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Ethik des Kapitalmarktes Von der «Hofierung» zur Moderierung des Kapitals Ökumenischen Kommission GFS der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen SG/AR/AI.

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1 Ethik des Kapitalmarktes Von der «Hofierung» zur Moderierung des Kapitals
Ökumenischen Kommission GFS der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen SG/AR/AI Offene Kirche St. Gallen, 10. Januar 2010

2 Plutonomy I “There are rich consumers, few in number, but disproportionate in the gigantic slice of income and consumption they take. There are the rest, the “non-rich”, the multitudinous many, but only accounting for surprisingly small bites of the national pie.” “The Top 1% accounted for 20% of Income, 40% of Financial Wealth and 33% of Net Worth in the U.S.” 60% der Top 0.1% Einkommen sind “Arbeitseinkommen”. “The rich in the U.S. went from coupon-clipping, dividend-receiving rentiers to a Managerial Aristocracy indulged by their shareholders.” Kapur, A./Macleod, N./Singh, N.: Plutonomy. Buying Luxury, Explaining Global Imbalances, 16. Oktober 2005. 2

3 Plutonomy II 3

4 Plutonomy III In real terms, a dollar invested in large company stocks in December 1925 was worth $24.79 by year-end Exactly twenty years later, that dollar was worth $303.09… The upper echelon of society disproportionately reaped these gains.” Misery Loves Companies, Margolis/Walsh, Administrative Science, Jun 2003. Zwischen 2001 und 2007 gingen 77% des Wachstums ans Kapital. VGR, Deutschland 0,14% der Weltbevölkerung (HNWI) erhielten ,76% des Weltwohlstandzuwachses. Das macht 3,8 Mio pro Kopf für 9,5 Mio HNWI Vgl. NZZ, 28. Juni 2007 2007: 40% der US-Gewinne gehen an Banken (1980: 10%)  Wachsende Anteile der Wertschöpfung wandern zu Kapital und Kapitaldienstleistern. 4

5 Und die Schweiz? – Plutonomy IV
Anteil der Top 1% am Volkseinkommen USA 8% 24% CH 8,4% 9,6% „Die Schweizer Steuerstatistik gibt die Realität verzerrt wieder, der Anteil der Topverdiener am Gesamteinkommen wird unterschätzt: Sie würden über einen grösseren Anteil verfügen, wenn man - wie in den USA - die realisierten Kapitalgewinne einbeziehen würde.“ Gebhard Kirchgässner, NZZ am Sonntag, 10. August 2008 Vermögenszuwachs des reichsten Prozents der Steuerzahler des Kantons Zürich von 1991 bis 2003: +70 Prozent (Durchschnitt: +20%). Das reichste Prozent (7300 Millionäre) besitzt praktisch so viel wie der Rest (Steuertricks nicht eingeschlossen). Hans Kissling (ehemaliger Zürcher Chefstatistiker): „Die Schweiz gleicht einem Feudalstaat“, Tagesanzeiger, 13. Mai 2008 5

6 Woher kommen die Kapitaleinkommen?
Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Kapitaleinkommen zu erzielen: Anteile an der realökonomischen Wertschöpfung (Dividenden, Gewinnausschüttungen, Kreditzinsen) Frage: Wertschöpfung oder Abschöpfung? Vermögenstransfers anderer Investoren (Wertpapiergewinne, „Spekulation“) Nullsummenspiel Man gibt der Sache den Schein eines Positivsummenspiels (Blasenkapitalismus) 6

7 Der Markt und die „schöpferische Zerstörung“
Ausgangsfrage: Woher kommt der realökonomische Wohlstand? Laienantwort: Aus der „Schaffung von Arbeitsplätzen“.  „Vorfahrt für Arbeit“ = Vorfahrt für‘s Kapital. Win-Win zwischen Arbeit und Kapital (und Konsum) Tauschvorteile: „Schöpfung“ Aber: Es ist nicht möglich, einen neuen Einkommensstrom zu generieren, ohne andere Einkommenspositionen (Beschäftigte oder Selbstständige) unter Druck zu setzen. (Wettbewerb) Der Wettbewerb ist ein Prozess „schöpferischer Zerstörung“ (Schumpeter) oder ‚zerstörerischer Schöpfung‘. Die „Schaffung von Arbeitsplätzen“ (etwa durch das Hofieren des Kapitals) führt immer zur Zerstörung von Arbeitsplätzen an anderen Orten (im In- oder Ausland). Erst wenn es den unter Druck Geratenen gelingt, neue Einkommensquellen zu erschliessen, entsteht (Konsum-)Wohlstand. 7

8 Die Rolle des Kapitals in der Marktwirtschaft
Faktisch spielt das Kapital Einkommenspositionen (selbstständig oder unselbstständig Beschäftigte) gegeneinander aus. Das Kapital wird „Pionierunternehmern“ gegeben. Es überbrückt für diese die Zeit zwischen der „Innovation“ und den später (hoffentlich) fliessenden Umsatzströmen. Diese Pionierunternehmer machen damit den „Normalunternehmern“ die Einkommensposition streitig. Auch ohne Kapital fände „schöpferische Zerstörung“ statt – nur viel langsamer. Insofern ist das Kapital die „Peitsche“ der Realwirtschaft – allerdings eine unsichtbare. Das Wachstum ersteht erst dann, wenn es den „Normalunternehmern“ gelungen ist, ihrerseits neue Einkommensquellen zu erschliessen. 8

9 Die „Macht des Kapitals“ und die neue Radikalität im Management I
Bislang: Das Kapital und die MA profitieren von der Umleitung des Einkommensstroms auf sich (Umsatzsteigerungen). Der Druck auf anderen Unternehmen ist indirekter Natur (weggenommene Einkommensströme). Es geht auch direkt: Kostensenkung, Outsourcing, Arbeitsverdichtung ohne betriebliche Not. „Sie bringen Geld für Investitionen mit, setzen radikale Schnitte in den Unternehmen und bringen die besseren Managementteams zusammen: Private-Equity-Firmen strukturieren Europas Handels- und Konsum-güterlandschaft neu. Gerade in Deutschland gibt es noch viel Potenzial.“ Es gilt „Wertgenerierung als Leitziel aller Managementanstrengungen“ zu etablieren. Erfolgreich umstrukturieren mit Private Equity, McKinsey 2001 9

10 Die „Macht des Kapitals“ und die neue Radikalität im Management II
Hier wird mit Gewinnmaximierung ernst gemacht Gewinnmaximierung = Alles daran setzen, dass die Gewinne zu hoch wie möglich sind. Opportunitätskosten > 0 = „Wertvernichtung“ Motto der Gewinnmaximierer: „Vernünftig ist, was rentiert.“ Max Frisch „I am just a banker, doing god‘s work.“ Lloyd Blankfein, Goldman Sachs, November 2009 Marktgläubigkeit, Ökonomismus: Glaube, dass der Markt dem Wohl aller dient und der Garant des ethisch Richtigen ist – je konsequenter die Akteure ihre Eigeninteressen verfolgen, desto mehr. 10

11 Gewinnmaximierung – was ist das?
Gewinnmaximierung heisst, alles zu tun, damit die Gewinne insgesamt so hoch wie möglich sind. Missverständnisse Gewinnmaximierung ist in sich bereits langfristig ausgelegt. „Langfristige Gewinnmaximierung“ ist ein Pleonasmus. „Kurzfristige Gewinnmaximierung“ eine Widerspruch in sich. Es geht um die langfristige („nachhaltig“ durchsetzbare) Erfolgsbilanz des Investors, nicht um den dauerhaften Bestand des Unternehmens. 11

12 Der „Tsunami aus Dollars“: Der Blasenkapitalismus
Gesamtmenge festverzinzlicher Wertpapiere: 2000: $ 35 Billionen 2007: $ 70 Billionen (Welt-BIP: $66 Billionen) NZZ Folie, Der Anteil von Finanzanlagen am Weltsozialprodukt 1980: 109% 2005: 316% ($ 140 Billionen) Not long ago, the sum of all financial assets-stocks, bonds, loans, mortgages, and the like, which are claims on real things, were about equal to global GDP. Now they are approaching four times global GDP. Financial derivatives, a form of claim upon financial assets, now have notional values of more than 10 times global GDP. Morris, Ch.S.: The Trillion Dollar Meltdown, New York 2008, S. xii 12

13 Was bedeutet das? 1a) Entweder nimmt der Druck auf die Realwirtschaft weiter zu. 1b) Oder die Umverteilung von Realwirtschaft zu Kapital („Abschöpfung“) nimmt weiter zu. 2) Oder: Wir haben es mit einer Blase zu tun (Vermögenspreisinflation). „Plötzlich war doppelt so viel Geld für Investitionen da, aber es gab nicht doppelt so viele gute Investitionsmöglichkeiten… Der 70’000 Milliarden Dollar schwere globale Geldtopf war begeistert (von der Erfindung der mortage backed securities).“ NZZ Folio, These: Die Realwirtschaft ist nicht in der Lage, die damit korrespondierenden Renditen zu erwirtschaften. Und: Noch mehr Druck oder noch mehr Umverteilung wäre unfair. 13

14 Wie konnte es dazu kommen?
1. Reife – und reiche – Volkswirtschaften easy availability of plentiful capital ( Auch Anfang der dreißiger Jahre gingen die Banken pleite, stürzten die Aktienkurse ab. Galbraith hat eine interessante Erklärung dafür: Die Reichen waren zu reich geworden. Die wohlhabendsten 0,1 Prozent der Amerikaner besaßen damals fast 40 Prozent des gesamten Vermögens. Die Folge, so Galbraith: Viele wussten nicht, wohin mit ihrem Geld, begannen zu spekulieren, nach neuen Anlageprodukten zu suchen. 2. Entsteuerung des Kapitals “Bankgeheimnis”, Steuernichtleistungswettbewerb 3. Zunahme kapitalgedeckter Altersversorgung  Auch diese Erträge fallen nicht vom Himmel, sondern müssen von den aktuell Erwerbstätigen erwirtschaftet werden. 14

15 Übergreifende Erklärung: Marktgläubigkeit I
“Roughly four dollars of credit are necessary for every one dollar growth in GDP.” (  Annahme: Je mehr Kapital im Spiel ist, desto besser für alle. „Wann wird Geld zum Götzen? Bei einer Rendite von 25 Prozent oder schon bei zehn? Geld hebt den Güterhandel auf die Ebene mathematischer Abstraktion; der örtlich und zeitlich begrenzte Tausch der Dinge wandelt sich in den Tausch der Versprechen und Erwartungen... Ist das moralisch verwerflich? Nein, denn Liquidität erweitert den Wirtschaftskreislauf und die Teilhabe am Wohlstand.“ (Welt am Sonntag, 4. Januar 2009) „Wachstum ist seit jeher aus massiver Kapitalakkumulation entstanden.“ Hans-Werner Sinn (2009) „Deutschland muss das Unternehmerkapital hofieren, weil nur dadurch Innovationen, Wachstum und Arbeitsplätze gewährleistet sind.“ Hans-Werner Sinn (2005) 15

16 Übergreifende Erklärung: Marktgläubigkeit II
Beispiel Koalitionsvertrag Deutschland „Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Wirtschafts- und Beschäftigungs-wachstum ist ein international wettbewerbsfähiger ‚Finanzplatz Deutschland‘. Er ist die Grundlage für … eine gute sowie kostengünstige Kapitalversorgung der Wirtschaft. Dazu wollen wir: … Die Integration des europäischen Finanzbinnenmarktes zum Nutzen aller Marktteilnehmer, Verbraucher wie Unternehmen, vorantreiben.… Hierzu gehören: … der Ausbau des Verbriefungsmarktes... Überflüssige Regulierungen abbauen…“ 16

17 Blasenkapitalismus als Nullsummenspiel
„Bei Wetten wird kein tatsächlicher Mehrwert geschaffen, was ja das Ziel der Realwirtschaft ist. Es wird nur vorhandenes Vermögen umverteilt. Das Geld wandert vom Verlierer zum Gewinner. Der einzige, der immer einen Schnitt macht, ist der Buchmacher… Es hilft nicht, dieses Glücksspiel zu verstaatlichen. Es muss verboten werden!“ Ex-Bayer-Manager Hauke Fürstenwerth, Manager-Magazin, „Das Ganze ist ein gigantischer, unverschämter, aber wohl orchestrierter Raub von ein paar Bankern am Vermögen von Millionen von Sparern und zukünftigen sowie aktiven Pensionären. Alle Umpacker in den USA [Banker] zusammen dürften in den letzten fünf Jahren sicherlich die Summe von 1000 Milliarden [an Boni und Gewinnen] für ihre klammen Aktivitäten abgezweigt haben… Das ist der größte Bankraub der Weltgeschichte.“ René Zeyer, 17

18 Ethische Beurteilung Alternative Sicht: Gierige haben Gierige abgezockt. Wer sich auf das Spiel einlässt, muss sich kundig machen. Die Rechnung geht durch die Bail-Outs teilweise erst jetzt auf: „Die Aktienkurse der Schweizer Banken- und Versicherungsunternehmen wurden durch die Finanzmarktkrise stark in Mitleidenschaft gezogen. Dank den schnellen Massnahmen und Rettungspaketen ist eine Erholung dieser angeschlagenen Branche in Sicht. Steigen Sie jetzt ein. Partizipieren Sie mit dem BKB-Swiss Financials Tracker von diesem Szenario.“ Basler Kantonalbank „So kommt es, dass es letztlich die Staaten der Welt sind, die nachträglich die neu gebauten Häuser in Amerika finanzieren. Und dazu die Provisionen der Immobilienmakler, die Boni der Investmentbanker, die Löhne der Bauarbeiter.“ 18

19 Die Rolle der Boni „Sie müssen ja sehen, dass die Menschen, die im Investmentbanking arbeiten, oft relativ jung sind. Die werden wirklich darauf getrimmt, gierig zu sein, dem Geld hinterher zu sein. Die werden wirklich angeheizt mit jährlichen Bonuszahlungen von mehreren hunderttausend Euro. Das ist ganz schön viel. Und wenn sie denen sagen, ihr müsst Geld verdienen, das ist dein Ziel für dieses Jahr, dann ist es sicherlich auch zu Situationen gekommen, wo diese Leute, um einfach mehr Rendite für die Bank zu produzieren, mehr Risiken eingegangen sind, als sie vielleicht hätten sollen.“ Interview mit Anne T., Autorin von „Die Gier war grenzenlos - eine deutsche Börsenhändlerin packt aus“, 6. März 2009, Mit den Boni („Anreizen“) haben sich die Banker zu Pawlowschen Hunden degradiert. Sie haben sich ihre Integrität und Professionalität abkaufen lassen. Mit den Boni hat das Kapital die Banken gekapert – oder die Banker das Kapital. Ohne die Boni wäre der Aufbau der $70 Billionen (Blasen-)Kapital durch die Banker kaum möglich gewesen. 19

20 Warum ist das Blasenkapital überhaupt ein Problem?
Über Banken läuft die finanzielle Infrastruktur, die für das normale Funktionieren der Marktwirtschaft notwendig ist. In deren Büchern standen aber auch die „Schrottpapiere“. Banken dürfen nicht pleite gehen. Darum wurden die „Risiken“ – die eigentlich Bedrohungen für andere darstellen – dem Steuerzahler aufgebürdet. Kapitaleinkommen sind nicht nur sozusagen Extra- und Luxuseinkommen – vor allem, je weiter die Altersversorgung vom Umlage- auf das Kapitaldeckungsverfahren umgestellt wird. Auch mit Blasenkapital lässt sich Druck auf die Realwirtschaft ausüben. 20

21 Schlussfolgerungen I: (Blasen-)Kapital vernichten
„Mehr als ein Jahrzehnt lang haben sich Banken, Versicherer, Wall Street und Main Street dem Glauben hingegeben, sie seien reicher. Aber dieser Reichtum war nur das Resultat einer ganzen Serie von sich selbst erfüllenden Blasen… Es ist unumgänglich, im Finanzsektor eine rapide Deflation durchzuführen bzw. Luft aus der Finanzsphäre abzulassen.“ Prof. Didier Sornette, ETHZ, NZZ, 21. Januar 2009 Dazu gehört auch: Das Kapital (wieder) besteuern… 21

22 Schlussfolgerungen II: Das Verursacherprinzip anwenden
Die Kapitaleigentümer haben die Geschäftspolitik jahrelang unterstützt – und auch massiv daran verdient. Sie, und nicht der Steuerzahler, sollen die Zeche zahlen. „Wer als Aktionär sein Geld in Unternehmen mit einer stark anreizorien-tierten Lohnpolitik investiert, hat allerdings sein Recht auf Empörung verspielt, wenn es zu den zu erwartenden Korruptionseffekten kommt.“ Sprenger, Reinhard K.: Es gibt keine richtigen Anreize. NZZ, 10. Januar 2009  Aufspaltung der Banken in „Good bank“ (temporär verstaatlicht) und „Bad Bank“ (Altaktionäre). Vorschlag Soros, Deutschland. 22

23 Schlussfolgerungen III: Die Anteile variabler Vergütung begrenzen
Die Hauptursache der Finanzkrise „ist die ausufernde Bonusmentalität in der Branche. Die Banker und Broker werden zu immer riskanteren [bedrohlicheren] Geschäften getrieben. Alles nur, um eine saftige Prämie am Ende des Jahres zu erhalten... Die Börsen-Aufsichtsbehörden haben versagt. Das muss sich ändern. Ansonsten steht uns die nächste Spekulationsblase schon bevor.“ Geraint Anderson („City Boy“), Tages Anzeiger, 16. Oktober 2008. „Es gibt kein besseres Geschäft, als Topmanagern [oder Bankern] Millionen zu zahlen.“ Ich liebe meine Millionen ..., Ein deutscher Milliardär über Erfolg und Neid, Die Welt, 22 February 2008. Dieses Spiel dem Kapital verderben. Das funktioniert nur global. 23

24 Die Unternehmen „entkapitalisieren“
„Alle kritisieren die Gier der Manager. Über die Gier der Aktionäre und ihrer Agenten spricht niemand… Der Druck der Investoren, Portfolio-manager und Analysten ist hoch, immer wieder bessere Resultate zu liefern, von denen diese selber profitieren.“ „Die Heuchelei ist mir zuwider; Daniel Vasella, 26 October 2008, NZZ am Sonntag Das Kapital, welches nur auf einen Gesichtspunkt achtet, die Rentabilität, und dem keine Rendite zu hoch sein kann, treibt die Elimination markt- bzw. rentabilitäts-fremder Gesichtspunkte (etwa der Fairness oder Sinnhaftigkeit) wesentlich voran. Ein Unternehmen, dessen Management in seinen Mitarbeitern nicht bloss Rentabilitätsfaktoren und in seinen Kunden nicht bloss wandelnde Geldbörsen sieht, wird zum „Übernahmekandidaten“. 24

25 Die Idee der Neutralisierung des Kapitals
„Man muss sich fragen, ob wir uns die Gesellschaftsform der Aktiengesellschaft in ihrer heutigen Form noch leisten können. Die Logik der Aktiengesellschaft führt dazu, dass alle Gewinne letztlich zur Steigerung des Aktienwerts verwendet werden, was die Spekulation fördert. Die Alternative wäre der Stiftungsgedanke: Das Ziel der Unternehmen sollte es nicht sein, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften, sondern Produkte bereitzustellen… Damit würde die Wirtschaft ökologisch verträglicher und weniger krisenanfällig – und erst noch gerechter, weil es dann keine Grundlage für exorbitante Einkommen mehr gäbe.“ Binswanger, Ch.: Die Krisenspirale, Interview, WOZ, 23. Oktober 2008, „Es gibt eine Sache, die Finanzanalysten niemals verstehen werden, und das ist die Wirtschaft. Finanzanalysten glauben, dass Unternehmen Geld machen. Unternehmen machen Schuhe.“ Peter Drucker (1998)  Die Begrenzung des Einflusses Kapitals auf die Wirtschaft und dieser Wirtschaft auf uns (in und ausserhalb des Wirtschaftens) wäre eine Befreiung. 25


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