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Veröffentlicht von:Valda Lans Geändert vor über 10 Jahren
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„Schule ist doof“ - Hochbegabung und Lernbehinderung im Schulalltag
Dipl.-Psych. Christine Müller Dipl.-Psych. Ariane Däumer
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Ablauf Begrüßung, kurze Einführung Theoretischer Hintergrund
Gruppenarbeit zu Fallbeispielen Diagnostischer Prozess: Vorstellung der Methode Erläuterung anhand der Fallbeispiele Interventionsmöglichkeiten
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Theoretischer Hintergrund
Was ist eigentlich Intelligenz? keine allgemein gültige Definition Offenes Konstrukt, das nicht direkt beobachtbar ist und ständig weiter erforscht wird lange Geschichte der Intelligenzforschung und -diagnostik, viele verschiedene theoretische Modelle
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Theoretischer Hintergrund
Allgemeine Intelligenz: Schnelle Auffassungsgabe Gute Lernfähigkeit Logisches Denken Räumliches Vorstellungsvermögen Hohe Gedächtnisleistungen „Fähigkeit, auf verschiedenen Gebieten neuartige Anforderungen zu bewältigen bzw. sich in neuen Situationen zurechtzufinden“
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Theoretischer Hintergrund
Ermittlung eines Intelligenzquotienten: Die Leistung des Einzelnen wird auf den Mittelwert einer bestimmten Altersgruppe bezogen Normalverteilung: Mittelwert = 100, Standardabweichung = 15
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Theoretischer Hintergrund
Durchschnittsbereich:
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Theoretischer Hintergrund
Hochbegabung
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Theoretischer Hintergrund
Hochbegabung Definiert als IQ ≥ 130, ca. 2% der Bevölkerung Häufig Sonderbegabungen (Sprachen, Mathematik, Musik usw.) Nicht notwendigerweise gute Leistungen !! (underachievement)
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Theoretischer Hintergrund
Begabungsmodell von Heller (1994) Stressbewältigung Motivation Lernstrategien Selbstbewusstsein Persönlichkeits- merkmale Begabungsfaktoren Leistung Allgemeine Intelligenz Spezifische Begabung Kreativität Umweltmerkmale -Familienklima Klassenklima Kritische Lebensereignisse
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Theoretischer Hintergrund
„Lernbehinderung“ Langandauerndes, schwerwiegendes und umfassendes Schulleistungsversagen intellektuelle Minderbegabung Definiert als unterdurchschnittliche Intelligenz, IQ < 85 Intelligenzminderung = geistige Behinderung, IQ < 70
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Theoretischer Hintergrund
„Lernbehinderung“
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Theoretischer Hintergrund
Lern- und Leistungsstörungen: Teilleistungsstörungen: Lese-Rechtschreibstörung Isolierte Rechtschreibstörung Rechenstörung (Dyskalkulie) Voraussetzung: Leistungen liegen mindestens 2 Standardabweichungen unterhalb des Niveaus, das aufgrund des Alters und der allgemeinen Intelligenz zu erwarten wäre
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Gruppenarbeit Erarbeiten Sie anhand der Fallbeispiele:
Wodurch fällt das Kind auf? Was steckt Ihrer Meinung nach dahinter? Wie würden Sie vorgehen? Vorstellung der Gruppenarbeiten
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Diagnostischer Prozess
Erstgespräch Ggf. Einholen von weiteren Informationen Verhaltensbeobachtung über Fragebögen Intelligenztestung Ggf. zusätzliche Aufmerksamkeits-/ Konzentrationstestung
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Hamburg-Wechsler- Intelligenztest für Kinder IV (HAWIK – IV)
6 – 16 Jahre 4 Bereiche: Sprachverständnis Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken Arbeitsgedächtnis Verarbeitungsgeschwindigkeit
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HAWIK – IV Sprachverständnis:
- Gemeinsamkeiten finden z. B. Katze – Maus, Berg - See - Wortschatztest z. B. Was ist ein Fahrrad? Was bedeutet Konkurrenz? - Allgemeines Verständnis z. B. Warum putzen wir uns die Zähne? Welche Vorteile haben öffentliche Büchereien?
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HAWIK – IV Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken: - Mosaiktest
- Bildkonzepte - Matrizentest
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HAWIK – IV Arbeitsgedächtnis: - Zahlen nachsprechen
- Buchstaben-Zahlen-Folgen
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HAWIK – IV Verarbeitungsgeschwindigkeit: - Zahlen-Symbol-Test
- Symbolsuche
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Ergebnisprofil Fallbeispiel I
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Diagnose Fallbeispiel I
Lernbehinderung, weil: IQ = 76 Weitere Hinweise: Versteht Aufgabe erst nach mehrmaligem Erklären In Kunst gute Aufmerksamkeit Konzentration beim Malen und Puzzeln Kein Interesse an neuen Sachen Sprachliche Entwicklungsverzögerung Spielt lieber mit jüngeren Kindern
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Ergebnisprofil Fallbeispiel II
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Diagnose Fallbeispiel II
Hochbegabung, weil IQ = 137 Weitere Hinweise: Rasche Auffassungsgabe, bekommt im Unterricht trotzdem alles mit Flüchtigkeitsfehler resultieren aus Selbstüberschätzung (weil ja alles so leicht scheint) und mangelnder Frustrationstoleranz Sprachliche Entwicklung akzeleriert Orientierung an älteren Kindern
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Fazit AD(H)S-ähnliche Symptome, aber bei völlig anderem Hintergrund
Bei einem Verdacht auf AD(H)S ist eine differenzierte Leistungsdiagnostik wichtig, um eine eventuelle Unter- oder Überforderung auszuschließen!
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Interventionen Welche Empfehlungen würden Sie anhand der nun vorliegenden Ergebnisse geben?
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Interventionen Allgemein:
Nicht nur die intellektuelle Entwicklung im Auge haben, sondern auf eine ausgeglichene Entwicklung achten: Soziale Entwicklung Emotionale Entwicklung Motorische Entwicklung Kreativität (künsterisch-musikalisch)
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Interventionen Bei Lernbehinderung: - Umschulung in Förderschule
(Einschulung in eine Diagnoseförderklasse) Schutz vor Überforderung - Teilbereiche weiter stärken (Förderunterricht) Selbstwertstärkende Aktivitäten Akzeptanz
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Interventionen Bei Teilleistungsstörung:
Antrag auf sonderpädagogisches Fördergutachten stellen „Vergünstigungen“ z.B. Zensurenbefreiung, Nachteilsausgleich LRS-Klasse - Privater Förderunterricht
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Interventionen Bei Hochbegabung: schulisch
Akzeleration (beschleunigtes Lernen): vorzeitige Einschulung Überspringen von Klassen Flexible Eingangsstufen, Teil – Unterricht in höheren Klassen
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Interventionen Bei Hochbegabung: schulisch
Enrichtment (vertieftes Lernen): Individualisierung Arbeitsgemeinschaften Wahl zusätzlicher Kurse Schülerwettbewerbe, Austauschprogramme, Kooperation von Schulen mit Universitätem
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Interventionen Bei Hochbegabung: schulisch
Mischformen aus Akzeleration und Enrichment: spezielle Klassen und Schulen Intensivkurse Altersgemischte Klassen Spezialschulen mit Hochbegabten-Klassen
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Interventionen Bei Hochbegabung: Was ist pädagogisch hilfreich?
Akzeptanz Wenig Wiederholung Klare Zielsetzung Kreativität fördern Anleitung zu selbstständiger Arbeitsweise
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Vielen Dank Ihre Mitarbeit!!
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