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Patentrechtliche Betrachtungen zu modernen Züchtungsverfahren

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Präsentation zum Thema: "Patentrechtliche Betrachtungen zu modernen Züchtungsverfahren"—  Präsentation transkript:

1 Patentrechtliche Betrachtungen zu modernen Züchtungsverfahren
Rote Taube, lila Kuh Patentrechtliche Betrachtungen zu modernen Züchtungsverfahren Dr. Doris Walter Düsseldorf, 22. April 2009

2 (2) Erfindung Patentierbare Erfindungen müssen sein: ● technisch
● wiederholbar ● neu ● erfinderisch ● gewerblich anwendbar Patente auf Leben? „Rote Taube“ (BGH 1969) Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

3 (3) Patentkategorien Patentschutz kann beansprucht werden
● für ein Verfahren. Wortlaut dann z.B. „Verfahren zur Herstellung von Ultramarinblau“ „Verfahren zur Erzeugung eines transgenen Tiers“ „Verfahren zur Selektion einer Pflanze“ ● für eine Sache. Wortlaut dann z.B. „Farbe Ultramarinblau“ „Transgener Nager“ „Kreuzblütler mit hohem Karotingehalt Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

4 (4) Kuh-Patent Verfahren zur DNA-Marker-gestützten Selektion
eines Rindes mit hoher Milchleistung: ● technisch (+) (BGH „Rote Taube“) ● wiederholbar (+) (BGH „Rote Taube“) ● neu (?) ● erfinderisch ? (?) Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

5 (5) Naturstoffe Ein in der Natur verborgener Stoff,
der nicht nur entdeckt, sondern durch Isolierung und Beschreibung öffentlich zugänglich gemacht wird, ist im patentrechtlichen Sinne ein neuer Stoff. (Bundespatentgericht 1977 – Naturstoffe) Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

6 (6) Selektions-Vf = Arbeitsverfahren (Einwirkung ohne Veränderung)
Als Patentanspruch fraglich: Herstellen von Viehgruppen Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

7 (7) Abgeleiteter Schutz
Herstellungsverfahren „… zur Erzeugung von …“ Das Erzeugnis genießt abgeleiteten Sachschutz (§ 9 Nr. 3 PatG) Arbeitsverfahren „…zur Selektion von …“ Kein abgeleiteter Sachschutz ! [ Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

8 Herstellungsverfahren
(8) Folgegenerationen Herstellungsverfahren „… zur Erzeugung von …“ Abgeleiteter Sachschutz auch für Folgegenerationen (§ 9a II PatG) Arbeitsverfahren „… zur Selektion von …“ Kein abgeleiteter Sachschutz für Folgegenerationen ! [ Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

9 (9) Brokkoli-Patent bei dem man
„Verfahren zur Herstellung von Brassica oleracea …, bei dem man a) wilde … Spezies … mit … Zuchtlinien kreuzt und b) Hybride … auswählt …, c) Pflanzen … rückkreuzt und auswählt und d) eine Brokkoli-Linie … auswählt, die …, wobei … molekulare Marker … verwendet werden … Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

10 (10) Biol. Verfahren = ? Für … im Wesentlichen biologische Verfahren
zur Züchtung von Pflanzen und Tieren werden keine Patente erteilt.“ (§ 2a I PatG) … das vollständig auf natürlichen Phänomenen wie Kreuzung oder Selektion beruht.“ (§ 2a III Nr. 3 PatG) Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

11 (11) Transgenes Leben Für eine Erfindung, die über eine einzelne
Pflanzensorte oder Tierart hinausreicht, kann ein Sachpatent erteilt werden. NOVARTIS-transgene Pflanze (EPA 1999) HARVARD-Krebsmaus (EPA 1990 und 2004) Rechtmäßigkeit der Biotechnologie-Richtlinie (EuGH 2001) § 2a II Nr. 1 PatG = Art. 4 II RL = Regel 23c EPÜ Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

12 (12) Forscherprivilegien
Frei von originärem und abgeleitetem Stoffschutz sind für Forscher und Pflanzenzüchter 1. Forschung an der patentierten Erfindung (Versuchsprivileg § 11 Nr. 2 PatG) 2. Züchtung neuer Pflanzensorten („Forschung mit“) (spez. dt. Pflanzenzüchterprivileg § 11 Nr. 2a PatG) Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

13 (13) Landwirteprivileg Frei von originärem und abgeleitetem Stoffschutz sind für den Landwirt 3. privilegiertes Saatgut (§ 9c I PatG) 4. Zuchtvieh (§ 9c II PatG) 5. Auskreuzungen als Zufallsvermehrung (§ 9c III 1PatG) Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

14 (14) Beweislast Umkehr der Beweislast: Allgemeine Beweislastregel:
Patentinhaber muss als Kläger die Patentverletzung in allen Punkten beweisen Umkehr der Beweislast: Bei abgeleitetem Stoffschutz muss der bekl.Landwirt beweisen, dass er das patentierte Verfahren nicht verwendet hat, §139 III PatG Beweiserleichterung bzgl. Vermehrungsmaterial: Zu Gunsten des redlichen Landwirts wird Unvermeidbarkeit („Zufallsauskreuzung“) vermutet. Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

15 = Product-by-process-
(15) Stoffpatent Beschreibung über die chem. Struktur z.B. „Kamille, bestehend aus 150% Chamazulen und 300% Bisabolol … .“ Beschreibung über die Herstellung z.B. „Kamille, erhalten durch Tetraploidisierung, Selektion und Verklonung … “ = Product-by-process- Stoffpatent (pbp) [ Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

16 (16) Reach through ? 1. Forschungswerkzeug DNA-Marker = research tool
2. Markergestützes Screeningverfahren 3. Versuch, auf die mit Hilfe von 1 und 2 gefundenen Stoffe „durchzupatentieren“ = reach through Trilaterale Lösung: (EPA, USPTO und JPO): ► Reach-through-Stoffe nicht recherchierbar ► Durchsetzung riskant (Offenbarung fehlt eventuell) Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich

17 (17) Whose Game ? pbp● ● transgenes Leben
originärer Stoffschutz ● ● abgeleiteter Stoffschutz Arbeitsverfahren ?● ● Herstellungsverfahren ? Erfindungshöhe ?● Neuheit ?● ● Wiederholbarkeit reach through ? ● ● research tool Versuchsprivileg ● ● Landwirteprivileg ● Züchterprivileg Doris Walter and Dieter Schneider, German Patent and Trade Mark Office, Munich


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