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Wissen wir über unsere Sprachlandschaft Bescheid?

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Präsentation zum Thema: "Wissen wir über unsere Sprachlandschaft Bescheid?"—  Präsentation transkript:

1 Wissen wir über unsere Sprachlandschaft Bescheid?
Schweiz-Quiz Wissen wir über unsere Sprachlandschaft Bescheid? 0/20 >

2 1. Frage Wie viele Landessprachen hat die Schweiz? Zählt sie auf. <
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3 1. Antwort Das war eine einfache Frage zum Einstieg! Nach Bundesverfassung hat die Schweiz vier Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Die Amtssprachen (also die Sprachen, die von den Behörden benutzt werden) sind Deutsch, Französisch und Italienisch. Das Rätoromanische hat eine besondere Stellung, denn wir können in der Bundesverfassung lesen: „Im Verkehr mit Personen rätoromanischer Sprache ist auch das Rätoromanische Amtssprache des Bundes“. Wie man aus dem Bild entnehmen kann, sind die Landessprachen auf dem Schweizer Territorium nicht gleichmässig verteilt. Quelle: Das Bild stammt aus der Studie „Sprachenlandschaft in der Schweiz“ von Georges Lüdi und Iwar Werlen und basiert auf den Resultaten der Volkszählung 2000 (in der Schweiz findet alle 10 Jahre eine Volkszählung statt). Die Studie steht im Internet kostenlos zur Verfügung unter: news/publikationen.Document pdf < 2/20 >

4 2. Frage Werden diese Sprachen in den entsprechenden Regionen einheitlich gesprochen oder gibt es auch Dialekte? Wenn ja, welche? < 3/20 >

5 2. Antwort Deutschsprechende Regionen: Obwohl die Bundesverfassung die Sprache „Deutsch“ nennt, ist die Realität des Sprachgebrauchs ein bisschen anders. Deutsch (besser gesagt „Hochdeutsch“) wird hauptsächlich geschrieben. Gesprochen werden in erster Linie alemannische Dialekte, die unter dem Oberbegriff „Schweizerdeutsch“ zusammengefasst werden. Es gibt viele schweizerdeutsche Dialekte (z.B. Walliserdeutsch, Berndeutsch, usw.). Französische Schweiz: Geschrieben wird in der Romandie auf Französisch. Vor einigen Jahrzehnten sprach man in der Romandie Dialekte neben der Amtsprache Französisch, wie es heute noch in der Deutschschweiz der Fall ist. Diese Dialekte nennt man „Patois“ (was soviel wie „Dialekt“ heisst): Es handelt sich um einen frankoprovenzalischen Dialekt. Heute ist dieser jedoch fast ausgestorben. Was von den Patois übrig geblieben ist, sind Besonderheiten im Akzent und im Wortschatz der Romands. Italienische Schweiz: In der italienischen Schweiz wird hauptsächlich Italienisch geschrieben. Gesprochen werden sowohl Italienisch wie auch galloitalische Dialekte, die den Dialekten Norditaliens sehr ähnlich sind. Die Dialekte werden vor allem im Privatleben noch oft verwendet, auch wenn sie in städtischen Gebieten und bei der jungen Generation weniger stark gepflegt werden. Im öffentlichen Gebrauch dominiert allerdings die italienische Sprache, die wiederum aus den Dialekten Besonderheiten im Akzent und Wortschatz aufnimmt. Rätoromanische Schweiz: Das Rätoromanische ist eine Sprache, die vom Aussterben bedroht ist. Es gibt 5 Varietäten, jeder davon wird auch geschrieben. Um das Rätoromanische zu erhalten, wurde eine gemeinsame Amts- und Schriftsprache geschaffen, das Romantsch Grischun (seit 2001 Amtssprache auf kantonaler Ebene). Im Alltag werden aber hauptsächlich die einzelnen Dialekte gesprochen und geschrieben. Wollt ihr ein Beispiel für jede Sprache hören? Swissworld.org hat eine interaktive Karte hergestellt, auf der Sprachbeispiele zu hören sind. Für die Regionen mit den Landessprachen Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch sind dies Dialektbeispiele. Leider nicht für die Romandie: Für sie wurden nur Beispiele von Suisse romand aufgezeichnet, ohne das Patois zu berücksichtigen. und klickt auf „Dialektbeispiele“ (unten im grauen Feld). < 4/20 >

6 3. Frage Warum ist das „Patois“ fast ausgestorben? Wo wird es noch gesprochen? < 5/20 >

7 3. Antwort Anders als in der Deutschschweiz, wo sich bis heute die schweizerdeutschen Dialekte neben der Amtssprache „Deutsch“ behaupten können, verloren die frankoprovenzalischen Dialekte der Romandie zunehmend an Bedeutung. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Einer der wichtigsten ist das Prestige, oder anders gesagt, das Image des Dialekts und die Frage, ob man sich als Sprecher bzw. Sprecherin eines Dialekts mit diesem identifizieren kann. Wird der Dialekt, den man spricht, als Sprache der armen Leute, als altmodisch oder sogar als grob charakterisiert, wird er natürlich immer weniger gern gesprochen. Wird dagegen ein Dialekt benutzt, um sich mit Stolz von anderen Dialektbenützern und -benützerinnen abzugrenzen, dann wiederum hat er mehr Überlebenschancen. Vereinfacht ausgedrückt kann man deshalb festhalten: Während sich die Deutschschweizer und Deutschweizerinnen gerne von den Deutschen Deutschlands durch den Gebrauch des Dialekts unterschieden, verspürten die Romands deutlich das starke Prestige der französischen Sprache Frankreichs, die als „raffinierter“ und „richtiger“ wahrgenommen wurde. Besonders wichtig war dabei der Einfluss der Révolution française und Napoleons: In einzelnen Zonen wurden die Dialekte sogar verbannt. Somit verschwand das Patois zuerst aus den städtischen Gebieten, die der „Ausstrahlung“ Frankreichs am ehesten unterworfen waren, dann zunehmend auch auf dem Land. Heute wird es gelegentlich noch von älteren Menschen gesprochen. Évolène (im Wallis) ist die einzige Gemeinde in der Schweiz, in der die Kinder Frankoprovenzalisch noch lernen und sprechen. < 6/20 >

8 4. Frage Sind die geschriebenen Schweizer Landessprachen Französisch, Deutsch und Italienisch dieselben wie im entsprechenden Nachbarland? < 7/20 >

9 4. Antwort Grundsätzlich schon. Es gibt aber mehrere Unterschiede, vor allem auf der Ebene des Wortschatzes. Wie ihr vielleicht wisst, gibt es nicht ein einziges „Standarddeutsch“, sondern ein deutsches Deutsch, ein österreichisches Deutsch und ein schweizerisches Deutsch (nicht zu verwechseln mit dem Schweizerdeutsch!). Dies merkt ihr, wenn ihr im Duden ein Wort sucht und dieses noch präzisiert wird mit einer bestimmten Bedeutung oder einem bestimmten Ausdruck für das schweizerische oder österreicherische Deutsch. Die Bedeutung bzw. der Ausdruck kann also je nach Land variieren. Hier zwei Beispiele für schweizerische Ausdrücke aus dem Duden: Metz|ger (westmitteld., südd., schweiz. für Fleischer) Trot|toir, das; -s, Plur. -e und -s (schweiz. für Bürgersteig) © Duden - Die deutsche Rechtschreibung, 23. Aufl. Mannheim 2004 [CD-ROM] Die tolerante Haltung, das Deutsch nach Regionen (Ländern) zu differenzieren und, wie in den obigen Beispielen gezeigt, schweizerische Ausdrücke (= Helvetismen) in die Standardsprache des Dudens aufzunehmen, nennt man „plurizentrischen Ansatz“. In der Romandie beginnt sich der plurizentrische Ansatz auch langsam zu verbreiten, obwohl vor noch nicht langer Zeit das einzige wahre und richtige Französisch dasjenige Frankreichs war. Die Situation hat sich nach der Veröffentlichung des „Dictionnaire Suisse Romand“ im Jahr 1997 geändert: Regionale Ausdrücke und Wörter werden zunehmend geschrieben und sogar in französischen Wörterbüchern als Varianten des Romand aufgenommen. Ein Beispiel dafür ist der Ausdruck „tout de bon“ für „alles Gute“ (statt „je te souhaite plein de bonnes choses“); wahrscheinlich wurde er aus der wörtlichen Übersetzung aus dem Deutschen gebildet. In der italienischen Schweiz orientiert man sich am italienischen Sprachmodell. Einen klaren plurizentrischen Ansatz gibt es nicht: Trotzdem differenziert sich die Schriftsprache in der italienischen Schweiz von derjenigen Italiens. Dies ist vor allem in der Juristensprache bemerkbar, ab und zu auch im alltäglichen Sprachgebrauch. So heisst „nota“ im Tessin „Schulnote“, im Italienischen aber „schriftlicher Verweis“. Ihr merkt sicher, welchen Einflüssen dies zu verdanken ist, oder? Sowohl in der französischen als auch in der italienischen und deutschen Sprache werden offizielle schweizerische Varianten eines Wortes als „Helvetismen“ bezeichnet. < 8/20 >

10 5. Frage Wie war die prozentuale Verteilung der Landessprachen (nebst Nicht-Landesprachen) im Jahre 2000, zur Zeit der Volkszählung? Schätzt! Es gewinnen diejenigen, die der Zahl am nächsten kommen. < 9/20 >

11 5. Antwort Die letzte Kolonne in dieser Tabelle zeigt, wie die prozentuale Verteilung der Landessprachen im Jahre 2000 war. Vergleicht sie auch mit der Entwicklung im Laufe der Zeit. Diese Daten stammen ebenfalls aus der Studie „Sprachenlandschaft in der Schweiz“. < 10/20 >

12 6. Frage Welche Nicht-Landessprachen wurden im Jahre 2000 in der Schweiz am häufigsten gesprochen? Nennt die 5 häufigsten. < 11/20 >

13 6. Antwort Diese Graphik zeigt, welche Nicht- Landessprachen
am häufigsten vorkommen. Serbisch/Kroatisch Albanisch Portugiesisch Spanisch Englisch Quelle: Das Bild stammt aus der Studie „Sprachenlandschaft in der Schweiz“ von Georges Lüdi und Iwar Werlen und basiert auf den Resultaten der Volkszählung Die Studie steht im Internet kostenlos zur Verfügung unter: < 12/20 >

14 7. Frage Wo trennt der „Röstigraben“ die Deutschschweiz von der Romandie? Es gibt vier Städte, die zweisprachig D/F sind. Kennt ihr sie? < 13/20 >

15 7. Antwort In der Schweiz gibt es 4 zweisprachige Städte:
Biel / Bienne Freiburg / Fribourg Murten / Morat Siders / Sierre < 14/20 >

16 8. Frage Welche Kantone haben zwei oder mehrere Amtssprachen? <
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17 8. Antwort Wallis, Bern und Freiburg sind zweisprachige Kantone.
Der Kanton Graubünden ist dreisprachig. Quelle: Das Bild von Marco Zanoli stammt aus Wikipedia Commons und steht unter der Attribution 2.5 License < 16/20 >

18 9. Frage Welche Fremdsprachen werden in den einzelnen Sprachgebieten in der Primarschule unterrichtet? < 17/20 >

19 9. Antwort Es kann tendenziell festgehalten werden, dass man in der Romandie zuerst Deutsch und danach Englisch lernt. Deutschsprachige Kantone, die sich nahe der Sprachgrenze zur Romandie befinden, unterrichten zuerst Französisch, danach Englisch. In der Zentral- und Ostschweiz hingegen wird Englisch vor dem Französischen eingeführt. Die Situation in den Kantonen Tessin und Graubünden ist komplexer. Im Tessin wird Französisch, Englisch und dann Deutsch unterrichtet. Im Kanton Graubünden wird zuerst eine zweite Landessprache und dann Englisch gelernt; weitere Landessprachen können in Wahlfächern erlernt werden. Quelle: Diese Bild stammt aus der Abstimmungszeitung vom des Kantons Zürich zur Volksinitiative „Nur eine Fremdsprache in der Primarschule“ ( < 18/20 >

20 10. Frage Verdrängt das Englisch die Landessprachen? < 19/20 >

21 10. Antwort In der Studie „Sprachenlandschaft in der Schweiz“ ist zu lesen: „In einfacheren Berufen werden generell weniger Sprachen verwendet und spielen die Landessprachen gegenüber Englisch eine bedeutend grössere Rolle; Englisch spricht im Beruf, wer länger zu Schule gegangen ist.„ Hinzu kommt, dass einige Kantone in der Primarschule zwei Fremdsprachen, Englisch und eine zweite Landessprache, einführen. Zurzeit verdrängt Englisch die Landessprachen noch nicht, es ist lediglich in der Berufswelt gut vertreten. Englisch ist zudem eine Prestigesprache, aus der gerne Fremdwörter entnommen werden, welche man in die Landessprachen integriert. Eine Liste dieser Entlehnungen im Deutschen kann hier konsultiert werden: < 20/20 zum Start


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