Die Geburt des Fegefeuers – oder: Der Mensch im Gericht

Präsentation zum Thema: "Die Geburt des Fegefeuers – oder: Der Mensch im Gericht"—  Präsentation transkript:

1 Die Geburt des Fegefeuers – oder: Der Mensch im Gericht
Wie ich vom Lehrplan zum Unterricht komme Lebach, Johann Betz

2 Wozu wird das Bild erzählt? Was erzählt das Bild?
Im Purgatorium brennt Feuer Hilf den armen Seelen im Fegefeuer! Im Purgatorium sind schöne Frauen Lebe so, dass du nicht lange im Fegefeuer leiden musst! Die Menschen im Purgatorium bitten um Erlösung Worauf kommt es an? - Inhalt oder Intention Bildquelle: wikipedia

3 Auf die Intentionen kommt es an
wahrnehmen, dass der Tod wie auch die Bedrohung durch Teufel und Dämonen vom mittelalterlichen Menschen als allgegenwärtig empfunden wurden die Ausdifferenzierung einer christlichen Gerichts- und Jenseitsvorstellung von ihren neutestamentlichen Grundlagen her nachvollziehen Grundzüge der (hoch-) mittelalterlichen Fegefeuerlehre kennen diese neue Jenseitsauffassung hinsichtlich eines möglichen Missbrauchs kritisch beurteilen

4 Wie komme ich von den Intentionen zu meinem Unterricht?
Wenn man nicht weiß wo man hin will, darf man sich nicht wundern, wenn man ganz woanders rauskommt. (Maurice Sendak ?) Beste Voraussetzungen für verstehendes Lernen sind Konzepte.(…) Mit den Konzepten wird klipp und klar gesagt, was gemeint ist und worauf die Sache hinausläuft. (Markl Biologie: 2010, Arbeitsbuch, S. 3) Ein guter Redner (nicht nur der Antike) sagt seiner Zuhörerschaft gleich zu Beginn der Rede, welche These er zum anstehenden Problem zu entfalten gedenkt. (Prof. Dr. M. Theobald, Bibel und Kirche, 3/2010 S. 146)

5 Ein Beispiel aus der Biologie:
Natura (2005, Klett) Markl Biologie (2010, Klett) Der genetische Code Eine Dreiergruppe der Basen A, T, G, C verschlüsselt eine Aminosäure Translation: ein Protein entsteht Bei der Translation wird die Basensequenz in eine Aminosäuresequenz übersetzt Regulation der Genexpression Durch Genregulation hat jede Zelle eine typische Proteinausstattung

6 Auch in Religion können die Intentionen in Schlüsselkonzepten entfaltet werden
Der Tod wie auch die Bedrohung durch Teufel und Dämonen (wurden) vom mittelalterlichen Menschen als allgegenwärtig empfunden - (Der Totentanz und das Weltgericht in den Tympana der Kirchen stellt dem Menschen stets seine Vergänglichkeit vor Augen) Die Apokalyptik kennt zwei Orte / Zustände die dem Menschen nach seinem Tod / nach dem Jüngsten Gericht bevorstehen Im Mittelalter wird der Dualismus von gut und böse aufgegeben, das Gerechtigkeitsempfinden erfordert eine differenzierte Bußpraxis auch nach dem Tod  Die Fegefeuerlehre kennt einen dritten „Ort“ / Zustand zwischen Himmel und Hölle Die Möglichkeit, sich einen Ablass zu erkaufen, verführt zum Missbrauch und provoziert den Widerspruch des Martin Luther

7 Es lassen sich weitere Thesen entfalten
(+) Die katholische Kirche kennt bis heute Ablass und Fegefeuerlehre (+) Außer Himmel, Hölle und Fegefeuer kennt die katholische Kirche noch weitere Orte für die Toten (+) Die Fegefeuerlehre kennt viele Möglichkeiten, wie man die Bußzeit im Fegefeuer verkürzen kann ( Manche Besonderheiten im Kirchenbau lassen sich damit erklären) (+) Das göttliche Strafgericht macht keine Standesunterschiede [(+) Die Vorstellung, dass beim Tod die Seele den Leib verlässt, stammt aus der griechischen Philosophie] Die Thesen / Schlüsselkonzepte liefern eine gute Grundlage für die mündliche Abiturprüfung

8 Manchen Intentionen ist kein Schlüsselkonzept zugeordnet
gesellschaftliche und religiöse Voraussetzungen der Entwicklung einer Fegefeuerlehre in Ansätzen erfassen die soziale und ethische Sprengkraft eines Glaubens an ein individuelles Gericht nach dem Tod erkennen

9 Der Lehrplan gibt keine Abfolge der Themen vor

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