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produziert vom centre national du cinéma

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Präsentation zum Thema: "produziert vom centre national du cinéma"—  Präsentation transkript:

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2 produziert vom centre national du cinéma

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4 SIE

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6 Wir bleiben zu Hause. Wir schauen Zeitschriften an und hören Radio.

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8 Das ist alles, was wir tun.

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10 Denn, es gibt nicht viele Mädchen, die ausgehen
Denn, es gibt nicht viele Mädchen, die ausgehen. Es ist selten, dass man in der Stadt ein Mädchen sieht.

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12 Über uns hat man nie sowas gesehen
Über uns hat man nie sowas gesehen. Man spricht über alle Mädchen aus der ganzen Welt.

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14 Und was die junge algerische Frau angeht, so scheint es, dass man sie beiseite gelassen hat.

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16 Man hat den Eindruck, dass die algerische Frau zu nichts taugt.

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18 Erst jetzt versucht die junge algerische Frau, sich zu befreien.

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20 Und da ist es ganz normal, dass es sehr viele Probleme gibt.

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22 Ich muss mich dafür glücklich schätzen, dass ich meine Ausbildung weiterverfolgen kann.

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24 Darüber hinaus habe ich keine anderen – also – Ablenkungen, denn – es ist nicht schlimm.

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26 Ein junges algerisches Mädchen braucht kein – nein, es ist nicht, weil sie keine Ablenkungen hat,

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28 dass sie unglücklich ist. Sondern weil ihre Eltern sie nicht verstehen.

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30 Sie ist unglücklich und schließlich findet sie sich damit ab.

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32 In Wirklichkeit ist die algerische Frau die glücklichste Frau der Welt,

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34 denn sie hat viele Möglichkeiten - historische, patriotische, menschliche und politische.

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36 Also, die algerische Frau ist nicht unglücklich.

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38 Es gibt ganze Regionen, in den Aurès, in der Kabylei, im Süden, in der Ouarsenis,

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40 wo die Männer der Bevölkerung, welche die aktive Bevölkerung gebildet haben,

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42 komplett dezimiert worden sind. Es sind nur noch Frauen übrig geblieben.

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44 Ich kenne persönlich Frauen, die sehr gerne ohne Schleier rausgehen würden.

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46 Und sie sehen sehr schön aus, ne, sehr genießbar
Und sie sehen sehr schön aus, ne, sehr genießbar. Sie können es sich leisten.

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48 Denn wenn der Ehemann nicht will, dass seine Frau den Schleier trägt,

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50 dann geht es eher um die Familie, um Bekannte; er will nicht,

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52 dass sie seine Frau sehen – er will nicht, dass die Leute den Eindruck gewinnen,

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54 dass er seine Frau und seine gesamte Familie unterdrückt.

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56 Für diese Frauen bedeutet der Schleier eher Anstand.

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58 Darum ist dies ihrer Meinung nach ein guter Grund, eine verschleierte Frau

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60 als wohl erzogen, respektabel und anständig zu erachten.

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62 Eine unverschleierte Frau dagegen wird als Schlampe angesehen.

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64 Fazit: Der Schleier hat in diesem Zusammenhang keinerlei Bedeutung

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66 und für das Leben einer Frau spielt er gar keine Rolle.

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68 Denn oft werden verschleierten Frauen schwere Delikte oder Ähnliches zugeschrieben,

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70 - trotz der Tatsache, dass sie einen Schleier tragen.

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72 Ich weiß nicht, vielleicht weil ihre Eltern nicht genügend aufgeklärt sind.

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74 Und denken, dass sie sich bestimmte Dinge nicht erlauben sollte,

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76 wie zum Beispiel, sich mit Jungs zu treffen.

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78 Aber sie hat nach Erklärungen gefragt für die abschlägige Antwort.

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80 Also, er ist dein Vater, du bist seine Tochter, du hast ein gewisses Alter und du hast

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82 ein Anrecht auf bestimmte Erklärungen
ein Anrecht auf bestimmte Erklärungen. Also wenn man dir verbietet auszugehen,

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84 dann sagst du ihm, wirklich, es tut mir leid, aber so ist es, ich sag es dir nicht warum, denn dann…

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86 Sie sind ängstlich und sagen sich: Was werden wohl die Leute sagen?

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88 Allein die Tatsache, dass wir zum Studium Zugang haben,

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90 wenn man so will, so ist bereits ein Privileg im Verhältnis zur Gesamtheit – aber die anderen…

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92 …diejenigen, welche man auf der Grundschulstufe stoppt –

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94 Diejenigen, die keine Bildung haben, die zu Hause bleiben und nicht raus gehen,

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96 diejenigen, die nicht arbeiten, sind weniger informiert, sie haben weniger Wissen.

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98 Nehmen wir eine junge Frau beispielsweise, die auf dem Grundschulniveau ausgebremst wird -

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100 warum? Um sie zu Hause zu halten, weil sie erwachsen geworden ist.

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102 Diese Religionsanhänger, die uns Frauen in der Öffentlichkeit tagtäglich beleidigen

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104 und uns in die Quere kommen, beaufsichtigen den Islam und werben für ein neues islamisches Leben.

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106 Sie wissen genau um die Schwachstellen in der Gesellschaft.

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108 Weil sie an der Religion festhalten, lassen sich selbst unsere eigenen Eltern und Verwandten

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110 von diesen Glaubensvorschriften unterordnen und belehren.

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112 Im Islam hat die Frau viele Rechte
Im Islam hat die Frau viele Rechte. Sicherlich nicht so viele wie der Prophet selbst.

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114 Er schätzte die Frauen sehr, das heißt, er stattete sie mit viel Macht aus.

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116 Aber im Verlaufe des 14. Jahrhunderts hat sich das vollkommen verändert

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118 und man sieht keinerlei Spur.

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120 Was macht das für einen Sinn? Nun gut, ich glaube:

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122 Man hat zwar viele Rechte, aber man hat nie darüber gesprochen.

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124 Man hat viele Rechte, aber die Bigamie existiert weiterhin.

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126 Man hat viele Rechte, aber die junge Frau gilt als ein Körper - nicht mehr

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128 und nicht weniger. Eine junge Frau, die denkt, so etwas gibt es nicht.

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130 Die geschichtsbewusste junge algerische Frau weiss, dass der Islam die einzige Religion

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132 auf der Welt ist, welche sich so stark für die Rechte der Frauen eingesetzt hat.

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134 Und die Intellektuellen werden euch dazu sagen: Nein!

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136 Der Islam besteht in einem ganzen Gesellschaftsstil;

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138 und der Islam stellte einen Fortschritt dar für die Situation der Frauen.

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140 Aber man kann eine Gesellschaft um 1370 nach islamischer Zeitrechnung

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142 nicht in der selben Weise regieren wie im Jahre eins nach islamischem Kalender.

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144 Denn immerhin rückt aber auch hier die moderne Welt voran;

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146 man kann sich nicht bestimmen lassen von einem jahrhundertealten Gesetz.

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148 Leider ist er irreleitend; er lenkt in die falsche Richtung.

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150 Und er tut der Religion einen sehr schlechten Dienst - sowie auch unserer Jugend,

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152 die hier ist, um frei zu leben, sich frei zu entfalten, im 20 Jh.

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154 Für das Leben einer Gymnasiastin funktioniert das sehr gut – also das Studium und alles,

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156 aber außerhalb des Gymnasiums, da – es ist verkorkst mit den Eltern...

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158 Es ist vor allem zu Hause, dass. - Ich weiß
Es ist vor allem zu Hause, dass... - Ich weiß. Für die Eltern ist die Schule

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160 bereits eine Art Ausgang. - Ja, das stimmt.

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162 Wenn ich mich darüber beschwere, dass ich nicht ausgehen kann,

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164 dann sagt man mir: Aber du bist doch draußen von acht bis fünf Uhr.

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166 Es gibt schöne Filme und da nie hingehen zu können;

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168 es gibt zum Beispiel Bewegungen - nie Teil einer Bewegung sein zu können.

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170 Es gibt Momente, da braucht man Zerstreuung, man will Leute sehen, mit jemandem sprechen.

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172 Ich habe zum Beispiel nie einen Kinosaal gesehen. Ich weiß nicht -

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174 Erstens beschwert sich nicht nur die algerische junge Frau darüber;

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176 auch die jungen Leute würden diesen Mangel an Ablenkungen beklagen.

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178 Ja und die Jugend ist nicht nur auf der Suche nach Pflicht. Das stimmt
Ja und die Jugend ist nicht nur auf der Suche nach Pflicht. Das stimmt. Zudem sind wir nicht

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180 das erste Land, das eine Revolution erlebt hat
das erste Land, das eine Revolution erlebt hat. Also, Unterhaltung – ja, wir brauchen Ablenkung.

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182 Ich gehe mit den Mädchen aus, die Sport machen. Ich mag Sport sehr.

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184 Der Sport ist bereits eine große Ablenkung für sie.

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186 Zum Beispiel, wenn man samstags ins Stadion geht, um die Mädchen zu trainieren,

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188 da werden Karotten und anderes Zeugs geworfen, von den Jungs, die -

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190 sie werfen Steine nach den Mädchen, ja wirklich, sicher, ja, im Stadion.

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192 Wie willst du -

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194 Ja, das ist es, was die Eltern daran hindert, die Mädchen in die Freiheit zu entlassen.

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196 Da bin ich einverstanden mit den Eltern.

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198 Letztlich begegnet die junge Frau einer widrigen Atmosphäre an ihrem Arbeitsplatz,

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200 in der Straße ... egal wo, im Kino...

201

202 Wenn ein Mädchen auf der Straße ist, dann sind da sofort vier, fünf Jungs, die es hänseln

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204 und dann ein Herr, der nichts sagt und nichts tut, um dem Mädchen zu helfen,

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206 ah nein, denn ein Mädchen, das sich belästigen lässt, das ist ein Spektakel-

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208 Also sieht man hin, man lacht und so.

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210 Das ist einfach ekelhaft, ich weiß nicht, ob euch klar ist...

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212 - Nein. ...die Nummer eins auf der Straße, das sind die Jungs.

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214 Man schaut uns mit riesigen Augen an.

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216 Man könnte meinen, sie sehen einen Panter oder eine Tigerin vorbeigehen. In etwa so.

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218 Man lässt uns den Vortritt. Du wirst sehen
Man lässt uns den Vortritt. Du wirst sehen. Und, ich weiß nicht, ein Mädchen mit -

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220 ok, eine, die zu weit geht, das bestreite ich nicht, wir sind keine Heiligen.

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222 Ok, es zu vermeiden, hinzusehen und einfach nur weiterzugehen - nein,

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224 man schaut sie ausdrücklich an, eine junge Frau, die sich schämt,

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226 das macht, dass sie ihre Füße verhakelt und nicht mehr weiß, wie sie gehen soll.

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228 Wenn ich z. B. bei den ärmeren,d. h
Wenn ich z.B. bei den ärmeren,d.h. sehr lebendigen und dichten Viertel vorbeigehe -

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230 dort ist die Zahl der Männer beängstigend.

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232 Offen gesagt, übertriebenerweise würde ich sagen: eine Frau auf 1000 Männer...

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234 Und sobald sie uns vorbei gehen sehen - es scheint ihnen unbegreiflich,

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236 dass eine Frau mitten unter so vielen Männern geht.

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238 Und wenn man an den Cafés vorbei geht, also wirklich -

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240 eigentlich kann man da nicht vorbeigehen. Und was auch noch -

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242 in Alger gibt es ja auch diese erzählenswerten Terrassen...

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244 Es wäre vollkommen normal, anzuhalten und ein Glas zu trinken, wenn man müde ist,

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246 was man manchmal auch ist, aber man kann das nicht tun, was man könnte, im Ausland.

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248 Das ist vielleicht die einzige dieser kleinen Freiheiten, die man wagen könnte.

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250 Es gibt dieses Unbehagen bei den Frauen, gewiss, aber es existiert auch allgemein

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252 in dieser männlichen Gesellschaft, einer Gesellschaft, die in der Tat von Männern

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254 für Männer gemacht ist. Und wenn wir von der Not der algerischen Frau im Allgemeinen sprechen,

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256 dann ist sie einem allgemeinen gesellschaftlichen Verhalten geschuldet, in einer Gesellschaft,

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258 die nicht ausgeglichen ist, im Sinne dessen, dass es gleich viele Männer wie Frauen gibt,

259

260 die gemeinsame Aktivitäten haben, eine gemeinsame Denkweise und

261

262 die ein gemeinsames Ziel verfolgen – sondern in Wirklichkeit gibt es einige algerische Frauen,

263

264 die aus dieser von Männern zum Vorteil der Männer entworfenen Gesellschaft auszubrechen versuchen.

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266 Wenn es mehr Beziehungen gäbe zwischen Gymnasiasten und Gymnasiastinnen -

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268 wenn es überhaupt welche gibt, denn ich denke, es gibt sie nicht.

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270 Man weiss, es gibt die Jungs in Bugeaud oder in Fromentin oder wo auch immer -

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272 das ist alles was wir von ihnen wissen, das stimmt.

273

274 Weil sie uns nicht lassen, also haben die Jungs keine Freundinnen,

275

276 sie haben niemanden zum Reden
sie haben niemanden zum Reden. Man kann sich genauso wenig bloß unter Jungs

277

278 über bestimmte Probleme unterhalten, wie man sich als Mädchen bloß mit anderen Mädchen

279

280 besprechen kann. Ich weiß nicht...

281

282 Denn wenn die Situation der Frau eine Situation ist, die nicht lustig ist,

283

284 dann leiden auch die Algerier unter diesem Zustand der Dinge.

285

286 Ja wirklich, sie leiden sehr. Man redet so miteinander, aber -

287

288 Ich habe mit einem Jungen gesprochen, und die fragten mich immer:

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290 Warum sprecht ihr nicht mir uns?

291

292 Warum organisieren wir nicht - warum gehen wir nicht zusammen aus?

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294 Soviel ist sicher. Es gibt keinerlei Kontakt

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296 zwischen den algerischen Männern und den algerischen Frauen.

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298 Ich war schon mal in einem gemischten CGé (ChanGements pour l’égalité),

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300 und wir haben uns gut verstanden, es war gut
und wir haben uns gut verstanden, es war gut. Wir waren wie Bruder und Schwester.

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302 Wir haben uns gut verstanden.

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304 Ich glaube die beste Lösung für das Verhältnis zwischen den Jungs und den Mädchen

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306 ist die Koedukation. Koedukation ab dem Kindergarten.

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308 Wenn die kids in unserem Alter von den Eltern daran gehindert werden, ihre männlichen

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310 Kameraden zu treffen, dann ist dies genau der Moment, wo man das Problem angehen muss.

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312 Man sieht zum Beispiel Jungs und Mädchen, die nicht zusammen sein und zusammen spielen dürfen,

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314 weil ihre Eltern das verhindern. Und da liegt das Problem.

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316 Vielleicht liegt es an uns, dem abzuhelfen, weil wir auch jung sind und

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318 weil man uns auch daran hindert unsere Kameraden zu treffen.

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320 Ich glaube, da liegt das Problem
Ich glaube, da liegt das Problem. Es gilt, das Problem der Koedukation zu lösen.

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322 Meiner Meinung nach sollte die Koedukation bereits in der Grundschulphase beginnen.

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324 Denn auf diese Weise würde das kontaktscheue Verhalten zwischen Jungs und Mädchen

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326 schon im frühen Alter abgeschafft, so dass beide voneinander lernen könnten.

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328 So wären sie auch besser auf das Erwachsenenleben vorbereitet.

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330 Diese beiden Mädchen haben dem Herrn erzählt, dass die Frau unglücklich sei,

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332 weil wir nicht ausreichend Zerstreuung erhalten, weil unsere Eltern uns zu eng an sich binden -

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334 also viele solche Argumente
also viele solche Argumente. Und daraus haben sie dann den Schluss daraus gezogen,

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336 dass wir uns damit abfinden. Also da habe ich mir gesagt, nein,

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338 sie haben kein Recht, das zu sagen, denn sie haben nur über Ablenkung gesprochen

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340 und die Pflichten nicht erwähnt
und die Pflichten nicht erwähnt. Ich möchte nicht, dass das jetzt so jungsmäßig rüberkommt.

341

342 Mir scheint aber, dass die junge algerische Frau vor allem anderen die Pflicht wahrnehmen sollte,

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344 im Namen der Revolution und im Namen von vielen Dingen.

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346 Und ich glaube, erst nachdem sie sich über ihre Pflicht bewusst geworden ist,

347

348 darf sie sich Zerstreuung und Unterhaltung erlauben
darf sie sich Zerstreuung und Unterhaltung erlauben. Denn, wenn die Eltern sehen,

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350 dass sie es mit einem - wie soll ich sagen - realistischen, vernünftigen Mädchen zu tun haben,

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352 das einen kühlen Kopf bewahrt, werden sie ihm erlauben, sich zu unterhalten,

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354 ohne vor irgendwas Angst zu haben oder sich vor irgendwas in Acht zu nehmen.

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356 Denn sie werden sagen: Unsere Tochter ist fähig, zurecht zu kommen, gewisse Verantwortlichkeiten

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358 und die Verantwortung für sich selbst wahrzunehmen.

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360 Wir sind ein bisschen desorientiert, weil wir es mit der Präsenz

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362 von zweierlei Zivilisationen zu tun haben, die aufeinander prallen,

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364 eine traditionelle, arabische und eine französische, moderne.

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366 Die Algerier erreichen nur ein bestimmtes Bildungsniveau.

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368 Danach gehen sie nach Frankreich und rücken mit einer Französin an, denn das macht sich gut.

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370 Wir sind ein Volk, das nicht wenige Invasionen erduldet hat.

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372 Die Venezianer, die Byzantiner, die Vandalen, die Römer,

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374 die Türken, die Franzosen...

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376 Über die junge algerische Frau wird oft gesagt, dass sie wenig Persönlichkeit hätte.

377

378 Dass sie imitieren würde, nachahmen
Dass sie imitieren würde, nachahmen. Ich finde aber, dass sie das machen muss,

379

380 um ihre Persönlichkeit auszubilden. Weil es sehr schwierig ist für sie,

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382 sie lebt in einer Umgebung von zwei aneinander grenzenden Zivilisationen, der europäischen und

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384 der arabischen, die meiner Meinung nach sehr, sehr verschiedenartig sind.

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386 Zu Hause muss sie sich an die Sitten und Gebräuche der Eltern halten und auf dem

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388 Gymnasium kommt sie mit Europäern in Kontakt und sie weiß nicht, wo sie sich hinwenden soll.

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390 Deshalb finde ich, dass diese Sache mit dem Imitieren, dem Nachahmen

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392 für eine junge algerische Frau nötig ist, um Persönlichkeit zu entwickeln.

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394 Ich bin komplett einverstanden mit dem, was sie gesagt hat
Ich bin komplett einverstanden mit dem, was sie gesagt hat. Wir befinden uns

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396 in einem Übergangszeitraum. Man muss nach einer Persönlichkeit suchen,

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398 die eine Synthese zwischen zwei Welten ist, die sich bis jetzt gegenüber gestanden haben.

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400 Eine Persönlichkeit, die ebenso sehr auf das antwortet, was die Eltern möglicherweise fordern,

401

402 wie auf die Bedürfnisse der jungen Frau draußen
wie auf die Bedürfnisse der jungen Frau draußen. Diese Synthese muss in der Kultur zu erreichen

403

404 versucht werden, in einer Übergangs- kultur zwischen zwei Welten.

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406 In dem Moment, wo die Frau sich gewahr wird, dass sie dieselben Arbeiten machen kann

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408 wie die Männer, dass sie alles machen kann, was die Männer machen, fragt sie sich,

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410 warum sie minderwertiger ist, warum sie das Los haben soll,

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412 zu Hause eingeschlossen zu bleiben.

413

414 Wir möchten, dass das aufhört
Wir möchten, dass das aufhört. Wir wollen etwas wissen und schließlich auch etwas tun.

415

416 Wir sind in einem sozi - in einem Land, das sich sozialistisch gibt

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418 und alle Einwohner müssen gleichgestellt sein. - Im Grunde, ja.

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420 Mir scheint, dass letztlich nur eine radikal Transformation der Gesellschaft

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422 die Gleichwertigkeit der Frau - einer algerischen oder einer anderen - mit dem Mann wieder einsetzen,

423

424 d.h. einführen kann. Und nur die Arbeit kann eine Frau dem Mann ebenbürtig werden.

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426 Eine Frau kann dem Mann nicht total gleich gemacht werden
Eine Frau kann dem Mann nicht total gleich gemacht werden. Ich glaube, damit es Glück gibt,

427

428 muss jemand zu Hause dominieren – entweder der Mann oder die Frau –

429

430 im Allgemeinen ist es der Ehemann, der herrscht, so dass die Frau ihn,

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432 d.h. seinen Anspruch nachahmen muss.

433

434 Ich persönlich glaube, dass es wirkliche Gleichheit mit den Männern gibt. - Und wir haben das Vorbild

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436 aller Frauen in allen sozialistischen Ländern, etwa in den UdSSR oder in Bulgarien,

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438 wo man Frauen als Schiffskapitäne sieht oder als Schaffnerinnen in Autobussen.

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440 Ich bin einverstanden mit meinen Kameradinnen, die über die Ungleichheit

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442 und so großes Blabla gesprochen haben und ich merke, dass wir dabei sind,

443

444 große Phrasen zu machen, darüber, das Land aufzubauen,

445

446 es so zu machen wie in den sozialistischen Ländern und so weiter und so fort.

447

448 Aber man sollte nichts überstürzen
Aber man sollte nichts überstürzen. Bevor wir versuchen, die Frauen zu spielen,

449

450 die Schiffe steuern und Autobusse – das ist gut, ich bin einverstanden,

451

452 aber erstens sind wir noch nicht da und zweitens ist das nicht unser Problem.

453

454 Wenn ihr nicht wollt, dass wir hier Blabla machen und: ja wir sind Frauen und haben

455

456 die und die Probleme, dann müsst ihr über die Probleme reden, die ihr habt.

457

458 Und das Problem, das sich jeder von uns stellt, das ist sicherlich nicht, Schiffe bauen zu wollen –

459

460 einverstanden, das liegt in der Zukunft – ihr seid 17 oder 18 Jahre alt

461

462 und ihr denkt daran, Ingenieur oder Ärztin zu werden –

463

464 und vor allem sagt nicht: ich werde das und das, weil man das in der UDSSR oder in China macht

465

466 und weil ich damit meinem Land diene
und weil ich damit meinem Land diene. Nun, die Probleme, die sich euch stellen,

467

468 sind sehr konkret und ihr traut euch nicht, sie zu formulieren, weil ihr denkt,

469

470 es sei dumm und mache keinen Sinn, zum Beispiel, dass ihr euch nicht traut,

471

472 auszugehen, die Probleme, die ihr wegen der Eltern, der Leute um euch herum habt –

473

474 also versucht nicht, die Dinge komplizierter zu machen als sie sind.

475

476 Ich glaube, indem ich meine Kinder befreie, führe ich auch meine eigene Emanzipation fort,

477

478 indem ich ihnen alles gebe, was mir gefehlt hat und indem ich sie wirklich verstehe,i

479

480 d.h. alles, sie interessiert.

481

482 Bildung ist für die algerische junge Frau erforderlich, weil der Islam es verlangt.

483

484 Auch die Väter müssen dieser Aufforderung unbedingt nachkommen und ihre Töchter dabei unterstützen.

485

486 Denn die jungen Frauen machen immerhin die Hälfte der Gesellschaft aus.

487

488 Die Welt hat heute ein Kulturniveau erreicht, das unmöglich zu bremsen ist.

489

490 Es ist unmöglich, die Befreiung der Frau, die Emanzipation der Frau zu behindern.

491

492 Übersetzung: Brigitta Kuster und Ahmed Mahdi

493


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