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Intro ARCHAISCHES ROM Besiedlung Sagen Könige Resultate

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Präsentation zum Thema: "Intro ARCHAISCHES ROM Besiedlung Sagen Könige Resultate"—  Präsentation transkript:

1 Intro ARCHAISCHES ROM Besiedlung Sagen Könige Resultate
Vorbemerkungen zur Steuerung: VORWÄRTS mit Maus, Pfeil abwärts, Space-Taste oder Return, ZURÜCK mit Pfeil aufwärts, ENDE mit Esc(ape). An manchen Stellen, wie z. B. auf dieser 1. Folie, werden Hyperlinks in Form einer tabula ansata angeboten. "Archaisches Rom" wird hier verstanden als die Frühgeschichte Roms bis ~ 500 v. Chr. 1 Intro 2-10 Besiedelung (Spätbronzezeit Einwanderung Sprachgruppen Regionen Ethnien Besiedl.Latium Besiedl.Rom1 Besiedl.Rom2 Besiedl.Rom3) 11-18 Sagen (Gründer Aeneas-Romulus Wölfin Auspicium Pomerium Datum) 19-28 Könige (Romulus Numa Hostilius AncusMarcius TarquiniusPriscus ServiusTullius TarquiniusSuperbus Wechsel510 Ende) 29-36 Resultate (Ausgangslage ökonomisch Regia Adel Comitium Religion Schrift Ausblick) 37 Ende 38 Anhang Stammbaum der Tarquinier 39 Anhang Indogermanischer Sprachenbaum 40 Anhang Schrift Aigner-Foresti, Luciana: Die Etrusker und das frühe Rom. Darmstadt (WBG) 2003. Kolb, Frank: Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike. München (Beck) 1995. Coarelli, Filippo: Rom. Ein archäologischer Führer. Freibung Basel Wien (Herder) 1975. Schuller, Wolfgang: Das Römische Weltreich. Von der Entstehung der Republik bis zum Ausgang der Antike. Stuttgart (Theiss) 2002. G. Schöffmann 2004 Besiedlung Sagen Könige Resultate

2 Spätbronzezeit Spätbronzezeit in Europa ab 1300 Lausitzer-Kultur
Urnenfelder - Kultur Seevölkersturm~ 1200 v. Chr. Illyrer Grabbeigaben aus Blaubeuren (D). Neben einer Aschenurne, Pfeilspitzen und Gürtelbeschlag ein rituell zerstörtes Bronzeschwert mit Eiseneinlagen Hethiter-Reich Assyrer-Reich Dorer Achaier Die spätbronzezeitliche Urnenfelderkultur mit Zentren im Ostalpen- und Donauraum als Ausgang von sehr dynamischen Wanderbewegungen, die in assyrischen und ägyptischen Quellen als "Seevölkersturm" verzeichnet werden. Die Einwanderung auf die Appeninhalbinsel ist im selben Kontext zu sehen wie Einwanderung der indogermanischen Scharen in Griechenland, die später als Dorer und Achaier identifiziert werden. Ägypten Kupferabbau Zinnabbau

3 Einwanderung Einwanderung vor 1000 v. Chr.  Urnenfelder-Kultur
vorher? "mediterranes Substrat" (z. B. Protovillanova-Kultur) Illyrer Einwanderung der indogermanischen Urnenfelder-Leute in mehreren Schüben Besiedlung durch Illyrer unsicher Einwanderung der indogermanischen Urnenfelderleute – "in mehreren Schüben" dieser Hinweis ist wichtig, da so die doch erheblichen Unterschiede der späteren italischen Dialekte erklärt werden. Link zu indogermanischem Sprachenbaum Besiedelung durch Illyrer: wird heute wieder bestritten. Proto-Villanova- und Villanova-Kultur bzw das Etruskerproblem: schon in der antiken Tradition wird die etruskische Kultur als Ergebnis einer Einwanderung aus dem Osten (Kleinasien, Troja oder Griechenland) aufgefasst. Tatsächlich gibt es auffallende Parallelitäten zum griechischen Kulturbereich, die jedoch auch mit den intensiven Kontakten der Etrusker mit dem griechischen Westen (Cumae und überhaupt Kampanien) erklärt werden können. Andererseits ist die Siedlungs- und Zivilisationskontinuität vom Ende der Bronzezeit bis in die historisch helle Zeit in Etrurien so manifest, dass man durchaus auch an eine autochthone Kulturentstehung denken kann. Etrusker : Einwanderer oder Autochthone, hervorgegangen aus Protovillanova-Kultur ?

4 Sprachgruppen Sprachgruppen Oskisch Oskisch- Umbrische Gruppe Umbrisch
Volskisch Sabellisch Pälignisch Latino-faliskische Gruppe Latinisch Faliskisch Venetisch Messapisch Pikenisch Lepontisch Ligurisch Rätisch Schwerpunkt: "Latino-faliskische Gruppe" ist nur eine und eine kleine Sprachgruppe unter vielen! Die Ausbreitung des Latinischen geht einher mit der politischen Expansion. Achtung: solche Sprachenkarten beruhen auf Sprachdenkmälern sehr viel späterer Zeit v(3.-1.Jhdt. v. Chr.) und bergen daher sehr viele Unsicherheiten! Sikulisch Elymisch Sprachgruppen Etruskisch Karthagische Kolonien ab 8. Jhdt. Griechische Kolonien ab 8. Jhdt. Keltische Einwanderung ab 6.Jhdt.

5 Regionen Landschaften Venetia Transpadana Histria Liguria Aemilia
Illyricum (Dalmatia) Etruria (Tuscia) Umbria Picenum Sabini Latium Samnium Apulia Campania Lucania Calabria Benennung der Regionen nach den historisch fassbaren Gegebenheiten. "Italia" am südwestlichsten Zipfel soll von "vituli" = "Jungstiere" kommen und der gesamten Völkergruppe der Italiker den Namen gegeben haben. Bruttii Italia Sicilia

6 Ethnien Ethnien Latiner Etrusker Ligurer Pikenter Umbrer
Venetia Transpadana Histria Ethnien Etrusker Ligurer Liguria Aemilia Pikenter Umbrer Sabiner + Aequer u. Marser Illyricum (Dalmatia) Latiner Etruria (Tuscia) Umbria Picenum Etrusker Samniten Volsker Aurunker Sabini Latium Samnium Apulia Campania Japyger Messapier Veneter Lucania Calabria Verteilung der Ethnien nach den historisch fassbaren Gegebenheiten. Zum Schluss Einflusssphären der Griechen, Karthager und Etrusker in der Frühzeit, zumindest bis ins 5. Jhdt. v. Chr. Bruttii Osker Bruttier Italia Sikuler Elymer Karthago Sicilia Magna Graecia Griechen Karthager Kelten + Rhäter ?

7 Besiedl.Latium Besiedlung Latiums
früheste Siedlungsspuren (Grabanlagen, Wälle, Einzelfunde, Pfostenlöcher) an den Abhängen der Albaner Berge und in Rom aus dem 10. Jhdt. Etrusker ab dem 8. Jhdt. feste Siedlungen an Furten, auf sicheren Anhöhen und Terrassen vorgeschichtliche Fernhandelsrouten

8 Besiedl.Rom1 Besiedlung Roms Gegebenheiten 7 Haupthügel (~50 m)
Quirinal Viminal Esquilin Caelius Aventin Palatin Kapitol 7 Haupthügel (~50 m) 1 km ursprungl. Fluss bett mit Nebenkuppen N Über- schwemm ungsgebiet Überschwemmungs-gebiet "Marsfeld" Cispius Oppius Velia Arx Sumpf und "Velabro" Velabro genügend Wasser und Weideland Schwerpunkt: natürliche bzw. vorhandene Ressourcen "Velabro" als (hypothetischer) Gewässername, nach dem später die Senke zwischen Kapitol und Palatin "Velabrum" genannt wird. Tiber: oberhalb der Tiberinsel ist der Fluss wohl anders verlaufen. Hier nach dem jetzigen Zustand gezeichnet. vorgeschichtliche Fernhandelsrouten  Furt über den Tiber Tiber bis hierher schiffbar

9 Besiedl.Rom2 Besiedlung Roms - erste Spuren Urnen 10. Jhdt. v. Chr.
1 km erste Spuren am Palatin im 10. Jhdt. Siedlungskontinuität  Bevölkerungswachstum  Ausweitung der Siedlung Wechsel der Bestattungsart ? N Gebäudereste 10. Jhdt. Urnen Jhdt. Gebäudereste 9.-7.Jhdt. Erdbestattung Jhdt. Hausurne, ~ 850 v. Chr., Castel Gandolfo Rekonstruktion Pfostenlöcher von Hütten am Palatin, 10./9.Jhdt.v. Chr. Wechsel der Bestattunngsart: Bisweilen wird (in der älteren Literatur) der Wechsel von Brand- auf Erdbestattung als Indiz für eine ethnische Differenz aufgefasst, also dass auf dem Palatin und seiner unmittelbaren Umgebung Latiner gesiedelt hätten und am Esquilin Sabiner. Für eine derartige Festlegung fehlt es an eindeutigen Merkmalen im archäologischen Material. "Casa Romuli": Noch in historischer Zeit wurde am Palatin eine altertümliche Hütte immer wieder rituell als "casa Romuli" restauriert. Das muss nicht mehr bedeuten, als dass auch die Römer späterer Jahrhunderte eine von der legendären Tradition gestützte Ahnung von der Priorität des Palatins in ihrer Siedlungsgeschichte hatten.

10 Besiedl.Rom3 Besiedlung Roms - Stadtwerdung Voraussetzungen ?
Bau von Befestigungs-anlagen (Erdwälle) urbs quadrata S[a]eptimontium 1 km 6. Jhdt. v. Chr. N Comitium Forum Trockenlegung durch Cloaca maxima Via sacra Velabrum Anlage von befestigten Straßen und Plätzen Hier nur ein Überblick, die Veränderungen im 6. Jhdt. werden im letzten Teil dieser Präsentation ausführlich dargestellt. S[a]eptimontium: ein schon bei antiken Autoren unklarer Begriff, unklar, ob bei dem gleichnamigen Fest der Besiedlung auf 7 Hügeln oder ob der Befestigung eines Gebietes mit Wällen o. ä. gedacht wurde. Achtung: die Graphik für die Befestigungsanlagen des 6. Jhdts. insinunieren das Bild von Mauern, Türmen o. ä. Dieser Eindruck wäre falsch. Es gibt zwar vereinzelt für die frühen Phasen der Stadtbefestigung Tuffblöcke als Fundamente, insgesamt handelte es sich aber nur um hohe Erdwälle (agger). Cloaca maxima: im 6. Jhdt. nur teilweise Kanalisierung, meist offener Graben. Dennoch wichtige Voraussetzung für die nachfolgende Bebauung. erste öffentliche Ge-bäude: Tempel, Regia, Comitium Territorium, genügend personelle und materielle Ressourcen, Arbeitsteilung und Organisation: Voraussetzungen ?  Staatlichkeit

11 Sagen1 Gründer Rom-Sagen: Gründer " Sieben, fünf, drei:
Rom schlüpft aus dem Ei! " Rom-Sagen: Gründer Rhomos, Sohn des Rhomylos und Enkel des Aeneas Rhomos, Bruder des Rhomylos Rhomos, Sohn des Odysseus und der Kirke Rhomylos, Sohn einer Trojanerin Rhome, Rhomylos und Rhomos Im Folgenden einige Problematisierungsansätze zur Romsage. Die Kenntnis des Inhaltes der Romsage(n) wird vorausgesetzt. griechische Autoren Modell des alten Roms. Museo della Civiltà Romana etrusk. Sippenname: "Rumelna" röm. Sippenname (5.Jhdt.): "Romulii" röm. Tribus "Romilia" (bei Veji)

12 Sagen2 Aen-Romulus Aeneas – Romulus – Link Aphrodite Venus
Stesichoros von Himera (6. Jhdt.) u. andere west-griechische Autoren Aeneas flüchtet mit den Seinen aus Troja und landet nach langen Irrfahrten an der Küste Latiums. Nach Kämpfen gewinnt er das Land und Lavinia, die Tochter des Königs Latinus, und gründet Lavinium oder Alba Longa oder gleich Rom ... Aeneas flüchtet mit Anchises und Askanios aus Troja. Att.sf. Vase aus Vulci (Etrurien), v. Chr., Louvre. Askanios, nun "Iulus" genannt, besiegt die Etrusker und gründet Alba Longa. Sein Sohn Silvius und dessen 12 Nachfolger herrschen über Latium. Amulius stößt seinen Bruder Numitor vom Thron und macht dessen Tochter Rea Silvia zur Vestalin. Diese wird von Mars schwanger und gebiert Romulus und Remus. Fabius Pictor, Ende 3. Jhdt. Q. Fabius Pictor, mehrmals hoher Magistrat, auch im 2. Punischen Krieg, Gesandter 216 v. CHr. (nach der Katastrophe von Cannae) zum Orakel von Delphi, verfasste eine römische Geschichte von Aeneas bis zu seiner Zeit in griechischer Sprache mit der Intention, gegenüber der romfeindlichen Geschichtsschreibung der Westgriechen eine patriotische, romfreundliche Sicht zu vermitteln. Viele offensichtliche Legenden, Mythisierung der römischen Geschichte, und deutliche Erhöhung der eigenen Sippe (Einfügung von gloriösen Fabii).

13 Sagen3 literatuhist. Aeneas – Romulus – Link
Stesichoros von Himera (6. Jhdt.) u. a. Gräzisierung Italiens Rückführung italischer Städte auf Gründung durch griechische Heroen Fabius Pictor, Ende 3. Jhdt. v. Chr. Legitimation des röm. Anspruchs auf Italien (Mitwirkung von Gottheiten!) zeitlicher Lückenschluss zwischen Fall Trojas (~ 1200 v. Chr.) und angenommenem Gründungsakt durch Romulus (8.Jhdt. v. Chr.) Gräzisierung des eigenen Geschichtsbildes!

14 Sagen4 Wölfin Wölfin typische Aussetzungs- und Rettungssage (Miletos von Milet) Wolf - Totemtier der Lukaner und Hirpier Im 6. Jhdt. in etruskischer Plastik erste Darstellung der Wölfin mit Zwillingen 1.H.4.Jhdt. v. Chr. in Rom erst 3. Jhdt.v. Chr. "Kapitolinische Wölfin". Etruskische Bronzeplastik v. Chr., Ergänzung der Zwillinge im 15. Jhdt. n. Chr. Konservatorenpalast Rom Miletos von Milet, Sohn von Apollon und Akakallis und Gründer jener hochberühmten Stadt, sei ebenfalls als Kleinkind ausgesetzt, von Wölfen ernährt und von Hirten aufgezogen worden (Nikandros von Kolophon, Mitte des 3. Jhdts. v. Chr.). Übernatürliche Abkunft, Aussetzung und wundersame Rettung von Kultur- und anderen Heroen gehört zum Standardrepertoire dieser Mythen. Silberdidrachme, geprägt von C. Fabius Pictor 269 v. Chr.

15 "ROMA" klingt noch besser !
Sagen5 Auspicium Auspicium ROM Remus am Aventin, Romulus am Palatin Templum: genau abgegrenzter Beobachtungsraum REM No 03 No 04 No 02 No 09 No 010 No 011 No 012 No 01 No 05 No 06 No 07 No 08 "ROMA" klingt noch besser ! "Templum" urspr. Bedeutung (vgl. "Kontemplation")! Die Verehrung von Gottheiten in "Gotteshäusern" scheint frühestens Ende 7.Jhdt. aufgekommen zu sein (griechischer EInfluss?), vorher "fanum", "sacellum", "ara", jedenfalls unter freiem Himmel. "REMA", klingt doch gut?

16 Sagen6 Auspicium "etrusca disciplina" Auspicium avis + spicere
Beobachtung von Naturphänomenen und deren Interpretation als "Willen der Götter" Caesar mit Lituus. Denar 45 v. Chr. Augur von Fano, Anfang 5. Jhdt. v. Chr. Florenz Haruspicium haru (Leber) + spicere Interpretation von Eingeweiden als "Willen der Götter" Die Nachzeichnung eines Reliefs (links oben, unter "Auspicium") zeigt Auguralhühner, wie sie auf Feldzügen in Käfigen mitgenommen wurden. Lituus: angeblich gehe die Krümmung des Bischofstabes auf die Form des Lituus zurück. Sympathischer ist die Erklärung als Hirtenstab allemal ... Bronzemodell einer Schafsleber zu Lehrzwecken. Piacenza "etrusca disciplina"

17 Sagen7 Pomerium Pomerium  post moerium = murum
"... und Romulus zog mit einem ehernen Pflug die Grenze der neuen Stadt" etruskisches Ritual zum magischen Schutz von Grenzen nicht vor dem 6. Jhdt. belegt. Pflugfurche als sakrale Grenzziehung – bei Etruskern belegt. Lupercal: Höhle am nordwestlichen ABhang des Palatin, als jener Ort verehrt, an dem die Löwin die Zwillinge gesäugt habe. Luperkalien: archaische Umlaufzeremonie, bei der die Luperker (in Ziegenbockfell gekleidete junge Männer) auf einer festgelegten Route die Siedlung umlaufen und alle Entgegenkommenden, besonders Frauen, mit Ruten schlagen (bekannter Fruchtbarkeitskult). Das hohe Alter dieses Brauches wird damit belegt, dass die Luperci sich mit Milch waschen, also dem heiligen Getränk der einwandernden Nomaden. Lupercal – Umlauf ~ Pomerium ~ urbs quadrata Votivpflug aus Bronze. Florenz

18 Sagen8Datum ANNO AB URBE CONDITA
von verschiedenen Autoren angegebene Gründungsdaten ANNO AB URBE CONDITA Sagen8Datum I. ROMVLVS NVMA POMPILIVS TVLLIVS HOSTILIVS ANCVS MARCIVS L. TARQVINIVS PRISCVS SERVIVS TVLLIVS L. TARQVINIVS SVPERBVS 753 - 715 673 641 616 578 534 510 1100 1090 814 753 751 v. Chr. anno a.u.c. XXXVIII. Könige LXII. CXII. CXXXVII. CLXXV. CCXIX. CCXLIII. CCXLIV. CCXLV. Varro Reatinus 1.Jhdt.v.Chr. Antiquitates rerum humanarum et divinarum ABER: Könige sind fiktiv Konsul- listen sind gefälscht verschiedene in der vornehmlich westgriechischen und römischen Literatur vorgeschlagene Datierungen: 11. Jhdt. soll die zeitliche Nähe zu Troja und zum heroischen Zeitalter suggerieren, 814 eine Parallelität zum angenommenem Gründungsdatum von Karthago. M. Terentius Varro aus Reate, efolgloser Staatsmann, sehr produktiver Sammler und Schriftsteller (mehr als 490 Titel!) . U.a. die "Antiquitates", die das Grundlagenwerk für die um die Wiederherstellung traditioneller Kulte bemühte Restaurationspolitik Augustus' darstellen. Auch die Kirchenväter (Augustinus z. B.) schöpft sein Wissen um die röm. Religion daraus. Quellen: Konsullisten und Königsreihe. Quellenkritik: mythische Könige (s.u. Folie nn) , "ergänzte" Konsullisten (bes. die Fabier machten sich in den offiziell geführten Listen des 4. Jhdts. breit) Addition dieser Daten ergibt 753 (erg. an den Parilia (21. April), Fest für die am Palatin verehrte Hirtengöttin Pales) , was das I. Jahr – der eigentlich mehr literarisch relevanten - a.u.c.-Zählung ergibt. Verweis auf andere Datierungsmethoden (Bau des Jupitertempels (509 v. Chr. als terminus post quem), Konsulate bzw. Tribunatsjahre in der Kaiserzeit) Konsulen L. IVNIVS BRVTVS L. TARQVINIVS COLLATINVS P. VALERIVS POPLICOLA T. LVCRETIVS TRIPICITINVS 509 508

19 König1Romulus Rom und seine 7 Könige ... ROMVLVS Eponym Kulturheros
Fasces mit Eisenbeilen als Machtsymbol etruskischer Stadtkönige Arvalbruderschaft: Kult der Dea Dia, agrarische Fruchtbarkeit, Mars als Schützer der Grenzen: entstanden in einer archaischen Bauerngesellschaft Salier: Waffentanz zu Ehren des Mars (in Form eines Schildes) als Schützer vor der Pest: Fetisch-Vorstellung vor dem 8. Jhdt. Luperker: Reinigungs- und Fruchtbarkeitsritual: vor Verwendung von Wein (Ende 7. Jhdt.) König1Romulus Rom und seine 7 Könige ... 753 Brudermord u.Gründung Bevölkerungspolitik: Asyl Raub der Sabinerinnen Mauerbau Tempel für Jupiter Tribus-Einteilung u. Heeresordnung Eroberung von Caenina u. a. etruskische Rituale: Triumph Augurium Sakral-Bruderschaften Liktoren 715 Apotheose  Quirinus Asylum: Senke zw. Kapitol und Arx. Raub: Erklärung der Multiethnizität bzw. der Mitregentschaft des Sabinerkönig Titus Tatius vor dem 4. Jhdt. v. Chr. keine freistehenden Mauern, sondern nur Wälle sicher kein punktueller Gründungsakt schon gar nicht nach etruskischem Vorbild Siedlungsspuren 10. Jhdt. v. Chr. Brudermord  Romulus habe aus Reue einen Doppelthron errichtet: Legitimation späterer Verhältnisse (Kollegialität) durch Projektion in eine mythische Vergangenheit erster archaischer Tempel v. Chr. 3 Kurien mit je 10 gentes, deren patres den Senat bilden: trotz des behaupteten Bevölkerungsdefizites? mythische Legitimation späterer Verhältnisse Phalanx-Ordnung mit Hopliten (Eisen!) und Leichtbewaffneten nach etrusk.-griech. Vorbild frühestens im 6. Jhdt. Territorium von Rom bis ~ 500 v. Chr. auf unmittelbare Umgebung beschränkt mythische Legitimation des römischen Herrschaftsanspruches QVIRINVS Quirinus: altrömischer, vielleicht urspr. Gott der sabinischen Stadt Cures Kult am Quirinal offizielle Staatsbezeichnung "senatus populusque Romanus Quiritum" Wort griech. "thríambos"; Ritual etruskisch "etrusca disciplina", s.o. Kritische Betrachtung der legendenhaften Überlieferung zu Romulus und Co. Etruskische Stadtgründungen können nicht Vorbild gewesen sein, da vor dem 8. Jhdt. keine solchen stattfanden.

20 König2Numa NVMA POMPILIVS Kulturheros 715 aus sabinischem Cures
Ihm wird zugeschrieben: Recht und sittliche Ordnung Kalender und Schrift Erweiterung der Mauer Errichtung von Altären und Tempeln Einführung von Zeremonien und Priesterämtern: Vestalinnen Flamines Pontifices lässt sich von Quellnymphe Egeria beraten ... Kritik wie bei Romulus: Legitimation späterer Verhältnisse durch Verlegung in eine mythische Urzeit Pontifex: pons+ facere "pons" ursprüngl. nicht "Brücke", sondern "Pfad": frühe Abspaltung des Priesteramtes vom Königtum, vielleicht schon in der Einwanderungszeit

21 König3Hostilius TVLLVS HOSTILIVS wird 673 gewählt
Enkel eines Hostus Hostilius Ihm wird zugeschrieben: Saturnalien Eroberung Alba Longas Umsiedlung der Albaner auf den Caelius Bau der Curia Hostilia und des Comitiums Provocatio ad populum wird wegen Zauberei von einem jovialen Blitz erschlagen ... Hostilius = Patronymikon (vgl. "Johanson", die "Atriden" = Nachkommen des Atreus) Übergang von Patronymikon zu Gentilnomensystem nach 650 v. Chr. Wahlkönigtum ist durchaus plausibel Berufungsrecht vor der Volksversammlung ein Erfolg des Stände-kampfes, nicht vor 300 Denar 110/109 Roms Territorium ~ 500 auf das unmittelbare Stadtgebiet beschränkt mythische Legitimation der späteren Herrschaft über Latium

22 König4Ancus Marcius ANCVS MARCIVS schon Gentilnomen
erste Holzbrücke an der Furt, Datierung unmöglich schon Gentilnomen Ahnherr der gens Marcia, die sich mit dem Cognomen "Rex" schmückt (ab 171 v. Chr.) König4Ancus Marcius Gründung von Ostia erst im 4. Jhdt. v. Chr. wird 641 gewählt soll - nach dem frevlerischen Hostilius – religiöse Bräuche erneuert haben Sieg über die Latiner und Sabiner sowie deren Ansiedlung in Rom Bau des Pons sublicius Anlage der Kolonie Ostia an der Tibermündung Ancus Marcius bleibt merkwürdig farblos. Übergang zu Gentilnomina Religiöse Erneuerung – literarische Fiktion als Gegensatz zu Hostilius Militärische Siege über Latiner und Sabiner bzw. deren Ansiedlung in Rom sind anachronistisch. Die Integration von anderen Ethnien als Synoikismus ist aber durchaus anzunehmen. Pons sublicius: Pfahlbrücke über den Tiber im Bereich der alten Furt. Varro erzählt, dass kein Eisennagel dabei verwendet wurde. Mit dem Bau der Brücke soll die Einbeziehung des Ianiculum ins Stadtgebiet einhergegangen sein. Sicher gehört das rechte Ufergebiet am Ende des 6. Jhdts. zum römischen Territorium Ostia: Anachronismus. Legitimation wie üblich ...

23 König5 L TarquPrisc LVCIVS TARQVINIVS PRISCVS 
Senat als die Versammlung der patrizischen Sippenoberhäupter ist das eigentliche Machtzentrum – auch schon in der Königszeit triviale Aussage, die historisch überflüssig ist: "das Volk" hat keine Mitwirkungsrechte ... Lucumo = etrusk. "König" Tanaquil = etrusk. Frauenname Tanachvil Romanisierung durch Herkunftsbezeichnung (Tarquinius) bzw. durch phonetisch ähnliche römische Namen (Lucius) ist häufig belegt Priscus = "der Alte": sekundäres Cognomen zur Unterscheidung von Tarquinius Superbus König5 L TarquPrisc wachsender Einfluss der Etrusker auf Latium ist historisch verifizierbar! Dramatisierung der Geschichte: spätere römische Autoren zeichneten die Geschichte der letzten Könige in immer düstereren Farben Vorwurf der Dynastie-bildung? kommt als "Lucumo" mit seiner Gattin Tanaquil aus Tarquinia nach Rom, romanisiert seinen Namen "macht sich beim Volk beliebt" wird 614 mit Zustimmung des Senates Nachfolger von Ancus Marcius ... und baut und erobert und baut wird 578 in einer Palastrevolution von den Söhnen des Ancus Marcius getötet Vorbemerkung: Bei den drei etruskischen Königen Schwerpunkt auf Dynastiebildung und Darstellung in der Geschichtsschreibung "Lucumo" als Bezeichnung eines etruskischen Stadtkönigs öfter belegt. Dass allerdings ein Grieche Lucumo heißen, eine etruskische Adelige heiraten, in seiner Stadt Tarquinia es zu nichts bringen und deswegen – von der ehrgeizigen Frau getrieben – nach Rom auswandern soll, das kann nur den schlichten Gemütern römischer Historiographen einfallen. Tanaquil übrigens soll außerdem der Vorzeichenkunde mächtig sein, was im historischen Kontext Etruriens unmöglich ist: Vorzeichenkunde ist fest in der Hand adeliger Männer. "Populismus" als Reflex späterer politischer Vorstellungen Existenz und massiver Einfluss des patrizischen Senates ist absolut plausibel Palastrevolution: alberne Trivialisierung Tarquinia: Ökonomischer, kultureller und politischer Einfluss der Etrusker dehnt sich im 6. Jhdt. v. CHr. gegen Norden, Nordwesten (Thyrrhenisches Meer bis Marseille) und eben auch über Latium aus. Diese Expansion ist der eigentliche Kern diess letzten Abschnittes der Königsgeschichte(n).

24 König6 Servius Tullius SERVIVS TVLLIVS  Herkunftsvarianten:
Sohn von König Tullus von Corniculum und Ocrisia, die mit ihrem Sohn als Kriegs-gefangene des Tarquinius nach Rom kommt, wo er von Tanaquil adoptiert wird. Sohn der Kriegsgefangenen Ocrisia, die vom Herdfeuer-geist der Tarquinier geschwängert wird. hoppala! übernatürliche Herkunft von berühmten Personen wird häufig erzählt ... mühsamer Erklärungsversuch des tradierten Namens: Tullius als Patronymikon, Servius  servus Im Grab der etrusk. Familie Saties von Vulci (~ 330 v. Chr.) werden ein Mastarna und ein Caile Vipina als Verbündete dargestellt. Schwerpunkt Herkunftsvarianten bzw. Geschichtsklitterung römischer Art Die Etymologie von "Servius" aus servus als "Sohn einer Kriegsgefangenen" wohl nicht im 6. Jhdt. plausibel, da servus urspr. "Knecht, Hirte" bedeutet bzw. frühestens im 4. Jhdt. die extreme Rechtsauffassung von Sklaverei Platz greift. Ergänzungen zur etruskischen Variante: "Mastarna", eingliedriger Name eines Mannes aus niedrigem Stand? Vgl. im Saties-Gemälde die dunklere Hautfarbe des Mastarna gegenüber der hellen des Vipina. Mastarna Etruskisierung eines römischen "magister" (militum)? Caile Vipina / Caelius Vibenna von Vulci kämpft gemeinsam mit Mastarna gegen andere etruskische Adelige, wird von Mastarna auch einmal aus der Gefangenschaft befreit (s. Bildausschnitt), fällt aber. Mastarna übernimmt das Kommando, erobert Rom, benennt einen Hügel nach seinem Herrn. (c) ein Etrusker Mastarna, Vasall des Caelius Vibenna aus Vulci, übernimmt dessen Heer und erobert Rom "etruskische" Version – im 1. Jhdt. n. Chr. in Rom noch bekannt

25 König6a Servius Tullius
SERVIVS TVLLIVS König6a Servius Tullius Ihm wird zugeschrieben: Erweiterung der romulischen Tribuseinteilung timokratische Zenturiatsverfassung Bau eines Tempels für Fortuna und Diana Erweiterung der Stadtmauer wird 534 von seiner Tochter Tullia und Schwiegersohn Tarquinius Superbus ermordet wohl noch nicht in Königszeit Zeitstellung völlig unklar archäologisch nicht nachweisbar Die so genannte "Servianische Mauer" wurde erst nach dem Galliersturm 379 v. Chr. erbaut. DIe dem Servius Tullius zugeschriebenen Leistungen können nicht ausreichend verifiziert werden bzw. sind später zu datieren (Stadtmauer). Das soll aber nicht heißen, dass nicht gewisse Neuerungen, Bauten etc in diese Zeit fallen. Besonders hübsch die Geschichte von Tullia, die zuerst ihre Schwester beseitigen ließ, dann ihren Vater, dessen Leiche sie außerdem noch mit ihrem Wagen überfuhr. Seither hieß die Straße und das Viertel vicus sceleratus ...

26 König7 Tarqu Superbus LVCIVS TARQVINIUS SVPERBVS 
die Senatoren wählen Oberbeamte LVCIVS TARQVINIUS SVPERBVS König7 Tarqu Superbus Sohn / Enkel des Tarqu. Priscus mit allen typischen Zügen des Tyrannen gezeichnet Mord am Schwiegervater willkürliche Besteuerung Missachtung des Senates Vertragsbrüche gegenüber Latinern Expansion bis Terracina Erwerb der Sibyllinischen Bücher Bau des Jupitertempels 510/509 Vertreibung der Tarquinier  Republik die Tarquinier müssen die Stadt verlassen Einfluss der griechischen Anti-tyrranenliteratur des 5. und 4. Jhdts. v. Chr. Putsch der Senatoren unter Führung von L. Iunius Brutus Luca Giordano: der Tod der Lucretia, ~ 1700 Sammlung griechischer Orakelsprüche (14 B.) eigene Priester (XVviri) Legende über den Erwerb erst nach 200 entstanden Lucretia begeht Selbstmord Die antike Historiographie sieht den letzten König vornehmlich unter dem dramatischen Aspekt der nachfolgenden Ereignisse. Daher der sekundär erfundene Beiname, daher diese simple Geschichte um Lucretia, Brutus, Collatinus u.a. Der Wechsel der Regierungsform ist kein punktuelles Ereignis, sondern Ergebnis eines längeren Prozesses, der bestimmt ist von der zunehmenden ökonomischen, kulturellen und politischen Bedeutung der adeligen Clanführer sowie vom Bemühen, die etruskische Expansion zurückzudrängen. Sextus, der älteste Sohn des Königs, nötigt und vergewaltigt Lucretia, die Tochter eines Senators und Gattin eines anderen

27 Wechsel 510 Was war mit der Vertreibung der Könige erreicht?
Patrizier ökonomisch, kulturell und politisch entscheidende Gruppe in der Gesellschaft Senat eigentliches Machtzentrum Exekutive jährlich gewählte Oberbeamte, kontrolliert durch den Senat Freiheit ? Ja, aber zur Münze: geprägt vom jungen Brutus (als Quaestor ?), dem späteren Caesarmörder. Interessant ist der Zeitpunkt der Münzprägung: Die Münze entstand nicht 44 und später, während welcher Zeit der Rückgriff auf den alten Brutus üblich war, sondern schon 54, als der noch junge Brutus zwar mit Pompeius' Regime in Rom nicht immer einverstanden gewesen sein mag, aber durchaus im politischen System integriert war. Somit kann das Bildprogramm nicht als frühe Kritik an den despotischen Zuständen verstanden werden, sondern ist wohl Ausdruck des Ahnenstolzes, dem wir auf republikanischen Münzen häufig begegnen. Mit dem Verweis auf berühmte Ahnen sollte selbstverständlich die eigene Gloria und die der gens erhöht werden. Die Rückseite zeigt also den (L.Junius) Brutus als Magistrat zwischen Liktoren, die Vorderseite die personifizierte Libertas. Freiheit nur für Patrizier: An dem Ausmaß an bürgerlicher Freiheit – etwa für die Plebejer- änderte sich durch die Vertreibung der Könige nichts: Mehr Freiheit im Sinne von politischer Partizipation wuchs nur den Patriziern zu, die den Senat darstellten und aus ihren Reihen die Oberbeamten wählten. Übrigens scheinen zunächst nur je ein "Praitor" gewählt worden zu sein, im Laufe des 5. Jhdts. ging man zum System der sich gegenseitig kontrollierenden Doppelmagistratur über. Nicht unerheblich dürfte auch sein, dass er zwar rangmäßig vor dem Pontifex maximus stand, dessen Disziplinargewalt aber unterworfen war, und dass der verbliebene Rest an priesterlichen Funktionen, die der König noch hatte, auf den "Rex sacrorum" (Janus-Priester, Nonen-Opfer) überging, der damit jedoch ausdrücklich von politischen Ämtern ausgeschlossen war. In republikanischer Zeit kam noch das "Regifugium" (24. Februar) hinzu, ein Ritual, bei dem der R.S. nach einem Opfer vor versammeltem Comitium fluchtartig die Versammlung zu verlassen hatte. Dieses Amt war mit Tabus belastet und politisch so uninteressant, dass sich z.B. 180 v. Chr. ein L. Cornelius Dolabella weigerte, das Amt anzunehmen. Wenn man der antiken Historiographie folgen kann, folgte auf die Vertreibung der Könige eine Phase antagonistischer Aktivitäten diverser Clans. nur für die Patrizier! Denar 54 v. Chr., von M. Junius Brutus geprägt

28 Ende Könige mythische Könige
ROMVLVS NVMA POMPILIVS TVLLIVS HOSTILIVS ANCVS MARCIVS L. TARQVINIVS PRISCVS SERVIVS TVLLIVS L. TARQVINIVS SVPERBVS Ende Könige Eponym Kulturheros Kriegerkönig mythische Könige etruskische Könige, deren Herkunft aus Tarquinia oder gar deren Namen nicht verifizierbar sind Rückblick: Königtum ist absolut plausibel und anzunehmen. "Rex", ein indogermanisches Wort, somit vermutlich eine Einrichtung schon aus der Wanderungszeit. Durchaus nicht überraschend die Facetten der mythischen Könige. Die etruskischen Könige spiegeln den nicht zu unterschätzenden Einfluss Etruriens wieder, ohne dass man die literarischen Fiktionen ernst nehmen müsste. Was blieb von den Königen?: Purpur (urspr. Rot, da Purpur erst spät importiert wird) : als Verbrämung der Amtstracht der kurulischen Magistrate (Konsul, Praetor, kurulischer Aedil), auch im Mantel des Triumphators, später bei Kaisern Liktoren : dem Diktator gebührten 24 L., Konsul 12, Praetor in der Stadt 2, in der Provinz 12, kurulischer Aedil 2; außerdem auch der Vestalis Maxima und dem Pontifex Maximus (je 1 ?). Sella curulis: mit Elfenbein belegter Klappstuhl, der kurulischen Magistraten zustand. Regia: s. u. Rex sacrorum: s. o. Interrex: bei Tod, Abdankung oder noch nicht vollzogener Neuwahl der Konsuln vom Senat für max. 5 Tage zu bestimmen; musste Patrizier und Senator sein; Vollmacht für die allernotwendigsten Amtsgeschäfte. Regifugium: Fest am 24. Februar, bei dem der rex sacrorum die Stadt fluchtartig zu verlassen hatte. Was blieb "königlich" ? königliche Insignien toga praetexta Liktoren Rutenbündel sella curulis Regia Rex sacrorum Interrex Regifugium

29 6.Jhdt. Gegenüberst RESULTATE
Die archäologischen Relikte in Rom noch des 7. Jhdts. sind – im Vergleich mit der Umgebung – quantitativ und qualitativ ärmlich. 6.Jhdt. Gegenüberst Silberteller aus einem Adelsgrab, Praeneste, 7.Jhdt., vermutl. Import aus Zypern Ab dieser Folie sollen die Veränderungen des 6. Jhdts. - sozusagen als Resultat aus der Frühgeschichte des archaischen Roms - darstellen. Gegenüberstellung von Rom – Etrurien bzw. Latium soll illustrieren, dass vor ~ 600 in Rom noch eine niedrigere Zivilisationsstufe herrschte. Votivdepot am Kapitol, Bronzeblech, 7. Jhdt. Goldfibel aus Etrurien, 7. Jhdt.

30 6.Jhdt. ökonom Urbanisierung 6. Jhdt. v. Chr.
zunehmende Importe aus Etrurien und Griechenland Import von Wein und Oliven, später eigener Anbau deutlich erkennbare Bautätigkeit  Ressourcen! 6.Jhdt. ökonom Cloaca maxima Ausfluss in den Tiber (nach der Sanierung im 2. Jhdt.v. Chr.) Inneres: etrusk. Gewölbe Handwerker und Händler Substrukturen unter dem Lapis Niger: H Inschriftstein, AB Altar, J Stufen zum Comitium

31 6.Jhdt. Regia Urbanisierung 6. Jhdt. v. Chr.
zunehmende Importe aus Etrurien und Griechenland Import von Wein und Oliven, später eigener Anbau deutlich erkennbare Bautätigkeit  Ressourcen! 6.Jhdt. Regia V I A S A C R A Handwerker und Händler deutlich erkennbares Königtum Kenntnis griechischer Mythen Bauphasen der Regia: Brände und/oder Überschwemmungen haben jeweils Neubauten notwendig gemacht, die sich aber immer an den gegebenen engen Grenzen hielten. Dies kann auf einen gewissen Traditionalismus zurückgeführt werden, kann aber auch nur von den links und rechts vorbeiführenden Wegen (Via sacra bzw. Via nova) bedingt gewesen sein. Das Königtum kann selbstverständlich auch an der deutlich umfangreicher gewordenen öffentlichen Bautätigkeit abgelesen werden. Mythen: Mythen dienen u. a. auch zur Nobilitierung der eigenen Geschichte und Herkunft. Daher liegt es nahe, solche öffentlichen Manifestationen von Mythologemen wie der "Stiermensch" von der Regia nicht nur als Schmuckelement zu verstehen, sondern durchaus auch als eine nicht näher fassbare Mythologisierung der eigenen Identität, ein Vorgang, der häufig bei Adeligen in frühen Gesellschaften anzutreffen ist. Bauphasen der Regia letztes Viertel 7. Jhdt. "Stiermensch", Terrakotta-Fries von der Regia, jonischer Stil. um 600 erstes Viertel 6. Jhdt. drittes Viertel 6. Jhdt.

32 6.Jhdt. Adel Urbanisierung 6. Jhdt. v. Chr. 
zunehmende Importe aus Etrurien und Griechenland Import von Wein und Oliven, später eigener Anbau deutlich erkennbare Bautätigkeit Ressourcen! 6.Jhdt. Adel Weiheinschrift aus dem Tempel der Mater Matuta von Satricum (~ 510) Handwerker und Händler deutlich erkennbares Königtum Es weihten zur Wiederholung  ... stetére (dies) Kenntnis griechischer Mythen Publio Valerio für Publius Valerius (Publicola) Didaktische Intention: "Gefolgschaftssystem" als wesentliches Element der Aristokratie technische Vorbemerkung: nach der ersten Animation (verstärkende Nachzeichnung der Inschrift) erscheint der Hinweis "zur Wiederholung "): Drückt man  und dann gleich wieder , kann der Vorgang des Entzifferns wiederholt und eventuell verstärkt geübt werden. Satricum: ~ 50 km südl. von Rom, überregionales Heiligtum der Latiner mit vielen Votivdepots. Vorliegende Weiheinschrift um 510 v. Chr. Publius Valerius Publicola / Poplicola wird als Cos. suffectus für das erste Jahr (509) in den fasti consulares geführt. Wenn die in der Literatur vorgenommene Zuweisung nicht zutrifft, handelt es sich eben um einen anderen prominenten Valerius, für den diese Stiftung von seinen "sodales" durchgeführt wird. Votivgegenstand ist unklar: vielleicht überhaupt nur der Inschriftstein (steterunt ~ "sie stellten auf") Entscheidend aber sind seine "sodales": Über den Kreis der unmittelbaren familia und gens, auch über die clientes hinausgehend eine Gruppe von Leuten, die Stiftungen durchführen können und das auch vermögen. Livius (II 49) berichtet, dass der Kriegshaufen der Fabier 479 in ihrem Privatkrieg gegen Veij von Bewaffneten der Verwandten und Genossen unterstützt wurde ( Sequebatur turba propria alia cognatorum sodaliumque). Die Geschichte ist zwar (von Fabius Pictor) ausgeschmückt, im Kern wohl zutreffend: Es war plausibel, dass eine patrizische gens einen Privatkrieg führt, und dass sie von einem über ihren Clan hinausgehenden Kreis von "Genossen / Verbündeten" unterstützt wird. Gentilprinzip  Gefolgschafts- verbände unter Patriziern sodales die Genossen seine Marti dem Mars

33 6.Jhdt. Comitium Urbanisierung 6. Jhdt. v. Chr.
zunehmende Importe aus Etrurien und Griechenland Import von Wein und Oliven, später eigener Anbau deutlich erkennbare Bautätigkeit  Ressourcen! 6.Jhdt. Comitium K a p i t o l Lapis niger Regia Via Sacra Vicus Tuscus Via Nova Vicus Iugarius Curia Hostilia ? Comitium Handwerker und Händler deutlich erkennbares Königtum FORUM ROMANUM 120 m Palatin Kenntnis griechischer Mythen Ausgehend von der schon bekannten Zeichnung der Substrukturen unter dem Lapis Niger, bei denen sich auch ein "Treppenaufgang zum Comitium" zeigt, soll eine Zeichnung einen Überblick über die archäologisch sichere Situation am Forum des 6. Jhdts bieten: Comitium: konzentrisch angeordneter Stufenbau (Arena). Das Comitium als Versammlungsort der Waffenfähigen in der frühen Form der comitia curiata, also den nach (30 ?) gentes organisierten und von den patrizischen patres dominierten Volksversammlung. Kompetenzen dieser frühen Form von Partizipation könnten gewesen sein die Wahl des Königs und die Entscheidung über Krieg und Frieden, möglicherweise auch Volksgerichtsbarkeit oder zumindest die Wahl von Richtern. Ob es schon im 6. Jhdt. ein eigenes Senatsgebäude gegeben hat, ist eher zweifelhaft. Die Substrukturen der Curia Hostilia, in der Legende schon von Kg. Tullus Hostilius eingerichtet, stammen aus republikanischer Zeit. Die Institution des Ältestenrates hat es jedoch mit größter Wahrscheinlichkeit schon in der Königszeit gegeben: Eine Gerusia (vgl. gleichzeitige Polisverfassungen in Griechenland) ist typisch für solche Gesellschafts- und Staatssysteme (Oligarchie des Adels, der über Königswahl die Zentralgewalt, über das Gentilprinzip und die Autarkie des pater familias die gentes und auch die Volksversammlung beherrscht). Die Notwendigkeit zum Bau eines eigenen Areals für das Comitium mag sich aus einer Änderung der Militärverfassung ergeben haben. Wie auch in Griechenland und Etrurien dürfte etwa in dieser Zeit das adelige Reiterheer endgültig abgelöst worden sein durch eine aus Mitbürgern rekrutierte Hoplitenarmee, ausgerüstet mit Waffen und Rüstungen aus Eisen. Allerdings gibt es dazu keine eindeutigen Belege, v.a. dass dies im 6. Jhdt. vor sich ging. Dass diese Veränderung zur in Phalanx kämpfenden Volksarmee, die nur peripher von Reiterei unterstützt wurde, stattgefunden hat, ergibt sich aus den Beschreibungen der Kriege des 5. Jhdts. Gentilprinzip  Gefolgschafts- verbände unter Patriziern Senat, Comitium und Hopliten

34 Urbanisierung 6. Jhdt. v. Chr.
zunehmende Importe aus Etrurien und Griechenland Import von Wein und Oliven, später eigener Anbau deutlich erkennbare Bautätigkeit  Ressourcen! 6.Jhdt. Religion Tempel für Jupiter Capitolinus (Rekonstr.), Ende 6. Jhdt. Handwerker und Händler deutlich erkennbares Königtum Kenntnis griechischer Mythen Vorbemerkung: "offene" versus "Staatsreligion": ein Widerspruch per se, dürfte aber der Wirklichkeit nahekommen: Tempelbau am Kapitol Ende 6. Jhdt., anscheinend ein kleiner Vorläuferbau aus der 1. H. des 6. Jhdts. Neuer Tempel nach etruskischem Muster (Livius "etruskische Handwerker"). In der neueren Literatur wird heftig diskutiert, ob in diesem Tempel 3 cellae, nämlich für Jupiter, Juno, Minerva nachzuweisen seien, wie es die ältere Literatur, der römischen historiographischen Trafition folgend, behauptet. Für unseren Zweck ist dieses Problem allerdings irrelevant: Unbestritten ist, dass in diesem Tempel Jupiter verehrt wurde und dass mit diesem heiligen Ort bis in die späte Kaiserzeit der Kult des Jupiter Optimus Maximus und andere Zeremonien des Staatskultes (z. B. Augurium, Triumph, Terminus) verknüpft bleiben. Rekonstruktion im Museo della Civiltà Romana. Ebenfalls heftig umstritten ist das Datum der Tempelweihe: 509, 508, 504, um 500. Am Forum Boarium, also unten am Tiberufer, wurden auffallend viele etruskische und griechische Kleinartefakte (Keramik) gefunden. Außerdem wurde schon vor 600 v. Chr. die Ara maxima, ein Altar für Herakles, errichtet. Und in dieses multikulturelle Milieu wird um 580 v. Chr. ein Tempel gebaut (bei Sant' Omobono), der bald durch Brand oder Überschwemmung wieder aufgebaut wurde. Vom Giebelfeld dieses Neubaues stammt die gezeigte Terrakottagruppe "Athene und Herakles" aus jonischer Werkstatt, ebenfalls von dort stammt das kleine Elfenbeinvotiv, das auf der Rückseite einen dreiteiligen etruskischen Personennamen (Arath Silquetenas Spurianas) trägt . Dass über die Zuweisung (an Athene, Fortuna, Mater Matuta) keine Klarheit herrscht, ist hier irrelevant: Etrusker und Griechen hinterlassen hier ihre Spuren, können hier ihren Kult (Athene/ Herakles) vollziehen bzw. ein Etrusker kann sich einer ihm zunächst fremden Gottheit nähern. Dieses Nebeneinander von Kulten verschiedener Herkunft fügt sich gut in das besser erkennbare Bild der republikanischen Religion ein: Die archaischen Kulte und Zeremonien werden weiterhin vollzogen (Janus, Mars, Ambarvalien, Luperkalien, Augurium etc.), fremde Kulte werden integriert, wenn Bedarf an ihnen besteht (Import des Apollonkultes gegen Seuchen, 5. Jhdt.) und sie kompatibel zum Staatskult bleiben, der die religiöse Überhöhung des Staates zu leisten hat. Gentilprinzip  Gefolgschafts- verbände unter Patriziern Votivlöwe aus Elfenbein mit etrusk. Inschrift, ~530 Senat, Comitium und Hopliten Athene und Herakles. Terrakotta-Giebelgruppe ~ 530 "offene" Staatsreligion ab ~ 580 Tempel am Forum Boarium

35 Urbanisierung 6. Jhdt. v. Chr.
zunehmende Importe aus Etrurien und Griechenland Import von Wein und Oliven, später eigener Anbau deutlich erkennbare Bautätigkeit  Ressourcen! 6.Jhdt. Schrift qui hunc (locum violaverit manibus) sacer esto sordes ... loca fas regi div.m quos calatorem ... iumenta capiat ut iter per cui neque iusta licitatione Handwerker und Händler deutlich erkennbares Königtum Inschriftstein unter dem Lapis niger Kenntnis griechischer Mythen Inschrift unter dem Lapis Niger: Inschrift zum Schutz irgendeines heiligen Ortes, vielleicht des Comitium. Im 3.-2.Jhdt. vor Chr. knüpfte sich an den Ort ein Kult um das "Grab des Romulus", ein Heroon also wie in griechischen Städten, während der augusteischen Neugestaltung des Forums wurde der Ort mit einer schwarzen Marmorplatte markiert. In der Nähe wurde der Umbilicus urbis, ebenfalls nach griechischer Sitte, aufgestellt. Der Text wird hier schon in derklassisch-lateinischen Version transkribiert. Goldfibel aus Praeneste, 1.H.6.Jhdts., allerdings könnte sie auch gefälscht sein ... Reduplikationsperfekt "fhefhaked", Dativ "oi" , "os" statt "us", Rhotazismus ("Numasios" wird zu "Numerius") Schreibrichtung noch nicht festgelegt: bei der Goldfibel nach links, bei L.N.Inschrift abwechseln links und recht (Bustrophedon) Mit diesen frühen Zeugen für Schriftverwendung in Rom ist noch keineswegs mit "Schriftlichkeit" zu rechnen. Die Kenntnis und Anwendung von Schrift auf breiterer Basis wohl erst im 2. Jhdt. v. Chr. Dennoch stellt der Import der etrusk. Schrift und ihre Adaption eine ungeheure Kulturleistung dar, die auf eine höhere Zivilisation schließen lassen. Gentilprinzip  Gefolgschafts- verbände unter Patriziern sacer esto: der sei den Göttern geweiht = Verfluchungsformel regi: dem König calator: Ausrufer fas ... div.m: göttliches Recht iumenta: Opfer- oder Zugtiere Goldfibel aus Praeneste Senat, Comitium und Hopliten "offene" Staatsreligion IOISAMUNDEKAHFEHFDEMSOINAM MANIOS MED FHEFHAKED NUMASIOI Schrift Manius me fecit Numerio

36 Ausblick : Beginn der Expansion ~ 500 v. Chr.
Rom wehrt einen Restaurationsversuch der etruskischen Könige ab ~ 508 Vertrag zwischen Karthago und Rom: Einflusssphären Rom beansprucht Hegemonie über Latinerstädte 499/6 Sieg Roms über den Latinerbund am Lacus Regillus Porsenna: im Kern wohl historisch, Namen und Details sind Fiktionen. Dieser älteste Vertrag zwischen Karthago und Rom nur bei Polybios, wird dennoch als plausibel eingeschätzt. Die Großmacht Karthago sichert sich Stützpunkte an der latinischen Küste, der Zwerg Rom bekommt dafür die Bestätigung seines Anspruches auf eine Schutzmachtstellung in Latium. Schlacht am Lacus Regillus: alles sehr legendenhaft (überhöhte Truppenstärken, Anzahl der teilnehmenden Latinerstädte, göttliche Hilfe der Dioskuren), aber dennoch plausibel, dass Rom einem Bund von Latinerstädten, zu dem es nicht gehört, gegenübersteht. foedus Cassianum: ein paritätisches Militärbündnis, also "foedus aequum". Beide Vertragsteile geben gewisse Teile ihrer Souveränität (v.a. Kriegsentscheidung, Oberkommando, Verhandlungsführung) zugunsten eines gemeinsamen Organes, nämlich des neuen Latinerbundes, auf. Notwendig wurde dieses Bündnis möglicherweise, um die sabellischen Bergstämme der Sabiner, Marser, Aequer und Volsker, die seit dem Ende des 6. Jhdts. immer wieder nach Latium hereindrängten, gemeinsam abzuwehren. Vorerst blieben die Bündnisstädte unabhängig. Durch die Gründung von Kolonien und seine militärische Überlegenheit jedoch höhlte Rom nach und nach die paritätischen Bestimmungen des Bündnissystemes aus. – Doch das ist eine andere Geschichte ... ~ 493 "foedus Cassianum" zwischen Rom und den Latinerstädten: gegenseitiger Freundschafts- und Beistandspakt gemeinsame Kriegsführung Freizügigkeit aller Latiner u. Römer (ius commercii – conubii – migrandi)

37 Ende

38 Anm Tarquinii Tarquinier Demaratos von Korinth Arruns
Lucius Tarquinius Collatinus Lucumo Lucius TARQUINIUS Priscus Tanaquil Spurius Lucretius SERVIUS TULLIUS Tarquinia Marcus Junius Brutus Tullia Lucius Junius BRUTUS Lucretia Mit Mausklick auf eines der gelben Felder springt der Zeiger wieder auf die entsprechende Folie zurück. L. TARQUINIUS Superbus Arruns Sextus Titus Tarquinia

39 Anm. Indogerm Indogermanischer Sprachenbaum

40 Anm. Schrift   klass.-latein. arch.-latein. westgriech. südetrusk.
       quoi hoi...           ... sakros es           ed sorm           ... ia . ias         regei ic ...           ... evam           quos ri ...           ...m kalato-           rem hai ...     ... o iod iouxmen-           ta kapia dotav ...           m ite ria ...           ... m quoi ha-           velod nequ...     ... odiovestod ... Inschrift unter dem Lapis Niger


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