Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

„Money makes the world go round“ - Geld, gestern, heute und morgen -

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "„Money makes the world go round“ - Geld, gestern, heute und morgen -"—  Präsentation transkript:

1 „Money makes the world go round“ - Geld, gestern, heute und morgen -
DIETER SEYFARTH DIETER M. SEYFARTH „Money makes the world go round“ - Geld, gestern, heute und morgen - Dresden, im September 2015 Quelle: DER SPIEGEL Geschichte Nr. 4/2009

2 Geld, gestern, heute und morgen
DIETER SEYFARTH DIETER M. SEYFARTH Geld, gestern, heute und morgen A. Begriff und Aufgaben des Geldes Rolle des Geldes Funktion des Geldes Erscheinungsformen des Geldes Stabilität des Geldwertes Mythos des Geldes B. Das Plastikgeld Begriff Plastikgeld Geschichte der Plastikkarte Anwendung der Plastikkarten Abschaffung des Bargeldes Kunststoffgeldscheine Spielgeld C. Neue Entwicklungen Geldmacher Regionalwährungen Geld Privater Kreditinstitute Digitale Bezahlsysteme Digitale Währungen Schlussbemerkungen

3 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes Kennen Sie sich mit Geld aus? Dann müssten Sie diese drei Fragen im Schlaf beantworten können: 1. Angenommen, Sie haben 100 Dollar auf dem Konto, bei einem Zinssatz von 2 Prozent. Wie hoch glauben Sie, ist Ihr Kontostand nach fünf Jahren, wenn Sie das Geld nicht anrühren? A) mehr als 102 Dollar; B) exakt 102 Dollar; C) weniger als 102 Dollar; 2. Stellen Sie sich vor, der Zins auf Ihr Konto beträgt 1 Prozent und die Inflationsrate liegt bei 2 Prozent. Können Sie mit dem Geld nach einem Jahr A) mehr kaufen; B) genauso viel kaufen; C) weniger kaufen; 3. Ist die folgende Aussage richtig oder falsch? "Der Kauf einer einzelnen Aktie ist in der Regel weniger riskant als der Kauf eines Aktienfondsanteils." A) richtig; B) falsch; C) weiß nicht/keine Antwort.

4 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1. Rolle des Geldes Die Verwendung des Begriffs „Geld“ ist Ausdruck der universalen Rolle, die Geld im Wirtschaftsleben spielt. Geld verdienen = Einkommen erzielen Geld ausgeben = Einkaufen Geld leihen = Kredit aufnehmen Geld verlieren = Verlust erleiden Geld horten = Sparen Geld opfern = spenden Geld verbrennen = Geld für Nutzloses ausgeben Geld bezeichnet also Einkommen, Zahlungsmittel, Vermögen, Kredit…

5 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.1 In der arbeitsteiligen Wirtschaft Geld vermeidet Gütertausch Geld ist Maßstab für Wert eines Gutes Geld überbrückt Zeit und Ort bei Kauf und Verkauf Geld ist Zwischentauschware Dem Kreislauf von Gütern und Arbeitsleistung ist ein Geldkreislauf entgegengerichtet. Geld muss austauschbar sein, dazu bedarf es folgender Eigenschaften: Absatzfähigkeit Umlauffähigkeit Massengewohnheit der Annahme

6 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.2 Funktionen des Geldes Geld als Tausch- und Zahlungsmittel Geld als Recheneinheit Geld als Wertaufbewahrungsmittel Das Vertrauen in die Wert-beständigkeit des Geldes bildet die Grundlage des Geldwesens. Quelle: Deutsche Bundesbank

7 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.3 Erscheinungsformen des Geldes -1- Natural- und Primitivgeld Geräte- und Schmuckgeld, Münzen und Barren Papiergeld und Banknoten Buch- oder Giralgeld auf Konten und Karten Andere Gegenstände galten und gelten als Geld Geld ist letztlich das, was als Geld allgemein akzeptiert wird: „Geld ist, was als Geld gilt.“

8 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.3 Erscheinungsformen des Geldes -2- Warengeld oder Naturalgeld Kaurischnecken, Salzbarren, Felle, Teeziegel oder Vieh (pecunia aus pecus) Steingeld (mit Loch versehene Steinscheiben unterschiedlicher Größe) Edelmetalle (Bronze, Silber, Gold) „Zigarettenwährung“ (Schwarzmarkt nach 2. Weltkrieg)

9 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.3 Erscheinungsformen des Geldes -3- Münzen (7. Jahrh. v. Chr.) einheitlich, genormte Stücke, durch ein Bildmotiv oder Zeichen beurkundet, von befugter Autorität in Umlauf gebracht, erst Metallklumpen, später breiter, flacher und gerundet.

10 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.3 Erscheinungsformen des Geldes -4- Papierne Geldzeichen (auch Leder oder Leinen) Älteste Papiergeld stammt aus China (1375), im Mittelalter entstanden in Europa Wechselbriefe, später Kreditbriefe und andere Zahlungsversprechen wie Banco-Zettel (1661) und Depositenscheine

11 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.3 Erscheinungsformen des Geldes -5- Erstes Papiergeld in Deutschland Pfälzisch-jülich-bergischen Geldscheine zu Beginn des 18. Jahrhunderts Gründung des Wiener Stadt-Banco 1705 und Ausgabe von Bancozetteln im Siebenjährigen Krieg 1772 Ausgabe von Cassenbillets durch Behörde in Kursachsen, Begrenzung der Geldmenge auf 1,5 Mio.Taler, Abschlag bei Umtausch in Münzen Zu Nennwerten von einem, zwei, fünf, zehn, 50 und 100 Reichstalern 1812 Cassenbillets im Gesamtwert von 5 Mio. Taler, 1813 sank Kurs unter Parität zum Münzgeld auf 79 % ihres Nennwerts Durch Halbierung der Papiergeldmenge auf 2,5 Mio. Taler wurde 1816 Parität zum Münzgeld wiederhergestellt Nach Gründung des Deutschen Reichs und Einführung der Mark wurden die letzten Cassenbillets 1876 gegen Reichswährung eingelöst

12 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.4 Stabilität des Geldwertes -1- Wert des Geldes ~ Warenwert Stoffloses Geld ~ Knappheit Missverhältnis zwischen umlaufender Geldmenge u. vorhandener Gütermenge Anstieg der Preise Akzeptanz des Geldes schwindet und Wert sinkt Knappheit des Geldes Grundlage für seinen Wert Zentralbanken stellen notwendige Knappheit sicher Von 1609 an hatte die Bank von Amsterdam Banknoten ausgegeben, wobei jahrzehntelang sorgfältig auf jederzeit ausreichende Deckung durch Münzen geachtet wurde waren in Stockholm von einer privaten Notenbank Banknoten emittiert worden – hier jedoch mangels Vertrauens mit mäßigem Erfolg. Das entscheidend Neue an John Laws Vorgehen war, nicht nur Edelmetalle, sondern auch Grundvermögen – mit dessen in der Zukunft liegenden Ertragsaussichten – zur Deckung des Notenumlaufs heranzuziehen. Law strebte an, mittels so geschaffenen Papiergelds Deflation zu verhindern und Handel und Gewerbe mit hinreichend Liquidität zu versorgen – ein erst im 20. Jahrhundert als geeignet anerkanntes Konzept. Nach dem Platzen der Spekulationsblase 1720 waren jedoch seine Ideen für die darauffolgenden Generationen seriöser Geldpolitiker zunächst tabu. 12 John Law ( )

13 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.4 Stabilität des Geldwertes -2- (Inflation)

14 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.4 Stabilität des Geldwertes -3- (Mittel der Kriegsführung) Aktion Bernhard wurde eine Geldfälschungsaktion des Sicherheitsdienstes (SD) im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) im nationalsozialistischen Deutschen Reich genannt. Sie ist die bislang größte bekannte Geldfälscheraktion der Geschichte. Im KZ Sachsenhausen fälschten jüdische Häftlinge mit Hilfe professioneller Geldfälscher ausländische Währungen, vor allem englische Pfundnoten mit Nennwert in Höhe von 132 Millionen Pfund, um die Volkswirtschaften der Alliierten zu destabilisieren. Das entspricht 15 Prozent des britischen Bargeldumlaufes. Einen Höhepunkt erreichte die Produktion im Sommer 1943 mit monatlich etwa Banknoten.

15 A. Begriff und Aufgaben des Geldes
DIETER M. SEYFARTH A. Begriff und Aufgaben des Geldes 1.5 Mythos des Geldes Nichts auf der Welt ist so bekannt und begehrt, und kein Ding unter der Sonne wurde so vielfach bejubelt und verflucht wie das Geld. Geld regiert die Welt – Geld dient der Welt. Geld an sich ist weder gut noch böse. Beim Geld hört die Gemütlichkeit oder auch Freundschaft auf. Geld hat immer die Geschicke und Geschichte der Menschen begleitet. Seine Geschichte ist nicht immer „moralisch“ und möglicherweise auch deshalb im Schulunterricht vernachlässigt. Der extreme Marxismus hat das Geld sogar als Werkzeug des Teufels dargestellt und dem „Kapitalismus“ besonders okkulte Kräfte zugeschrieben. Viele Probleme in dieser Welt haben im Kern ein Geldproblem.

16 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH
1.1 Der Begriff „Plastikgeld“ bezeichnet: Plastikkarten für den bargeldlosen Zahlungsverkehr z. B. Kreditkarte oder Scheckkarte, Kundenkarte, Geldkarte, Tankkarte usw. Kunststoffgeldscheine Spielgeld

17 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH
1.2 Geschichte der Plastikkarte (Kreditkarte) -1- 1924 wurden die ersten Kreditkarten an ausgewählte Kunden der Western Union und auch der General Petroleum Corporation ausgegeben. Es dauerte nicht sehr lange und auch nicht ausgewählte Kunden erhielten die Kreditkarte von der General Petroleum Corporation. 1949 wurde die Diners Club Kreditkarte durch den Geschäftsmann McNamara erfunden. Den Kunden wurde erzählt, dass McNamara wichtige Kunden in ein Restaurant eingeladen hatte. Wie ihm dann die Rechnung präsentiert wurde, stellte er fest, dass er die Brieftasche nicht dabei hatte. In der Not unterschrieb er eine Visitenkarte von sich und hinterließ diese im Restaurant. Das Restaurant gewährte ihm einen Zahlungsaufschub. 1952 trat Alfred Bloomingdale dem Diners Card Club bei. Durch dieses neue Mitglied wurden die Karten nicht nur in den Bloomingdale Kaufhäusern akzeptiert sondern auch in zahlreichen anderen Geschäften. 1951 wurde die Master Card von der Franklin Bank in New York das erste Mal herausgegeben. Die Ausgabe einer zweiten Kreditkarte wurde die Geschichte der Kreditkarte weiter vorangetrieben. 1958 wurden die ersten grünen American Express Karten in New York ausgegeben. Herausgeber dieser Kreditkarte waren die Bank of America und American Express. Zu dieser Zeit wurde in Kalifornien die Visa Card herausgebracht, sie wurde von der damaligen Bank of America herausgegeben.

18 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH
1.2 Geschichte der Plastikkarte (Kreditkarte) -2- 1964 wurde die Eurocard in Europa auf dem Markt eingeführt schloss sich die Eurocard mit der Master Card International zusammen. Dies hatte den Hintergrund, dass so beide Karten nicht nur weltbekannt wurden, sondern auch weltweit eingesetzt werden konnten. In Deutschland wurde 1958 die erste Diners Card eingeführt, die Diners Card war die allererste Kreditkarte in Deutschland also viele Jahre später wurde die Visa e.V. Deutschland gegründet. Die Visa e.V. war mit ihrem Beginn direkt die größte Konkurrenz von der Eurocard. 1980 wurde der einheitliche Magnetstreifen der sich auf den Kreditkarten befindet auf dem Markt eingeführt. Diese Erneuerung kam durch Eurocheque International zustande und 1983 wurden von ihr die gemeinsamen Standards für die Benutzung von Geldautomaten auf den Weg gebracht. Nach mehreren Pilotprojekten in Deutschland seit 1991 wird die Bankkarte mit Chip flächendeckend Ende 1996 eingeführt. 2003 gab es dann eine weitere Änderung im Kreditkartenbereich. Die Eurocard wurde zu diesem Zeitpunkt zur Master Card. Für die Kunden hat sich diese Änderung als Vorteil erwiesen, denn heute wird die Master Card an über 30 Millionen Stellen akzeptiert. Die Geschichte der Kredite dauert nun schon seid über 90 Jahre an und es wird hier bestimmt noch weitere Veränderungen geben.

19 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH
1.3 Anwendung der Plastikkarten -1- Plastikgeld kann für die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen im täglichen Güterverkehr eingesetzt werden. Dazu wird die jeweilige Karte lediglich beim Händler (POS) vorgelegt und der fällige Betrag über ein entsprechendes Zahlungssystem abgerechnet. Dazu zählen beispielsweise die folgenden: • Electronic-Cash-System (ec-Cash) • Elektronisches Lastschriftverfahren (ELV) Ist die Karte mit einem Chip ausgestattet, kann diese auch als sogenannte elektronische Geldbörse verwendet werden. Dazu wird der Chip über das Girokonto des Karteninhabers aufgeladen (z. B. 200 Euro) und anschließend für Zahlungen (z.B. Ticketkauf) eingesetzt. Da bei dieser Variante allerdings keine Identitätsprüfung des Kartenbesitzers erfolgt, weil diese bereits bei Aufladung der Karte am Geldautomaten über die PIN-Eingabe bzw. am Bankschalter durchgeführt wurde, ist hier die Gefahr gegeben, dass Unberechtigte beispielsweise bei Kartenverlust über das Guthaben verfügen.

20 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH
1.3 Anwendung der Plastikkarten -2-

21 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH
1.3 Anwendung der Plastikkarten -3- (Kreditkarten)

22 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH
1.3 Anwendung der Plastikkarten -4- (Kartenzahlungen in Deutschland)

23 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.4 Abschaffung des Bargeldes?
In den vergangenen Monaten ist wegen der Niedrigzins-Politik die eher akademisch geführte Debatte zur Bargeld-Abschaffung aufgeflammt. Kritiker sagen: „Bargeld habe eben nicht nur die Zahlungsfunktion, sondern ermöglicht es auch, die Währung dem Zugriff des Staates zu entziehen.“ Auch Verbraucherschützer argumentieren ähnlich. „Der Tod des Bargeldes wäre falsch, da an Online-Zahlungen gerne mit verdient wird und Daten neugierig machen“.

24 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.4 Abschaffung des Bargeldes?
Was für das Bargeld spricht: - Die Anonymität des Bargelds... ...ermöglicht es den Bürgern, auch den gesetzestreuen, einen Rest Privatsphäre zu bewahren, der nicht der vollständigen Überwachung oder Überwachbarkeit unterliegt. - Die Zinslosigkeit des Bargelds... ...ist der wichtigste Grund, warum die Notenbanken mit ihren Leitzinsen nicht beliebig weit in den negativen Bereich gehen können. Wer die jetzigen Niedrigzinsen der Notenbanken schon als gefährlich oder als eine Form der kalten Enteignung ansieht, wird froh sein, dass das Vorhandensein von Bargeld eine Zinsuntergrenze setzt. - Die gesellschaftlichen Kosten von Bargeld... ....als Zahlungsmittel, also die Kosten bei allen Beteiligten zusammengerechnet, sind nach einer Untersuchung der Europäischen Zentralbank in den meisten Ländern niedriger als die unbarer Bezahlformen. - Der Insolvenzschutz... ...den Bargeld genießt, weil die Notenbank, die es emittiert, nicht Pleite gehen kann, hebt es vom Buchgeld der Geschäftsbanken ab. Wenn eine Geschäftsbank insolvent wird, können Buchgeld-Guthaben verloren gehen, oder sie werden, wie im Fall Zypern geschehen, im Zuge der Rettung der Banken zusammengestrichen. - Einführung des Euros … Vereinfachung des Zahlungsverkehrs und Einsparung von Umtauschkosten.

25 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.4 Abschaffung des Bargeldes?
Was gegen Bargeld spricht: - Die Anonymität... ...des Bargeldes ermöglicht es, ohne elektronische Spuren kriminelle Geschäfte abzuwickeln oder Steuern zu hinterziehen. - Die Zinslosigkeit ...des Bargelds ist der wichtigste Grund, warum die Notenbanken mit ihren Leitzinsen nicht beliebig weit in den negativen Bereich gehen können. Schon bei einem Zins von minus 0,75 Prozent wie derzeit in der Schweiz, soll es billiger sein, Bargeld vollversichert im Tresor lagern zu lassen, anstatt es als Bankguthaben vorzuhalten. - Die Kosten des Handlings... ...von Barzahlungen können für manche Empfänger deutlich höher sein als alternative Bezahlformen. - Risiko des Verlustes z. B. bei Reisen ins Ausland, Verlieren, Raub, Diebstahl usw.

26 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.4 Abschaffung des Bargeldes?
In einigen Ländern geht das Ende des Bargelds schon schrittweise voran: Die Notenbank Dänemarks hat angekündigt, von 2017 an keine neuen Banknoten mehr zu drucken, in Italien sind seit 2011 Bargeldzahlungen nur noch bis zu einem Höchstbetrag von 999,99 Euro möglich, in Frankreich sind ab Herbst ebenfalls nur noch Barzahlungen bis 1000 Euro erlaubt. Und in der Schweiz wird ein solches Verbot ebenso diskutiert wie in Deutschland. Noch ist es ein weiter Weg zur Abschaffung des Bargelds: Laut Bilanz der Europäischen Zentralbank belief sich der Banknotenumlauf 2014 auf rund eine Billion Euro, das sind 46 Prozent ihrer Bilanzsumme. Offenbar horten viele Bürger (auch im Ausland) große Eurosummen in bar, sei es in Safes, unter der Matratze oder in Sparschweinen. In den Vereinigten Staaten beläuft sich der Banknotenumlauf auf rund 30 Prozent der Bilanzsumme der Federal Reserve. Vor allem in Japan und Deutschland ist das Verhältnis von Bargeld und BIP in den vergangenen Jahren gestiegen und, verglichen mit anderen Industrienationen, bemerkenswert hoch.

27 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.4 Abschaffung des Bargeldes?
Bundesbank-Chef Jens Weidmann hat sich vehement gegen eine Abschaffung des Bargelds ausgesprochen. Auf einem Symposium der Bundesbank in Frankfurt wandte sich er sich am Montag gegen Argumente von Ökonomen, die mit einem solchen Schritt die Konjunktur ankurbeln wollen. Weidmann unterstrich dagegen, jeder solle in der Form bezahlen können, die er bevorzuge. Eine der wesentlichen Ursachen des momentanen Niedrigzinsumfelds liege im flauen Wirtschaftswachstum vieler Volkswirtschaften. "Wenn also die Wachstumsschwäche den Kern des Problems darstellt, dann gilt es, diese Schwäche zu überwinden, anstatt kühne Akrobatik in der Form zu betreiben, das Bargeld abschaffen zu wollen", sagte Weidmann.

28 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.5 Kunststoffgeldscheine
auch Plastik-Banknoten, oder Polymer-Banknoten sind Geldscheine, die nicht aus Papier, sondern aus einer Kunststoff-Folie bestehen. Die ersten Kunststoffscheine wurden von der Reserve Bank of Australia (RBA) und der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) entwickelt und am 27. Januar 1988 in Umlauf gebracht. Diese Banknoten sind aus biaxial gerecktem Polypropylen (BOPP), das die Haltbarkeit der Banknoten erhöht. Zusätzlich enthalten sie viele Sicherheitsfunktionen, die mit Papiernoten nicht möglich sind. Somit erhöht sich auch die Fälschungssicherheit. Zusammen mit Innovia Films hat die RBA die Firma „Securency“ gegründet, die das Kunststoffgeld unter der Marke „Guardian“ an andere Staaten vertreibt. Für bisher 25 Staaten ohne eigene Druckereien produziert die Tochtergesellschaft der RBA, „Note Printing Australia“, Banknoten. Eine Alternative aus Polyethylen (PE), von DuPont als „Tyvek“ vermarktet, wurde Anfang der 1980er Jahre von der American Bank Note Company entwickelt. Tyvek war aber in Versuchen nicht erfolgreich genug, die Tinte war verwischbar und es ließ sich zerreißen. Nur Costa Rica, Haiti und die Isle of Man hatten Banknoten aus PE für einige Zeit im Umlauf; diese sind heute Sammlerobjekte. Mit Guardian und Tyvek zusammen gibt es 31 Länder mit Kunststoffbanknotenausgaben.

29 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.5 Kunststoffgeldscheine
Während immer mehr Länder rund um den Globus auf Kunststoff-Geldscheine setzen, will das arme Nigeria wieder komplett zu Banknoten aus Papier zurück-kehren. Der Grund: Die Scheine bleichen dort schnell aus, berichtet die Zentralbank. (Drei neue Gelddruckmaschinen von KBA Radebeul gekauft)

30 B. Das Plastikgeld DIETER M. SEYFARTH 1.6 Spielgeld
Spielgeld ist Geld, welches bei einem Spiel als Geldersatz verwendet wird. Die Geldscheine sind meist aus bedrucktem, bunten Papier, die Münzen in der Regel aus Kunststoff. Laut einer gesetzlichen Verordnung darf es dem tatsächlichen Geld in Form und Farbe und Bezeichnung in keiner Weise ähnlich sehen, bei Scheinen muss sogar der Schriftzug „SPIELGELD“ aufgedruckt sein, um einer Verwechselungsgefahr vorzubeugen. Je nach Darstellung des Spielgeldes ist der Aufdruck „SPIELGELD“ jedoch keineswegs zwingend, so zum Beispiel bei eindeutig als solches zu identifizierendes Spielgeld anhand der Größe (winzige Scheinchen) oder des Materials (leichtes zerbrechliches Plastik bei Münzen). In der Spielbank wird für das Spielgeld der Ausdruck „Jeton“ verwendet. Man erwirbt beim Eintritt die Jetons und kann die nicht verspielten bzw. gewonnenen beim Verlassen des Gebäudes wieder in Geld umtauschen.

31 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.1 Geldmacher Giesecke & Devrient -1- Firmenlogo um 1860 Quelle: FAZ vom Aktie von 1939

32 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.1 Geldmacher Giesecke & Devrient -2- 1852 gegründet von Herrmann Giesecke und Alphonse Devrient bekannt als Druckfirma für Banknoten und Wertpapiere familien-geführtes, mittelständisches Unternehmen Standorte in Leipzig, München und Malaysia Umsatz 1,8 Mrd. Euro (50% davon Banknoten), 60 Kundenländer Herstellung von Papier und Banknotenbearbeitungsmaschinen (Weltmarktführer) Probleme: Bundesbank schreibt Aufträge international aus, hoher Preisdruck, neue Bezahlsysteme (z. B. Kreditkarte, Handy, Online- Bezahlsysteme) große Konkurrenz bei Sicherheitstechnik (z. B. Chipkarten, Pässe) 6-7 Mrd. Euro p. a. in Europa gedruckt, davon 30% in Deutschland Auftrag für Druck des neuen 50-Euro-Scheins

33 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.2 Regionalwährungen -1- (Sinn u. Zweck) Allgemeine Definition: Eine Regionalwährung (auch Regionalgeld) ist eine lokale Komplementärwährung, die innerhalb des regionalen Währungsgebiets als Zahlungs-, Investitions- und Schenkungsmittel zwischen Verbrauchern, Anbietern und Vereinen verwendet wird. Begründung für den Elbtaler: Der Elbtaler fördert eine regional orientierte, gesunde Wirtschaft. Durch ihn werden vor allem kleine und mittlere Unternehmen unterstützt und dadurch die regionale Wirtschaft belebt. Gewerbetreibende und Verbraucher profitieren von den Elbtaler-Vorteilen in unserer Region und leisten so gleichzeitig einen unmittelbaren Beitrag zu nachhaltigem Handeln. Meinung der Bundesbank: Regionale Währungen unterstützen nicht die heimische Wirtschaft, sondern verursachen Kosten.

34 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.2 Regionalwährungen -2- (Merkmale) 1. Regionalbindung des Zahlungsmittels: Die überregionale Verwendung ist nicht oder bei fortgeschrittenen Systemen begrenzt möglich. 2. Komplementär zum gesetzlichen Zahlungsmittel ohne Annahmeverpflichtung seitens der Unternehmen. 3. Konkurrenz zu anderen Zahlungsmedien wie z. B. Bargeld, Girocard, Kreditkarte, Gutschein, Bonuskarte. 4. Die Landeswährung ist in der Regel Bezugsrahmen für die Wertmessung (z. B. 1 Regio = 1 Euro), wobei im Falle einer hohen Inflation Alternativen diskutiert und im Einzelfall erprobt werden. 5. Geldpolitische Steuerung sowohl über die emittierte Menge als auch über die Umlaufgeschwindigkeit des Regiogeldes mit Hilfe von Instrumenten wie Negativzins, Ablaufdatum oder soziale Kontrolle. 6. Geringe Umsätze im Vergleich zu den Umsätzen, die in der Region mit der Landeswährung getätigt werden.

35 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.2 Regionalwährungen -3- (Geschichte) Mitten in der Weltwirtschaftskrise, im Jahr 1932, mussten auch in dem kleinen Tiroler Ort Wörgl Fabriken schließen, die Menschen litten unter Arbeitslosigkeit. Das Hauptproblem sah der Bürgermeister Michael Unterguggenberger darin, dass das Geld nicht mehr in ausreichendem Maße für Warenkäufe verwendet wurde: "Jede Geldstauung bewirkt Warenstauung und Arbeitslosigkeit." Mit einem Geldexperiment wollte Unterguggenberger deshalb den stockenden Geldumlauf wieder zum Fließen bringen: Er führte für die Angestellten der Gemeinde sogenannte "Arbeitsbestätigungsscheine" ein, von den Wörglern selbst als "Schwundgeld" bezeichnet. Um den Wert zu erhalten, mussten die Wörgler jeden Monat eine neue Marke auf den Schwundgeldschein kleben, für die sie ein Prozent des aufgedruckten Wertes der Note bezahlen mussten. Jeden Monat verlor das Geld damit einen Prozent an Wert. Dank dieses eingebauten Kaufkraftverlustes, hat niemand die Papiere lange in der Tasche behalten. Das Geld wurde zum Fließen gebracht und die Wirtschaft in Wörgl kam endlich wieder in Schwung. Tatsächlich konnten die Menschen in Wörgl von einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage profitieren. Während des 14-monatigen Experiments verringerte sich die Arbeitslosigkeit, die Wirtschaft wurde angekurbelt, in der Folge stiegen vorerst auch die steuerlichen Einnahmen des kleinen Ortes. Die Presse feierte den Versuch als das "Wunder von Wörgl". Ob das "Schwundgeld" auch über diese kurze Phase hinaus seine gewünschte Wirkung entfaltet hätte, bleibt bis heute ungewiss: Die österreichische Nationalbank stoppte das Experiment im September 1933, weil es das Monopol der Zentralbank zur Ausgabe von Banknoten untergrub.

36 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.2 Regionalwährungen -4- (Rechtslage) In Deutschland ist die rechtliche Zulässigkeit von Regiogeld nicht abschließend geklärt. Die Vertragsfreiheit, nach der Vertragspartner die Charakteristika ihrer Vereinbarungen frei bestimmen können, wird angeführt, um die Ausgabe des Regiogeldes, beispielsweise durch Gründung eines entsprechenden Vereins, auf eine privatrechtliche Basis zu stellen. Jedoch endet der Schutz der Vertragsfreiheit, wenn durch die Vereinbarungen Gesetze gebrochen werden. Umsätze in Regiogeld unterliegen der Umsatzsteuerpflicht, sofern sie über den engeren Bekanntenkreis hinausgehen, vergleichbar mit der Einnahme (im Euro-Raum) von Beträgen in US-Dollar oder tschechischen Kronen. Das Nichtabführen der Umsatzsteuer ist allerdings nicht dem Emittenten des Regiogeldes anzulasten. Er bricht das Währungsmonopol, ein Monopol zur Ausgabe von Banknoten, über das die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank laut EG-Vertrag verfügen.

37 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.2 Regionalwährungen -5- (in Deutschland) Chiemgauer in der Region Chiemgau (Bayern) in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein mit ca Einwohnern. Mit einer Umlaufmenge von über CH (Chiemgauer) im Jahresmittel die größte Regionalwährung in Deutschland. Kombiniertes Gutscheinsystem mit bargeldloser Zahlkarte und Kontensystem. Umlaufsicherung 8 %/Jahr. Elektronischer Chiemgauer: 30 Tage keine Abwertung. Danach tägliche Abwertung (0,022 % pro Tag). Rücktausch Chiemgauer in Euro minus 5 % + USt = Regionalbeitrag. Davon gehen 3 Prozentpunkte an gemeinnützige Projekte und Vereine, 2 Prozentpunkte dienen der Kostendeckung des Systems. Der Chiemgauer wurde 2002 vom Waldorfschullehrer Christian Gelleri als Projekt mit sechs Schülern gestartet. Aufgrund der Größe wurde 2007 eine Betriebsgesellschaft in Form einer Genossenschaft gegründet. Es kann an etwa 600 Akzeptanzstellen mit Chiemgauer bezahlt werden. Jahresumsatz der Unternehmen 2011 ca. 6,2 Mio. EUR, ca. 5,0 Mio. EUR, 2009 ca. 4,0 Mio. EUR.

38 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.3 Geld Privater Kreditinstitute Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens hat die Großbank HSBC einen Geldschein über 150 Hongkong-Dollar gedruckt. In Hongkong gibt es keine Notenbank, und die Währungsbehörde hat daher drei Geschäftsbanken – HSBC, Bank of China und Standard Chartered Bank – beauftragt, Geldscheine zu drucken und herauszugeben. In Macao gibt es zwei Privat-Banken, die Geldscheine in Umlauf bringen dürfen, die Bank of China und die Banco Nacional Ultramarino. Seit 2012 dürfen diese Banken zu jedem Neujahrsfest Sonderbanknoten im Wert von 10 Patacas herausgeben. Sie enthalten jeweils eine bildliche Darstellung des Tieres, dessen Jahr beginnt.

39 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH 1.4 Digitale Bezahlsysteme
PayPal, Apple, Google, Amazon, Twitter, Facebook & Co. wollen Bargeld abschaffen und den weltweiten Zahlungsverkehr dominieren. Handy oder Smartwatch dienen als digitale Brieftasche und ersetzen Cash und Karte. 1/3 der Erträge der Banken stammen aus dem Zahlungsverkehr (z. B. Provisionen, Überziehungszinsen und Darlehen auf Kreditkarten). Der weltweite bargeldlose Zahlungsverkehr beträgt im Jahr mehr als 400 Billionen Dollar, was den Finanzinstituten 600 Milliarden Dollar Erlöse bringt. 200 verschiedene Bezahllösungen gibt es allein in Europa. Nur Kassen in Deutschland für mobiles Bezahlen. Die Zukunft gehört dem kontaktlosen Zahlen mittels NFC-Chip (Near Field Communication), erste Supermärkte bieten diesen Bezahlservice bereits an. Smartphone oder NFC-fähige Kreditkarte müssen an das Terminal gehalten werden, um den Geldbetrag zu begleichen. Telekommunikationskonzerne sind jetzt schon auf der Verliererstraße, Banken und Kreditkartenanbieter werden folgen. Wer die Zahlungsinformationen der Käufer im stationären Handel besitzt, kann deren Einkaufsverhalten prognostizieren, kombiniert mit den Spuren, die diese im Internet hinterlassen führt dies zur absoluten „Customer Ownership“.

40 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.5 Digitale Währungen -1- Merkmale Bitcoin-Idee: In einer vernetzten Welt ohne Grenzen sind regionale Währungen ein veraltetes Modell. Bitcoin ist reine Recheneinheit, die in digitalem Grundbuch gespeichert wird. Buch nicht zentral geführt, sondern von den Computern aller Nutzer, die zu einem Netzwerk zusammengeschlossen sind. Wer Bitcoin erwirbt, kauft eine verschlüsselte Formel, deswegen auch als Kryptowährung bezeichnet. Verfechter sehen in digitaler Währung Geld ohne staatlichen Einfluss, eine herrschaftsfreie Währungszone. Gegner halten Bitcoin für unreguliert und gefährlich, weil es Tür und Tor für windige Geschäfte öffnet. Der Reiz liegt darin, dass die Mitglieder untereinander Geschäfte machen, ohne dass ein Mittelsmann oder eine Bank eingeschaltet wird und Kosten verursacht. Um Inflation muss sich in der Bitcoin-Welt indes niemand sorgen, die Gesamtmenge ist auf 21 Millionen beschränkt.

41 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.5 Digitale Währungen -2- Anwendung Jeder Nutzer hat einen persönlichen Schlüssel, sowie einen öffentlichen Schlüssel, daraus wird die Adresse für Überweisungen errechnet. Bitcoins sind virtuelle Schuldscheine, deren Existenz und Wert durch Eintragung in eine öffentliche Datenbank, der sogenannten Blockchain, festgehalten und durchs Kollektiv der Nutzer bestätigt werden. So werde genau nachgehalten, wohin die Bitcoins wandern, die Nutzer sind dabei durch Pseudonyme geschützt. Wer Bitcoins einfach ausgeben möchte, muss erst jemanden finden, der sie auch akzeptiert, täglich wird mal mit Bitcoin bezahlt. Coinmap.org visualisiert Akzeptanzstellen weltweit auf einer Karte, derzeit ca Händler. Zum Handeln oder Zahlen mit Bitcoins muss man Open-Source-Software installieren: Entweder einen kostenlosen Bitcoin-Client oder die schlankeren sogenannten Bitcoin-Wallets. Wer Bitcoin zum Bezahlen oder Tauschen nutzen will, lässt sich bei einem Anbieter registrieren und kann dann bei den Internetbörsen Bitcoin gegen Euro kaufen. Die virtuelle Währungseinheit landet dann, wie im Alltagsleben, in einer Brieftasche, die im Internet „Wallet“ heißt und auf Computer oder Smartphone abgelegt ist. Beim Einkaufen mit Bitcoin tippt man seinen persönlichen Code ins Smartphone oder in ein Bitcoin-Terminal. Im Prinzip funktioniert es also nicht viel anders als Online-Banking.

42 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.5 Digitale Währungen -3- Problemfälle Negativbeispiel Mt. Gox: Bei gezielten Angriffen auf den Handelsplatz im Februar wurden rund Bitcoins von Kundenkonten entwendet, und die Bitcoin- Börse musste schließen. In Japan ist der Chef der im vergangenen Jahr krachend gescheiterten Bitcoin- Plattform Mt.Gox festgenommen worden, weil er Daten manipuliert und Kundengelder veruntreut haben soll. In New York stand ein Betreiber einer Online-Wechselstube vor Gericht, weil er zugelassen haben soll, dass Kriminelle Bitcoin gegen Dollar tauschen konnten, um Geld zu waschen. Kurz darauf verlor die Kryptowährung an der Hongkonger Börse „BitFinex“ kurzzeitig ein Drittel ihres Werts.

43 C. Neue Entwicklungen DIETER M. SEYFARTH
1.5 Digitale Währungen -4- Umfeld und Zukunft Bitcoin wurde 2008 erfunden - seit 2009 können Internet-Nutzer damit handeln, mittlerweile gibt es um die 200 Kryptowährungen. Mit einem Regelwerk des Staates New York wird der Bitcoin nun salonfähiger. Die New Yorker Börse hat einen eigenen Index aufgelegt., den NYSE Bitcoin Index. Er verfolgt den Handel auf internationalen Börsen und stellt letztlich eine Art offiziellen Bitcoin-Kurs in Dollar dar. Bundesbank erhebt offizielle Bitcoin-Zahlen in ihrer aktuellen Veröffentlichung Zahlungsverhalten in Deutschland 2014. Kunden der Münchner Fidor Bank können über den größten europäischen Marktplatz für die Internetwährung Bitcoin einen entsprechenden Handel abschließen. Goldman Sachs hat sich mit 50 Millionen Dollar an dem Bitcoin-Bezahldienstleister Circle beteiligt. Die Schweizer Großbank UBS erforscht, ob die hinter Bitcoin stehende Technologie ihr Tagesgeschäft weiterbringt. In Deutschland können Nutzer laut Bafin ohne Erlaubnis mit der Cyber-Währung bezahlen. Auch das so genannte „Mining“ – die Schöpfung von Bitcoins – ist erlaubt. Allerdings können beim Rücktausch in Euro Steuern fällig werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat die Internetwährung zwar vor zwei Jahren als Recheneinheit anerkannt. Aber die Euphorie deutscher Bitcoin-Anhänger bremste er prompt: Ein „Gütesiegel“ sei dies nicht.

44 aber ohne Geld ist alles nichts.
DIETER M. SEYFARTH C. Neue Entwicklungen 1.6 Schlussbemerkungen Dieser Tweed von Naina im Internet hat eine ziemlich heftige Diskussion ausgelöst: „Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann‘ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen.“ Die drei wichtigsten Themen, die derzeit Europa beschäftigen: Stabilität des Euro Schuldenberg Griechenlands Flüchtlingsstrom nach Europa Im Kern geht es bei allen drei Themen um Geld, viel Geld! Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts.

45 DIETER M. SEYFARTH K O N T A K T D I E T E R M. S E Y F A R T H
M E I ß N E R S T R A ß E D R E S D E N P H O N E : / F A X : / M O B I L E : / A R C O R . DE I E T E R S E Y F A R T H.D E


Herunterladen ppt "„Money makes the world go round“ - Geld, gestern, heute und morgen -"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen