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Grundlagen der berufsfeldbezogenen Forschung

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Präsentation zum Thema: "Grundlagen der berufsfeldbezogenen Forschung"—  Präsentation transkript:

1 Grundlagen der berufsfeldbezogenen Forschung
Eine Einführung von Prof. DDr. Karl Heinz Auer Pädagogische Hochschule Tirol

2 Philosophische Grundlegung
ΓΝΩΘΙ ΣΑΥΤΟΝ Erkenne dich selbst! PHT IV.Sem. (c) KHA

3 Philosophische Grundlegung
Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! 1784: legendärer Aufsatzes über das Wesen der Aufklärung. Er beginnt so: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen." Klare, kraftvolle Worte - hörbar und denkwürdig bis in unsere Tage. Kant schrieb sie als "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?" vor allem gegen die "regiersüchtige Geistlichkeit", wie es ein juristischer Verbündeter damals nannte. Die "Beantwortung" umfasst nur wenige Druckseiten, gehört aber, neben einigen anderen "kleinen Schriften", zu den wuchtigsten, wichtigsten und lesbarsten Interventionen, die Kant je verfasst hat. Sie erschien in der "Berlinischen Monatsschrift" als Diskussionsbeitrag zu einem Streitfall, bei dem es um die Frage ging, ob die Ehe unbedingt den Segen der Kirche brauche. Ein anonym abgedruckter Artikel der Monatsschrift hatte die Ansicht vertreten, die religiöse Hochzeitszeremonie vertrage sich nicht mehr mit dem Geist der Aufklärung, und ein Pastor hatte repliziert, was denn das genau sei, diese Aufklärung. Seine Definition der Aufklärung krönt Kant mit dem berühmten Appell: "Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." PHT IV.Sem. (c) KHA

4 Philosophische Grundlegung
1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen? Immanuel Kant geht davon aus, dass alle Gebiete der Philosophie auf die anthropologische Frage hingeordnet sind: „Das Feld der Philosophie … lässt sich auf folgende Fragen bringen: 1. Was kann ich wissen? 2. Was soll ich tun? 3. Was darf ich hoffen? 4. Was ist der Mensch? Die erste Frage beantwortet die Metaphysik, die zweite die Moral, die dritte die Religion, und die vierte die Anthropologie. Im Grunde könnte man aber alles dieses zur Anthropologie rechnen, weil sich die drei ersten Fragen auf die letzte beziehen.“[1] Deutlicher kann die Priorität der Frage nach dem Wesen des Menschen wohl nicht hervorgehoben werden. In seiner Anthropologie betont Kant die pragmatische Sicht derselben und charakterisiert den Menschen ua als einen, der „einen Charakter hat, den er sich selbst schafft; indem er vermögend ist, sich nach seinem von ihm selbst genommenen Zwecken zu perfektionieren; wodurch er, als mit Vernunftfähigkeit begabtes Tier (animal rationabile), aus sich selbst ein vernünftiges Tier (animal rationale) machen kann“.[2] Die Summe der pragmatischen Anthropologie sieht Kant in der Bestimmung des Menschen, „in einer Gesellschaft mit Menschen zu sein und in ihr sich durch Kunst und Wissenschaft zu kultivieren, zu zivilisieren und zu moralisieren“. Von daher ergibt sich die Notwendigkeit, dass der Mensch „zum Guten erzogen“ werden muss. [1] Kant, Vorlesungen zur Logik. Zit n LHE, Ethik und Anthropologie 19. [2] Vgl Kant, Anthropologie. Zit n ebd 23. 4. Was ist der Mensch? PHT IV.Sem. (c) KHA

5 Philosophische Grundlegung
PHT IV.Sem. (c) KHA

6 PHT IV.Sem. (c) KHA

7 Wandel, Umbruch, Krise …? „κρινειν“: trennen, entscheiden
Sozialer Wandel als Kriterium Quelle: Eder, Schulforschung und Lehrerbildung – Paradigmen und Methoden quantitativer Bildungsforschung. In Kowarsch (Hg), Forschung und Qualitätssicherung an Pädagogischen Hochschulen. Innsbruck 2001, in den persönlichen Voraussetzungen der SchülerInnen in den Bedingungen des Aufwachsens in den Bedingungen des Lernens in den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Schule Eder, Schulforschung und Lehrerbildung – Paradigmen und Methoden qualitativer Bildungsforschung. In: Kowarsch (Hg), Forschung und Qualitätssicherung an PH, Innsbruck 2001, 63 ff. PHT IV.Sem. (c) KHA

8 Eder in Kowarsch (Hg), Forschung und Qualitätssicherung an Pädagogischen Hochschulen. Innsbruck 2001, 65: PHT IV.Sem. (c) KHA

9 Kontextuale Forschung
FORSCHUNGSBEIRAT BEIM BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG, WISSENSCHAFT UND KULTUR GEMÄß § 24 AKADEMIEN-STUDIENGESETZ BERUFSFELDBEZOGENE FORSCHUNG AN DEN ASTG-AKADEMIEN Forschung als Grundhaltung Grundlagenforschung versus angewandte Forschung Berufsfeldbezogene Forschung PHT IV.Sem. (c) KHA

10 Der rechtliche Rahmen Art 17 Abs 1 StGG §§ 9 Abs 1 bis 6 HG 2005
Freiheit von Forschung und Lehre §§ 9 Abs 1 bis 6 HG 2005 Gewährleistung der Unterrichtsqualität durch fundiertes Fachwissen neuste wissenschaftliche Erkenntnisse umfassende Lehrkompetenzen Professionalisierung der LL im Hinblick auf gesellschaftliche Heraus-forderungen Im Hinblick auf Erfüllung der erzieherischen Aufgaben PHT IV.Sem. (c) KHA

11 Der rechtliche Rahmen PH-Studien auf Hochschulniveau
durch aktuelle wissenschaftliche Standards durch Praxisbezogenheit durch Transfer neuer wissenschaftlich-berufsfeldbezogener Erkenntnisse Internationale Zusammenarbeit in Forschung und Lehre Förderung der Mobilität Festigung der europäischen Dimension PHT IV.Sem. (c) KHA

12 Der rechtliche Rahmen § 9 Abs 6 HG 2005 Besondere Leitende Grundsätze
Verbindung von Forschung und Lehre Wahrnehmung gesellschaftlicher Verant-wortung durch Wert- und Sinnorientierung Stärkung sozialer Kompetenz einschließlich der Befähigung zur Vermittlung sozialer, moralisch-ethischer und religiöser Werte Mitwirkung an der Schulentwicklung durch wissenschaftlich-berufsfeldbezogene Forschung uam PHT IV.Sem. (c) KHA

13 Der rechtliche Rahmen § 10 HG 2005
Verpflichtung zur Kooperation mit anderen Bildungseinrichtungen Im Bereich Wissenschaft Im Bereich Organisation Im Bereich berufsfeldbezogener Forschung und Entwicklung Im Bereich Evaluation Im Bereich gegenseitiger Anrechenbarkeit von Studien und Studienteilen PHT IV.Sem. (c) KHA

14 ist unabdingbarer Bestandteil professionellen Handelns
Forschung ist unabdingbarer Bestandteil professionellen Handelns in pädagogischen Feldern. PHT IV.Sem. (c) KHA

15 Entscheidungsträger von Universitäten und Hochschulen haben daher Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine durch die Verbindung von Lehre und Forschung unterstützte Professionalisierung der LehrerInnen unterstützt. PHT IV.Sem. (c) KHA

16 Forschungsbereiche zu grundlegenden pädagogischen Fragen
zu Lehr- und Unterrichtsmethoden zum Bildungssystem zu schulstandortspezifischen Fragen zu Leistungs- und Lernerfolgsfeststellung zu Methoden der Qualitätsentwicklung und –sicherung zum Berufsfeld Lehrer/Lehrerin zum gesellschaftlichen Umfeld von Schule uam Hackl D. in Kowarsch (Hg), PHT IV.Sem. (c) KHA

17 Forschungsbereiche Keine Einschränkungen bzgl der Ziele und Inhalte von Forschungsprojekten, wenn sie im weitesten Sinn berufsfeldbezogen sind dem aktuellen Stand der Forschung entsprechen. Auch Entwicklung von Konzepten und Materialien, wenn sie systematisch theoriebezogen forschungsbasiert und forschungsbegleitet sind. Bezüglich der Ziele und Inhalte solcher Projekte gibt es keine Einschränkungen, solange sie im weitesten Sinn „berufsfeldbezogen“ sind und dem aktuellen Stand der Forschung im jeweiligen Bereich entsprechen. Das heißt: auch die Entwicklung von Konzepten und Materialien ist finanzierbar, wenn es sich dabei um eine systematische, theoriebezogene, forschungsbasierte und forschungsbegleitete Tätigkeit handelt. Im Sinne dieses Fokus auf „Forschung“ wird im Folgenden meist nur dieser Begriff verwendet; „Entwicklung“ im explizierten Sinn ist dabei immer mitgemeint. PHT IV.Sem. (c) KHA

18 Forschungskriterien PHT IV.Sem. (c) KHA
9 Problemaufriss und Zielstellungen Beschreiben Sie die Problemsituation, zu deren Lösung das Projekt einen Beitrag leisten soll, skizzieren Sie den Stand der Forschung auf diesem Gebiet (unter besonderer Berücksichtigung Ihrer eigenen einschlägigen Arbeiten) und legen Sie dar, welche Ziele durch das Projekt erreicht werden sollen. Machen Sie deutlich, worin der Erkenntnisfortschritt durch das Projekt liegt bzw. welchen Gewinn das Bildungswesen von den Projektergebnissen hat. Legen Sie auch eventuelle Verbindungen zu anderen Projekten, z. B. zu solchen der EU, offen. 10 Methoden und Ablaufschritte Beschreiben Sie das Untersuchungsdesign und/oder nennen Sie die vorgesehenen Methoden (Forschungsstrategien, Erhebungsverfahren, Stichprobengrößen od. dgl.) und Arbeitsschritte. Beschreiben Sie diese so detailliert, dass das Projektdesign für einen Dritten nachvollziehbar ist und eine Bewertung ihrer Angemessenheit für die Erreichung der Projektziele und eine Prüfung der Finanzkalkulation erfolgen kann. Gliedern Sie den Ablauf bei länger als zwei Semester dauernden Projekten in mehrere, forschungslogisch sinnvolle Projektabschnitte. Jeder dieser Abschnitte ist durch einen Zwischenbericht (mittels Formular für Zwischenberichte) zu dokumentieren. Den formalen Abschluss des Projekts bildet die Vorlage der Projektergebnisse und ggf. deren Dissemination, die Abrechnung des Projekts und die Übermittlung des Abschlussberichts an das BM:BWK (mittels Formular für Abschlussberichte). 11 Dokumentation und Dissemination Geben Sie an, in welcher Weise die Projektergebnisse vorgelegt werden sollen (z. B. als Forschungsbericht, als Manuskript für eine Fachzeitschrift, als Website od. dgl.). Stellen Sie auch Überlegungen an, wie die Projektergebnisse anderen Personen und Institutionen zugänglich gemacht werden sollen. Zum Beispiel können die für eine Publikation ins Auge gefassten Fachzeitschriften genannt oder – etwa bei der Entwicklung von Unterrichtsmaterialien - Möglichkeiten der Herstellung und des Vertriebes der entstandenen Produkte angeführt werden. Die mit der Dissemination verbundenen Kosten und deren vorgesehene Bedeckung sollten nach Möglichkeit bereits im Projektantrag angegeben werden. In den Finanzplan des Projekts sind sie jedoch nur dann aufzunehmen, wenn sie bereits innerhalb des beantragten Projekts anfallen. 12 Quellenangaben Führen Sie die Publikationen und sonstigen Quellen an, die Sie unter den Punkten 6 bzw. 9 bis 11 genannt haben. C Arbeitsplan und Finanzkalkulation 13 Arbeitsplan Gliedern Sie das Projekt in mehrere Projektphasen und stellen Sie in den zugeordneten Spalten des Formulars Ergebnisse und Tätigkeiten stichwortartig dar sowie Beginn und Ende, die beteiligten Personen und den Zeitaufwand pro Person. Als Einheit gelten Tage auf der Basis von 8 Arbeitsstunden. Bitte weisen Sie in der letzten Zeile die Summe des Zeitaufwands aller beteiligten Personen einzeln aus. Rechnen Sie die Arbeitszeit der Projektmitglieder nach dem Schlüssel „4 Tage = 1 SWS“ um und tragen Sie die gerundeten Werte in die Tabelle „14 Personalaufwand“ ein. PHT IV.Sem. (c) KHA

19 Kriterien guter Forschungsvorhaben
Gut abgesteckter Untersuchungsbereich Klare Forschungsfrage Nachvollziehbares Untersuchungsdesign Abstimmung von Forschungsfrage und Untersuchungsdesign Offenlegung aller bekannten Parameter PHT IV.Sem. (c) KHA

20 Merkmale schlechter Forschungsvorhaben
Diffuser Untersuchungsbereich Minimale oder keine Forschungskomponente Schlechte Abstimmung von Forschungsfrage und Untersuchungsdesign Reine Unterrichtsprojekte Plagiate Das Rad neu erfinden Bloße Anpassung von Unterrichtsmaterialien Unangemessene Rahmenbedingungen PHT IV.Sem. (c) KHA

21 Verbesserung der Qualität der Lehrerbildung
EU-Kommission ( ) zur Verbesserung der Qualität der Lehrerbildung 6,25 Mio Lehrer als Vermittler einer sich rasch ändernden Welt Anforderungen und Herausforderungen wachsen Kontextuale Lehrerbildungspolitik : Sozial-, Forschungs-, Innovations-, Wirtschaftspolitik Gemeinsame Grundsätze: Hohe Qualifikation, lebenslanges Lernen, Mobilität, Partnerschaft PHT IV.Sem. (c) KHA

22 Ziele der österr. Schule
Art 14 Abs 5a B-VG Demokratie, Humanität, Solidarität, Friede und Gerechtigkeit sowie Offenheit und Toleranz gegenüber den Menschen sind Grundwerte der Schule, auf deren Grundlage sie der gesamten Bevölkerung, unabhän-gig von Herkunft, sozialer Lage und finanziellem Hintergrund, unter steter Sicherung und Weiterentwicklung bestmöglicher Qualität ein höchstmögliches Bildungsniveau sichert. Im partnerschaftlichen Zusammenwirken von Schülern, Eltern und Lehrern ist Kindern und Jugendlichen die bestmögliche geistige, seelische und körperliche Entwicklung zu ermöglichen, damit sie zu gesunden, selbstbewussten, glücklichen, leistungsorientierten, pflichttreuen, musischen und kreativen Menschen werden, die befähigt sind, an den sozialen, religiösen und moralischen Werten orientiert Verantwortung für sich selbst, Mitmenschen, Umwelt und nachfolgende Generationen zu übernehmen. Jeder Jugendliche soll seiner Entwicklung und seinem Bildungsweg entsprechend zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt werden, dem politischen, religiösen und weltan-schaulichen Denken anderer aufgeschlossen sein sowie befähigt werden, am Kultur- und Wirtschaftsleben Österreichs, Europas und der Welt teilzunehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemein-samen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken. PHT IV.Sem. (c) KHA

23 Grundwerte und Ziele Die österreichische Schule hat unter Ausrichtung auf die Grundsätze von Demokratie, Humanität und Solidarität, Frieden und Gerechtigkeit sowie Offenheit und Toleranz der gesamten Bevölkerung, unabhängig von Herkunft, sozialer Lage und finan-ziellem Hintergrund, ein höchstmögliches Bildungsniveau zu sichern. Art 14 Abs 5a B-VG: (5a) Demokratie, Humanität, Solidarität, Friede und Gerechtigkeit sowie Offenheit und Toleranz gegenüber den Menschen sind Grundwerte der Schule, auf deren Grundlage sie der gesamten Bevölkerung, unabhängig von Herkunft, sozialer Lage und finanziellem Hintergrund, unter steter Sicherung und Weiterentwicklung bestmöglicher Qualität ein höchstmögliches Bildungsniveau sichert. Im partnerschaftlichen Zusammenwirken von Schülern, Eltern und Lehrern ist Kindern und Jugendlichen die bestmögliche geistige, seelische und körperliche Entwicklung zu ermöglichen, damit sie zu gesunden, selbstbewussten, glücklichen, leistungsorientierten, pflichttreuen, musischen und kreativen Menschen werden, die befähigt sind, an den sozialen, religiösen und moralischen Werten orientiert Verantwortung für sich selbst, Mitmenschen, Umwelt und nachfolgende Generationen zu übernehmen. Jeder Jugendliche soll seiner Entwicklung und seinem Bildungsweg entsprechend zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt werden, dem politischen, religiösen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sein sowie befähigt werden, am Kultur- und Wirtschaftsleben Österreichs, Europas und der Welt teilzunehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken. § 2 SchOG: (1) Die österreichische Schule hat die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen. Die jungen Menschen sollen zu gesunden, arbeitstüchtigen, pflichttreuen und verantwortungsbewußten Gliedern der Gesellschaft und Bürgern der demokratischen und bundesstaatlichen Republik Österreich herangebildet werden. Sie sollen zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt, dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sowie befähigt werden, am Wirtschafts- und Kulturleben Österreichs, Europas und der Welt Anteil zu nehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken. (2) Die besonderen Aufgaben der einzelnen Schularten ergeben sich aus den Bestimmungen des II. Hauptstückes. (3) Durch die Erziehung an Schülerheimen und im Betreuungsteil ganztägiger Schulformen ist zur Erfüllung der Aufgabe der österreichischen Schule gemäß Abs. 1 beizutragen. PHT IV.Sem. (c) KHA

24 Grundwerte und Ziele Gewährleistung der bestmöglichen geistigen, seelischen und körperlichen Entwicklung Ziel: gesunde, selbstbewusste, glückliche, leistungsorientierte, pflichttreue, musische und kreative Menschen Orientierung an sozialen, religiösen und moralischen Werten Verantwortung für sich selbst, Mitmenschen und Umwelt sowie nachfolgende Generationen PHT IV.Sem. (c) KHA

25 Grundwerte und Ziele Weitere Ziele:
Selbständiges Urteilsvermögen und soziales Verständnis Aufgeschlossenheit gegenüber dem politischen, religiösen und weltanschaulichen Denken anderer Teilnahme am Kultur- und Wirtschaftsleben (im Mikro-, Meso- und Makrobereich) Mitwirkung an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit in Freiheits- und Friedensliebe PHT IV.Sem. (c) KHA

26 Grundsätze PHT IV.Sem. (c) KHA

27 Orientierung an PHT IV.Sem. (c) KHA

28 Ziele PHT IV.Sem. (c) KHA

29 Hermeneutik (unter Zugrundelegung von Ch
Hermeneutik (unter Zugrundelegung von Ch. Baumgartinger, Hermeneutik in der (religions-) pädagogischen Forschung. Online in Internet. URL: (Stand: ) Hermeneutik beschäftigt sich mit dem Verstehen, mit Verstehensprozessen. Dabei wird ein Sinngehalt aus einem Kontext in einen anderen übertragen. Die Kategorie „Sinn“ ist daher zentral für die Hermeneutik. Hermeneutik meint Sinnverstehen und ist damit die Grundlage jeder Forschung, auch der pädagogischen. PHT IV.Sem. (c) KHA

30 Hermeneutik Insofern die Geistes-, Kultur- und Human-wissenschaften (die angelsächsischen „humanities“) sich mit der Interpretation des kulturellen Niederschlags der sinnver-stehenden Perspektive (Texte, Institutionen, Lebensformen, Handlungsmuster usw.) be-fassen, bilden sie einen zentralen inhalt-lichen Bezugspunklt des hermeneutischen Denkens. Methodenlehre der sachgerechten Auslegung PHT IV.Sem. (c) KHA

31 Funktionen der Hermeneutik
Als praktische Disziplin konstruiert und re-konstruiert sie Regeln des Verstehens und der Verständigung. Als philosophische Disziplin entwirft sie eine allgemeine Theorie des Verstehens und der Verständigung. Sie kann als Brückenbauerin im interdis-ziplinären Gespräch in Erscheinung treten. Sie kann als Vermittlerin im interkulturellen Dialog auftreten, in Fällen von Konflikten, Versöhnungsprozessen und Verständigungs-bemühungen. PHT IV.Sem. (c) KHA

32 Methodenbewusstsein als Reflexion der Verstehensbemühungen
Methodologie will Forschungsqualität sichern. Pädagogische Hermeneutik bedient sich angemessener Methoden. Hermeneutisches Arbeiten schließt die Koope-ration mit anderen Forschungsmethoden nicht aus. Pädagogische Hermeneutik bringt für das interdisziplinäre Gespräch gute Voraussetzun-gen mit. Hermeneutik ist methodenkritisch, weil sie um die Begrenztheit des Methodischen weiß. PHT IV.Sem. (c) KHA

33 Pädagogische Hermeneutik
Z.B. Texthermeneutik Methodische Grundsätze Prüfung von Voreinstellungen und Interpre-tationsperspektiven Quellenkritik Prüfung von Ursprungssituation – Aussageabsicht - Aktualisierung Mögliche Fragen Wie ist der Text historisch einzuordnen? Gibt es zentrale Inhalte und Begriffe? Kommt die Interpretation zu Erkenntnissen oder nur zu Paraphrasen? PHT IV.Sem. (c) KHA

34 Pädagogische Hermeneutik
Interpretationstechniken (als Hilfe für ein strukturiertes methodisches Vorgehen) Die strukturale Interpretation (Analyse des Textaufbaus) Die kontextuelle Interpretation (Analyse der Sprachtradition) Die komparative Interpretation (Vergleich des Textes mit anderen Texten) Die psychologische Interpretation (Welche Motive liegen zugrunde?) Die experimentelle Interpretation (Was wäre, wenn …?) PHT IV.Sem. (c) KHA

35 Hermeneutischer Zirkel Reflexionsstufe 1 Quelle: Gerd-Bodo von Carlsburg, Anschaulichkeit als Prinzip. In Klement (Hg), Das Messbare und das Eigentliche. Innsbruck 2005, 61-74, hier 62. PHT IV.Sem. (c) KHA

36 Hermeneutischer Zirkel Reflexionsstufe 2 Quelle: Gerd-Bodo von Carlsburg, Anschaulichkeit als Prinzip. In Klement (Hg), Das Messbare und das Eigentliche. Innsbruck 2005, 61-74, hier 63. PHT IV.Sem. (c) KHA

37 Einzelne Regeln ohne den Geist der Erziehung sind ein Wörterbuch ohne Sprachlehre. (Jean Paul)
Forschung in pädagogischen Berufsfeldern muss daher immer im Dienst der Persönlichkeitsbildung im Sinn des Art 14 Abs 5a B-VG stehen. PHT IV.Sem. (c) KHA

38 Aktionsforschung Aktionsforschung basiert auf dem Verständnis der englischsprachigen Tradition von Action Research. Pädagogische Aktionsforschung ist die „sys-tematische Untersuchung beruflicher Situa-tionen, die von LehrerInnen und Lehrern selbst durchgeführt wird, in der Absicht, diese zu verbessern.“ (Altrichter/Posch nach John Elliott) Vorrangiges Ziel der Aktionsforschung: Evaluation und Verbesserung der untersuch-ten Situation. PHT IV.Sem. (c) KHA

39 Charakteristika der Aktionsforschung
Betroffene forschen Fragestellungen ergeben sich aus der Praxis Einfache Methoden in vertretbarem Verhältnis von Input und Output Möglichst viele Perspektiven – Forschung in Gruppenarbeit Erarbeitung ethischer Regeln für die Zusammenarbeit Veröffentlichung der Ergebnisse: Dokumentation und Dissemination PHT IV.Sem. (c) KHA

40 Methoden der Aktionsforschung
Tagebuch: Eintragung von Beobachtungen, Gedächtnisprotokollen, Gedankensplitter … Beobachtung: Teil nehmende Beobachtung, Ton- und Bildaufnahmen Fragebögen Interviews Triangulation: Sammlung von Daten mit unterschiedlichen Methoden - Vergleich PHT IV.Sem. (c) KHA

41 Gütekriterien der Aktionsforschung
Hinzuziehen alternativer Perspektiven Erprobung in der Praxis Ethische Vertretbarkeit Praktische Verträglichkeit Wissenschaftlichkeit Genaue Dokumentation (Nachvollziehbarkeit der Forschungsergebnisse) Verantwortungsvoller Umgang mit Daten Adäquate Literaturrecherche PHT IV.Sem. (c) KHA

42 PHT IV.Sem. (c) KHA 9 Problemaufriss und Zielstellungen
Beschreiben Sie die Problemsituation, zu deren Lösung das Projekt einen Beitrag leisten soll, skizzieren Sie den Stand der Forschung auf diesem Gebiet (unter besonderer Berücksichtigung Ihrer eigenen einschlägigen Arbeiten) und legen Sie dar, welche Ziele durch das Projekt erreicht werden sollen. Machen Sie deutlich, worin der Erkenntnisfortschritt durch das Projekt liegt bzw. welchen Gewinn das Bildungswesen von den Projektergebnissen hat. Legen Sie auch eventuelle Verbindungen zu anderen Projekten, z. B. zu solchen der EU, offen. 10 Methoden und Ablaufschritte Beschreiben Sie das Untersuchungsdesign und/oder nennen Sie die vorgesehenen Methoden (Forschungsstrategien, Erhebungsverfahren, Stichprobengrößen od. dgl.) und Arbeitsschritte. Beschreiben Sie diese so detailliert, dass das Projektdesign für einen Dritten nachvollziehbar ist und eine Bewertung ihrer Angemessenheit für die Erreichung der Projektziele und eine Prüfung der Finanzkalkulation erfolgen kann. Gliedern Sie den Ablauf bei länger als zwei Semester dauernden Projekten in mehrere, forschungslogisch sinnvolle Projektabschnitte. Jeder dieser Abschnitte ist durch einen Zwischenbericht (mittels Formular für Zwischenberichte) zu dokumentieren. Den formalen Abschluss des Projekts bildet die Vorlage der Projektergebnisse und ggf. deren Dissemination, die Abrechnung des Projekts und die Übermittlung des Abschlussberichts an das BM:BWK (mittels Formular für Abschlussberichte). 11 Dokumentation und Dissemination Geben Sie an, in welcher Weise die Projektergebnisse vorgelegt werden sollen (z. B. als Forschungsbericht, als Manuskript für eine Fachzeitschrift, als Website od. dgl.). Stellen Sie auch Überlegungen an, wie die Projektergebnisse anderen Personen und Institutionen zugänglich gemacht werden sollen. Zum Beispiel können die für eine Publikation ins Auge gefassten Fachzeitschriften genannt oder – etwa bei der Entwicklung von Unterrichtsmaterialien - Möglichkeiten der Herstellung und des Vertriebes der entstandenen Produkte angeführt werden. Die mit der Dissemination verbundenen Kosten und deren vorgesehene Bedeckung sollten nach Möglichkeit bereits im Projektantrag angegeben werden. In den Finanzplan des Projekts sind sie jedoch nur dann aufzunehmen, wenn sie bereits innerhalb des beantragten Projekts anfallen. 12 Quellenangaben Führen Sie die Publikationen und sonstigen Quellen an, die Sie unter den Punkten 6 bzw. 9 bis 11 genannt haben. C Arbeitsplan und Finanzkalkulation 13 Arbeitsplan Gliedern Sie das Projekt in mehrere Projektphasen und stellen Sie in den zugeordneten Spalten des Formulars Ergebnisse und Tätigkeiten stichwortartig dar sowie Beginn und Ende, die beteiligten Personen und den Zeitaufwand pro Person. Als Einheit gelten Tage auf der Basis von 8 Arbeitsstunden. Bitte weisen Sie in der letzten Zeile die Summe des Zeitaufwands aller beteiligten Personen einzeln aus. Rechnen Sie die Arbeitszeit der Projektmitglieder nach dem Schlüssel „4 Tage = 1 SWS“ um und tragen Sie die gerundeten Werte in die Tabelle „14 Personalaufwand“ ein. PHT IV.Sem. (c) KHA

43 Erhebungsverfahren der empirischen pädagogischen Forschung Quelle: Bauer Karl-Oswald, Professionelles Handeln in pädagogischen Feldern. München 1997, 124. PHT IV.Sem. (c) KHA

44 Auswertungsverfahren der empirischen pädagogischen Forschung Quelle: Bauer Karl-Oswald, Professionelles Handeln in pädagogischen Feldern. München 1997, 124. PHT IV.Sem. (c) KHA

45 Reflexion zur eigenen Biografie im Vorfeld von forschungsgeleitetem Handeln Quelle: Bauer Karl-Oswald, Professionelles Handeln in pädagogischen Feldern. München 1997, 128. Ich-Theorie Fühle ich mich als Pädagoge? Vertrete ich bestimmte Wertvorstellungen als Pädagoge? Habe ich eine philosophische, theoretische, kulturelle Heimat als Pädagoge? Wie ist mein Menschenbild als Pädagoge? Hat Pädagogik für mich etwas Magisches? Wie werde ich als Pädagoge gesehen ? (Ernst genommen, belächelt, respektiert…?) Was kann ich als Pädagoge, was nicht jeder kann? Welche Rolle spielen Methoden und Techniken in meiner Arbeit? PHT IV.Sem. (c) KHA

46 Reflexion zur eigenen Biografie im Vorfeld von forschungsgeleitetem Handeln Quelle: Bauer Karl-Oswald, Professionelles Handeln in pädagogischen Feldern. München 1997, 128. Umwelt-Theorie Fühlen andere sich als Pädagogen? Wie wird Pädagogik in der Gesellschaft definiert? Was hat Pädagogik mit Nahrung, Sexualität, Zugehörigkeit zu tun? Wie sehen meine Nachbarn Pädagogen? Was hat Pädagogik mit Macht zu tun? PHT IV.Sem. (c) KHA

47 Reflexion zur eigenen Biografie im Vorfeld von forschungsgeleitetem Handeln Quelle: Bauer Karl-Oswald, Professionelles Handeln in pädagogischen Feldern. München 1997, 128. Theorie der Wechselwirkung Wie verständige ich mich mit meiner Umwelt über Pädagogik? Wie ist das Verhältnis zwischen Ordnung und Chaos im pädagogischen Handeln? Passen ehe linear-kausale Denkmodelle zu mir als Pädagoge? Oder besser zyklische Denkmodelle? Wie entstehen pädagogische Situationen? PHT IV.Sem. (c) KHA

48 In einer Welt der Zahlen, Fakten und Quoten kommt der richtigen Gewichtung des Menschen eine zentrale Bedeutung zu. Trotz aller Notwendigkeit des Forschens und Planens, des strategischen und operativen Denkens, ist das Messbare nicht das Eigentliche, sondern nur ein Weg dazu. PHT IV.Sem. (c) KHA

49 Der Versuch, das Pädagogisch-Eigentliche zu bestimmen, muss immer neu unternommen werden.
Mit Ihren Bemühungen, Ihrem Stolpern, Ihren Erfolgen und Misserfolgen, leisten Sie einen wesentlichen Beitrag für eine Schule, in der der Mensch – nicht eine wie immer geartete Ideologie – im Mittelpunkt steht. PHT IV.Sem. (c) KHA

50 für Ihre Aufmerksamkeit Prof. DDr. Karl Heinz Auer
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Prof. DDr. Karl Heinz Auer PHT IV.Sem. (c) KHA


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