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Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

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Präsentation zum Thema: "Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft"—  Präsentation transkript:

1 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Bertolt Brecht: Exil III Sie sägten Äste ab, auf denen sie saßen Und schrieen sich zu ihre Erfahrungen Wie man schneller sägen könnte, und fuhren Mit Krachen in die Tiefe und die ihnen zusahen, Schüttelten die Köpfe beim Sägen und S ä g t e n w e i t e r. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

2 Klimawandel und Ende des Wachstums /
12 Thesen zum drohende Kollaps der westlich geprägten Gesellschaften. Statt „Klimawandel“ hätte ich auch „Erschöpfung der Öl- und Erdgas-Vorräte“ anführen können. Den Klimawandel habe ich angeführt, weil er die radikalste Änderung der Lebensbedingungen auf der Erde darstellt. In den letzten 200 Mio. Jahren haben wir keine vergleichbar große und schnelle Änderung der Lebensbedingungen gehabt. Die richtig brutalen Konsequenzen werden erst in einer bis zwei Generationen sichtbar werden. Beide Effekte, also der Klimawandel und die Erschöpfung der Ressourcen sind irreversible, also nicht mehr umkehrbare Vorgänge. Das Thema „Grenzen bzw. Ende des Wachstums“ habe ich auf dem Kapitalismuskongress im März dieses Jahres behandelt. Auf der diesjährigen attac-Sommerakademie in Karlsruhe haben 4 attac-Mitglieder aus Mainz dazu einen dreitägigen Workshop durchgeführt. Das Ergebnis dieses Workshops wurde in einem Thesen-Papier zusammengefasst. Die Thesenpapier wurde zur Diskussion an den wissenschaftlichen Beirat von attac weitergeleitet und zusammen mit den Vorträge ins Netz gestellt: Heute werde ich einen Teil dieser Ergebnisse darstellen. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

3 Allgemeine Literatur und Links
Jared Diamond: KOLLAPS – Warum Gesellschaften überleben oder untergehen. Jean Ziegler: Das Imperium der Schande Therapie: Marcel Hänggi Wir Schwätzer im Treibhaus Saral Sarkar / Bruno Kern Ökosozialismus oder Barbarei Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

4 Was erwartet Sie heute mit dieser Präsentation?
Als bekannt wird vorausgesetzt und deshalb nicht weiter behandelt: Es gibt Wachstumsgrenzen bezüglich: Rohstoff-Verbrauch (z.B. bei den sog. Übergangsmetallen wie Scandium, Zink, Tantal oder Mangan oder den Lanthanoiden wie Neodym) Fossiler Energiequellen (Öl, Erdgas) Bevölkerungszahl (Nahrungsmittel, Wasser) Umweltverschmutzung – dazu gehört auch die CO2-Emission! Diese Punkte wurden grundsätzlich und richtig schon in „Grenzen des Wachstums“ 1972 (!) abgehandelt Bemerkung zum Buch: “Grenzen des Wachstums“ von 1972: Es wurden keine Vorhersagen gemacht, sondern Szenarien bei verschiedenen Annahmen über Ressourcen und Verbrauch gemacht. Die Ressourcen, insbesondere von Erdöl, wurden zu niedrig angesetzt, dennoch ist die grundsätzliche Aussage richtig: „Die Vorräte sind endlich und sind in absehbarere Zeit erschöpft“ Es wurden aber auch Rechnungen gemacht, bei denen die Reserven 5mal so hoch wie damals bekannt angesetzt wurden. Die grundsätzliche Aussage war: Die verschiedenen Wachstumsgrenzen werden um die Mitte unseres Jahrhunderts so weit überschritten werden, dass es zum Kollaps unserer Weltwirtschaft und der Bevölkerungszahl kommen kann. Heute erscheint uns dieses Ergebnis als eher zu optimistisch!! Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

5 Gliederung des folgenden Vortrages:
Diagnose: Was sind die Ursachen der Symptome? Therapie: Was können wir tun? Prognose: Wie werden sich Welt und Gesellschaft wahrscheinlich entwickeln? Diagnose und Therapie werden nicht konsequent getrennt Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

6 Symptomatik: Was sehen wir?
Erwärmung der Erde, Abschmelzen der Gletscher, Anstieg des Meeresspiegels und wahrscheinlich eine katastrophale Veränderung der Lebensbedingungen für Flora und Fauna einschließlich des Menschen Die Vorräte des Energieträgers Mineralöl und einiger Rohstoffe gehen zur Neige. Gesellschaftspolitisch läuft ein Prozess der Re-Feudalisierung: Einkommen und Vermögen konzentrieren sich mehr und mehr in den Händen einer kleinen Oberschicht. Diese Prozesse werden heute nicht mehr im Prinzip bestritten; Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

7 Was findet man im Internet unter „Klimawandel“?
Den Klimawandel gibt es gar nicht, er wird uns von interessierten Kreisen eingeredet. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre hat fast keinen Einfluss auf das Klima. Leserbrief an die taz: :39 Uhr: Von Anna Luehse: "Klimagas"? CO2 ist KEIN "Klimagas" (schwachsinniger Begriff). FAKTEN: Von 1998 bis 2008 ist die globale Temperatur um 0,2°C zurückgegangen. Der CO2-Gehalt der Luft ist seit 1998 um rund 20 ppm angestiegen. Damit ist die Propaganda der Zertifikatendealer (Carbon-Future trade / KLIMALÜGE) geplatzt. (Tatsachencheck: Es sind +0,3°C) Frage an US-Bürger: Gibt es handfeste Zeichen für einen Anstieg der Erd-Temperatur: 2008: ja:71% 2009: ja: 57% Andere Quelle für 2010: ca. 35% !!! Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

8 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Das ist Unsinn! Die US-amerikanische Ölindustrie hat mit mehrstelligen $-Millionenbeträgen Institutionen und Wissenschaftler unterstützt, um nachzuweisen, dass es den CO2-indizierten Klimawandel nicht gibt. - Vergeblich Alle gemessenen Daten unterstützen die Rechnungen der Klimaforscher – d.h. die theoretischen Modelle beschreiben immer besser, wie sich das Erdklima entwickelt. (Berichte des „Intergovernmental Panel on Climate Change“) Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

9 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Richtig ist: Klimawandel hat es immer gegeben und er hatte (und hat noch) folgende Ursachen: Änderung der Erdbahn (100 bis 140 T J) Nutation der Erdachse (ca. 28 T Jahre) Schwankung der Sonnenaktivität (lange Periode: ca. 200 J; Hauptperiode ca. 11 J) Rotationszeit im „Golfstrom“: (ca J) Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

10 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Grün=CO2: Blau=Temperatur; Rot=Staub  nicht diskutieren; ACHTUNG: Zeitskala ist umgekehrt im Vergleich zum vorigen Bild; WICHTIG: Es gibt eine eindeutige Korrelation zwischenCO2-Gehalt und Temperatur: Je höher der CO2-Gehalt, umso höher ist die mittlere Erdtemperatur. Allerdings kann man aus dieser Korrelation nicht entscheiden, was Ursache und was Wirkung ist. Wir halten nur fest: In den letzten 500 Tausend Jahren schwankte der CO2-Gehalt der Atmosphäre zwischen ca. 200 und 280 ppm, d.h. pars per Million. Volumen-Teil pro Million. . Dabei sind 200 ppm = 0,02% Perioden der Schwankungen der Erdumlaufbahn um die Sonne wegen der Rückkopplung durch die anderen Planeten, insbesondere aber von Jupiter: Exzentrizität der Ellipse:100 bis 140 ka der Nutation der Erdachse: 27 ka Der Sonnenfleckenaktivität: lange Periode: ca. 200a Hauptperiode: ca. 11 a Rotationszeit im Golfstrom: ca a Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

11 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Heute sind wir in einer für den Menschen völlig neuen Situation: Der CO2-Gehalt der Atmosphäre steigt auf ein Niveau, das es in der Geschichte des homo sapiens (ca Jahre) noch nicht gab. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

12 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Perioden der Schwankungen der Erdumlaufbahn um die Sonne wegen der Rückkopplung durch die anderen Planeten, insbesondere aber von Jupiter: Exzentrizität der Ellipse:100 bis 140 ka der Nutation der Erdachse: 27 ka Der Sonnenfleckenaktivität: lange Periode: ca. 200a Hauptperiode: ca. 11 a Rotationszeit im Golfstrom: ca a Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

13 Zukünftiger Anstieg des CO2-Gehaltes bei konstanter Emission von 1,5 ppm pro Jahr
350 ppm Grenze Mit ca. 800ppm ist Schluss – denn dann sind alle fossilen Energieträger verbraucht: Alles verfeuert! Grenze, um 2°C Temperaturanstieg nicht zu übersteigen: 350 ppm; In diesem Bild wurde noch ein Anstieg von 1,5 ppm / Jahr gerechnet; das galt bis 2007; inzwischen ist dr Anstieg auf 2,0 ppm / Jahr angestiegen. In diesem Bild wurde noch mit einem Anstieg von 1,5 ppm/Jahr gerechnet; das galt bis Im Jahr 2008 hat sich der Anstieg auf 2,3 ppm/Jahr erhöht.

14 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Schema des Treibhauseffektes: Kurzwellige Strahlung der Sonne trifft auf die Atmosphäre und die Erdoberfläche. Langwellige Strahlung wird von der Erdoberfläche abgestrahlt und in der Atmosphäre fast vollständig absorbiert. Im thermischen Gleichgewicht wird die absorbierte Energie je zur Hälfte in Richtung Erde und Weltall abgestrahlt. Die Treibhausgase Wasserdampf, Kohlendioxid, Methan und Lachgas sind natürliche Bestandteile der Atmosphäre, daher wird die von ihnen verursachte Temperaturerhöhung als natürlicher Treibhauseffekt bezeichnet. Ohne sie läge die längerfristig und global gemittelte bodennahe Lufttemperatur der Erde bei etwa -18 °C und damit um ungefähr 33 °C unter dem heutigen Mittelwert von etwa +15 °C. Die Erde wäre damit für die meisten Lebewesen unbewohnbar. Die Hauptbestandteile der Erdatmosphäre, Stickstoff, Sauerstoff und Argon mit zusammen über 99,9 % Masseanteil entfalten so gut wie keine Treibhauswirkung. Lediglich die geringen Konzentrationen der Treibhausgase ermöglichen, zusammen mit Wasserdampf, durch ihre wärmende Wirkung Leben auf der Erde. Im Jahr 2005 konnte gemessen werden, dass die Erde 0,85 W/m² mehr Energie aufnimmt, als sie ins All abstrahlt. Dies ist auf den Anstieg der atmosphärischen Treibhausgaskonzentration zurückzuführen.[17][18] Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

15 Wir können zusammenfassen:
Mit dem Anstieg des CO2-Gehaltes der Atmosphäre steigt die mittlere Erdtemperatur. (Bisher: ca. + 0,5 °C / 30 Jahre) Es beginnen die Permafrost -Böden aufzutauen; dadurch wird das Treibhausgas Methan (CH4) freigesetzt werden, das den Temperaturanstieg merklich verstärkt. – Dieser Effekt ist noch nicht wirksam und deshalb in den bisherigen Rechnungen nicht berücksichtigt. Folgen: Das Grönland-Eis und die Festlandsgletscher schmelzen. Der Meeresspiegel wird um mindestens 7 Meter steigen. (Als die Erde mal eisfrei war, lag der Meeresspiegel ungefähr 120 m höher) Große Ströme, die im Sommer durch Schmelzen von Eis versorgt werden, werden in kommenden Sommern weniger bis kein Wasser führen. All diese Effekte treten früher auf als im ersten Klimabericht berechnet. Artenschwund wäre auch noch z berücksichtigen, mit möglicherweise katastrophalen Folgen für die Ernährung Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

16 Soviel zur Diagnose „Klima-Wandel“
Sind dazu Fragen? Dann kommen wir zu den Thesen: Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

17 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 1: Die CO2-Emission ist rigoros zu begrenzen. Das Ziel heißt: Reduktion der Emission innerhalb der nächsten 40 Jahre um etwa 90%. Welche Lösungen für die Begrenzung der globalen Erwärmung werden heute vom Mainstream in der Politik und den Medien diskutiert? Der CO2-Gehalt der Atmosphäre ist in den letzten 80 Jahren um 50% gestiegen, dadurch wurde eine globale Erwärmungsperiode eingeleitet. Will man den globalen Temperaturanstieg auf 2°C begrenzen, so müsste Deutschland seine CO2-Emission in den nächsten 10 Jahren um ca. 40%, und bis 2050 um mindestens 90% reduzieren Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

18 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 2: In der Öffentlichkeit ist der Eindruck entstanden, dass der Ausbau der Stromerzeugung aus regenerativen Quellen die CO2-Emission ganz wesentlich reduzieren wird. Der Einsatz von erneuerbaren Energienquellen ist zwar notwendig, er wird jedoch nicht annähernd ausreichen, das geforderte Reduktionsziel zu erreichen. Erneuerbare Energien müssen rasch die traditionellen Energieträger ersetzen, weil die Förderung von Erdöl und Erdgas den Höhepunkt überschritten hat (“Peak-Oil”)[1] Gründe der nicht gesicherten Entsorgung dies gebieten (Uran). und vor allem die Verwendung fossiler Energieträger wegen des Klimawandels und die Verwendung von Uran wegen fehlender Sicherheit, fehlender Entsorgung sowie fehlender Klimaneutralität nicht mehr zu verantworten sind ist. Von Politikern, Unternehmen und Medien wird der Eindruck erweckt, dass unsere Wirtschaft durch den Ausbau der Stromerzeugung aus regenerierbaren Quellen von Öl und Kohle unabhängig wird. Zurzeit sind etwa 35 % des deutschen Primär-Energieverbrauchs der Energiewirtschaft zuzuordnen. Selbst wenn man also den gesamten Strom aus erneuerbaren Quellen herstellen würde, wäre dieses nicht annähernd hinreichend zur Aufrechterhaltung des heutigen Verbrauchs an fossilen Energieträgern. Insbesondere verbrauchen der gesamte Transport und energieintensive Wirtschaftsbereiche (z.B. Chemie, Zementindustrie und Metallindustrie) einen wesentlichen Teil der fossilen Energieträger. Günstiger sieht es für die CO2-Emission aus. Der Anteil der Stromerzeugung an der Gesamt-CO2-Emission beträgt in Deutschland ca. 40%; diese CO2-Emission würde durch den Einsatz regenerativer Energieträger wesentlich reduziert. Es ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Erzeugung von elektrischer Energie aus regenerativen Quellen durchaus nicht CO2-neutral ist; Die notwendigen technischen Anlagen wie Windräder, Photo-Zellen, Spiegel,. Windräder, die Generatoren, Transformatoren, und die Hochspannungsleitungen in den neu zu errichtenden Europa-weiten Stromnetzen können nur mit konventioneller Technik und entsprechend hoher CO2-Emission gebaut und montiert werden. Dadurch wird die CO2-Emission im Vergleich zur konventionellen Strom-Erzeugung nicht gänzlich vermieden, sondern nur um etwa den Faktor 5 bis 10 reduziert. Eine Technik, die auch diese CO2-Emissionen vermeidet, ist nicht in Sicht. Auch die Erzeugung von Bio-Sprit steht in Konkurrenz zur viel wichtigeren Nahrungsmittel-Produktion und ist somit nicht in großem Maße zu verantworten. Folgerung: Selbst wenn es möglich wäre,, unsere Stromerzeugung bis 2050 zu 100% auf regenerative Quellen umzustellen. – was allerdings eine erhebliche Reduktion des Stromverbrauchs insgesamt voraussetzen würde - wäre diese Erzeugung aber zum einen nicht CO2-neutral, zum anderen deckt die Strommenge nur einen Bruchteil unseres Gesamt—Verbrauchs von fossilen Energieträgern. Nahezu alle von der Erdölindustrie unabhängigen Schätzungen zeigen, dass das Maximum der Erdölförderung praktisch erreicht ist. Die Erdgasförderung wird stark ausgebaut und wird in den nächsten Jahren ihr Maximum erreichen. Für die Reichweite der Kohlevorräte gibt es sehr unterschiedliche Schätzungen; in den letzten Jahren sind jedoch frühere Mengenschätzungen deutlich nach unten korrigiert worden. In jedem Fall würde bei Ausbeutung dieser Vorräte die CO2-Emission pro Jahr deutlich zunehmen. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

19 Großtechnische Stromerzeugung
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

20 Großtechnische Stromerzeugung in der Sahara (Projekt „desertec“)
Zu erstellen sind die Kollektoren, die Wärmetauscher, die Stromgeneratoren, der Umrichter für den Hochspannungs-Gleichstrom, das Hochspannungs-Gleichstrom Netz über km Bis zum Jahr 2050 soll dann in Deutschland die Stromlieferung aus der Sahara ca. 15% des derzeitigen Verbrauchs abdecken. Bis dahin müssen wir aber unsere CO2-Emission schon um 80% reduziert haben! Also: zu wenig, zu spät! Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

21 Großtechnische solar-thermische oder fotovoltaische Strom-Erzeugung
End-Energie-verbrauch Gesamt 10.600 PJ davon erneuerbar 6,4 % Elektrische Energie 2.200 21,0 davon zurzeit erneuerbar 260 11,7 Primärenergieverbrauch ist der Verbrauch von Primärenergie, den ein Vorgang erfordert. Der Primärenergieverbrauch ergibt sich aus dem Endenergieverbrauch und den Verlusten, die bei der Erzeugung der Endenergie aus der Primärenergie auftreten. Volkswirtschaftlich gesehen ist der Primärenergieverbrauch (PEV) die gesamte einer Volkswirtschaft zugeführte Menge an Primärenergie. Sie wird in der Regel für einen Zeitraum von einem Jahr ermittelt. Mit ihr werden Energiedienstleistungen erbracht. Hierzu gehören Produzieren, Heizen, Bewegen, Elektronische Datenverarbeitung, Telekommunikation oder Beleuchten. Diese Energie wird meistens kurz nach ihrer Gewinnung wieder verbraucht. Ein Teil wird in Kohlenhalden, Erdgaskavernen, Öltanklagern oder Ölkavernen gespeichert. Bei der Produktion eines PKW beträgt die CO2-Emission etwa ein Drittel von der Emission, die während der Lebensdauer des Wagens durch die Treibstoff-Verbrennung emittiert wird Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

22 Treibhausgasemissionen in Deutschland
in Millionen Tonnen C02-Äquivalente 1990 2004 2004_ % Industrie 153 99 11 Nichtenergetische Prozesse in der Industrie (u.a. Zementproduktion) 85 81 9 Energiewirtschaft 417 364 41 Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 64 47 5 Straßenverkehr 150 160 18 Übriger Verkehr incl. Inlandsflüge 12 1 Private Haushalte 129 116 13 Militär, andere Quellen, übrige Feuerungsanlagen, Rundungsfehler 23 8 CO2 insgesamt 1033 886 100 Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

23 Aufgabe: Wie reduzieren wir die CO2-Emission?
Folgende Lösungen werden zur Zeit politisch angestrebt: Großtechnische solar-thermische oder fotovoltaische Strom-Erzeugung (Sahara-Projekt von desertec) Carbon Capture and Storage (CCS): Das bei der Verbrennung erzeugte CO2 wird abgetrennt, verflüssigt und in interirdische Hohlräume gepresst. Teillösung für die Mobilität: Das Elektro-Auto / Bio-Diesel „Green New Deal“ d.h.: Wachstum des Brutto-Inlandsproduktes ohne Ressourcen-Verbrauch. Frage: Können wir mit diesen Maßnahmen die CO2-Emission wie angestrebt senken? Oder: Müssen wir trotz dieser Maßnahmen unseren Lebensstil grundlegend ändern? Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

24 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 3: Technische Lösungen zur Reduzierung der CO2-Emission wie Carbon Capture and Storage (CCS) oder das Elektro-Auto können zwar die CO2-Emission verringern. Diese Effekte werden aber nicht wesentlich zur CO2-Senkung beitragen Auch durch eine sog. „Effizienzrevolution“ ist die geforderte CO2-Reduktion nicht erreichbar Es gibt unterschiedliche Wege, die Emission von CO2 in die Atmosphäre zu reduzieren: Das bei der Verbrennung von fossilen Energie-Quellen entstehende CO2 wird aus den Abgasen herausgefiltert und dann unterirdisch gespeichert (Carbon Capture and Storage-Verfahren). Das aus den Abgasen herausgefilterte CO2 wird unter einem Druck von etwa 80 bar verflüssigt und in unter diesem Druck in unterirdische Kavernen gedrückt. Das verflüssigte CO2 muss unter diesem Druck für alle (!) Zeiten in diesen Kavernen bleiben. Wegen des hohen Risikos werden die Energieversorgungsunternehmen die Sicherheit dieser Lager nur für höchstens 30 Jahre garantieren. Folgerung: Diese CO2-Lager sind tickende Zeitbomben. Diese Zeitbombe könnte man vermeiden, wenn man das CO2 in eine feste Verbindung z.B. Magnesiumkarbonat (Magnetit) überführt und diese dann unterirdisch speichert. Eine kurze Abschätzung zeigt, dass für die weltweit anfallenden Mengen bei weitem kein ausreichendes unterirdisches Lagervolumen zur Verfügung steht. Ersatz von Benzin- oder Diesel-getriebenen Motoren durch Elektromotoren, die dann wieder mit regenerativ erzeugtem Strom betrieben werden. Selbst „nur“ den Autoverkehr komplett mit Strom zu betreiben, erscheint uns, wenn überhaupt, dann nur sehr langfristig erreichbar: Sogar die Bundesregierung peilt bis 2020 nur 1 Mio Elektroautos an – insgesamt. haben wir jedoch ca. 45 Mio. Autos alleine in Deutschland. Wenn man den gesamten Energieverbrauch im Verkehr (derzeitiger Verbrauch: 2,8 EJ) auf Elektro-Antrieb umstellten, müssten wir unsere derzeitige Stromerzeugung (2,2 EJ) mehr als verdoppeln. Dabei gibt es für den LKW-Verkehr noch keine technische Lösung für die Batterien, welche die notwendigen Energiemengen wirtschaftlich speichern könnten. Die fossilen Energie-Träger werden effizienter genutzt. In der Vergangenheit wurden Effizienzsteigerungen nahezu immer durch steigende Nutzungen zumindest teilweise kompensiert: Wurden Autos billiger oder sank der Benzinverbrauch pro 100 km, dann erhöhte sich die Zahl der Automobile und/ oder die Kilometerleistung pro Jahr stieg. Das ist dadurch verständlich, dass das durch die Effizienzsteigerung eingesparte Geld im Konsumkreislauf blieb und anderweitig konsumiert werden konnte. Diese so genannten „rebound“ – „bzw. „backfire“- Effekte[1] lassen sich nur vermeiden, wenn die durch die Effizienzsteigerung eingesparten Kosten dem Konsumkreislauf entzogen würden. Aber sind die Effizienzsteigerungen, die notwendig sind, überhaupt realisierbar? Um den Klimawandel zu stoppen, ist eine Reduktion der CO2-Emission bis 2050 um mindestens 90% notwendig Um dieses zu erreichen, bräuchten wir bis 2050 eine Steigerung der Energieproduktivität um den Faktor 10 gegenüber 1990 – wohlgemerkt: bei unterstelltem Null-Wachstum des BIPs!. Ist das realistisch? Machen Sie sich selbst ein Bild: Faktisch konstatiert das Statistische Bundesamt in den 18 Jahren von 1990 bis 2008 eine Steigerung der Energieproduktivität (BIP pro Einheit Primärenergieverbrauch) von gerade mal 40%, also Faktor 1,4 – wobei der gesamte Effekt der Modernisierung der Ex-DDR-Ökonomie dort bereits mit eingerechnet ist. Neuere Studien halten weltweite Effizienzsteigerungen von 1990 bis 2100 um einen Faktor 3 für möglich – kaum mehr! Folgerung: Es werden verschiedene technische Lösungen vorgeschlagen, den Anteil von regenerativen Energiequellen am Primärenergieverbrauch zu erhöhen. Selbst bei optimistischen Annahmen lässt sich das geforderte Reduktionsziel allein durch technische Lösungen nicht erreichen. Der Befund ist also eindeutig: Wir müssen uns selbst bei Ausschöpfung all unserer Effizienzpotenziale vom derzeitigen Wachstumspfad schnell und radikal verabschieden Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

25 Carbon Capture and Storage (CCS):
Welches Volumen von CO2 fällt bei der Verbrennung fossiler Energieträger an? Aus 1 kg Kohle entstehen 1,4 m3 gasförmiges CO2 Zur Verflüssigung benötigt man bei 20°C einen Druck von ca. 60 bar. Die Lager müssen für alle Zeiten dicht versiegelt sein.  Pa = 0,1 MPa = 1 bar = 1000 mbar Gesetzt den Fall, man ist bereit, die hohen Kosten in Kauf zu nehmen, so bleibt dennoch die Frage: Wohin mit dem CO2? Die anfallenden Mengen sind gewaltig. Ein Steinkohlekraftwerk der Mittellast mit 700 MW verbraucht im Jahr rund eine Mio. Tonnen Kohle, es entstehen rund drei Mio. Tonnen CO2 mit einem Volumen von 1500 Mio. Kubikmeter. Das ist das 7,5-fache des Fassungsvermögens des Ederstausees. CO2 lässt sich durch Druck auf 55 bar bei 20 Grad Celsius verflüssigen. In der durch Druck verflüssigten Form nimmt diese CO2-Menge ein Volumen von vier Mio. Kubikmeter ein, auch das ist noch ein wahrhaft gigantisches Volumen. Daher benötigt das so genannte „CO2-freie Kohlekraftwerk“ ein ständig zur Verfügung stehendes Endlager. Eine Zwischenlagerung des CO2 ist nicht möglich, denn die dazu erforderlichen Druckbehälter müssten ebenfalls gigantische Ausmaße haben. 1.500 / 4 = 375;  Dichte = Das spezifische Gewicht der Kohle liegt zwischen 1,3 und 1,9 g/cm3 m³ gas (15°C, 1 bar) Liter liquid kg 1 1, ,848 0, ,178 0,541 0, Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

26 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Folgerung Es gibt nicht die Lagerkapazität, um alles emittierte CO2 für immer sicher zu lagern. Die Lager, die unter einem Druck von mindestens 74 bar stehen müssen, sind Zeitbomben Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

27 Steigerung der Effizienz : „Die Effizienz-Revolution“
In der Vergangenheit wurden Effizienzsteigerungen nahezu immer durch steigende Nutzungen zumindest teilweise kompensiert (z.B. sparsamere Motoren) Diese so genannten „rebound“ – „bzw. „backfire“- Effekte lassen sich nur vermeiden, wenn die durch die Effizienzsteigerung eingesparten Kosten dem Konsumkreislauf entzogen würden. Von 1990 bis 2008 wurde die Energieproduktivität (BIP pro Einheit Primärenergieverbrauch) um gerade mal 40%, also Faktor 1,4 gesteigert. Die fossilen Energie-Träger werden effizienter genutzt. In der Vergangenheit wurden Effizienzsteigerungen nahezu immer durch steigende Nutzungen zumindest teilweise kompensiert: Wurden Autos billiger oder sank der Benzinverbrauch pro 100 km, dann erhöhte sich die Zahl der Automobile und/ oder die Kilometerleistung pro Jahr stieg. Das ist dadurch verständlich, dass das durch die Effizienzsteigerung eingesparte Geld im Konsumkreislauf blieb und anderweitig konsumiert werden konnte. Diese so genannten „rebound“ – „bzw. „backfire“- Effekte[1] lassen sich nur vermeiden, wenn die durch die Effizienzsteigerung eingesparten Kosten dem Konsumkreislauf entzogen würden. Aber sind die Effizienzsteigerungen, die notwendig sind, überhaupt realisierbar? Um den Klimawandel zu stoppen, ist eine Reduktion der CO2-Emission bis 2050 um mindestens 90% notwendig Um dieses zu erreichen, bräuchten wir bis 2050 eine Steigerung der Energieproduktivität um den Faktor 10 gegenüber 1990 – wohlgemerkt: bei unterstelltem Null-Wachstum des BIPs!. Ist das realistisch? Machen Sie sich selbst ein Bild: Faktisch konstatiert das Statistische Bundesamt in den 18 Jahren von 1990 bis 2008 eine Steigerung der Energieproduktivität (BIP pro Einheit Primärenergieverbrauch) von gerade mal 40%, also Faktor 1,4 – wobei der gesamte Effekt der Modernisierung der Ex-DDR-Ökonomie dort bereits mit eingerechnet ist. Neuere Studien halten weltweite Effizienzsteigerungen von 1990 bis 2100 um einen Faktor 3 für möglich – kaum mehr! [1] Marcel Hänggi: Wir Schwätzer im Treibhaus (Zürich 2008) Ein schönes Beispiel für einen „backfire“ Effekt ist das papierlose Büro, das durch die Einführung der Computer ermöglicht werden sollte. Tatsächlich hat sich der Papierverbrauch vervielfacht. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

28 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Mobilität Zurzeit gibt es Deutschland ca. 41 Mio. PKW Wollte man diese Flotte auf Elektro-Mobile umstellen, dann brauchte man zur Energie-Versorgung nahezu die gesamte elektrische Energie, die jetzt erzeugt wird. Merke: 1/3 der CO2-Emission für Automobile entsteht bei deren Produktion. Konsequenz: Wir müssen unser Mobilitätsverhalten grundlegend ändern. Die drei Mythen der Verkehrspolitik Dass die in den vergangenen 150 Jahren erfolgte technische Entwicklung der Verkehrsmittel und Verkehrsanlagen ohne tieferes Verständnis für die Systemwirkungen erfolgte, wird nicht bedacht. Weder von den Bürgern, noch von den einschlägigen Wissenschaften, die alle Hände voll damit zu tun haben, die immer schneller auftauchenden Probleme zu lösen – wie sie glauben. Da bleibt keine Zeit zu überdenken, ob nicht die Ursachen in den eigenen Handlungen liegen. Denn das wird ja weder gelehrt, noch entspricht die Selbstkritik dem beruflichen Leitbild der in diesen Fächern hauptsächlich Tätigen, wenn sie auf Richtlinien oder Formeln trainiert werden, deren Voraussetzungen und Einschränkungen sie nicht kennen. So entstanden die drei tragenden Dogmen der heute vorherrschenden Verkehrspolitik: Mobilitätswachstum Zeiteinsparung durch höhere Geschwindigkeiten Freiheit der Verkehrsmittelwahl Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

29 Aufgabe: Wie reduzieren wir die CO2-Emission?
Folgende Lösungen werden zur Zeit politisch angestrebt: Carbon Capture and Storage (CCS): Das bei der Verbrennung erzeugte CO2 wird verflüssigt und in interirdische Hohlräume gepresst ist keine Lösung Großtechnische solar-thermische oder fotovoltaische Strom-Erzeugung (Sahara-Projekt von desertec) ist keine Lösung Teillösung für die Mobilität: Das Elektro-Auto / Bio-Diesel ist keine Lösung „Green New Deal“ d.h.: Wachstum des Brutto-Inlandsproduktes ohne Ressourcen-Verbrauch. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

30 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 4: Das von den GRÜNEN, aber auch einigen sozialen Bewegungen propagierte „qualitative Wachstum“, also ein Wachstum des Brutto-Inlandsproduktes (BIP) ohne Energie- und Rohstoff-Verbrauch (New Green Deal), ist ebenso eine Schimäre wie die „saubere Dienstleistungsgesellschaft“. Das BIP und sein Wachstum bildet eine monetäre Größe ab, der Verbrauch von Naturressourcen hingegen wird in Mengen- oder Gewichts-Einheiten erfasst. Daraus wird oft abgeleitet, dass beides nichts miteinander zu tun habe und es eine „Entkoppelung“ von BIP-Wachstum und Ressourcenverbrauch gebe oder geben könnte (oft umschrieben mit „qualitativem Wachstum“, bei dem allerdings stets vorausgesetzt wird, dass am Ende gesamthaft eben auch „Wachstum“ herauskommen müsse). Bislang hat ein wachsendes BIP immer auch einen Anstieg des Ressourcenverbrauchs bedeutet, denn eine höhere Ressourceneffizienz wurde stets durch Mengeneffekte mindestens teilweise kompensiert. (s. oben) Absolut sinkender Ressourcenverbrauch wurde nur in historischen Ausnahmesituationen erzielt, die sich eben genau dadurch auszeichneten, dass hier das BIP drastisch zurückging (u.a. Zusammenbruch Realsozialismus). Der Zusammenhang zwischen BIP-Wachstum und wachsendem Ressourcenverbrauch wird auch nicht durch den scheinbaren Wandel zu einer „Dienstleistungsgesellschaft“ in Frage gestellt. Zum einen sind bei viele Dienstleistungen selbst energieintensiv, wie z.B. Urlaubsflüge oder das Verlagern dies Rohstoff- und Energie-Verbrauch ins Ausland (Hotel-Bauten und Ferien-Anlagen). Die Verlagerung von Ressourcen-Verbrauch wird besonders signifikant bei Produktionsverlagerungen ins Ausland: China ist inzwischen die Werkbank der Welt; deshalb sind alle Ressourcen, welche in China für die exportierten Produkte aufgewendet werden, dem Verbrauch der importierenden Länder zuzurechen. Lässt man die Verschiebungen des Ressourcen-Verbrauchs durch Im- und Exporte außer Betracht, so ist grundsätzlich Folgendes festzuhalten: Jeder Teil einer Volkswirtschaft ist auf die so genannte Primärproduktion angewiesen. Jede Person, die ihr Einkommen aus der Verrichtung von Dienstleistungen bezieht (Haarschnitt, Schuldnerberatung, Altenpflege, Wirtschaftsprüfung, Vermögensberatung, Gesundheitsvorsorge usw.), verwendet dieses Einkommen zumindest teilweise wieder für Konsum im weitesten Sinn: Ernährung, Gebrauchsgüter, Wohnung, Reisen. Wenn also jemand auf den Kauf eines Konsum-Produktes, z.B. Auto, Flugreise, oder iPod verzichtet und stattdessen eine Dienstleistung bucht z.B. Musikunterricht, Haushaltshilfe, Handwerker dann konsumiert nur eine andere Person. Solange das Geld im Konsumentenbereich bleibt, wird der Ressourcen-Konsum nur verlagert. Für den Ressourcenverbrauch ist nicht die Aufteilung des BIP auf verschiedene Branchen ausschlaggebend, sondern die Höhe der individuellen Einkommen und das individuelle Verhalten bzw. der individuelle Lebensstil Es ist daher illusorisch, allein durch das Anwachsen des Dienstleistungssektors Wirtschaftswachstum erreichen zu wollen und gleichzeitig den Ressourcenverbrauch zu senken. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

31 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
„Green New Deal“: Gibt es ein „qualitatives“ Wachstum des Brutto-Inlandproduktes ohne Ressourcen-Verbrauch und CO2-Emission? Das heißt: Kann ich den Dienstleistungssektor einer Volkswirtschaft erhöhen, ohne dass Energie- oder Rohstoffverbrauch steigen? Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

32 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Wir wollen an einem Beispielen diskutieren, wie Geld zunächst ohne Verbrauch von Ressourcen ausgegeben werden kann: Familien finanzieren Musik-Instrumente und –Lehrerin für ihre Kinder. Klingt vernünftig Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

33 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

34 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Folgerung: Solange das Geld im Konsum-Kreislauf bleibt, wird der Konsum nur verlagert, der Ressourcenverbrauch ändert sich dadurch nicht. Es mag einzelne Fälle geben, in denen der Konsum von Gebrauchsartikeln wegfällt. Dann gibt es aber weniger Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe und das BIP nimmt ab. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

35 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Daraus folgt: Entweder es fallen Arbeitsplätze ersatzlos weg; dann werden auch weniger Ressourcen verbraucht. Oder: Man schafft neue Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich; dann wird mit den dort gezahlten Gehältern der Konsum und damit der Ressourcen-Verbrauch angekurbelt. Also: Es gibt in der Regel kein Wachstum des BIP ohne Ressourcen-Verbrauch Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

36 Gibt es zu diesem Teil Fragen?
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

37 Thesen zur Wirtschafts- und Sozial-Politik
Ein Blick auf die Müllhalden der Welt zeigt, dass wir derzeit ein reine Verschwendungs-Wirtschaft, zelebrieren, die zwingend zum globalen Kollaps führen muss. Durch die drohenden Ressourcen-Engpässe werden wir wahrscheinlich schon in den nächsten Dekaden gezwungen werden, mit deutlich weniger Energie- und Rohstoff-Verbrauch auszukommen als bisher. Das bedeutet ein deutliches Schrumpfen der Real-Ökonomie und damit des materiell definierten Lebensstandards gegenüber dem heutigen Niveau, - zumindest in der „Ersten Welt“. Eine schrumpfende Ökonomie wird keine Spielräume mehr haben, wie in der Vergangenheit soziale Benachteiligung über ein höheres Wirtschaftswachstum auszugleichen und soziale Konflikte zu entschärfen Im Gegenteil, jede Verringerung des Konsums verstärkt die Bedeutung der Verteilungsfrage: Wer darf wie viel nehmen und warum? Daraus ergibt sich, dass wirksame Begrenzung nur mit einer als gerecht empfundenen Verteilung gelingt. Falls diese gerechte Verteilung nicht gelingt, dann werden sich die sozialen Kämpfe in einer kaum vorstellbaren Weise zuspitzen. In unserem Wirtschaftssystem haben sich inzwischen wenige, transnationale Unternehmen die Energie- und Rohstoff-Ressourcen gesichert; die Verteilung wird über den Markt bestimmt. Es stellt sich nun die Frage: Kann ein allein vom Markt geprägtes Wirtschaftssystem eine gerecht empfundene Verteilung sichern? Wir stehen wahrscheinlich vor folgenden Alternativen: Eine gegen die Bevölkerungsmehrheit durchgesetzte post-kapitalistische Raubtier-Ökonomie in einer „re-feudalisierten“ Gesellschaft („Barbarei“) oder ein halbwegs geordnetes Schrumpfen durch volkswirtschaftliche Pläne bei starker Zurücknahme des Rechts Einzelner, sich natürliche und gesellschaftliche[1] Ressourcen privat unbegrenzt anzueignen. [2] [1] Unter gesellschaftlicher Ressource verstehen wir z.B. (Bitte Vorschläge machen!!) [2] Bei allen heutigen Überlegungen werden wie selbstverständliche die Bedürfnisse späterer Generationen völlig ausgeklammert! Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

38 Was läuft zurzeit gesellschaftspolitisch ab?
Die Gesellschaftsstruktur ändert sich: Wir sind in einem Prozess der „Refeudalisierung“ Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

39 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Refeudalisierung : Einkommen und Vermögen konzentrieren sich mehr und mehr in den Händen einer kleinen Oberschicht. Während sich bis in die neunziger Jahre die politische Eliten aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten rekrutierten, ist die Herkunft der politischen Elite heute weitgehend ähnlich wie die der Wirtschafts-Elite. Die Steuergesetzgebung bevorzugt mehr und mehr große Vermögen (Absenkung des Spitzensteuersatzes; Reduzierung der Erbschaftssteuer; Ersatz der Kapitalertragsteuer durch eine 25%ige Abgeltungssteuer; Abschaffung der Vermögenssteuer, …) Privatisierung öffentlicher Unternehmen der Daseinsfürsorge Dazu gehören auch Steuerfreiheit von Veräußerungs-Gewinnen, PPP, Private Equity Fonds… Diese Entwicklung ist nicht Thema dieses Vortrages. Wir müssen aber bei der Diskussionen über Problem-Lösungen diese gesellschaftliche Entwicklung berücksichtigen und stets fragen: In welcher Form könnte der Lösungsvorschlage die Refeudalisierung fördern? Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

40 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 5: Das Gesundschrumpfen der Wirtschaft und die deutliche Verringerung des Konsums sind mindestens in den reichen Ländern unvermeidlich. Eine Ökonomie, die zu deutlichem „Gesundschrumpfen“ gezwungen sein wird, um letztendlich einen nachhaltigen Gleichgewichtszustand zu erreichen, stellt Wirtschaftssystem und Politik vor nie gekannte Herausforderungen. Dieser Wandel der Ökonomie wird politisch nur dann durchsetzbar sein, wenn Reichtum umverteilt und soziale Gerechtigkeit hergestellt wird. Ein Blick auf die Müllhalden der Welt zeigt, dass wir derzeit ein reine Verschwendungs-Wirtschaft, zelebrieren, die zwingend zum globalen Kollaps führen muss. Durch die drohenden Ressourcen-Engpässe werden wir wahrscheinlich schon in den nächsten Dekaden gezwungen werden, mit deutlich weniger Energie- und Rohstoff-Verbrauch auszukommen als bisher. Das bedeutet ein deutliches Schrumpfen der Real-Ökonomie und damit des materiell definierten Lebensstandards gegenüber dem heutigen Niveau, - zumindest in der „Ersten Welt“. Eine schrumpfende Ökonomie wird keine Spielräume mehr haben, wie in der Vergangenheit soziale Benachteiligung über ein höheres Wirtschaftswachstum auszugleichen und soziale Konflikte zu entschärfen Im Gegenteil, jede Verringerung des Konsums verstärkt die Bedeutung der Verteilungsfrage: Wer darf wie viel nehmen und warum? Daraus ergibt sich, dass wirksame Begrenzung nur mit einer als gerecht empfundenen Verteilung gelingt. Falls diese gerechte Verteilung nicht gelingt, dann werden sich die sozialen Kämpfe in einer kaum vorstellbaren Weise zuspitzen. In unserem Wirtschaftssystem haben sich inzwischen wenige, transnationale Unternehmen die Energie- und Rohstoff-Ressourcen gesichert; die Verteilung wird über den Markt bestimmt. Es stellt sich nun die Frage: Kann ein allein vom Markt geprägtes Wirtschaftssystem eine gerecht empfundene Verteilung sichern? Wir stehen wahrscheinlich vor folgenden Alternativen: Eine gegen die Bevölkerungsmehrheit durchgesetzte post-kapitalistische Raubtier-Ökonomie in einer „re-feudalisierten“ Gesellschaft („Barbarei“) oder ein halbwegs geordnetes Schrumpfen durch volkswirtschaftliche Pläne bei starker Zurücknahme des Rechts Einzelner, sich natürliche und gesellschaftliche[1] Ressourcen privat unbegrenzt anzueignen. [2] [1] Unter gesellschaftlicher Ressource verstehen wir z.B. (Bitte Vorschläge machen!!) [2] Bei allen heutigen Überlegungen werden wie selbstverständliche die Bedürfnisse späterer Generationen völlig ausgeklammert! Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

41 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 6: Wir müssen die „Quadratur des Kreises“ bewältigen: Wir brauchen eine Strategie der Nachhaltigkeit mit einem Weniger an Produktion und Konsum, aber mit einem Mehr an Lebenszufriedenheit und Lebensqualität als heute. Bisherige Ansatzpunkte greifen zu kurz, wenn sie nur auf eine gerechtere Verteilung des bestehenden Reichtums zielen, denn dieser Reichtum selbst ist schon nicht nachhaltig erzielbar. Die Begrenzung der Ressourcen sowie die dramatische Biosphärenkrise werden in den nächsten 10 Jahren eine herausragende Bedeutung in der politischen Debatte bekommen. Unsere politischen Konzepte sind allesamt darauf zu prüfen, ob sie mit der von uns postulierten schrumpfenden Wirtschaft vereinbar sind oder ob sie nicht doch direkt oder indirekt den alten Wachstumswahn voraussetzen. Dieses gilt für einen "Green New Deal" ebenso wie etwa für die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen. Aussagen derart, “Es ist doch genug da, man muss nur Investitionen sinnvoller lenken” oder “den Reichtum gerechter verteilen” sind nicht hinreichend. Es braucht systematische Veränderungen für nachhaltiges Wirtschaften Die Herausforderung für die sozialen Bewegungen besteht darin, plausible Lösungen für eine „nachhaltige, emanzipatorische Gleichgewichtsökonomie“ zu entwickeln und dafür realisierbare Schritte zu nennen und politisch durchzusetzen. Dabei ist unabdingbar, dass für alle die Grundbedürfnisse befriedigt und politische Teilhabe gesichert werden. Dies braucht u.a. gesicherte öffentliche Dienstleistungen und entsprechende Einkommenssicherung. Um ein solches Szenario politisch durchzusetzen, ist eine positive Vision ist nötig, („Mehr Glück und Zeitwohlstand bei weniger materiellem Besitz“). Verzichtsappelle alleine bringen nichts, werden jedoch auch nicht zu vermeiden sein. Die positive Vision muss ein Mehr an Freiheit und Partizipation und ein Weniger an Angst um den Arbeitsplatz sowie eine materielle Grundsicherung umfassen. Wir müssen fragen, was Menschen unabhängig von materiellem Wohlstand glücklich macht und was daraus politisch abzuleiten ist. Nur mit den richtigen Antworten kann eine solche Vision die Herzen und Köpfe der Menschen gewinnen. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

42 Derzeitige Zielgröße der Wirtschaft: das Brutto Inlands-Produkt (BIP)
Das Bruttoinlandsprodukt gibt den Gesamtwert aller Waren und Dienstleistungen an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen. Der Wert der Güter wird in aktuellen Marktpreisen errechnet. Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Die Veränderungsrate des realen BIP dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum der Volkswirtschaften. Das BIP gilt damit als die wichtigste Größe der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

43 Das BIP ist nicht aussagekräftig, wir brauchen andere Indikatoren (1)
Beispiele für Wachstum des BIPs: Zunahme von Verkehrsunfällen Erhöhung der Kriminalitätsrate und dadurch bedingt höhere Ausgaben für Polizei, Strafverfolgung und Gefängnisse Steigende Gesundheitskosten z.B. wegen Zunahme von Drogenmissbrauch, Fettleibigkeit, mangelnder Prävention. Erhöhung der Rüstungsausgaben – am effektivsten: Krieg führen. Außerdem: Das BIP sagt nichts über die Einkommensverteilung! Das BIP ist als Maßstab für Wirtschaftsleistung, Wohlstand und Glück nicht geeignet. Eine für denKapitalismus typische, hauptsächlich auf die Steigerung des BIPs ausgerichtete Wirtschaftspolitik führt nicht nur ökologisch in die sichere Zerstörung, sondern vermag weder das Ziel der Bedürfnisbefriedigung noch gar der Verwirklichung von Glück zu erreichen. Neue Indikatoren können wirtschaftlichen Erfolg eher sinnvoll „messen“: Z.B. BIP-Weiterentwicklungen (wie ISEW, GPI, NWI) zusammen mit Indikatoren wie dem „Ökologischen Fußabdruck“. Glücksmessungen haben separat zu erfolgen. Generell können sich aussagekräftige Indikatoren erst aus dem (politisch neu zu definierenden) Zweck von „Wirtschaft“ ergeben. Dabei wären die Indikatoren für Nachhaltigkeit kein nettes Beiwerk, wie heute, sondern die zentralen Leitplanken für konsequentes Gesundschrumpfen, an denen sich Wirtschaftspolitik auszurichten hätte. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

44 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 7: Wachstum des Brutto-Inlandproduktes (BIP) bedeutet größeren Ressourcenverbrauch. Nicht nur deshalb ist das BIP als Zielgröße des Wirtschaftens ungeeignet. Wir brauchen andere Indikatoren, um die Wirtschaft zu steuern. Die neuen Zielgrößen müssen dazu führen, dass weniger Energie und Rohstoffe verbraucht und die Bürger zufriedener mit ihren Lebensbedingungen werden. („Glückliches Schrumpfen“) Das Ziel des Wirtschaftens ist das Wohlbefinden der Menschen. Diese eigentlich triviale Aussage ist unter einer immer übermächtiger gewordenen betriebswirtschaftlichen, renditeorientierten Sicht auf Aufwand und Ertrag in den letzten Jahrzehnten immer stärker verschüttet worden. Langfristdenken ist abhanden gekommen. Als wichtigste Zielgröße des Wirtschaftens wird seit einigen Dekaden das Brutto-Inlandsprodukt benutzt; es dient als Maßstab für die Größe der Wirtschaftsleistung und den Wohlstand einer Volkswirtschaft. Jedoch sagt das BIP nichts über die Verteilung des so gemessenen Wohlstands aus. Wenn aber die Einkommens- und Vermögensunterschiede innerhalb der Bevölkerung sehr groß sind, ist es als Maßstab für den Wohlstand der Bevölkerung gänzlich ungeeignet. Dazu kommen weitere Defizite dieser Messgröße: es misst es keinerlei “Nachhaltigkeit”, d.h. der Ressourcen-Verbrauch bleibt völlig unberücksichtigt. Untersuchungen in den letzten Jahren haben außerdem gezeigt, dass in den hoch industrialisierten westlichen Gesellschaften trotz steigenden BIPs die Zufriedenheit der Menschen mit ihren Lebensumständen abgenommen hat. Es werden also andere Indikatoren für das Wohlbefinden der Menschen und deren Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen benötigt. Weiterhin braucht es Messgrößen für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft und für den Zustand der natürlichen Lebensgrundlagen (“Umwelt”, Naturressourcen), generell für die Nachhaltigkeit. Diese Indikatoren gibt es bereits, wie z.B. der „Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW )“, der „Genuine Progress Indicator (GPI)“ oder der Nationale Wohlfahrts-Index (NWI). Die Nachhaltigkeit eines Verfahrens oder Produktes lässt sich mit dem sog. „ökologischen Fußabdruck“ abschätzen. Ergänzend haben Glücksmessungen separat zu erfolgen. Generell können sich aussagekräftige Indikatoren erst aus dem politisch neu zu definierenden Zweck von „Wirtschaft“ ergeben. Dabei wären die Indikatoren für Nachhaltigkeit kein nettes Beiwerk wie heute, sondern die zentralen Leitplanken für konsequentes Gesundschrumpfen, an denen sich Wirtschaftspolitik auszurichten hätte. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

45 Das BIP ist nicht aussagekräftig, wir brauchen andere Indikatoren
Befund: Es gibt auf dem westlichen Konsumniveau keine Korrelation, d.h. keinen Zusammenhang zwischen dem Brutto-Inlandsprodukt eines Landes und der Lebenszufriedenheit der Bevölkerung. BIP-Weiterentwicklungen: Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW ) Genuine Progress Indicator (GPI) Nationaler Wohlfahrts-Index (NWI) Glücks- bzw. Zufriedenheits-Messungen Ökologischer Fußabdruck Mit dem neuen Index müßte das Lebensgefühl der Bürger eine Zielgröße des Wirtschaftens werden. Das BIP ist als Maßstab für Wirtschaftsleistung, Wohlstand und Glück nicht geeignet. Die für den Kapitalismus typische, hauptsächlich auf die Steigerung des BIPs ausgerichtete Wirtschaftspolitik führt nicht nur ökologisch in die sichere Zerstörung, sondern vermag weder das Ziel der Bedürfnisbefriedigung noch gar der Verwirklichung von Glück zu erreichen. Neue Indikatoren können wirtschaftlichen Erfolg eher sinnvoll „messen“: Z.B. BIP-Weiterentwicklungen (wie ISEW, GPI, NWI) zusammen mit Indikatoren wie dem „Ökologischen Fußabdruck“. Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW) Index für nachhaltigen wirtschaftlichen Wohlstand Anstatt einfach alle getätigten Ausgaben zusammenzufassen, wie bei der Erstellung des BIP, integriert der ISEW zusätzliche Faktoren und Indikatoren des privaten Verbrauchs (preisbereinigt in realen Größen) mit dem Ziel, BIP-Aussagen über den Gesamtwohlstand (meist subtraktiv) zu korrigieren. Hierzu zählen: Einkommensverteilung (je ungleicher die Verteilung, desto geringer die Steigerung des Gesamtwohlstandes) unbezahlte Hausarbeit öffentliche Ausgaben des Gesundheitswesens Bildung Luftverschmutzung und allgemeine Umweltverschmutzung Rückgang von Ressourcen Kosten der Globalen Erwärmung Berechnungen des ISEW zeigen, dass in Ländern mit ungebremstem wirtschaftlichem Wachstum häufig der ISEW stagnierte oder sogar rückläufig wurde [1]. Diese Entwicklung zeigt an, dass das realisierte Wachstum nicht nachhaltig ist und Reichtum zunehmend ungleich verteilt wird. Glücksmessungen haben separat zu erfolgen. Generell können sich aussagekräftige Indikatoren erst aus dem politisch neu zu definierenden Zweck von „Wirtschaft“ ergeben. Dabei wären die Indikatoren für Nachhaltigkeit kein nettes Beiwerk, wie heute, sondern die zentralen Leitplanken für konsequentes Gesundschrumpfen, an denen sich Wirtschaftspolitik auszurichten hätte. Glückliches Schrumpfen! Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

46 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 8: Der Kapitalzins erzwingt Wachstum oder Umverteilung von unten nach oben: In einer schrumpfenden Wirtschaft sinken die Einkommen der in der Realwirtschaft Beschäftigten. während die Vermögen der Kapitalbesitzer weiterhin steigen. Deshalb sind Kapitalgewinne rigoros zu begrenzen, - z.B. durch eine konsequente Besteuerung oder durch Begrenzung des Zinses auf die Inflationsrate. Durch den Kapital-Zins wächst Kapitalvermögen ohne besondere Leistungen des Kapitalbesitzers. Wegen der sich daraus ergebenden sozialen Konsequenzen wurde das Fordern von Zins für verliehenes Geld nicht nur von den monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam ursprünglich verboten, auch griechische Philosophen haben Zinsen als „widernatürlich“ abgelehnt.[1] Für dieses Zinsverbot gibt es folgende Gründe: Der Zins- und Zinseszinsmechanismus führt zu einem ständigen sich beschleunigenden Wachstum der Geldvermögen; so sind in Deutschland seit 1950 die Geldvermögen um das 46fache, das BIP aber nur um das 8fache gewachsen. Im Gleichschritt mit den Geldvermögen müssen zur Rückführung dieser Geldansammlungen die Schulden wachsen Mit diesen Überentwicklungen der Geldvermögen und Schulden nehmen die zinsstrombedingten Umverteilungen Kapital und Arbeit zu (90% der Haushalte sind netto Verlierer und 10% im gleichen Umfang Gewinner!) Folge dieser Umverteilungen sind zunehmende soziale Spannungen, die unter den heutigen Gegebenheiten nur durch Wirtschaftswachstum gemildert werden könnten. Bei schrumpfender Volkswirtschaft muss jedoch der Zins von denjenigen, die kein Kapital besitzen und deren Einkommen schon wegen der schrumpfenden Realwirtschaft sinken, aufgebracht werden. So steigen stetig die Vermögen der Kapitalbesitzer, während die Einkommen der in der Realwirtschaft Beschäftigten drastisch abnehmen. [1] Aristoteles (Politeia, 1. Buch) "So ist der Wucher hassenswert, weil er aus dem Geld selbst den Erwerb zieht und nicht aus dem, wofür das Geld da ist. Denn das Geld ist um des Tausches willen erfunden worden, durch den Zins vermehrt es sich dagegen durch sich selbst. Durch den Zins entsteht Geld aus Geld. Diese Art des Gelderwerbs ist also am meisten gegen die Natur." Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

47 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

48 Folgerung: Unsere Wirtschaftsordnung ist grundlegend zu verändern:
Verabschiedung vom Ziel: Wachstum des Brutto-Inlandsproduktes Einführung neuer Kennzahlen zur Charakterisierung einer Volkswirtschaft Reduzierung der Verbrennung fossiler Energieträger bis zum Ziel: CO2-Emission = 0 Keine weitere Ausbeutung der Rohstoff-Ressourcen und Aufbau einer Recycling- Wirtschaft Wir werden ordnungspolitische Maßnahmen wie Verbote, Vorschriften und Planung benötigen. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

49 Jedoch: Das Klimaproblem darf nicht isoliert gelöst werden!
Der Klimaschutz darf nicht soziale Ungerechtigkeiten verstärken oder neue soziale Härten schaffen. Nur wenn die Menschen nicht befürchten müssen, dass die notwendigen Änderungen auf ihre Kosten gehen, werden diese Änderungen durchzusetzen sein. Eine sichere Lebens- und Familienplanung muss gewährleistet sein BGE, ArbeitFairTeilen Sichere Altersrente Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

50 Auf jeden Fall gilt: Abschied vom bisherigen Wirtschaftssystem
Und wenn wir dazu nicht willens oder dazu nicht in der Lage sind? Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

51 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Prognose These 12: Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die oben geforderten Maßnahmen nicht konsequent ergriffen werden. Dann werden nicht nur die westlich geprägten Gesellschaften kollabieren. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

52 Vielen Dank für Ihre Geduld Und jetzt zur weiteren Diskussion!
Und das war‘s Vielen Dank für Ihre Geduld Und jetzt zur weiteren Diskussion! Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

53 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Es folgen die Thesen 9, 10 und 11, die im Vortrag nicht behandelt wurden, da sonst der Zeitrahmen überschritten worden wäre. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

54 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 9: Vieles spricht dafür, dass der Zwang zum Wachstum unvermeidlich aus der kapitalistischen Organisationsweise unserer Wirtschaft folgt. Dann muss Logik der Kapitalverwertung um ihrer selbst willen durchbrochen werden. Das kann nur schrittweise erfolgen. Die kapitalistische Wirtschaft beruht auf dem Konkurrenzprinzip der verschiedenen Markteilnehmer: Individuen, Unternehmen und Nationalstaaten. Sie stehen unter intensivem Wettbewerbsdruck. Um sich darin zu behaupten, das heißt als Akteur zu überleben, ist jeder Teilnehmende dazu gezwungen, einen erheblichen Teil des Mehrwertes für die Kapitalakkumulation aufzuwenden, um seinen Marktanteil zu sichern und auszuweiten. Unter diesen Konkurrenzbedingungen kann massenhafte Kapitalvernichtung nur dann vermieden werden, wenn die Wirtschaft insgesamt wächst. Ein auf Dauer gestelltes Wachstum ist die Grundvoraussetzung für die Aufrechterhaltung dieses Wirtschaftssystems. Auch der in Form der „sozialen Marktwirtschaft“ politisch regulierte Kapitalismus hebt diese Voraussetzung nicht auf, im Gegenteil, ihr Ziel ist es gerade, die Kapitalverwertungsbedingungen durch Verstetigung des Wirtschaftswachstums zu sichern. Die soziale Marktwirtschaft beruht gerade nach Auskunft ihrer klassischen Vertreter auf einer „laufend erzwungenen Produktivitätserhöhung“. Eine Prämisse der sozialen Marktwirtschaft lautet: „Der Wettbewerb muss primär als eine Form, möglichst ungehindert den technischen und ökonomischen Fortschritt zu realisieren, begriffen werden. Seine Rechtfertigung ist daher die stete Produktionssteigerung. Eine Politik der sozialen Marktwirtschaft verlangt eine bewusste Politik wirtschaftlichen Wachstums.“ Mit seiner Verabsolutierung der Marktbeziehungen und dem Konkurrenzdruck macht der Kapitalismus den Zwang zur Profitsteigerung zum Selbstzweck, zu einer Eigendynamik, die sich über den Köpfen der Beteiligten entfaltet und sich in den allseits bekannten „Sachzwängen“ des Wirtschafsgeschehens entfalten: Produktionskosten möglichst niedrig halten, technische Innovation um jeden Preis, Erzeugung künstlicher Bedürfnisse etc. Um sich von den natürlichen Beschränkungen der Kapitalverwertung (z.B. der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Arbeitskraft, aus der man Mehrwert pressen kann) zu befreien, muss sich das Verhältnis von Kapital und Arbeit ständig zugunsten des Kapitals verschieben. Die Tendenz, menschliche Arbeitskraft zunehmend durch Maschinen zu ersetzen, ist in der Logik des Kapitalismus selbst angelegt. Damit beschleunigt sich aber auch der Verbrauch von Energie und anderen materiellen Ressourcen. Dazu kommt: Mit der Ausweitung der kapitalistischen Produktion muss auch der Konsum der Bevölkerung entsprechend steigen, damit der Mehrwert überhaupt realisiert werden kann. Da die erzeugten Konsumgüter immer anspruchsvoller werden und Ausdruck der neuesten Technologien sind, wird auch der Konsum immer „kapitalintensiver“ und bedingt einen wachsenden Bedarf an Energie und anderen materiellen Rohstoffen. Dem evangelischen Theologen Helmut Gollwitzer ist deshalb vermutlich zuzustimmen, wenn er sagt: „Wird ... heute angesichts objektiv sichtbar werdender ‚Grenzen des Wachstums‘ eine wirtschaftliche Wachstumsbeschränkung gefordert, so muss gesehen werden, dass dies eine das kapitalistische System aufhebende Forderung ist.“ Angesichts der Knappheit der Ressourcen ist die in Artikel 14 des Grundgesetzes verankerte Sozial-pflichtigkeit des Eigentums zu präzisieren Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

55 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 10: Das Thema „Bevölkerungspolitik“ muss neu auf die Agenda kommen und zwar in einer Weise, die mit den Menschenrechten vereinbar ist. Insbesondere muss die Zahl der Menschen mit einem großen ökologischen Fußabdruck abnehmen. Der Rückgang der Bevölkerung in Deutschland ist keine „demographische Katastrophe“ sondern eine positive und fördernswerte Entwicklung. 1) Situation in Deutschland: In dieser These soll es zunächst nicht darum gehen, dass wir andere Länder zur stärkeren Geburtenkontrolle auffordern. Es geht um uns! Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von ca. 230 Einwohnern pro km2, die EU27 von ca. 150 und China von etwa 133 Einwohnern pro km2. Damit wird deutlich, dass Deutschland zu den am dichtesten besiedelten Ländern der Welt gehört. Wir müssen uns klar machen, dass 230 Personen nicht auf einem km2 nachhaltig leben können – ganz sicher nicht mit unserem Konsumanspruch. Es muss uns bewusst sein: Hunderttausend Millionäre fügen dem Planeten soviel Schaden zu wie 10 Milliarden afrikanischer Bauern[1] 2) Situation weltweit: Angesichts von absehbar 9-10 Milliarden Menschen Weltbevölkerung mit schnell ansteigenden Konsumansprüchen stellt sich die Frage, wie viele Menschen unser Planet überhaupt nachhaltig ernähren kann, auf dramatische Weise: Alleine die in Sachen „westliches Konsumniveau“ rasant aufholenden Staaten China und Indien haben mit 2,5 Mrd. Menschen mehr als doppelt so viele Einwohner wie die traditionellen Industrieländer der EU-27, die USA, Kanada, Russland und Japan zusammen (1,1 Mrd. Menschen)! Gerade soziale Bewegungen wie wir, die proklamieren, dass alle Menschen weltweit das gleiche Recht auf ein „gutes Leben“ haben, kommen um die Frage, wie vielen Menschen die Erde mit ihren Ressourcen „ein gutes Leben“ bieten kann, nicht herum. Es gibt zwar Modell-Rechnungen, nach denen auch noch 10 Milliarden Menschen „ernährt“ werden könnten. Aber selbst, wenn das stimmt: Würden wir in dieser Welt, die dann wahrscheinlich kaum noch natürlichen Lebensräume mehr besitzt, leben wollen? Deswegen ist auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaftsform eine zentrale Frage, wie Bevölkerungswachstum eingedämmt werden kann oder gar Bevölkerungsschrumpfung gefördert (!) und gemanagt werden kann, Es sind deshalb sämtliche Möglichkeiten zu prüfen, wie auf eine nicht-repressive Weise die Menschen davon überzeugt werden können, weniger Kinder zu bekommen. Dieses gilt nicht nur für die industriell aufholenden Länder oder andere Länder der „Dritten Welt“, sondern gerade auch für unsere ressourcenintensiven „alten“ Industrieländer. Das wichtigste Instrument einer solchen Bevölkerungspolitik ist die weltweite Emanzipation der Frauen und die Überwindung patriarchaler Strukturen. [1] George Monbiot; Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

56 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
These 11: Elemente einer möglichen neuen Wirtschaftsordnung existieren bereits, z.B. als Unternehmen und Projekte der „Solidarischen Ökonomie“. Ihre Prinzipien könnten eine fortschreitende demokratische Transformation zu einer Wirtschafts- und Gesellschaftsform begründen, die letztlich ohne ein Wachstum im Sinne des BIPs auskäme. Durch den Kapital-Zins wächst Kapitalvermögen ohne besondere Leistungen des Kapitalbesitzers. Wegen der sich daraus ergebenden sozialen Konsequenzen wurde das Fordern von Zins für verliehenes Geld nicht nur von den monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam ursprünglich verboten, auch griechische Philosophen haben Zinsen als „widernatürlich“ abgelehnt.[1] Für dieses Zinsverbot gibt es folgende Gründe: Der Zins- und Zinseszinsmechanismus führt zu einem ständigen sich beschleunigenden Wachstum der Geldvermögen; so sind in Deutschland seit 1950 die Geldvermögen um das 46fache, das BIP aber nur um das 8fache gewachsen. Im Gleichschritt mit den Geldvermögen müssen zur Rückführung dieser Geldansammlungen die Schulden wachsen Mit diesen Überentwicklungen der Geldvermögen und Schulden nehmen die zinsstrombedingten Umverteilungen Kapital und Arbeit zu (90% der Haushalte sind netto Verlierer und 10% im gleichen Umfang Gewinner!) Folge dieser Umverteilungen sind zunehmende soziale Spannungen, die unter den heutigen Gegebenheiten nur durch Wirtschaftswachstum gemildert werden könnten. Bei schrumpfender Volkswirtschaft muss jedoch der Zins von denjenigen, die kein Kapital besitzen und deren Einkommen schon wegen der schrumpfenden Realwirtschaft sinken, aufgebracht werden. So steigen stetig die Vermögen der Kapitalbesitzer, während die Einkommen der in der Realwirtschaft Beschäftigten drastisch abnehmen. [1] Aristoteles (Politeia, 1. Buch) "So ist der Wucher hassenswert, weil er aus dem Geld selbst den Erwerb zieht und nicht aus dem, wofür das Geld da ist. Denn das Geld ist um des Tausches willen erfunden worden, durch den Zins vermehrt es sich dagegen durch sich selbst. Durch den Zins entsteht Geld aus Geld. Diese Art des Gelderwerbs ist also am meisten gegen die Natur." Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

57 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

58 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Ergänzung 1 Messgrößen file:///C:/Dokumente%20und%20Einstellungen/Theo%20Tekaat/Eigene%20Dateien/EigeneDokumente/Politik/EnergieUmwelt/EnergieUmrechnung.htm Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

59 Messgrößen für Energie und Leistung
Mechanik: Elektrotechnik: Kräfte; Geschwindigkeit, Beschleunigung Volt, Ampere, Watt Energie Joule Kilowattstunde 3,6 MJ = 1 kWh Leistung = Energieverbrauch pro Zeiteinheit 1 PS = 735 W = 0,735 kW kW = 1000 Volt x Ampere Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

60 Abkürzungen für Zehner-Potenzen
Energie-Einheiten Abkürzungen für Zehner-Potenzen 10^3 Tausend kilo K 10^6 Millionen Mega M 10^9 Milliarden (americ.: billion) Giga G 10^12 Billionen (trillion) Tera T 10^15 Billiarden Peta P 10^18 Trillionen Exa E Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

61 Wie viel ist eine Kilowattstunde? - Beispiele
Ein körperlich arbeitender Mensch leistet 100 W Er verbraucht also in 10 Stunden Arbeit eine Energie (-Menge) von 1 kWh = 3,6 MJ Als elektrische Energie würde das 15 ct kosten! Jan Ullrich, 1997, Alps d‘Huez leistete 484 Watt für 38 min = 0,306 kW. 1 Liter Benzin enthält 10 kWh = 36 MJ Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

62 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Ende „Messgrößen“ Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

63 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Weitere Ergänzungen Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

64 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Rohstoff-Versorgung: Folgende 14 Rohsoffe werden knapp: (nach Gruppen einteilen!) antimony, beryllium, cobalt, fluorspar, gallium, germanium, graphite, indium, magnesium, niobium, Platinum Group Metals, rare earths, tantalum and tungsten.(Wolfram) In November 2009, the European Commission set up an expert group which began screening a list of thirty-nine "potentially critical" raw materials whose availability to industry could come under threat as global competition for natural resources intensifies (EurActiv 01/12/09). "It is our aim to make sure that Europe's industry will be able to continue to play a leading role in new technologies and innovation and we have to ensure that we have the necessary elements to do so," said Industry Commissioner Antonio Tajani, presenting the group's final report on 17 June. The supply risks identified for the 14 critical raw materials highlighted in the report primarily relate to the fact that global production is concentrated in a handful of countries: China, Russia, the Democratic Republic of Congo and Brazil. The low recycling rates of these materials and the difficulty of substituting them with others add to their "criticality", the report said. To guarantee that industry can access these essential raw materials, "we need fair play on external markets," said Tajani. Encouraging supply from EU sources, improving resource efficiency and increasing efforts to recycle were also highlighted in the report as ways forward. Critical raw materials Of the 41 minerals and metals analysed, the expert group listed the following 14 raw materials as critical for the EU: antimony, beryllium, cobalt, fluorspar, gallium, germanium, graphite, indium, magnesium, niobium, PGMs (Platinum Group Metals), rare earths, tantalum and tungsten. The group cites forecasts indicating that demand for some of them might more than triple by 2030 compared to 2006 levels. These materials are an essential part of both high-tech products and every-day consumer items, such as mobile phones, thin-layer photovoltaics, lithium-ion batteries, fibre-optic cables and synthetic fuels. European Union Commission memo: Report lists 14 critical mineral raw materials (17 June 2010) Commission press release: Report forecasts shortages of 14 critical mineral raw materials (17 June 2010) [FR] [DE] Commission: Defining critical raw materials [FR] [DE] Industry federations and trade unions IMA-Europe European Minerals Foundation Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

65 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

66 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Nachhaltiger Zustand Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

67 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Biologisches Wachstum: Überschreiten der Kapazitätsgrenze mit anschließendem System-Kollaps Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

68 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Kollaps unserer Zivilisation, falls nicht schnell und rigoros umgesteuert wird Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

69 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

70 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Ergänzung : Alternative Indices, die ergänzend bzw. an Stelle des BIPs benutzt werden können. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

71 Index of Sustainable Economic Welfare
Der Index of Sustainable Economic Welfare (ISEW) (Index für nachhaltigen wirtschaftlichen Wohlstand) ist ein wirtschaftlicher Indikator mit dem Ziel, das klassische Brutto-Inlandsprodukt (BIP) zu ergänzen oder zu ersetzen. Der ISEW integriert zusätzliche Faktoren und Indikatoren des privaten Verbrauchs mit dem Ziel, BIP-Aussagen über den Gesamtwohlstand zu korrigieren. Hierzu zählen: Einkommensverteilung (je ungleicher die Verteilung, desto geringer die Steigerung des Gesamtwohlstandes) unbezahlte Hausarbeit öffentliche Ausgaben des Gesundheitswesens Bildung Luft- und allgemeine Umwelt-Verschmutzung Rückgang von Ressourcen Kosten der globalen Erwärmung Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

72 Genuine Progress Indicator
Der Genuine Progress Indicator (GPI) (zu deutsch etwa „Echter Fortschrittsindikator“) misst, ob das wirtschaftliche Wachstum eines Landes und die damit verbundene Mehrproduktion von Gütern und Dienstleistungen tatsächlich zu steigendem Wohlstand beziehungsweise Wohlbefinden führt. Der Unterschied zwischen dem BIP und dem GPI lässt sich mit dem Unterschied zwischen der Brutto- und der Nettobilanz eines Unternehmens vergleichen, wobei nur Letztere für die Zukunftsfähigkeit einer Firma entscheidend ist. Entsprechend liegt das Wachstum des GPI bei Null, wenn das gemessene Wachstum des BIP durch offene oder verdeckte Kosten wie Umweltschäden, Kriminalität oder abnehmende Gesundheit erzeugt worden ist. Die Indices für die Europäischen Länder und die USA zeigen einen kontinuierlichen Wohlstandsrückgang für die letzten 30 Jahre. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

73 Nationaler Wohlfahrtsindex (NWI)
Der Nationale Wohlfahrtsindex setzt sich aus 21 Variablen zusammen: Er bezieht einerseits die bisher im BIP vernachlässigten Wohlfahrtsleistungen wie z.B. Hausarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeit positiv ein. Negativ bilanziert werden dagegen Schäden (z.B. Luft, Boden, Gewässer, Gesundheit, Verkehr) und die Verringerung des Naturkapitals (Boden, Wälder, Ressourcen, Artenvielfalt, Klima). Auch soziale Faktoren wie Verteilungsgerechtigkeit, öffentliche Ausgaben für Gesundheits- und Bildungssystem sowie Kriminalität werden im NWI einbezogen. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

74 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Nationaler Wohlfahrts-Index Bruttonationaleinkommen (BNE) im Vergleich zum Nationalen Wohlfahrtsindex (NWI) in Preisen des Jahres Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

75 Ökologischer Fußabdruck
Unter dem Ökologischen Fußabdruck wird die Fläche auf der Erde verstanden, die notwendig ist, um den Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen (unter Fortführung heutiger Produktionsbedingungen) dauerhaft zu ermöglichen. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion seiner Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstellung von Energie, aber z. B. auch zum Abbau des von ihm erzeugten Mülls oder zum Binden des durch seine Aktivitäten freigesetzten Kohlendioxids benötigt werden. Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

76 Ende der alternativen Indices
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

77 Ergänzung 4: Zusätzliche Folien zum Klimawandel
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

78 Endenergieverbrauch in Deutschland
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

79 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Achtung: Die Aerosole schirmen die Erden von der Sonneneinstrahlung ab. Sie werden erzeugt durch die Verbrennung fossiler Energienquellen und durch die Kondenswolken der Flugzeuge. Als nach dem 11. Sept für 8 Tage der Flugverkehr in den USA praktisch eingestellt wurde, stieg die mittlere Temp. in den USA um fast 3°C. Wenn also keine fossilen Rohstoffe mehr verbrannt werden, dann könnte sich die Erdtemperatur um die Hälfte des bisherigen Anstiegs erhöhen!! - Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

80 Treibhausgasemissionen in Deutschland
in Millionen Tonnen C02-Äquivalente % 1990 2004 Industrie 153 99 15 11 Nichtenergetische Prozesse in der Industrie (u.a. Zementproduktion) 85 81 8 9 Energiewirtschaft 417 364 40 41 Gewerbe, Handel, Dienstleistungen 64 47 6 5 Straßenverkehr 150 160 18 Übriger Verkehr incl. Inlandsflüge 12 1 Private Haushalte 129 116 13 Militär, andere Quellen, übrige Feuerungsanlagen, Rundungsfehler 23 2 CO2 insgesamt 1033 886 100 Andere Treibhausgase* 196 130 Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

81 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft
Veränderung des Meeresspiegels (WBGU: Kassensturz für den Weltklimavertrag – der Budgetansatz ) Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

82 Ausdehnung des arktischen Meeres-Eises (Sept. Minimum) [Mio. km2 ]
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft

83 Ende der ergänzenden Folien zum Klimawandel
Theo Tekaat; Juni 2010 Drohender Kollaps der westl. Gesellschaft


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