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Sind Pflegefamilien Familien oder kleine professionelle Organisationen

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Präsentation zum Thema: "Sind Pflegefamilien Familien oder kleine professionelle Organisationen"—  Präsentation transkript:

1 Sind Pflegefamilien Familien oder kleine professionelle Organisationen
Sind Pflegefamilien Familien oder kleine professionelle Organisationen?   Prof. Dr. Klaus Wolf Universität Siegen

2 Einleitung Dank für die Einladung Start: eine einfache Frage
Wenn der eine Stunde braucht, um sie zu beantworten, weiß er es wohl nicht so genau Gut, davon haben Sie sich in einer Stunde ein eigenes Bild gemacht Meine Antworten (gleich verraten): Pflegefamilien sind Familien + keine professionelle Organisationen Diese Feststellung ist folgenreich: für das Verständnis von PF, die Rolle Sozialer Dienste + die Umgangsformen mit PF Eine weitere Frag steht im Hintergrund: müssen PF professionell sein? Wäre das ein Vorteil oder würden wir sie damit in ihrem Kern gefährden?

3 Was ist den der Unterschied zwischen Familien und Organisationen?
Gibt es da überhaupt große Unterschiede? Sind die wichtig? Ich meine: ja. Wenn wir Familien wie Organisationen behandeln, dann respektieren wir sehr leicht ihr Wesen nicht: ihr Selbstverständnis, ihre Stärken, wir messen sie an falschen Maßstäben Untersuchung von Josef Martin Niederberger + Doris Bühler-Niederberger Formenvielfalt in der Fremderziehung , aktuell  Sie beschreiben zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen von menschlichen Gesellungsformen:  Familien und Organisationen unterscheiden sich grundsätzlich:   in den Regeln, nach denen Beziehungen eingerichtet werden + damit im Charakter der Beziehungen. Die Formen der Kommunikation - das hat Oevermann sehr schön herausgearbeitet - sind grundsätzlich verschieden. Die Bilder oder Modelle vom Mitglied unterscheiden sich sehr deutlich. Wir denken, fühlen und handeln anders als Familienmitglieder und als Angehörige einer professionellen Organisation Das wünsche ich Ihnen und den Menschen in Ihrem Umfeld jedenfalls: dass Sie sich im Berufs- und Privatleben anders verhalten + anders denken + anders fühlen.  

4 Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen
Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit Vier Merkmale, mit denen die grundlegende Differenz bezeichnet werden kann

5 Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit
„Im Vergleich zur Organisation, wo Mitgliedschaft in der Regel ohne weiteres kündbar ist, erscheint diese in der Familie doch in vielen Punkten der Entscheidung entzogen. Für die Kinder fällt während reichlich fünfzehn Jahren ein Austreten außer Betracht, und der Eintritt erfolgt für sie völlig schicksalhaft. Die Eltern werden zwar Mitglied aufgrund einer Entscheidung, doch impliziert diese den Willen, auf Entscheidbarkeit künftig zu verzichten. Der Entschluss wird gewagt, nachdem eine Beziehung mit einem gewissen Maß an Schicksalhaftigkeit angelaufen ist.“ (Niederberger & Bühler-Niederberger 1988: 31) Klar gibt es Scheidungen, den Ausschluss von Kindern – aber das sind als gravierend erlebte Prozesse, mit schwerwiegenden Problemen und Neustrukturierungen verbundenen Ereignisse – keineswegs Routinevorgänge Im andren Feld der Organisationen sind befristete Anstellungen gang und gäbe (fragen Sie mal die Berufseinsteiger – was man denen so anbietet!) Unsere Gesellschaft funktioniert nur, weil diese beiden Lebensfelder ganz unterschiedliche Strukturen haben: Der flexible Mensch, den der Turbokapitalismus fordert, hält die ganzen Flexibilitätsanforderungen eben überhaupt nur aus, wenn er eine sichere Verankerung in nicht a priori limitierten, privaten Beziehungen hat (Richard Senett) – und erodiert diese Voraussetzungen seiner Leistungsträger durch seine Flexibilitätsanforderungen zugleich. Organisationen und Familien unterscheiden sich also grundsätzlich und müssen sich unterscheiden – hinsichtlich Kündbarkeit und Dauerhaftigkeit TEXT

6 Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen
Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit Austauschbarkeit – Einmaligkeit

7 Austauschbarkeit – Einmaligkeit
„ Dieser Gesellungstypus (die Organisation, KW) bezieht sich nicht auf Menschen, sondern auf vorentworfene Handlungsstrukturen von einer gewissen Regelhaftigkeit und Wiederholbarkeit (auf "Rollen"). Personen werden gebraucht, um die vorgesehenen Handlungen zu realisieren, aber sie sind in dieser Funktion austauschbar. Die Erwartungen und die Handlungen, die der einzelne Rollenträger auf andere richtet, beziehen sich nicht auf reale andere Personen, nicht auf unterscheidbare, einmalige Identitäten; sondern auf die Rolle, in der ihm diese andere Person gegenübertritt.“ (Niederberger & Bühler-Niederberger 1988: 33) Organisationsmitglieder werden also in Rollen gedacht. Die persönlichen Darstellungsspielräume werden dadurch eingeschränkt Es gibt Standardisierungen und auch Bürokratisierung (typische Reaktion der Organisation, wenn der persönliche Spielrum als zu groß angesehen wird – Kindeswohlgefährdung) PE hingegen wollen und sollen nicht in ein enges, offizielles, von Organisationen vorgefertigtes Muster gepresst werden Beispiel: Betreuung von Kindern mit gravierenden Behinderungen + chronischen Erkrankungen durch die Diakonie Düsseldorf Dirk Schäfer hat das sehr genau untersucht Hochleistungspflegeeltern, die kennen sich aus bei ihrem Kind, die stehen nachts alle 2 Stunden auf um den Tubus zu kontrollieren .... Aber werden sie dazu zu professionellem Krankenhauspersonal? Nein, sie haben sich angeeignet was sie an Wissen und Fertigkeiten für dieses Kind brauchen, und sind zugleich sehr ungewöhnliche Menschen, die sich ungewöhnliche Lösungen einfallen lassen Pflegevater im Badeanzug - Stellen sie sich als Dienst vor: ein Mitarbeiter so in der Zeitung

8 Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen
Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit Austauschbarkeit – Einmaligkeit Schemenhaftigkeit – Körperlichkeit

9 Schemenhaftigkeit – Körperlichkeit
„Organisationen programmieren einen eigenen Zeitverlauf, setzen eigene Interpunktionen, jenseits von Entstehung, Aufbau und Vergehen des natürlichen Lebens. Ihre Zeit formt sich nicht zu Zyklen, wie die der Familie, sondern verläuft linear-fortschreitend, und das ist nur möglich, weil ihr Bestehen kein körperliches ist, sondern ein schemenhaftes, gedachtes “ (Niederberger & Bühler-Niederberger 1988: 34) Was passiert, wenn der Umgang mit Körperlichkeit in einer Familie aus der Organisationsperspektive mit den Steuerungsinstrumenten einer Organisation geregelt wird? TEXT 

10 Familien und Organisationen sind sehr verschiedene Gesellungsformen
Kündbarkeit – Dauerhaftigkeit Austauschbarkeit – Einmaligkeit Schemenhaftigkeit – Körperlichkeit Explizitheit – Implizitheit In Organisationen wird Erziehung als explizite pädagogische Maßnahme inszeniert: Sie wird geplant, Es werden Erziehungsziele definiert und rational begründet Geeignete Methoden gesucht, Die Zielerreichung wird kontrolliert, dafür gibt es Messverfahren usw. Am deutlichsten wird das in der Schule aber viele Hilfepläne sind auch so angelegt.  Erziehung in und durch Organisationen kann auf diesem Wege veranstaltet werden, das funktioniert auch begrenzt und hat seine eigene Rationalität zielgerichteter Menschenveränderung. TEXT

11 Die ideale Lösung: richtige Familie und obendrein auch noch professionell?
Ei des Kolumbus? Ich bin skeptisch: deutlich unterschiedliche Logiken (wie bei den Merkmalen skizziert) deutlich unterschiedliche Selbstverständnisse (wie verstehe ich mich, wie verstehe ich die Kinder?) Aber: Ich möchte etwas wissen z.B. über Traumatisierungen Das erleichtert es mir, nicht alles sehr persönlich zu nehmen Ist das damit professionell?

12 Assoziationen zu „Professionalität“
Jemand ist professionell, etwas ist professionell gemacht - das klingt gut, im Sinne von: er/sie ist gut + hat es gut gemacht Unprofessionell meint schlecht gemacht , er oder sie kann es nicht richtig Insofern – so könnte man denken: Je professioneller alles auf der Welt gemacht ist, umso besser ist es, lassen Sie uns alles, was wir tun, so professionell wie möglich machen! Wirklich? Um so besser ist es? Gibt es Bereiche, wo wir es uns vielleicht gerade nicht professionell wünschen? In der Liebe zum Beispiel? Das Professionelle in der Liebe? Das löst andere Assoziationen aus. Loben Sie mal das Subjekt Ihrer Liebe, flüstern Sie dem Menschen, der Sie gerade herzlich umarmt leise ins Ohr: „Das machst du echt professionell!“ Dann ist Schluss mit herzlich und stattdessen Metakommunikation angesagt.

13 Definition „Professionen“
systematische Theoriebasis, spezialisiertes Fachwissen durch erfolgreich abgeschlossenes akademisches Studium Zuständigkeit für bestimmte Probleme, Autorität für ihre Bearbeitung und die Anerkennung dieser professionellen Autorität durch die Gesellschaft (gesellschaftlicher Auftrag und Lizenz) Hohe Autonomie für die Bearbeitung der Probleme ein Ethikcodex, der die Beziehungen zwischen den Professionellen, den Adressaten und Kollegen regelt und einen Anspruch auf Gemeinwohlbezug hat, eine professionelle Kultur, die durch institutionalisierte professionelle Assoziationen unterstützt wird. Professionelles privates Leben? Zur Kolonialisierung des Familienlebens in den stationären Hilfen zur Erziehung. ZfSPäd 2012 Die älteren deskriptiven, merkmalsorientierten Definitionen schlagen vor, von Professionen zu sprechen wenn Neuere und differenzierte Prof.-Modelle: Kollege Stefan Köngeter

14 Professionalisierung des privaten Lebens in Familien ist ein Unding

15 Kolonialisierung oder Dienstleistung?
Das Kolonialisierungsmodell Das Dienstleistungsmodell Wo soll die Professionalität angesiedelt sein? Klaus Wolf: Professionelles privates Leben? Zur Kolonialisierung des Familienlebens in den Hilfen zur Erziehung.
Zeitschrift für Sozialpädagogik, Heft 4/2012:

16 Das Kolonialisierungsmodell
Im Hilfeplangespräch werden Ziele für das Pflegekind festgelegt. Wortführer in diesem Gespräch sind die Professionellen, Herkunftsfamilie und Pflegefamilie sind die Laien, die beteiligt werden und Aufgaben zugewiesen bekommen. Die Pflegefamilie wird als Dienstleister des Jugendamtes definiert. Sie sind Subunternehmer, die bezahlt werden und deswegen die Aufträge des Amtes erfüllen müssen. Wenn sie das nicht können oder wollen sind sie ungeeignet und kommen als Geschäftspartner nicht (mehr) in Frage. Die Ziele werden operationalisiert, die Umsetzung der so entwickelten Planung wird in bürokratischen Verfahren kontrolliert: Die Zielerreichung wird bewertet und die Hilfeplanung systematisch fortentwickelt. Die Pflegefamilie hat die Planung umzusetzen und die Erwartung der Sozialen Dienste zu erfüllen. Leistet sie das nicht, kann ihr der Auftrag (und damit das Kind) entzogen werden.

17 Das Dienstleistungsmodell
Die Adressaten der Dienstleistungen und damit die potenziellen Nutzer sind die Pflegefamilie und alle ihre Mitglieder: die Pflegeeltern, die leiblichen Kinder der Pflegeeltern und die Pflegekinder. Je nach Aufgabenzuschnitt werden auch die Mitglieder der Herkunftsfamilie zu Adressaten. Diese Menschen haben es oft - neben den Themen, die auch andere Eltern beschäftigen - mit schwierigen, ungewöhnlichen Fragen, Problemen und Themen zu tun. Viele dieser besonderen Themen entstehen durch ihre Situation als unkonventionelle Familie. Sie suchen Antworten in Gesprächen in der Familie, mit Freunden und Verwandten und mit anderen Pflegeltern, z.B. auch in den sehr aktiven Onlineforen. Manchmal finden sie dort Antworten, manchmal bleiben Fragen offen und gravierende Belastungen bestehen. Hier kommen die Sozialen Dienste ins Spiel. Sie stellen sich der Aufgabe, den Menschen die Ressourcen zugänglich zu machen, die ihnen bei der Bewältigung ihrer besonderen Probleme nützlich sind und die sie in anderen Kontakten nicht finden. Dafür entwickeln sie Arbeitsbündnisse mit den Familienmitgliedern.

18 Dienstleistungsmodell – Fortsetzung
4. Wenn sie diese Ressourcen durch professionelle Mitarbeiter bekommen, dann haben wir ein Dienstleistungsverhältnis. Die Mitarbeiter übernehmen nicht die Regie in der Familie, sondern sie können z.B. ihr professionelles Wissen als Professionelle bei der Erziehungsberatung, der Suche und Finanzierung von therapeutischen Hilfen, des Dechiffrierens merkwürdiger Verhaltensweisen des Kindes sowie bei der Ermutigung und der Restabilisierung von Sinnkonstruktionen von Pflegeeltern zur Verfügung stellen. 5. Für die Erbringung der Dienstleistung durch die Fachkräfte gelten die Standards der Profession und das Profil einer sozialpädagogischen Profession kommt zum Tragen. 6. Die Professionellen können das private Leben unterstützen, erleichtern, fördern, sie können einen Puffer bilden zu belastenden Interventionen z.B. aus der Schule und als Dolmetscher zwischen den Sprachen der Familien und denen der Verwaltung, pädagogischer, therapeutischer, medizinischer und anderer Spezialisten übersetzen.

19 Wo soll die Professionalität angesiedelt sein?
Je leistungsfähiger ein Dienst ist, desto umfassender respektiert er das Eigenartige des privaten Lebens. Je weniger leistungsfähig ein Dienst ist, desto stärker fordert er die Professionalität des privaten Lebens. Wenn ein Dienst die wichtigen Ressourcen selber nicht hat – sei es weil er eine extrem schlechte Personalausstattung hat, die falschen Programme fährt oder eine Engführung von der Pflegefamilie als sein Dienstleister entwickelt hat, dann Verlangt er alles von den Pflegefamilien. Die müssen professionell sein, weil er es nicht ist.

20 Relativierungen: Formenvielfalt und Diversity
Besondere Fähigkeiten besonderer Menschen Manche PE haben besondere Wissensbestände, Lebens- oder Berufserfahrungen, die ihnen auch für ihre Tätigkeit als PE nützlich sind. Das kann dazu führen, dass sie für besondere Betreuungsaufgaben besonders gut geeignet sind. Z.B. Krankenschwester, die ein Kind mit HIV-Infektion betreut Damit wird das nicht zur Krankenschwesterfamilie oder zu Miniklinik, aber sie kann mit den Risiken und der Hysterie um die Risiken besser umgehen als ein Mensch ohne diese Erfahrungen . PE, die eine pädagogische Ausbildung haben, haben in ihrem Studium über den rechtlichen Rahmen systematisch etwas gehört, vielleicht über psychische Erkrankungen, so dass sie im merkwürdigen Verhalten der Eltern solche Erkrankungen erkennen können und es ihnen leichter fällt darauf nicht moralisierend zu reagieren oder sich Beratungsmethoden angeeignet, die ihnen auch hier nützlich sind und vieles mehr.   Text

21 Relativierungen: Formenvielfalt und Diversity
Besondere Fähigkeiten besonderer Menschen Professionalität und Performance

22 Performance: Inszenierung als professionelles Handeln
Familienleben Hier privates Leben in der Erziehungsstelle - hier die Organisation mit den Erwartungen an professionelles Handeln in der Familie Diese Erwartungen wirken nicht unmittelbar in das Familienleben hinein + ihre Realisierung kann dort auch nicht unmittelbar gemessen und kontrolliert werden Dazwischen gibt es ein Feld – das der Performance: Hier – zum Beispiel im Hilfeplangespräch - kann das private Leben als prof. gestaltet inszeniert werden. Eine Form künstlerischer Darstellung. Es wird dort das zum Thema, was zu den Erwartungen der Organisation passt, man weiß wie man reden muss, damit man verstanden und akzeptiert wird. Was in der Interaktion in der Familie tatsächlich stattfindet, aus welchen Motiven die Menschen dort wie handeln, was sie dort tatsächlich denken und fühlen, steht auf einem anderen Blatt. Hier wird es so dargestellt, dass die Organisation zufrieden ist. Zumindest Erziehungsstellen nach § 34, die das nicht leisten, bekommen sofort Schwierigkeiten. Performance: Inszenierung als professionelles Handeln Organisation

23 Familie Pflegefamilien hingegen sind nicht trainiert, in der Performance - also der professionellen Inszenierung ihres Familienlebens - und selbst wenn sie es wären, würden sie sich oft weigern, weil sie eine Familie sein und bleiben wollen und nicht zur Organisation transformiert werden wollen. Liebe Pflegeeltern: recht haben sie damit! Hier die PF – dort die Organisation Und wenn es schlecht läuft: der Kampf um die Einmischung + die Abwehrmaßnahmen - der hat ein großes Verbitterungspotential. TEXT Organisation

24 Pflegekinderdienst Organisation Familie
Deswegen brauchen wir dazwischen einen PKD, der als Puffer und Übersetzer arbeitet. Er ist dort besonders nötig, wo z.B. der ASD das Kolonialsierungskonzept der PF als ihr Dienstleister im Kopf hat. Wenn der PKD nun auch noch das Kolonialisierungskonzept fährt, kommen die PE in eine hoffnungslose Situation: ihnen steht die geballte Organisationsmacht gegenüber Da halte ich es wieder mit Bruno Hildenbrand: Pflegefamilien sind unkonventionelle Familien. Familie Pflegekinderdienst Organisation

25 Relativierungen: Formenvielfalt und Diversity 1
Relativierungen: Formenvielfalt und Diversity 1. Besondere Fähigkeiten besonderer Menschen 2. Professionalität und Performance Fostercarer – Fosterparents

26 Role identity in permanent placements- carers and /or parents?
Permanent foster placements can be successful where carers have different primary role identities Primary identity as foster carers, but also accept the role of parent Primary identity as parents, but also accept the role of carer Problems can occur where Foster carers who identify exclusively as carers but do not take on a parenting role / commitment Foster carers who identify exclusively as parents but do not accept carer role/responsibilities Britischen Kolleginnen haben in ihrer Forschung zwei Typen von Pflegefamilien gefunden. Diese Unterscheidung erscheint mir auch für unsere Thema interessant, deswegen will ich sie kurz skizzieren. Gillian (Dschilljen)Schofield – eine der wichtigsten Forscherinnen in Großbritannien zur Entwicklung von und in Pflegefamilien – hat zusammen Emma Ward untersucht, welche Identitätskonzepte von Pflegeeltern für die Stabilität von Pflegeverhältnissen besonders günstig sind (Schofield & Ward 2010). Sie unterscheidet zwei grundlegende Rollenkonzepte („primary role identities“) von Pflegeeltern: Pflegeeltern, die sich insbesondere als Betreuer („foster carer“) verstehen und Pflegeeltern, die sich insbesondere als Eltern („parents“) verstehen.

27 Carers who identify as carers but accept the parenting role
Carers who identify themselves positively as foster carers e.g. enjoy their professional role /skills and their partnership with social workers value their training opportunities, work positively with the child, including regarding being in care support birth family as well as foster family identity AND Accept the role of parents fully committed to the child as a family member welcoming the prospect of the child being part of the family into adulthood Pflegeeltern, die sich primär als Betreuer (carer) verstehen, genießen ihre Rolle als professionelle Betreuer mit entsprechenden Fähigkeiten und einer guten Zusammenarbeit mit den Sozialarbeitern, sie schätzen Ausbildungsmöglichkeiten, arbeiten in positiver Weise mit dem Kind zusammen und berücksichtigen ihre Rolle als Betreuer auch im Verhältnis zur Herkunftsfamilie. Wir könnten dieses Selbstverständnis als das von Pflegepersonen , vielleicht auch von professioneller Betreuer bezeichnen.

28 2. Carers who identify themselves as parents but accept the role of carer
Carers who identify themselves positively as parents e.g. motivated to build a family emphasise normalising the child’s experience / acting as any parent would use their own family and friends as support systems AND Accept the role of carer e.g. Understand their role as carers on behalf of local authority Like to know the social work system / support is there for them and the child Pflegeeltern, die sich primär als Eltern verstehen, sind sehr motiviert eine Familie zu bilden, betonen die Normalität der Kinder in einer Familie, handeln wie andere Eltern auch und nutzen ihre eigenen Familien- und Freundschaftsnetzwerke zur Unterstützung. Wir könnten dies Selbstverständnis als das möglichst normaler Elternschaft bezeichnen. TEXT 28

29 Fazit Pflegefamilie sind unkonventionelle Familien , so sollen sie auch behandelt und geachtet werden Es ist problematisch (in die Irre leitend), von einer Professionalisierung von Familien zu reden. Um Familien, die andere Kinder mit gravierenden Belastungen betreuen, um solche Familien herum brauchen wir leistungsfähige Dienste, die eine ausreichende Ausstattung haben und die richtigen Programme fahren. Deren zentrale Aufgabe ist es die Familienmitglieder bei der Bewältigung ihrer schwierigen Probleme zu unterstützen. Ohne solche leistungsfähigen Dienste ist die Betreuung von Kindern in PF und Erziehungsstellen nicht zu verantworten. Dort wo es solche Dienste noch nicht gibt, geht es um die Professionalisierung der Dienste. Dort, wo es bereits leistungsfähige professionelle Dienste gibt, werden diese ihre Arbeit sowieso immer weiter entwickeln. Ich wünsche insbesondere denen, die die Sorge um die Kinder ganz konkret tragen, dass dies gelingt und dass sie für ihre Tätigkeit, die für unsere Gesellschaft so wichtig ist, professionelle Unterstützung erfahren.

30 Forschungsgruppe Pflegekinder der Universität Siegen
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31 Danke für Ihre Geduld! Prof. Dr. Klaus Wolf
Universität Siegen Adolf-Reichwein-Str Siegen Homepages:


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