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Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage

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Präsentation zum Thema: "Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage"—  Präsentation transkript:

1 Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage
Kapitel 10 Handelspolitik in Entwicklungsländern Original von Iordanis Petsas begleitend zu Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik, 6. Auflage von Paul R. Krugman und Maurice Obstfeld

2 Kapitelübersicht Einleitung Importsubstituierende Industrialisierung
Probleme der Dualwirtschaft Exportorientierte Industrialisierung: das ostasiatische Wirtschaftswunder Zusammenfassung Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

3 Tabelle 10-1: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung, 1999 ($)
Einleitung Tabelle 10-1: Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Bevölkerung, 1999 ($) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

4 Einleitung Warum sind (und bleiben) einige Länder ärmer als andere?
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Handelspolitik vieler Entwicklungsländer etwa dreißig Jahre lang von der Überzeugung geprägt: dass der Schlüssel zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Schaffung eines starken Industriesektors liege. dass der beste Weg zum Aufbau eines Industriesektors vorzugsweise durch den Schutz der einheimischen Branchen vor internationaler Konkurrenz gewährleistet werden könne. Gab es Fehlentwicklungen in den Entwicklungs-ländern wegen oder trotz dieser Politik? Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

5 Einleitung Warum sind (und bleiben) die Menschen in einigen Ländern so viel ärmer als andere? In allen Entwicklungländern gibt es nebeneinander sehr unterentwickelt Wirtschaftszweige (in der Regel die Landwirtschaft) und hoch entwickelte Wirtschaftszweige, in denen auf internationalem Niveau produziert wird. Wird diese unerwünschte Entwicklung zum ökonomischen Dualismus von der Handelspolitik dieser Länder verursacht? Was machen die erfolgreichen Entwicklungsländer besser? Seit den 1960-er Jahren haben es einige Nationen mit spektakulärem Wachstum geschafft, zu den entwickelten Nationen aufzuschließen. Welche Implikationen haben diese Erfolge für die Außenhandelspolitik? Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

6 Importsubstituierende Industrialisierung
Im 19. Jahrhundert erhoben die USA und Deutschland hohe Zölle auf Industriegüter, und auch Japan hielt bis in die 1970er Jahre hinein umfangreiche Importkontrollen aufrecht. Vom Zweiten Weltkrieg bis zu den 1970er Jahren versuchten viel Entwicklungsländer den Aufbau ihrer Volkswirtschaften zu beschleunigen, indem sie den Import von Industrieprodukten beschränkten. Das wichtigste theoretische Argument für dieses Vorgehen ist Erziehungszoll Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

7 Importsubstituierende Industrialisierung
Das Erziehungszollargument besagt, dass neue Branchen in Entwicklungsländern trotz eines potenziellen komparativen Vorteils bei der Industrieproduktion zunächst nicht mit den etablierten Branchen in den entwickelten Ländern konkurrieren können. Es ist daher sinnvoll, die Industrialisierung mit Hilfe zeitlich begrenzter Zölle oder Importquoten anzu-stoßen. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

8 Importsubstituierende Industrialisierung
Marktversagen als Rechtfertigung für den Schutz junger Branchen unvollkommene Kapitalmärkte: Wenn ein Entwicklungs-land nicht über die nötigen Finanzinstitutionen (effiziente Aktienmärkte und Banken) verfügt, mit deren Hilfe Erspar-nisse aus den traditionellen Sektoren (Landwirtschaft) in die Finanzierung neuer Sektoren (Branchen) geleitet werden können, behindert die dadurch bedingte Einschränkung lau-fender Gewinnmöglichkeiten das Wachstum der neuen Branchen. Verwertbarkeit: Unternehmen einer neuen Branche erzeugen einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen,der nicht vergütet wird (Startkosten, Technologie an örtliche Umstände anpassen). Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

9 Importsubstituierende Industrialisierung
Förderung der Industrialisierung durch Protektionismus Importsubstituierende Industrialisierung fördert die einheimische Branche durch die Beschränkung des Imports von Industrieprodukten. Die meisten Wirtschaftswissenschaftler und politischen Strategen glauben nicht an den Erfolg dieser Strategie. Warum wurde sie trotzdem in vielen Entwicklungs-ländern verfolgt? Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

10 Importsubstituierende Industrialisierung
Importsubstituierende Industrialisierung wurde der aktiven Förderung von exportorientierten Industrien vorgezogen, weil bis in die 1970er Jahre viele Entwicklungsländer ihre Möglichkeiten Industrieprodukte zu exportieren skeptisch beurteilt haben. in vielen Fällen die importsubstituierende Industrialisierung auf einer Linie mit weit verbreiteten politisch-ideologischen Konzeptionen lag. Zölle Staatseinnahmen schaffen. man nicht gleichzeitig Importsubstitution und Exportförderung betreiben kann, da ein Zoll, der die Importe reduziert, zwangs-läufig auch das Exportvolumen senkt. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

11 Importsubstituierende Industrialisierung
Tabelle 10-2: Exporte als prozentualer Anteil des Nationaleinkommens , 1999 Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

12 Importsubstituierende Industrialisierung
Tabelle 10-3: Effektiver Protektionssatz der Industrie in ausgewählten Entwicklungsländern (in %) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

13 Importsubstituierende Industrialisierung
Resultate einseitiger Förderung: Probleme der importsubstituierenden Industrialisierung Viele Länder, die diese Strategie verfolgten, zeigten keinerlei Anzeichen für ein Aufschließen zu den fortgeschritteneren Ländern. Beispiel: Indien konnte in 20 Jahren ehrgeiziger Wirtschaftspläne, von 1950 bis Anfang der 1970er Jahre, sein Pro-Kopf-Einkommen um nur wenige Prozente steigern. Stattdessen führte importsubstituierende Industrialisierung zu: hohen Effektivzöllen Verzerrung der Anreize ineffiziente Produktionsmengen höherer Einkommensungleichheit und Arbeitslosigkeit Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

14 Importsubstituierende Industrialisierung
Probleme des Erziehungszolls Es ist nicht vorteilhaft die Entwicklung von Industrien zu forcieren, die erst später einen komparativen Vorteil besitzen werden. Beispiel: In den 1980ern wurde Südkorea zu einem Automobilexporteur, während in den 1960ern Kapital und ausgebildete Arbeitskraft nur unzureichend vorhanden war. Eine Protektion von Industriezweigen bringt keine Vorteile, sofern sie nicht zu Wettbewerbsfähigkeit führt Beispiel: Pakistan und Indien haben ihre Schwerindustrie jahrzehntelang vor Wettbewerb geschützt, konnten jedoch nur Exporterfolge im Bereich von Leichtindustrie und Textilien erzielen. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

15 Probleme der Dualwirtschaft
Die meisten Entwicklungsländer sind gekennzeichnet durch ökonomischen Dualismus. Dies ist die Aufspaltung einer Wirtschaft in zwei Sektoren auf stark unterschiedlichem Entwicklungsstand mit großen Lohnunterschieden. Zusammenhang zwischen ökonomischem Dualismus und Handelspolitik: Dualismus ist ein Zeichen für ein schlechtes Funktio-nieren der Märkte, Marktversagen ist ein Grund für das Abweichen vom Freihandel Die Herausbildung einer Dualwirtschaft wird durch die Handelspolitik der importsubstituierenden Industriali-sierung begünstigt. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

16 Probleme der Dualwirtschaft
Die Symptome des ökonomischen Dualismus Ein „moderner“ Sektor hebt sich in mehreren Aspekten deutlich von der übrigen Volkswirtschaft ab. Der moderne Sektor unterscheidet sich vom traditionellen Sektor durch höherer Wert der Produktion pro Arbeiter höhere Löhne niedrige Kapitalerträge im Industriesektor höhere Kapitalintensität im Industriesektor persistente Arbeitslosigkeit besonders in Städten Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

17 Probleme der Dualwirtschaft
Duale Arbeitsmärkte und Handelspolitik Die Symptome des Dualismus sind klare Anzeichen für ein schlechtes Funktionieren der Volkswirtschaft, insbesondere der Arbeitsmärkte. Lohnunterschiede Die Lohnunterschiede zwischen Industrie und Landwirtschaft sind eine weitere Rechtfertigung für die Förderung der Industrie auf Kosten der Landwirtschaft. Bei der Existenz eines Lohndifferentials muss der Lohn im Industriesektor (WM) größer sein als der in der Landwirtschaft (WF). Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

18 Probleme der Dualwirtschaft
Abbildung 10-1: Der Effekt eines Lohndifferentials OM OF Wertgrenzprodukt, Löhne Verlust WM B PF x MPLF PM x MPLM L1 L2 A WF C Arbeitskräfte in der Industrieproduktion Arbeitskräfte in der Lebensmittelproduktion Gesamtarbeitsangebot Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

19 Probleme der Dualwirtschaft
Das Harris-Todaro Model stellt einen Zusammenhang zwischen der Landflucht und der Arbeitslosigkeit her, der die Rechtfertigung einer Beschäftigungsförderung in der Industrie trotz der höheren Löhne widerlegt: Länder mit ausgeprägtem ökonomischen Dualismus weisen zugleich eine hohe Arbeitslosigkeit in den Städten auf. Eine Aufstockung der Industriearbeitsplätze führt zu einer derart großen Wanderung vom Land in die Städte, dass die städtische Arbeitslosigkeit noch zunimmt. Dies führt dazu das Ökonomen das Lohndifferenzial-argument als Rechtfertigung von Protektion ablehnen. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

20 Probleme der Dualwirtschaft
Handelspolitik als Ursache des ökonomischen Dualismus Ausweitung des Lohndifferenzials: durch Effizienzlöhne Durch Macht der Gewerkschaften, deren Industrien durch Importquoten vor ausländischer Konkurrenz geschützt sind. übermäßige Kapitalintensität der Industrie: durch Substitution von Arbeit durch Kapital Kreditsubventionen (günstigere Investitionen in Kapital) Subventionierung von Technologieimport Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

21 Exportorientierte Industrialisierung: das ostasiatische Wirtschaftswunder
Von Mitte der 1960er Jahre an zeichnete sich durch den Export von Industriegüter in erster Linie in fortgeschrittene Länder ein anderer Weg zur Industrialisierung ab. Schnell wachsende asiatische Volkswirtschaften (SWAV) Ein Gruppe von Ländern, die spektakuläre Wachstumsraten von mehr als 10% verzeichneten. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

22 Exportorientierte Industrialisierung: das ostasiatische Wirtschaftswunder
Das Wachstum in Asien Die SWAV-Definition der Weltbank umfasst drei Ländergruppen, deren „Wunder“ zu verschiedenen Zeitpunkten einsetzte: Japan (nach dem zweiten Weltkrieg) die vier „Tiger“ Hong Kong, Taiwan, Süd Korea und Singapur (in den 1960ern) Malaysia, Thailand, Indonesien und China (in den späten 1970ern und den 1980ern) Die SWAV sind international stark verflochten: Beispiel: Im Jahr 1999 überstieg der Anteil des Exports in Hong Kong und Singapur am BIP sogar 100 Prozent des BIP (132 und 202 Prozent) Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

23 Exportorientierte Industrialisierung: das ostasiatische Wirtschaftswunder
Handelspolitik der aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens Einige Ökonomen haben den Erfolg der ostasiatischen Volkswirtschaften vereinfachend auf eine „außenorientierte“ Handelspolitik zurückgeführt. Die Zahlen weisen darauf hin, dass die SWAV weniger protektionistisch waren als andere, weniger erfolgreiche Entwicklungsländer. Die Offenheit der SWAV unterstützten das Wachstum sind aber nur Teil der Erklärung. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

24 Tabelle 10-4: Durchschnittliche Protektionssätze
Exportorientierte Industrialisierung: das ostasiatische Wirtschaftswunder Tabelle 10-4: Durchschnittliche Protektionssätze Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

25 Exportorientierte Industrialisierung: das ostasiatische Wirtschaftswunder
Industriepolitik in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens Mehrere der höchst erfolgreichen Länder haben eine Politik betrieben, die ausgewählte Industrien durch Handelspolitik aber auch zinsgünstige Darlehen und Förderung von Forschung und Entwicklung bevorzugt förderte. Die meisten Ökonomen beurteilen die Einflussmöglichkeit einer solchen Politik aus folgenden Gründen skeptisch: SWAV haben unterschiedliche Arten der Industriepolitik praktiziert, erreichten jedoch annähernd gleiche Wachstumsraten. die tatsächliche Wirkung der Industriepolitik dürfte nicht besonders groß gewesen sein. bestimmte industriepolitische Maßnahmen sind in Ländern, die ansonsten wirtschaftlich erfolgreich waren, eindeutig gescheitert. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

26 Exportorientierte Industrialisierung: das ostasiatische Wirtschaftswunder
Weitere Wachstumsfaktoren Zwei weitere Faktoren können das hohe Wirtschaftswachstum erklären: hohe Sparraten schnell ausgebautes öffentliches Bildungssystem Die Erfahrung in Asien wiederlegt: dass Industrialisierung und Entwicklung auf der binnenorientierten Strategie der Importsubstitution basieren müssen. dass der Weltmarkt Neuankömmlingen keine Chance lässt und damit arme Lände am Reichwerden hindert. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

27 Zusammenfassung Die Handelspolitik von Entwicklungsländern soll zwei Zielen dienen: der Förderung der Industrialisierung und Überwindung der ungleichen Entwicklung der inländischen Wirtschaft. Staatliche Maßnahmen zur Förderung der Industrialisierung werden oft mit dem Erziehungszoll gerechtfertigt. Viele wenig entwickelte Länder haben eine Politik der importsubstituierenden Industrialisierung verfolgt. Diese führte zu einer kostspieligen und ineffizienten Produktion. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.

28 Zusammenfassung Die meisten Entwicklungsländer weisen einen ökonomischen Dualismus auf. Duale Volkswirtschaften sind häufig durch eine hohe Arbeitslosigkeit in den Städten gekennzeichnet. Der Lohnunterschied zwischen den modernen und den traditionellen Sektoren wird bisweilen als Begründung für Zölle angeführt, die den Industriesektor schützen sollen. Die SWAV sind nicht durch Importsubstitution industrialisiert worden, sondern durch den Export von Industrieprodukten. Copyright © 2003 Pearson Education, Inc.


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