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Sport und Erziehung II Lizentiatsstudium 6. Semester

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Präsentation zum Thema: "Sport und Erziehung II Lizentiatsstudium 6. Semester"—  Präsentation transkript:

1 Sport und Erziehung II Lizentiatsstudium 6. Semester
Prof. Dr. F. Firmin

2 Soziales Lernen im Handlungsfeld des Sports
Sport und Erziehung 2 Prof. Dr. F. Firmin in Zusammenarbeit mit A. Steinegger

3 Vorlesungsdesign Interaktive Veranstaltung (Dozierende- Studierende)
Teamteaching (Professor- Fachdidaktiker) Medien: Powerpoint, Folien, Handout

4 Ziele der Veranstaltung
Theoretisches Wissen im Bereich „Soziales Lernen im Sportunterricht“ erlangen, vertiefen und reflektieren Möglichkeiten, Ziele und Grenzen dieser Thematik verstehen Intensive und eigene Auseinandersetzung mit dem Thema (Überprüfung und Reflexion der subjektiven Theorien und Verknüpfungsleistung zu aktuellen objektiven Theorien)

5 Ängste vor Jugendlichen in England
Themenaufriss Neue Zürcher Zeitung, Dienstag, 24. Mai 2005, S. 5 Nr. 118 Ängste vor Jugendlichen in England „Happy Slapping“ … die Medien- und Konsumkultur (der Jugendlichen) ist aber nicht nur der harmlose Zulieferer für Modetrends, sondern auch gestörtes asoziales und kriminelles Benehmen. Die vielbeklagte Passivität, die das Fernsehen und der Musikkonsum hervorrufen, hat ihre Kehrseite in den aggressiven Botschaften, welche offen…

6 … oder unbewusst vermittelt werden
… oder unbewusst vermittelt werden. Das „happy slapping“ (lustiges Zuschlagen) ist der neuste beunruhigende Beweis dafür, ermöglicht durch die „interaktive“ Videotechnologie… (Rest der „unglaublichen“ Geschichte wird erzählt!!!!)

7 Facts London: 200 Fälle von „Happs Slapping“ in 6 Monaten
Asbos („antisocial behaviour orders“) in England: Seit sind 70`000 Einwohner, meist Jugendliche, zu Reparationsleistungen verurteilt worden

8 Soziales Handeln im Sportunterricht und im Sport
PA (5`): Welche Aspekte umfasst ein soziales Handeln oder Lernen im Sportunterricht ?

9 Soziales Handeln umfasst:
Soziale Einstellungen und Haltungen Die Gestaltung von Regeln des Zusammenlebens Einflüsse des sozialisatorischen Umfeldes (Familie, Erzieherchor, Peer-Group) Die Entwicklung und Übernahme von Rollen und Normen

10 In der Sportpädagogik sind Theorien aus
den soziologischen und psychologischen Teildisziplinen für das Verständnis von sozialem Handeln im Sport dienstbar gemacht worden.

11 Folgende Theorieansätze sind in die
Sportpädagogik eingeflossen Soziale Lerntheorie Rollentheorie Symbolischer Interaktionismus Kognitive Entwicklungstheorie Phänomenologie Bildungstheorie

12 In der Sportpädagogik ist darauf zu achten,
dass in der Theorienbildung die Besonder- heiten des Sports hinreichend erfasst wer- den. Theorie – Konstruktion anstatt Theorien- Rezeption.

13 aber: Kontroverser Diskurs
Was ist der Auftrag der Schule? „Sozialpädagogik“ kontra „Wissensvermittlung“ (Pühse 2004, S.38) Welches sind die möglichen Argumentationslinien für ein Pro oder Contra betreffend Sportunterricht?

14 Kleiner Arbeitsauftrag I
EA: Sucht geeignete und präzise Argumentationen für beide Positionen (Stichworte) PA: Verteilt die Rollen in Pro und Contra und führt ein Streitgespräch durch PA: Erstellt ein kurzes Fazit! Welches sind die Hauptargumentationslinien? ev. kurze Präsentation von einzelnen Gruppen

15 Positionen in der Wissenschaft und Lehrplänen
Contra: Giesecke (1996) Söll& Kern (1997) Pro: Pühse (1996, 2004) Struck (1994) Hargraeves (1983) Dietrich (1991) LCH- Berufsbild 1999

16 CH: Basler Schulgesetz
Paragraph 16 Ziel und Aufgabe der Schule ist, „…die Fähigkeit zum sozialen Umgang miteinander zu fördern. Deshalb ist der Unterricht so anzulegen, dass er auch der Befähigung der Schülerinnen und Schüler zu dieser Art von sozialem Umgang dienlich ist…“

17 Lerntheoretische Aspekte des sozialen
Handelns Modelllernen (Imitation und Identifikation vgl. Baumann, 1977) - Beobachtungslernen

18 Beobachtungslernen gliedert
Bandura (1979) in vier Teilprozesse: Aufmerksamkeitsprozess (bezogen auf das Modellverhalten) Behaltensprozesse Motorische Reproduktionsprozesse (Selbst- kontrollierte Handlungen) Motivationsprozesse Bekräftigung - selbst- stellvertretend, von Aussen

19 In der sozial-kognitiven Lerntheorie spielt
ebenfalls die Bekräftigung eines Verhaltens eine wesentliche Bedeutung Materielle Belohnung Verstärkung von pro sozialem Verhalten Verstärkung von Gruppen, Verhalten das erwünscht ist

20 Vorwissen und Definitionsversuch zu…
„Soziales Lernen“ PA: Versucht nun eine mögliche Definition für ein „Soziales Lernen“ zu formulieren. 5`

21 Definitionsversuch „Pühse“
„...Soziales Lernen im Sport heisst Erfahrungen und Qualifikationen im Umgang mit anderen Menschen zu erwerben, die persönlichkeitsbildend sein können und im täglichen Leben vieler Jugendlichen immer weniger möglich sind...“ (PÜHSE 2004)

22 Konkretes Beispiel aus der Schule
Ziel (Fairness) Verstärkung von pro sozialem Verhalten Verstärkung von Gruppen, Verhalten das erwünscht ist

23 Spielbeurteilung: Fairness
Kreuze die entsprechenden Felder an und beantworte die untenstehenden Fragen. Vergleiche deine Ergebnisse mit den Ergebnissen deiner Teammitglieder. Welche Konsequenzen ergeben sich für dein Team und vielleicht auch für die ganze Klasse? 1 2 3 4 Ich finde das Spiel war sehr fair. Ich finde das Spiel war unfair. Ich spielte sehr fair. Ich spielte nicht fair. Ich finde die Regeln zum Spiel sehr gut. Ich finde die Regeln zum Spiel nicht gut. Es wurde fair gewonnen und verloren. Es wurde unfair gewonnen Und verloren. Ich kann fair verlieren aber auch fair gewinnen Ich kann nicht fair gewinnen und verlieren. 2. An unserer Fairness im Spiel hat mir ganz besonders gefallen: 3. Eine Verbesserungsmöglichkeit um die Fairness noch zu verbessern? 4. Was werde ich vielleicht in einem anderen Spiel bezüglich Fairness in Zukunft anders machen? 5. Was heisst eigentlich fair Verlieren und Gewinnen? Welche Möglichkeiten, Verhaltensweise gibt es hierzu?

24 Soziales Lernen ist vor allem:
Lernen am Modell, Vorbild, Idol Lernen durch Verstärkung Die Lehrperson lebt durch ihr Verhalten, ihre Art zu interagieren, Engagement soziale Verhaltensmuster im Sportunter-richt vor.

25 Lernen am Vorbild - die Konsequenzen im Sport ?
Was sind konkret nun die wünschenswerten Verhaltensstrategien als Vereins-verantwortliche/r oder als Sportehrperson bezüglich Vorbildrolle? Wie kann ich dieses Lernen am Modell bewusst im Sport initiieren oder fördern ? PA: Kurzer Austausch/ Meinungsbildung

26 Lernen am Vorbild - die Konsequenzen im Sport ?
Voraussetzung: „… Sport has been quite generally regarded as an activity wich can promote the social developement of children and develop moral thinking…“ (Telema und Kahila 1995, S1)

27 Lernen am Vorbild - die Konsequenzen ?
Wie gehe ich als Lehrperson mit dem medienwirksamen, professionellen Sport um?

28 Konsequenzen am ISSW in Basel (seit 2005)
Lehrveranstaltung in „physical education“ zum Thema: „Die Sportlehrerpersönlichkeit“ Die Gründe für eine solche Veranstaltung sind vielseitig? - ……. -……..

29 Wissenschaftliche Erkenntnisse
Im Sport kann das soziale Lernen grundsätzlich unter bestimmten Bedingungen gefördert werden (Nickolay 1995) aber: Gesicherte Erkenntnisse oder empirische Nachweise über eine Erziehung durch Sport und deren Nachhaltigkeit liegen heute immer noch nicht vor der Nachweis eines Transfers von im Sport erlernten sozialen Verhaltensweisen auf andere Handlungsfelder ist fast nicht zu bewerkstelligen

30 Meinberg (1994) geht in seiner Bildungs-
theorie von einer Dialektik aus. Körper Leib Verstand Gefühl Selbst Andere Sozialverhalten wird als ganzheitliches Geschehen verstanden.

31 Der Mensch als soziales Wesen
(Heidegger, Merlau-Ponti): Sozialität als Dimension der Existenz Die WIR-Sphäre eines sozialen Feldes Die soziale Welt wird durch den Leib erfahren.

32 Funke-Wieneke sieht im „Sich-Bewegen“
Eine Form des Sozial-Seins. Leiblichkeit wird somit Verstanden als Medium von Sozialität, als verbindendes Element von Menschen (Zwischenmenschlichkeit)

33 spielen erleben WERTWELT SOZIALE EIGENWELT MITWELT BEWEGEN
begegnen leisten UMWELT

34 Problematik bei den Sportspielen
Differenzierende Werthaltungen beim Sportspiel (Handball, Basketball, Fussball): Fest internalisierte Werthaltungen bei Sportarten (vgl. „Strassenwettspiele“ im nahen Osten, Untersuchungsbericht „Arxhof 2002“) Umgang mit Niederlage und Sieg (vgl. Sport- und Spielkultur bei den Mayas)

35 Stichwort: „Runter machen“
Aktuell I. Werthaltungen beim sportlichen Sieg!?? Stichwort: „Runter machen“

36 Aktuell II. Werthaltungen bei der sportlichen Niederlage!

37 Vertrag: Verbale Gewalt
Stopp mit dem „Runtermachen“ Respekt: In unserem Bewegungs- und Sportunterricht respektieren wir unsere Mitschülerinnen und Mitschüler! Wir respektieren die Persönlichkeit ganz allgemein und die im Schulsportunterricht im positiven Sinne gezeigten Leistungen. Wir respektieren unsere Mitspielerinnen und Mitspieler im Team, sowie unsere Gegnerinnen und Gegner im Wettkampf und Spiel. Wir respektieren die Entscheide der Spielleiterin und des Spielleiters!

38 Verhalten: Das Runtermachen ist in unserem Sportunterricht nicht akzeptiert: keine abschätzigen Bemerkungen keine verletzenden Aussagen keine Sticheleien hinter dem Rücken keine primitiven Fluchwörter (irgendwelche Sprachen) kein Auslachen bei einem Nichtgelingen keine abschätzigen Schuldzuweisungen keine „Gassensprache“ (Sprechen in Wortfragmenten)

39 Vertragsunterschrift:
………………………, …… . …… Unterschrift Schülerin, Schüler : …………………………………… Unterschrift der Lehrperson : …………………………………… Unterschrift der Eltern : …………………………………… Vertragsbruch und die Konsequenzen : Einmaliger Verstoss = Gespräch mit der Lehrperson und Verwarnung Zweiter Verstoss = Gespräch mit der Lehrperson + Konsequenz Mehrmaliger Verstoss = Gespräch Lehrperson- Eltern + Konsequenz Regelmässiger Verstoss = Gespräch mit der Schulleitung + Konsequenz

40 Konsequenzen und Wiedergutmachung:
Zu jeder Konsequenz gehört ein Entschuldigungsschreiben an die betreffende Person (Mitschülerin, Mitschüler, Lehrperson). Die Entschuldigung wird sauber formuliert und mit Unterschrift abgegeben. Nach diesem Schreiben ist der Fall abgeschlossen. Konsequenzen : Ist Sache der Lehrperson und wird mit der Klasse im Voraus besprochen. Prinzip: Die Konsequenz soll als Strafe verstanden werden und muss für die Schülerin und den Schüler wenn möglich sofort, eintönig, langweilig und als mühsam erlebt werden.

41 Persönliche Auseinandersetzung
+ - PA: Versucht ein persönliche Statement zu geben (Vor und Nachteile) 5`

42 …zurück zu Funke-Wieneke…
Im gemeinsamen Spiel wird eine Sphäre der Gemeinsamkeit erzeugt. Dabei kann die in- dividuelle Leiblichkeit in einen „Sozialleib“ einfliessen, der die Spielenden vereint.

43 Begegnungsebenen im Bewegungsspiel:
Begegnung mit der Sachwelt (Objekte wie Bälle, Räume etc.) Begegnen mit dem Du - im Miteinander und Füreinander - im Miteinander und Gegeneinander - im Nebeneinander

44 Begegnen mit dem WIR: Miteinander Füreinander Gegeneinander Nebeneinander Zueinander Voneinander

45 Phasen in der Sozialerziehung durch
Spiel Freispiel: - Offene Beobachtung - Soziale Gruppenbildung wird sichtbar - sinnliche Wahrnehmung schulen

46 2. Kommunikationsspiele:
Benennen Blickkontakt aufnehmen Blindenspiele Vertrauen schaffen Kontaktspiele Türöffner zur Kommunikation, ausdrücken

47 SPORTSPIELE Angriff Verteidigung Helfen, unterstützen Antizipieren In die Lücke springen Rollen wechseln

48 Gegeneinander kämpfen

49 Reflexion der Spielphasen
Soziale Situationen erinnern und verdeutlichen Alternativen im sozialen Handeln aufzeigen An Regeln, Normen erinnern

50 Strategien zum Fairen Gewinnen und Verlieren
Fairness & Emotionen Strategien zum Fairen Gewinnen und Verlieren Verhaltensstrategien zum Fairen Gewinnen: Ich freue mich über den Sieg und lasse meine Gefühle auf natürliche Weise freien Lauf (Lachen, Jauchzen, Jubeln etc.) Ich muntere meinen Gegenspieler auf und danke ihm für das Duellieren Ich freue mich über den Sieg, erniedrige aber in meinem Siegeswahn nicht meine Gegner Ich darf Freude zeigen, ohne dass ich einen faulen Kommentar über die Verliererin mache Das Ziel eines Fairen Gewinnens ist grundsätzlich: Freude an der erbrachten Leistung, einem Sieg deutlich zeigen, ohne den Respekt des Gegners zu verlieren. Gewinnen ja, aber mit Stil und Anstand!!

51 Der „Fünferschnitt“ im sozialen Lernen
Ich habe eine Absicht Ich schicke ein Verhalten aus 3a Mein Sozialpartner nimmt mein Verhalten wahr 3b Ich erhalte Rückmeldung über mein Verhalten

52 Ich vergleiche die Rückmeldung mit
meiner Absicht Ich verarbeite die Rückmeldung festige mein Verhalten übe mein Verhalten ein

53 Grundsatz Soziales Lernen im Sport ist nur möglich, wenn über das was getan wird, gesprochen wird, und wenn dies in einer Atmosphäre geschieht, die durch hohe Empathie gekennzeichnet ist! (NICKOLAI 1995)

54 Die Anthropologin Mead geht von der
Annahme aus, dass der Mensch sich in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen entwickelt. Diese Auseinander- setzung kann sprachlich, symbolisch, non- verbal oder durch Normen geregelt sein.

55 Der zentrale Begriff in der Theorie des
Symbolischen Interaktionismus ist die ROLLE. Soziales Handeln basiere auf der subjek- tiven Interpretation von Rollen.

56 Krappmann (1975) entwickelte auf den
Arbeiten des symbolischen Interaktionismus die interaktionistische Rollentheorie, die in der Sportpädagogik übertragen wurde.

57 Für die Interpretation von Rollen bedarf es
entsprechend der Qualifikationen und Fähigkeiten wie Empathie (Einführung) Rollenübernahme Rollendistanz

58 Amibiguitätstoleranz
Frustrationstoleranz Identitätsdarstellung

59 Kritik fand dieser Ansatz bei Roth 1994/
Pühse 1990 weil er zu stark symmetrische Interaktionsverhältnisse betrachtet, die im Sportunterricht wie auch im Vereinssport kaum gegeben sind.

60 Roth (1994) hat nachdrücklich für den Ein-
bezug sozial- kognitiver Theorien in der Sozialerziehung angesprochen. Er sieht die Voraussetzungen für soziales Verhalten in der emotionalen, volumtativen, sozial-kognitiven Entwicklung des Kindes.

61 Durch die Perspektivenübernahme ist
z.B. ein Spieler fähig, sich in die Lage eines Mitspielers zu versetzen und sich helfend als Anspielstation anzubieten, um einen drohenden Ballverlust zu vermei- den. (Entwicklung von Sozialintelligenz).

62 „Zielüberprüfung“ Arbeitsauftrag
EA: Schreibt auf ein Papier stichwortartig ein Fazit auf. (Das Wichtigste in Kürze) PA: Stellte einander eure Überlegungen/ Rückschlüsse vor PA: Besprecht allfällige Unklarheiten, offene Fragen etc.

63 Literatur (Steinegger):
Nickolai, W. (1992/1995) Soziale Aspekte des Sports im Jugendstrafvollzug. Dortmund: Modernes Lernen Prohl, R. (1995) Sport fördert das soziale Schulklima: Konzept und Evaluation einer Schulsportinitiative in Thüringen. Hrsg: Prohl, R Berlin : Pädagogischer Zeitschriftenverlag  Pühse, U. (1999) Soziales Handeln im Sport und Sportunterricht. Hrsg: Pühse, U.; mit Beitr. von D. Alfermann ... [et al.] Schorndorf: Hofmann, cop. Pühse, U.(2004) Kindliche Entwicklung und soziales Handeln im Sport Schorndorf: Hofmann


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