipfel 2007 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

130 7. Nicht-Kyoto Klima-Initiativen
2006: ‘Clean energy' - fund The United States, China, Japan, India, South Korea and Australia, have launched a multi-million dollar fund to promote clean energy technologies as an alternative to the Kyoto Protocol on climate change. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

131 7. Nicht-Kyoto Klima-Initiativen
2006: ‘Clean energy‘-fund "Our energy needs are growing rapidly, and will necessitate large-scale investments in the coming decades," the group said in its final communiqué. "We recognised that fossil fuels underpin our economies, and will be an enduring reality for our lifetimes and beyond," it added. But it also recognised "renewable energy and nuclear power will represent an increasing share of global energy supply". 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

132 7. Nicht-Kyoto Klima-Initiativen
2006: “Clean Energy”- fund Australia has committed $75 million (around 62m euros on 12 January 2006) to the fund over five years while US Energy Secretary Sam Bodman said he would request a $52 million (around 43m euros) contribution from his country's 2007 budget, Reuters reported. Eight industry-led taskforces have been created which will receive backing from the fund: (1) cleaner fossil energy; (2) renewable energy and distributed generation; (3) power generation and transmission; (4) steel; - (5) aluminium; -(6) cement; (7) coal mining; - (8) buildings and appliances. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

133 7. Nicht-Kyoto Klima-Initiativen
„Clean Energy“-fund Contrary to the Kyoto Protocol, the pact does not contain binding targets or a timetable to achieve greenhouse gas emissions reductions. 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr

134 7. Nicht-Kyoto Klima-Initiativen
Weitere Initiativen in den USA: Global Warming Solutions Act: Kalifornien (12; grösster Emittend) Viele regionale und lokale Initiativen: Chicago EmHa-Börse: Cap & Trade; freiwillig Regional Greenhouse Initiative: Cap & Trade; Nordosten der USA 28/03/09, 14:00-18:00 V. Calenbuhr


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