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Michael Fasel Biologe Vaduz / Liechtenstein

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Präsentation zum Thema: "Michael Fasel Biologe Vaduz / Liechtenstein"—  Präsentation transkript:

1 Michael Fasel Biologe Vaduz / Liechtenstein
Biodiversität Biologische Vielfalt zwischen Landnutzung, Jagd und Naturschutz Michael Fasel Biologe Vaduz / Liechtenstein Amt für Wald, Natur und Landschaft FL 9490 Vaduz Tel – Mail: web: web: Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

2 Inhalt Was ist Biodiversität ? Landnutzung und Jagd Gemeinsam zum Ziel
Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

3 - Arten (Haustierrassen / Pflanzensorten) - Lebensräume
Biodiversität Die Vielfalt der Natur Auf drei Hauptebenen: - Gene - Arten (Haustierrassen / Pflanzensorten) - Lebensräume Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

4 Von den Genen bis zur Landschaft
Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

5 Die genetische Vielfalt
oder „die genetische Variabilität innerhalb einer Art“ bedeutet, dass sich jedes Lebewesen in seiner Erbsubstanz durch kleine Abweichungen von seinen Artgenossen unterscheidet. Dadurch kann sich eine Pflanzen- oder Tierart immer wieder an die sich verändernde Umwelt anpassen. Es können sogenannte Ökotypen oder Unterarten entstehen. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

6 Die Anzahl Arten in einem bestimmten Lebensraum
Der Reichtum der Arten Die Anzahl Arten in einem bestimmten Lebensraum ist ein Gradmesser für dessen biologischen Wert. Auch Lebensräume mit wenigen, dafür spezialisierten oder seltenen Arten sind wertvoll. Wir erkennen „Biodiversität“ am deutlichsten an der Vielzahl oder Seltenheit der vorkommenden Arten. Die Vielfalt der gezüchteten Haustierrassen und Pflanzensorten zählt ebenfalls zur Biodiversität. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

7 Die Vielfalt der Lebensräume ...
... bestimmt, wieviele Arten in einer Landschaft vorkommen können, weil jede Art ganz eigene Ansprüche an ihren Lebensraum hat. Je mehr verschiedene Lebensräume, desto mehr Arten! Wir Menschen verändern Landschaften und Lebensräume, indem wir sie nutzen – die Art der Nutzung bestimmt den Grad der Biodiversität. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

8 Die Erhaltung der biologischen und landschaftlichen Vielfalt ist der direkteste Weg für die Erhaltung der Wildtierbestände, derer Lebensräume und damit der Jagd.

9 Ratifizierte Internationale Abkommen im Biodiversitätsbereich
Biodiversitätskonvention 1992 Ziel bis 2010: Stopp der Erosion der Vielfalt Weitere internationale Abkommen: Ramsar-Abkommen, Feuchtgebiete (1991) Bonner Konvention, wandernde Tierarten (1998) Berner Konvention, Erhaltung europäischer Arten und ihrer Lebensräume (1982) Natura 2000 Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

10

11 Empfehlend (nicht rechtlich verbindlich)
Europäische Jagd Charta Empfehlend (nicht rechtlich verbindlich) 12 Eckpunkte: Schutz der Biodiversität Verständnisförderung Ökologische Nachhaltigkeit Erhalt von Wildtierpopulationen Gesunde Umwelt – gesunde Wildtiere Ökonomischer Wert der Wildtiere Wildbret Lokale Institutionen Kompetenz und Verantwortung der Jäger Tierschutz Kooperation aller Landnutzer Verständnis bei der Bevölkerung (Freie, gekürzte Übersetzung aus dem fr.)

12 Warum Erhaltung der Biodiversität?
„Aus der Biodiversität schöpfen wir Nahrung, Wirkstoffe für die Medikamente, Rohstoffe für die Kleidung, Baumaterialien und viele Produkte des täglichen Lebens. Sie ist die Essenz der Biosphäre, der dünnen Schicht zwischen der Oberfläche unseres Planeten und dem Vakuum des Weltraums, die letztlich das Klima, die Bodenbildung, die Energie- und Stoffkreisläufe bestimmt und reguliert. Ohne Biodiversität wäre die Erde ein Himmelskörper wie der Mond“. aus: Forum für Biodiversität Schweiz - Biodiversität in der Schweiz (2004) 12

13 Datengrundlagen für Erhaltung der Vielfalt: Beispiel 1: Landschaftsräume FL
Quelle: ENL 2005 Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

14 Beispiel 2: Prioritäre Gebiete für Pflanzenarten in Liechtenstein
Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

15 Beispiel 3: Schmetterlingsarten in Hotspotgebieten
Quelle: ENL 2005 Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

16 Beispiel 4: Gesamte Anzahl Arten eines Gebietes
Quelle: ENL 2005 Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

17 Beispiel 5: Strukturvielfalt und Naturnähe im Landwirtschaftsgebiet
Quelle: ENL 2/2006 Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

18 Landwirtschaft Wichtigster Partner ausserhalb des Waldes
- Offene Kommunikation Landwirt – Jäger - Förderung der ökologischen Landwirtschaft - Förderung ökologischer Leistung statt Produktion - Förderung von beweideten Flächen - Erhaltung oder Schaffung von: - Randlinien - Einstandsflächen - Winterbegrünungen - Vernetzungsstrukturen Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

19 (Quelle: Wild und Hund 2005)

20 Mindestflächenbedarf für die Erhaltung von Arten und Lebensräumen
6-8 % in landwirtschaftlichen Vorranggebieten (4-5% extensiv genutzte Wiesen, 2-3 % Gehölze) 15% rund um Kernzonen-Umgebung Ca % in Vorranggebieten Dazu kommen Öko-Brücken und Korridore (Gilt für FL: Ländlich-montaner Raum) Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

21 Beispiel 6: Strukturvielfalt im Waldareal
Quelle: NFB 10 Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

22 Jede grössere Entnahme von Holz ....
Waldwirtschaft Wirtschaftliche Waldbauziele müssen abgewägt werden mit den Zielen der Biologischen Vielfalt. Jede grössere Entnahme von Holz .... Jede Lenkung der Baumartenzusammensetzung .... Jede Verhinderung von Climaxstadien .... Jede Fragmentierung von Waldflächen .... .... stellt einen schwerwiegenden Eingriff in das ökologische Gefüge eines Waldes dar. W.Schröder: Naturschutz im Wald Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

23 Die Biomasse des Waldes besteht aus 99% Pflanzen.
In einem Wald mit geschlossenem Kronendach befindet sich über 90 Prozent der grünen, pflanzlichen Biomasse ausserhalb der Erreichbarkeit der grossen Pflanzenfresser. Der Wald erträgt sehr wenig Nutzungsdruck durch pflanzenfressende Tiere. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

24 Aus diesem Grund wird in einem geschlossenen Wald jedes Reh und jeder Hirsch zu einem „Schädling“.
Ökonomie und Ökologie bleiben im Wirtschaftswald unvereinbare Gegensätze. Fazit: Schalenwildgerechte Wälder brauchen Licht und Bodenvegetation sowie einen grossen Strukturreichtum.

25 Artendichte von Sukzessionsstufen im Wald
Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

26 Beispiel: Bewertungsindex Biodiversität
Langfristüberwachung der Artenvielfalt auf Nutzflächen Erstellen eines Index mit Hilfe von Indikatoren (Vögel, Schnecken, Tagfalter, Blütenpflanzen, …..) und Ermittlung der langfristigen Veränderungen. Vgl. auch Biodiversitäts-Monitoring Schweiz ab 2001 oder Swiss Bird Index SBI seit 1990. Rote Listen sind als Messeinheiten zu wenig dynamisch. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

27 Entwicklung „Kessler-Index“ Schweiz

28 Die Jagd Was tut sie? Was will sie? Was kann sie?

29 Jagd – und biologische Vielfalt Die grossen alten Sprüche sind out !
„Jagd ist angewandter Naturschutz“ „Ohne Jäger kein Wild“ „Jagd erhält und schafft Vielfalt“ Welche Botschaft will die Jagd „rüberbringen“? Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

30 Jagd – und biologische Vielfalt
Jäger sind nicht in erster Schützer und Erhalter! Die Jagd muss sich in ihrem Erscheinungsbild nicht entschuldigen! Die Jagd muss sich nicht den Deckmantel des Naturerhalters umlegen! Die Hege ist ein wichtiges „Parallelprodukt“ der Jagd und unterstützt den Schutz und die Pflege. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

31 "Der Sammelbegriff für die jagdpflegerischen
Hege "Der Sammelbegriff für die jagdpflegerischen Massnahmen gesetzlicher, administrativer und privater Art.“ „Das Ziel der Hege ist die Erhaltung eines den landschaftlichen und landeskulturellen Verhältnissen angepassten, artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie die Pflege und Sicherung seiner Lebensgrundlagen". (Zitat: BLV-Jagdlexikon, Auszug) Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

32 Die Jagd ist eine Form der Nutzung von Naturgütern.
Sie beeinflusst drei wesentliche Faktoren der Natur: Einfluss auf die Pflanzen (durch Regulation der Herbivoren). Einfluss auf Pflanzenfresser (durch Abschuss, durch Raubtiere). Einfluss auf Raubtiere (durch Abschuss oder Schutz). Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

33 Diese Regulation soll auch bei Grossraubtieren stattfinden dürfen.
Definition und Abgrenzung der Jagd über das biologische (ökologische) System nicht durch politische oder persönliche Interessen. Jagd reguliert freilebende Wildtiere - in Abwägung der gegebenen Umwelt- und Lebensraumbedingungen. Diese Regulation soll auch bei Grossraubtieren stattfinden dürfen. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

34 Monitoring (Langzeitbeobachtung)
Die Jagd hat einen regulierenden Einfluss auf alle Teile des Ökosystems. Es kann eine nutzende (abschöpfende) oder ein schützende (restriktive) Regulierung sein. Bewertung dieser Regulierung über ein unabhängiges Bewertungssystem (Monitoring). Staatlich und wissenschaftlich aber nicht durch private Organisationen oder Interessengruppen.

35 Angaben über den Bestand einer Wildtierart.
Inhalte Monitoring Angaben über den Bestand einer Wildtierart. (Bestandszahlen, Populationskriterien) Informationen über den Zustand des Lebensraumes. (Kapazität) Angaben über das Zusammenwirken verschiedener Arten und Lebensräume. Nachweis der Nachhaltigkeit der jagdlichen Tätigkeit. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

36 Jede jagdliche Tätigkeit soll authentisch begründet
Authentizität Jede jagdliche Tätigkeit soll authentisch begründet werden und nicht durch Scheinargumente. Jagdlichen Realitäten (töten von gesunden Tieren) nicht beschönigen. Argumente vermeiden, die für die Qualität der Wildtiere oder des Lebensraums keine vorangige Rolle spielen (Trophäen, Fütterung, „Raubtierersatz“). Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

37 Freude, Naturerlebnis, Wildbret, ....
Warum jagen wir? Freude, Naturerlebnis, Wildbret, .... Verantwortungsvolle öffentliche Aufgabe! Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

38 Wie jagen wir ? Tierschutzaspekt. (schnelles und sicheres Töten) Erhaltung gefährdeter Arten durch Jagdverzicht und durch Hegearbeit. Rücksicht auf andere Naturnutzer.

39 Öffentlicher Nutzen der Jagd
Jäger und Aufsichtsorgane erbringen Dienstleistungen (Naturwacht, Polizei, Beseitigung von Wildkadavern,Wildbestandsregulierung). Jagd liefert ein gesundes Nahrungsmittel. Ökologische Hegearbeit, die der Biodiversität zugute kommt. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

40 Trophäenwettbewerb ist nicht Bestandteil der Biodiversität
Form und Grösse von Trophäen (Hörner und Geweihe) sind nicht erstrangige Kriterien für die Regulierung von Wildbeständen. Trophäen sind Privatsache und passen besser unter die Rubrik, <Liebhaberei>! Eliminierung von „Trophäenkriterien“ aus der Gesetzgebung. (Ausser: Als Lenkungsinstrument) Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

41 Specie rara extincta ________________ Homo tropheniensis

42 Wildtiere müssen in der Regel nicht gefüttert werden.
Fütterung Wildtiere müssen in der Regel nicht gefüttert werden. Die Kapazität des Lebensraumes ist der natürliche Regulierungsfaktor. Allfällige Erhöhung von Wildbeständen über hegerische Tätigkeiten der Lebensraumverbesserung. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

43 Notfütterungen bei extremen Bedingungen klar definieren, den Kriterien der Nachhaltigkeit unterstellen und mit einem unabhängigen Monitoring prüfen. Falsch durchgeführte Kirrungen und Ablenkfütterungen bereiten meist beträchtliche Schäden. Salzlecken dienen der besseren Beobachtbarkeit von Wildtieren.

44 Ausbildung von Jägern schwergewichtig auf ökologischer Basis.
Lebensraumverständnis födert nachhaltige Wirkung der Jagd und der Hege. Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

45 Nichtjagende Personen haben einen hohen
ökologischen Wissensstand. (Glaubhaftigkeit der Jäger in der Öffentlichkeit!) Die Weisheit der Erfahrung ist den langjährig Jagenden vorbehalten. Von der Erfahrung der Jäger kann auch die Wissenschaft profitieren.

46 Interdisziplinäres Handeln im Bermudadreieck
Jagd – Waldwirtschaft – Naturschutz Gleiche Zielsetzungen: - Naturraum-Nutzung erhalten - Funktionierendes Ökosystem - Naturnaher Lebensraum Biodiversität und Jagd Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008

47 Die Argumente von jeder Seite versinken im Ozean des Bermudadreiecks Wald-Naturschutz-Jagd
Was tun? Gemeinsame Masstäbe (Biodiversität) Offene Kommunikation Sachliche Argumentation Gemeinsame Projekte Gemeinsame Lobby Gemeinsamer Stammtisch Zusammenwachsen

48 Biodiversität und Jagd
Bundesjägertag Weimar 23. Mai 2008


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