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Gliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung

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Präsentation zum Thema: "Gliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung"—  Präsentation transkript:

1 Gliederung: 01. Einführung 02. Das Ziel der Vollbeschäftigung 03. Das Ziel der Geldwertstabilität 04. Das Ziel eines angemessenen wirtschaftlichen Wachstums 05. Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik 06. Die theoretischen Grundlagen der Stabilisierungspolitik 07. Die theoretischen Grundlagen der Wachstumspolitik 08. Die geld- und außenwirtschaftspolitischen Mittel 09. Die finanzpolitischen Mittel 10. Die einkommenspolitischen Mittel 11. Institutionelle Maßnahmen 12. Die Träger der Konjunktur- und Wachstumspolitik

2 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik

3 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

4 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

5 Frage 1: Warum hält Say eine allgemeine Arbeitslosigkeit für unmöglich ?
1. Jedes Angebot schafft sich seine eigene Nachfrage. 2. Erlöse werden zu Einkommen. 3. Einkommen werden entweder konsumiert oder gespart. 4. Ersparnisse werden investiert.

6 Frage 1: Warum hält Say eine allgemeine Arbeitslosigkeit für unmöglich ?
Jedes Angebot schafft sich seine eigene Nachfrage. Erlöse werden zu Einkommen. Einkommen werden entweder konsumiert oder gespart. Ersparnisse werden investiert.

7 Nachfrage = C S = I C = E A Angebot = Nachfrage Ausgaben Einnahmen
Erlöse LohnEK Zinsen Pachten GEWINN Ausgaben Einnahmen Erlöse LohnEK Zinsen Pachten Einkäufe GEWINN Nachfrage = C S = I C = E A Angebot = Nachfrage

8 Fazit: (1) Das Say'sche Theorem wendet sich gegen Unterkonsum-tionstheorien, wonach eine zu geringe Konsumgüternachfrage Arbeitslosigkeit verursacht. Entsprechend dem Say'schen Theorem kann eine zu geringe Güternachfrage allgemeine Arbeitslosigkeit nicht erklären, da jedes Angebot sich seine Nachfrage schaffe. Der Wert des Angebotes werde voll zu Einkommen und dieses voll zu Nachfrage, da Ersparnisse stets investiert werden.

9 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

10 Frage 2 : Welche Kritik übte die Neoklassik am Say’schen Theorem?
1. Wird jede Ersparnis automatisch investiert? 2. Die Rolle der Ersparnis zur Zeit Say's 3. Die Entstehung von Kapitalgesellschaften 4. Folge: kein automatischer Ausgleich von S und I 5. Zinsvariationen sorgen für Gleichgewicht

11 Frage 2 : Welche Kritik übte die Neoklassik am Say’schen Theorem?
Wird jede Ersparnis automatisch investiert? Die Rolle der Ersparnis zur Zeit Says Die Entstehung von Kapitalgesellschaften Folge: kein automatischer Ausgleich von S und I Zinsvariationen sorgen für Gleichgewicht

12 KAPITALMARKT i S(i) i1 i0 I(i) K

13 Fazit: (2) Das Say'sche Theorem entspricht der Wirklichkeit, solange die Personengesellschaft dominiert, in der Sparer und Investor in einer Person zusammenfallen. Durch das Aufkommen von Kapitalgesellschaften sahen sich die Unternehmungen veranlasst, Fremdkapital aufzunehmen, gleichzeitig bilden immer mehr Nichtunternehmer-Haushalte Ersparnisse, die sie auf dem Kapitalmarkt anbieten. Die Neoklassiker halten trotz des Auseinanderfallens von Sparer und Investor am Say'schen Theorem fest, da auf funktionierenden Kapitalmärkten Zinsvariationen anfäng-liche Ungleichgewichte zwischen Sparen und Investieren abbauen.

14 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

15 Frage 3: Welche Rolle spielt die Inflexibilität bei derErklärung der Arbeitslosigkeit ?
1. Der Einfluss der Weltwirtschaftskrise 2. Preisstarrheit und Immobilität als Ursache der Arbeitslosigkeit

16 Frage 3: Welche Rolle spielt die Inflexibilität bei derErklärung der Arbeitslosigkeit ?
Der Einfluss der Weltwirtschaftskrise Entstehen einer Massenarbeitslosigkeit Preisstarrheit und Immobilität als Ursache der Arbeits-losigkeit

17 ARBEITSMARKT l A(l ) l 1 ? l 0 N(l) A1 A0 Arbeit

18 Fazit: (3) Das Anwachsen der Arbeitslosigkeit wird im Rahmen der Neo-klassik damit erklärt, dass aufgrund von Vermachtungsprozessen die Preise nicht mehr in ausreichendem Maße auf Ungleich-gewichte reagieren, vor allem dass die Reallöhne über den markträumenden Gleichgewichtslöhnen verharren.

19 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungs-politik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

20 Frage 4: Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der neoklassischen Theorie ziehen ?
1. Optimale Strategie: Abbau der Inflexibilität 2. Zweitbeste Strategie: Deflationspolitik 3. Politische Anwendung: a) Politik Hoovers in den USA b) Politik Brünings in Deutschland

21 Frage 4: Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus der neoklassischen Theorie ziehen ?
Optimale Strategie: Abbau der Inflexibilität durch Wettbewerbspolitik Zweitbeste Strategie: Zwangsweise Senkung der Preise und Löhne Politik Hoovers in den USA Politik Brünings in Deutschland

22 Fazit: (4) Entsprechend einer optimalen Strategie kommt es darauf an, Vermachtungserscheinungen abzubauen. Da dies kurzfristig nicht immer möglich erscheint, haben Brüning in Deutschland und Hoover in USA die Weltwirtschaftskrise zu Beginn der dreißiger Jahre dadurch zu bekämpfen versucht, dass durch eine allgemeine Deflationspolitik Preise und Löhne auf politischem Wege auf das Gleichgewichtsniveau abgesenkt wurden.

23 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

24 Frage 5: Welche Kritik übte Keynes am Say‘schen Theorem ?
1. These vom Horten 2. Investitionen zinsunelastisch a) Absatzrückgänge b) Überwälzung der Zinssenkungen auf den Preis, c) Anteil der Zinskosten an Gesamtkosten gering. 3. Folge Arbeitslosigkeit a) geringere Konsumnachfrage b) geringere Produktion c) Entlassung von Arbeitskräften 4. These von der Liquiditätsfalle

25 Frage 5: Welche Kritik übt Keynes am Say‘schen Theorem ? (1)
These vom Horten: Ersparnisse werden nicht alle zinsbringend angelegt. Investitionen zinsunelastisch: Investitionen reagieren nicht ausreichend auf Zins-senkungen. Folge Arbeitslosigkeit: Infolge der Zunahme der Ersparnis werden weniger Konsumgüter nachgefragt, die Produktion wird eingeschränkt, Arbeitnehmer werden entlassen. These von der Liquiditätsfalle: Von einer bestimmten Zinshöhe ab werden Erspar-nisse nicht mehr zinsbringend angelegt.

26 GELDMARKT L(i,E0) GELDANGEBOT i imin LIQUIDITÄTSFALLE M

27 Frage 5: Welche Kritik übt Keynes am Say‘schen Theorem ? (2)
Geringe Zinselastizität der Investitionen aufgrund: Absatzrückgängen, Überwälzung der Zinssenkungen auf den Preis, Anteil der Zinskosten an Gesamtkosten gering.

28 Fazit:(5a) J. M. Keynes bezweifelte, dass die Kapitalmärkte in dem Sinne funktionieren, dass Ungleichgewichte zwischen Sparen und Investieren über Zinsvariationen abgebaut werden. Ein Teil der Ersparnisse werde gehortet, ein anderer Teil werde zwar auf dem Kapitalmarkt angeboten. Trotz dadurch ausgelöster Zinssenkungen finde jedoch keine ausreichende Ausweitung des Investitionsvolumens statt.

29 Fazit: (5b) Entsprechend der Liquiditätstheorie von Keynes wird in Zeiten der Depression ein Großteil des Geldes aus spekulativen Gründen in Kasse gehalten. Man unterstellt, dass der Zins sein Tiefpunkt erreicht hat, somit erwartet man eine Zinssteigerung. Diese ist jedoch mit einem Fallen der Kurse bei den fest-verzinslichen Wertpapieren verbunden. Es ist rational, das Geld nicht zinsbringend anzulegen, da die befürchteten Kursverluste beim Wiederverkauf dieser Papiere den ohnehin geringen Zinsertrag übersteigen.

30 Fazit: (5c) Entsprechend der Keynes'schen Investitionstheorie reagieren die Investitionen der Industrie nicht in ausreichendem Maße auf Zinssenkungen, da a) wegen der vorausgehenden Absatzkrise Überkapazitäten bestehen und diese eine Erweiterung der Produktionskapazität unzweckmäßig erscheinen lassen, da weiterhin b) wegen kurzer Ausreifungsperioden der Investitionen der Anteil der Zinskosten gering ist und somit Zinssenkungen die Gesamt-kosten nur geringfügig verringern und da schließlich c) im Konjunkturabschwung der starke Wettbewerb der Unter-nehmer auf den Gütermärkten diese zwingt, alle Kosten-senkungen im Preis weiterzugeben, mit der Folge, dass die Rentabilität der Investitionen trotz Zinssenkungen nicht ansteigt.

31 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

32 Frage 6: Worin bestehen die grundlegenden Aussagen der Theorie von Keynes ?
1. Preissenkungen sind nicht absatzsteigernd 2. Verstärkung der Kontraktion aufgrund Kumulation 3. Damit Zunahme der Absatzschwierigkeiten. 4. Preissenkungen lösen keine Gleichgewichtstendenz aus 5. These von der Inflexibilität der Preise ? 6. Inflexibilität und Arbeitslosigkeit in der Klassik 7. Kritik an einer Deflationspolitik: a) Preise keine Bestimmungsgründe der Nachfrage b) Preissenkungen lösen Einkommensreduzierungen aus c) Mengenbewegungen führen zum Gleichgewicht

33 Frage 6: Worin bestehen die grundlegenden Aussagen der Theorie von Keynes ? (1)
Preissenkungen sind nicht absatzsteigernd, da sie zu Ein-kommensrückgängen führen. Aufgrund kumulativer Prozesse findet eine Verstärkung der Kontraktion statt. Damit Zunahme der Absatzschwierigkeiten.

34 Das Keynes´sche Grundmodell
C,I Angebotskurve Deflationslücke C(Y) + Iconst 45° Y* Yvoll Y,B

35 Frage 6: Worin bestehen die grundlegenden Aussagen der Theorie von Keynes ? (2)
Preissenkungen lösen keine Gleichgewichtstendenz aus, da weder die Angebotskurve noch die Nachfragekurve auf Preissenkungen reagieren. These von der Inflexibilität der Preise ? Zwar unterstellt Keynes Inflexibilität der Preise vor allem nach unten, diese Annahme stellt jedoch keinesfalls den ei-gentlichen Keynes'schen Beitrag dar. Auch nach klassischer These führt Inflexibilität der Preise und Löhne zu Arbeitslosigkeit.

36 ARBEITSMARKT l A(l ) l 1 ? l 0 N(l) A1 A0 Arbeit

37 Frage 6: Worin bestehen die grundlegenden Aussagen der Theorie von Keynes ? (3)
Kritik an einer Deflationspolitik: Preisvariationen gehen nicht in die Bestimmungs-gründe der Nachfrage ein, da Preissenkungen auch zu Einkommensreduzierungen führen. Nicht Preis-, sondern Mengenbewegungen führen zum Gleichgewicht !

38 Fazit: (6) Im Mittelpunkt der Keynes'schen Beschäftigungstheorie steht die These, dass Ungleichgewichte auf den Gütermärkten vorwiegend nicht durch Preisvariationen, sondern durch Mengenbewegungen abgebaut werden. Ein vorübergehender Angebotsüberhang auf den Gütermärkten führt unmittelbar zu einer Reduzierung der Produktion; da dies eine Verminderung der ausgeschütteten Einkommen auslöst, verringert sich die Konsumnachfrage. Da allerdings die Ausgabenneigung der Haushalte stets kleiner eins ist, verringert sich die Konsumnachfrage in geringerem Umfang als das Angebot, mit der Folge, dass der Kontraktionsprozess den Angebots-überhang auf den Gütermärkten abbaut. Das neue Gleichgewicht auf den Gütermärkten verharrt bei Arbeitslosigkeit.

39 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

40 Frage 7: Welche politischen Schlussfolgerungen wurden aus der Theorie von Keynes gezogen ?
1. Beschäftigungseffekt allein durch effektive Nachfrage 2. Determinanten der effektiven Nachfrage 3. Irrelevanz der Art der Nachfrage 4. Multiplikative Wirkung 5. Induzierte Nachfragesteigerungen reichen nicht aus 6. Beispiel Lohnerhöhungen 7. Beispiel Transfereinkommen 8. Entscheidung zugunsten einer Nachfrageart abhängig von: a) Umfang des Multiplikators b) politischer Realisierbarkeit c) Sekundärwirkungen auf andere Ziele

41 Frage 7: Welche politischen Schlussfolgerungen wurden aus der Theorie von Keynes gezogen ? (1)
Nur eine Steigerung der effektiven Nachfrage kann einen Zuwachs der Beschäftigung auslösen ! Die effektive Nachfrage setzt sich zusammen aus: Konsumausgaben (C) Investitionsausgaben (I) Defizit des Staatshaushaltes (A-T) Überschüsse der L-Bilanz (X-M) Für den Beschäftigungseffekt ist die Art der Nachfrage irrelevant. Multiplikative Wirkung: Eine Zunahme der effektiven Nachfrage führt zu einer Einkommenssteigerung, die ein Vielfaches der Zu-nahme der effektiven Nachfrage darstellt.

42 Die effektive Nachfrage
Die effektive Nachfrage setzt sich zusammen aus: Konsumausgaben (C) Investitionsausgaben (I) Defizit des Staatshaushaltes (GST - T) Überschüsse der L-Bilanz (X - M)

43 MULTIPLIKATORWIRKUNG
Y = C(Y) + I I,S S(Y) d I =1 I = const. dY>1 s Y0 Y,B

44 Frage 7: Welche politischen Schlussfolgerungen wurden aus der Theorie von Keynes gezogen ? (2)
Induzierte Nachfragesteigerungen reichen nicht aus. Es bedarf einer autonomen Nachfragesteigerung, also einer Steigerung der Nachfrage bei gleichbleibendem Einkommen. Beispiel Lohnerhöhungen: Lohnerhöhungen induzieren über Einkommenssteige-rungen einen Nachfragezuwachs, die Nachfrage steigt nicht bei gleichbleibendem Einkom-men.

45 Expansive Lohnpolitik => beschäftigungssteigernd ?
C,I Angebotskurve Deflationslücke C(Y) + Iconst 45° Y* Yvoll Y,B l ­ Þ C ­ Þ Y B ­ ?

46 Frage 7: Welche politischen Schlussfolgerungen wurden aus der Theorie von Keynes gezogen ? (3)
Beschäftigungswirkung bei Erhöhung der Transfer-ein-kommen: Hier wird eine Nachfragesteigerung bei gleich-bleibendem Volkseinkommen hervorgerufen.

47 Transferzahlungen => beschäftigungssteigernd ?
C,I Angebotskurve Yvoll C(Y) + Iconsr + Tr Transferzahlungen C(Y) + Iconst 45° Y* Y,B

48 Frage 7: Welche politischen Schlussfolgerungen wurden aus der Theorie von Keynes gezogen ? (4)
Entscheidung zugunsten einer bestimmten Nachfrageart ab-hängig von: Umfang des Multiplikators, politischer Realisierbarkeit, Sekundärwirkungen auf andere Ziele.

49 Fazit: (7a) Aus den keynes’schen Lehren ergibt sich die Notwendigkeit, auf politischem Wege die Güternachfrage soweit auszuweiten, dass das neue Gleichgewicht wiederum bei Vollbeschäftigung erreicht wird. Hierbei ist es im Hinblick auf das beschäftigungspolitische Ziel gleichgültig, welcher Nachfragestrom politisch beeinflusst wird. Allerdings bringt nur ein Anstieg in der autonomen effektiven Nachfrage eine Entlastung auf dem Arbeitsmarkt, der Anstieg in der induzierten Nachfrage verändert die Gleich-gewichtslage auf den Gütermärkten nicht.

50 Fazit: (7b) In diesem Sinne lässt sich durch bloße Lohnsteigerungen das Beschäftigungsproblem nicht lösen, es findet nur eine Bewegung entlang der Konsumfunktion statt, ohne dass sich der Schnittpunkt zwischen Angebots- und Nach-fragekurve verändert. Eine Anhebung der Transfereinkommen würde hingegen die Konsumfunktion nach oben verschieben und damit gleichzeitig das Gütermarktgleichgewicht nach rechts verschieben.

51 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

52 Frage 8: Worin liegen die Determinanten der Nachfrage ?
1. Das psychologische Gesetz der Konsumnachfrage: a) Abhängigkeit: Ct = f(Et-1+) b) Sparen auch abhängig von der Verteilung : S = f(Y+, g +) c) Keine Zinsabhängigkeit der Ersparnis d) Politische Beeinflussbarkeit des Konsums 2. Investitionsfunktion: a) abhängig von langfristigen Gewinnerwartungen b) Zinselastizität gering 3. Gefahr der Liquiditätsfalle 4. Politische Schlussfolgerungen: a) Investitionssteuerung durch Geldpolitik zu unzuverlässig b) Direkter Einfluss über Defizit des Staatshaushaltes, c) Einflussnahme auf Leistungsbilanz d) Gefahr ausländischer Abwehrmaßnahmen

53 Frage 8: Worin liegen die Determinanten der Nachfrage ? (1)
Das psychologische Gesetz der Konsumnachfrage Ct = f(Et-1+) Sparen auch abhängig von der Einkommens-verteilung S = f(Y+, g +) Keine Zinsabhängigkeit der Ersparnis, da Sparen vor allem Residuum darstellt und da je nach Sparmotiv unterschiedliche Reak-tionen auf Zinsänderungen eintreten. Konsum politisch beeinflussbar durch: Variationen im Steuersatz und Transfereinkommen: C = f(Eprv ) Eprv = E + TR - Tdir

54 Konsum politisch beeinflussbar durch:
Variationen im Steuersatz und Transfereinkommen: C = f(Eprv ) Eprv = E + TR - Tdir

55 Frage 8: Worin liegen die Determinanten der Nachfrage ? (2)
Investitionen abhängig von langfristigen Gewinnerwartungen Zinselastizität zu gering, um Gleichgewicht auf dem Ka-pitalmarkt zu erreichen; Gefahr der Liquiditätsfalle: ab bestimmten Zinssatz verschwindet jede Geldzu-nahme in den Spekulationskassen. Politische Schlussfolgerungen: Investitionssteuerung durch Geldpolitik zu unzuver-lässig, Investitionssteuerung eher durch Fiskal- als durch Geldpolitik erreichbar.

56 Frage 8: Worin liegen die Determinanten der Nachfrage ? (3)
Direkter Einfluss über Defizit des Staatshaushaltes, bei Geldpolitik nur Incentives; Einflussnahme auf Leistungsbilanz über zoll- und wech-selkurspolitische Maßnahmen: Y = C + I + (A-T) + [EX(w +) - IM(w -,zI -)] Gefahr der ausländischen Abwehrmaßnahmen: Y = C + I + (A-T) + [EX(w +,zA -) - IM(w -)]

57 Fazit: (8a) Entsprechend dem Keynes'schen psychologischen Gesetz hängt der Konsum vom augenblicklichen Einkommen ab. Sparen ergibt sich hieraus als reine Restgröße, die vor allem nicht von der Zinshöhe abhängt. Zwischen Ersparnis und Zins lasse sich keine Beziehung fest-stellen, da zwar ein Teil der Ersparnis positiv auf Zinssteigerungen reagiere, ein anderer Teil (das Zwecksparen) jedoch bei Zinssteigerungen zurückgehe, da aufgrund eines größeren Zinsertrages pro Zeiteinheit eine geringere Ersparnis angelegt werden muss, um die benötigte Sparsumme im angestrebten Zeitpunkt zu erreichen.

58 Fazit: (8b) Politisch kann die Konsumsumme dadurch vergrößert werden, dass das verfügbare Einkommen entweder durch Einkommens-steuersenkungen oder durch Erhöhung der Transferzahlungen des Staates gesteigert wird. Das Investitionsvolumen kann weniger durch Zinssenkungen als durch Investitionsprämien des Staates vergrößert werden. Trotzdem traten Keynesianer im allgemeinen für eine Politik des billigen Geldes ein, da auf diesem Wege der crowding-out-Effekt einer staatlichen Verschuldung minimiert werden kann und da geringe Zinsen auch eine geringere Belastung des Staats-haushaltes im Zusammenhang mit anfallenden Zinszahlungen mit sich bringen.

59 Fazit: (8c) Der Vorteil fiskalpolitischer Maßnahmen besteht vor allem darin, dass der Staat selbst über den Umfang der Ausgabenzuwächse entscheidet, während bei allen anderen Maßnahmen zur Stärkung der effektiven Nachfrage lediglich Anreize gegeben werden, der Staat es jedoch den Privaten überlassen muss, in welchem Maße diese Anreize von den Privaten ausgenutzt werden. Eine Ausweitung des Exportstromes durch Abwertung eignet sich weniger für beschäftigungspolitische Ziele, da das Ausland eine solche Politik ebenfalls mit einer Abwertung beantworten und damit den anfänglichen Erfolg zunichte machen wird.

60 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungs-politik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

61 Frage 9: Welche Kritik wurde gegen die Theorie von Keynes formuliert ?
1. Kurieren am Symptom 2. Psychologisches Gesetz empirisch nicht bestätigt 3. Geringe Zinselastizität für Anlageinvestitionen bestätigt 4. Vollbeschäftigung auch in einer keynesianischen Welt möglich 5. Konjunkturpolitik führt zur Verunsicherung der Investoren. 6. Zu hohe time lags verhindern effiziente Fiskalpolitik 7. Fiskalpolitik nur effizient bei keynesianischer Arbeitslosigkeit 8. Demokratie verstärkt die Konjunkturausschläge 9. Außenwirtschaft reduziert Effizienz der Konjunkturpolitik

62 Frage 9: Welche Kritik wurde gegen die Theorie von Keynes formuliert
Kurieren am Symptom ein konjunkturelles Ereignis (das Sozialprodukt) wird auf ein anderes konjunkturelles Ereignis (das Investitions-verhalten) zurückgeführt. Nicht gültig gegen die von P. Samuelson formulierte Konjunkturtheorie. Verbindung von Multiplikator und Akzelerator lässt konjunkturelle Schwankungen erklären.

63 Samuelson-Modell: Normalfall Akzelerator a = 1 Konsumneigung c = 0,8
en = c * en-1 + a * (en-1 - en-2)

64 Samuelson-Modell: Explosive Schwingung
Akzelerator a = 1,1 Konsumneigung c = 0,8 en = c * en-1 + a * (en-1 - en-2)

65 Samuelson-Modell: gedämpfte Schwingung
Akzelerator a = 0,9 Konsumneigung c = 0,8 en = c * en-1 + a * (en-1 - en-2)

66 Konjunkturmodel Samuelson

67 Frage 9: Welche Kritik wurde gegen die Theorie von Keynes formuliert
Psychologisches Gesetz der Konsumnachfrage empirisch nicht bestätigt. Ct = f( Yt-1+ ) Die permanent-income-Hypothese von M. Friedman entspricht eher der Wirklichkeit. Ct = f( Ypermanent +) Geringe Zinselastizität nur für Anlageinvestitionen der Industrie bestätigt. Bauinvestitionen reagieren zinselastisch. Über Multiplikatorwirkungen können Zinssenkungen somit beschäftigungssteigernde Effekte auslösen. Rationalisierungsinvestitionen reagieren auf jeden Fall auf Zinsvariationen.

68 Psychologisches Gesetz der Konsumnachfrage
Psychologisches Gesetz der Konsumnachfrage empirisch nicht bestätigt. Ct = f( Yt-1+ ) Die permanent-income-Hypothese von M. Friedman entspricht eher der Wirklichkeit. Ct = f( Ypermanent +)

69 Geringe Zinselastizität
Geringe Zinselastizität nur für Anlageinvestitionen der Industrie bestätigt. Bauinvestitionen reagieren zinselastisch. Über Multiplikatorwirkungen können Zinssenkungen somit beschäftigungssteigernde Effekte auslösen. Rationalisierungsinvestitionen reagieren auf jeden Fall auf Zinsvariationen.

70 Frage: 9 Welche Kritik wurde gegen die Theorie von Keynes formuliert
J. R. Hicks: Auch in einer keynesianischen Welt kann durch Geldpolitik Vollbeschäftigung erreicht werden. Ausnahmen : Die IS-Kurve schneidet die Abszisse diesseits der Vollbeschäftigungslinie. Der Schnittpunkt der LM-Kurve mit der IS-Kurve liegt im waagrechten Ast der LM-Kurve.

71 Das Hicks-Modell J. R. Hicks:
Auch in einer keynesianischen Welt kann durch Geldpolitik Vollbeschäftigung erreicht werden. Ausnahmen: Die IS-Kurve schneidet die Abszisse diesseits der Vollbeschäftigungslinie. Der Schnittpunkt der LM-Kurve mit der IS-Kurve liegt im waagrechten Ast der LM-Kurve.

72 Das Hicks'sche IS-LM-Schema (1)
LM-Kurve M ­ IS-Kurve Y Yarbl Yvollb

73 Das Hicks'sche IS-LM-Schema (2) Ausnahme: steile IS-Kurve
LM-Kurve M ­ Y Yarbl Yvollb

74 Das Hicks'sche IS-LM-Schema (3) Ausnahme: Liquiditätsfalle
LM-Kurve IS-Kurve M ­ Y Yarbl Yvollb

75 Frage 9: Welche Kritik wurde gegen die Theorie von Keynes formuliert
Eine zu hektisch betriebene Konjunkturpolitik führt zur Ver-unsicherung der Investoren. Zu hohe time lags verhindern effiziente Fiskalpolitik noch in Zeiten der Rezession müsste kontraktive Politik beginnen. Nachfragepolitik ist nur effizient, wenn keynesianische Arbeitslosigkeit vorliegt. Demokratischer Wahlprozess verstärkt die Konjunktur-ausschläge. ( = Theorie von W. D. Nordhaus)

76 Theorie von W. D. Nordhaus
Unmittelbar nach der Wahl betreiben Politiker kontraktive Politik. Diese Politik soll langfristiges Wachstum ermöglichen. Trotz vorübergehender Einkommenseinbußen ist diese Politik möglich, da Wähler schnell vergessen. Unmittelbar vor der Wahl betreiben Politiker Beschäftigungspolitik. Diese bringt vorübergehend Einkommensgewinne und garantiert die Wiederwahl der Politiker. Diese Politik führt insgesamt zu einem permanenten Wechsel von kontraktiven und expansiven Maßnahmen und verschärft somit die Konjunktur.

77 Frage 9: Welche Kritik wurde gegen die Theorie von Keynes formuliert
Außenwirtschaftliche Einflüsse reduzieren Effizienz der Konjunkturpolitik: Import von Arbeitslosigkeit YA ¯ Þ EX ¯ Þ Y ¯ Außenwirtschaftlich bedingter crowding out bei Autarkie: i ¯ Þ I ­ Þ Y ­ bei Außenhandel: Y ­ Þ IM ­ Þ Y ¯

78 Außenwirtschaftliche Einflüsse
Außenwirtschaftliche Einflüsse reduzieren Effizienz der Konjunkturpolitik: Import von Arbeitslosigkeit YA ¯ Þ EX ¯ Þ Y ¯ Außenwirtschaftlich bedingter crowding out bei Autarkie: i ¯ Þ I ­ Þ Y ­ bei Außenhandel: Y ­ Þ IM ­ Þ Y ¯

79 Fazit: (9a) Die keynesianische Beschäftigungstheorie ist insofern keine befriedigende Konjunkturtheorie, als ein konjunkturelles Phäno-men: die Schwankungen des Volkseinkommens und der Beschäftigung auf ein anderes konjunkturelles Ereignis: die Schwankungen in der Investition und im Konsum zurückgeführt werden. Erst P. A. Samuelson ist es gelungen, durch Kombination von Multiplikator und Akzelerator den konjunkturellen Verlauf des Sozialproduktes und der Beschäftigung im Rahmen der keynesianischen Theorie zu erklären.

80 Fazit:(9b) Die von M. Friedman entwickelte permanent-income-Hypothese ist besser in der Lage, den Konsumverlauf zu erklären als die von Keynes entwickelte Konsumfunktion. Friedman sieht im Gegensatz zu Keynes nicht im aktuellen, sondern im Lebenseinkommen den eigentlichen Bestimmungs-grund der Konsumnachfrage. Die Unterscheidung dieser beiden Hypothesen ist vor allem im Zusammenhang rückzahlbarer Konjunkturzuschäge zur Ein-kommenssteuer von Bedeutung.

81 Fazit: (9c) Auch wenn die These von der geringen Zinselastizität industrieller Ausrüstungsinvestitionen empirisch weitgehend bestätigt werden konnte, enthält die Investitionstheorie von Keynes zwei Schwach-stellen. Die Bauinvestitionen hängen aufgrund ihrer großen Ausrei-fungsperiode vom Zinssatz ab; in Rezessionsphasen haben die Unternehmer darüber hinaus zwar kein Interesse an Erweiterungsinvestitionen, wohl aber an Rationalisierungsinvestitionen. Es hängt von der Art des technischen Fortschrittes ab, ob Rationalisierungsinvestitionen Arbeitsplätze schaffen oder ver-nichten.

82 Fazit:(9d) M. Friedman kritisiert die antizyklische Konjunkturpolitik, da diese durch Variationen im Diskontsatz die Unsicherheit und damit das Investitionsrisiko erhöht. Nach Meinung von M. Friedman seien die Politiker in einer Demo-kratie auch überfordert, eine antizyklische Konjunkturpolitik effizient zu betreiben, da aufgrund großer time lags (circa 1 1/2 Jahre) eine kontraktive Politik bereits zu einem Zeitpunkt eingeleitet werden müsste, in der die Arbeitslosigkeit noch relativ hoch sei. E. Malinvaud geht im Rahmen der modernen Ungleichge-wichtstheorie davon aus, dass es von den Marktkonstellationen abhängt, ob die Arbeitslosigkeit klassischer oder keynesianischer Art ist. Viele Anhaltspunkte sprechen dafür, dass die augenblickliche Arbeitslosigkeit vorwiegend klassischer Natur ist, und dass deshalb augenblicklich keynesianische Maßnahmen nicht erfolgreich sind.

83 Fazit:(9e) W. D. Nordhaus zeigt in einem politökonomischen Modell, dass die Funktionsweise demokratischer Wahlen zu einer Verschärfung des Konjunkturzyklus führen kann. Internationaler Handel schwächt den Erfolg keynesianischer Beschäftigungspolitik, da auf der einen Seite die Arbeitslosigkeit durch Leistungs-bilanzdefizite vom Ausland importiert werden kann und da auf der anderen Seite eine staatliche Verschuldungspolitik ceteris paribus zu einer Passivierung der Leistungsbilanz führt, die den Erfolg der Beschäftigungspolitik vermindert.

84 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungs-politik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

85 Frage 10: Wie wird die Konjunktur und die Effizienz der Konjunkturpolitik durch Stagflation und Hysterese beeinträchtigt ? 1. Gleichzeitiges Ansteigen von Arbeitslosigkeit und von Inflation a) Empirischer Befund b) Keine Erklärung im Rahmen der keynesianischen Theorie c) Politik des “go and stop” versagt 2. Keine synchrone Entwicklung von Güter- und Arbeitsmarkt a) Mögliche Erklärungsansätze: aa) Kündigungsschutz bb) Der human-capital-Ansatz cc) Die insider/outsider-Theorie d) Die Bedeutung der Angebotsschocks e) Lösungsansätze aa) Öffnung der Tarifverträge bb) Gewinnbeteiligung

86 Frage 10: Wie wird die Konjunktur und die Effizienz der Konjunkturpolitik durch Stagflation und Hysterese beeinträchtigt ? (1) Gleichzeitiges Ansteigen von Arbeitslosigkeit und von Inflation = Stagflation Keine Erklärung im Rahmen der keynesianischen Theorie: Rückgang der Nachfrage führt zu Anstieg der Arbeitslosigkeit, Preise sinken oder bleiben konstant. Politik des “go and stop” versagt: Immer nur eine Zielgröße (Preisniveau oder Beschäftigung) wird in gewünschter Richtung beein-flusst. Keine synchrone Entwicklung von Güter- und Arbeitsmarkt = Hysterese

87 Frage 10: Wie wird die Konjunktur und die Effizienz der Konjunkturpolitik durch Stagflation und Hysterese beeinträchtigt ? (2) Mögliche Erklärungsansätze für Hysterese: "Arbeiterhorten im Abschwung aufgrund Kündigungs-schutz oder Anlernkosten". Hohes Risiko zu Beginn des Aufschwunges. Tariflohnpolitik in einer Sackgasse. Weitere Erklärungsansätze: Abhängigkeit vom Umfang der vergangenen Arbeits-losigkeit Der human-capital-Ansatz: Langzeitarbeitslose sind kaum mehr einstell-bar. Die insider/outsider-Theorie: Trotz Arbeitslosigkeit fehlt Bereitschaft der Beschäf-tigten zu Lohnsenkungen.

88 Frage 10: Wie wird die Konjunktur und die Effizienz der Konjunkturpolitik durch Stagflation und Hysterese beeinträchtigt ? (3) Die Bedeutung der Angebotsschocks der vergangenen Jahre: Freigabe der Wechselkurse Mitte der 70er Jahre Die beiden Ölkrisen Die Schaffung des Europäischen Binnenmarktes Die Globalisierung im Zusammenhange mit den GATT-Runden Wiedervereinigung Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit Starker Zuwanderungsstrom unmittelbar vor der Wiedervereinigung Steuerbelastung aufgrund der Wiedervereinigung Lösungsansätze: Öffnung der Tarifverträge für betriebliche Regelungen Gewinnbeteiligung

89 Angebotsschocks der vergangenen Jahre
Freigabe der Wechselkurse Mitte der 70er Jahre Die beiden Ölkrisen Die Schaffung des Europäischen Binnenmarktes Die Globalisierung im Zusammenhange mit den GATT-Runden Wiedervereinigung Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit Starker Zuwanderungsstrom unmittelbar vor der Wiedervereinigung

90 Fazit : (10a) Stagflation liegt vor, wenn zur gleichen Zeit die Güterpreise steigen und die Beschäftigung sinkt. Stagflationserscheinungen bringen die keynesianische Theorie in Bedrängnis, da diese nicht erklären kann, wieso bei einem Beschäftigungsrückgang die Güterpreise ansteigen. Darüber hinaus gefährden die keynesianischen Instrumente (Nachfrageexpansion und -kontraktion) bei Vorliegen einer Stagflation stets eine Zielgröße (Vollbeschäftigung oder Preisniveaustabilität). Eine staatlich eingeleitete Nachfrageexpansion z.B. würde zwar den Beschäftigungsgrad u.U. erhöhen, gleichzeitig aber auch die Gefahr der Inflation vergrößern.

91 Fazit : (10b) Das weitgehende Abkoppeln des Arbeitsmarktes von der Güterkonjunktur kann zum Teil damit erklärt werden, dass aufgrund eines rigorosen Kündigungsschutzes in der Vergan-genheit Arbeitskräfte in der Rezession nicht entlassen wurden und die Unternehmer deshalb im Aufschwung auf die bereits beschäftigten Arbeitskräfte zurückgreifen konnten. Gleichzeitig verhinderte in der Vergangenheit ein rigoroser Kündigungsschutz die Neueinstellung von Arbeitskräften in der ersten Aufschwungsphase, da die Unternehmer in dieser Zeit unsicher sind, ob der Anstieg der Aufträge einmaliger Natur ist oder bereits einen anhaltenden Aufschwung signalisiert.

92 Fazit: (10c) Für die Abkopplung des Arbeitsmarktes ist von Bedeutung, dass langfristige Investitionsentscheidungen über Ausweitung oder Vernichtung von Arbeitsplätzen bestimmen. Aufgrund dieses Zusammenhanges wirken sich expansive wie moderate Lohnabschlüsse erst mit einer größeren Verzögerung auf die Beschäftigungslage aus. Die Reaktionen der Tarifpartner entsprechen deshalb auch nicht mehr den beschäftigungspolitischen Erfordernissen. Dieser Zusammenhang verhindert, dass mit traditionellen lohnpolitischen Maßnahmen ein spürbarer Abbau der Arbeits-losigkeit erreicht werden kann.

93 Kapitel V: Die theoretischen Grundlagen der Beschäftigungspolitik
01. Das Say'sche Theorem als Ausgangspunkt 02. Die neoklassische Kritik am Say'schen Theorem 03. Die Bedeutung der Inflexibilität 04. Politische Schlussfolgerungen aus der klassischen Position 05. Die Kritik der Keynes-Schule 06. Die Beschäftigungstheorie von Keynes 07. Beschäftigungspolitische Schlussfolgerungen 08. Die Bestimmungsgründe der effektiven Nachfrage 09. Die Kritik an der Keynes'schen Beschäftigungstheorie 10. Stagflation und Hystereseerscheinungen. 11. Zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen ?

94 Frage 11: lässt sich das Angebot an Arbeitsplätzen nicht vermehren?
1. These von der Sättigung der Güternachfrage: 2. These von der Robotisierung der Produktion: 3. Kritik: a) Abhängigkeit des Fortschrittes von der Lohn-Zins-Relation b) Das Beispiel USA in den 90er Jahren

95 Frage 11: lässt sich das Angebot an Arbeitsplätzen nicht ver-mehren?
These von der Sättigung der Güternachfrage: Mit wachsender Wohlfahrt tritt immer mehr eine Sätti-gung ein ! These durch Wirklichkeit eindeutig widerlegt. These von der Robotisierung der Produktion: Technischer Fortschritt äußert sich stets in einer Ver-nichtung von Arbeitsplätzen. Kritik: Die Abhängigkeit des technischen Fortschrittes von der Lohn-Zins-Relation: Der Anstieg im Lohn-Zins-Verhältnis hat zu arbeit-sparendem Technischen Fortschritt ge-führt. Das Beispiel USA in den 90er Jahren

96 Fazit: (11) Wir kommen zu dem Ergebnis, dass die Massenarbeitslosigkeit der 80er und der 90er Jahre sicherlich weder darauf zurückgeführt werden kann, dass in der Güternachfrage eine langfristige Sättigung eingetreten ist noch darauf, dass die technische Weiterentwicklung der Industriegesellschaft unabänderlich Arbeitsplätze immer mehr vernichtet. Das zu geringe Angebot an Arbeitsplätzen hängt vielmehr mit der Entwicklung des technischen Fortschrittes zusammen, der selbst wiederum von den Lohn-Zins-Relationen abhängt.

97 Ende


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