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Sakramente und Sakramentalien Orte der Begegnung von Gott und Mensch

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Präsentation zum Thema: "Sakramente und Sakramentalien Orte der Begegnung von Gott und Mensch"—  Präsentation transkript:

1 Sakramente und Sakramentalien Orte der Begegnung von Gott und Mensch
Vorlesung im WS 2013/14 Prof. Dr. Cornelius Roth, Eduard-Schick-Platz 5, Fulda

2 Fundamentaltheologie
reflektiert über die menschlichen Bedingungen der Möglichkeit einer sakramentalen Heilsvermittlung, z.B. über Bedeutung und Wirkung des Sakramentsgeschehens

3 Dogmatik stellt die Sakramente aufgrund der Quellen christlichen Glaubens als konkrete, situationsbezogene Verwirklichungsweisen des Universalsakramentes Kirche dar und reflektiert die christologische und pneumatologische Grundlegung der Sakramente

4 Moraltheologie bedenkt, wie der Mensch und die Gemeinschaft der Christen den Sakramenten zu begegnen haben und welche Normen und Impulse sich aus ihnen für das sittliche Leben ergeben.

5 Kirchenrecht stellt das geltende Sakramentenrecht dar, das im CIC von 1983 bezeichnenderweise nicht mehr wie früher dem „Sachrecht“ zugeordnet ist, sondern dem Heiligungsdienst der Kirche. fragt, ob die dogmatische Sakramentenlehre neue rechtliche Konsequenzen fordern könnte, z.B. hinsichtlich der ordentlichen Spender und Empfänger.

6 Pastoraltheologie bedenkt, wie durch die Sakramente Glauben und Glaubensgemeinschaft unter den Bedingungen unserer Zeit am besten verwirklicht werden können.

7 Liturgiewissenschaft
sieht die Sakramente als wesentliche Teile des Gottesdienstes der Kirche in ihrer liturgischen Einbettung, fragt nach deren Struktur- und Formgesetzen und untersucht, ob sie der dogmatischen Sakramentenlehre entsprechen.

8 Anthropologisch Christologisch Ekklesiologisch
I. Systematisch-theologische Vorüberlegungen: Sakramente als Orte der Begegnung von Gott und Mensch Anthropologisch Christologisch Ekklesiologisch

9 1. Anthropologische Dimension der Sakramente
Heutige Anknüpfungspunkte Sensibilität für Zeichen Veränderte Blickrichtung Postmoderne Ästhetisierungstendenz

10 1. Anthropologische Dimension der Sakramente
Grundlegendes zum sakramentalen Denken Äußerlichkeit und Innerlichkeit Sein und Handeln (esse – agere) Gläubige Beziehung zu Jesus Christus Gemeinschaftscharakter Prägung des gesamten Lebensvollzugs

11 1. Anthropologische Dimension der Sakramente
Scholastische Differenzierungen Sacramentum tantum – res tantum (= res sacramenti) – res et sacramentum Signum rememorativum – signum demonstrativum – signum prognosticum Sacramentum tantum = materia (materia proxima – materia remota) + forma Augustinus: Sakrament als verbum visibile Performative Rede

12 1. Anthropologische Dimension der Sakramente
Symbolisches Denken Symbolon Realsymbol Vertretungssymbol Fragmentcharakter der Sakramente Wirklichkeit schaffendes Wort

13 1. Anthropologische Dimension der Sakramente
Sakramental-biographische Knotenpunkte Geburt Tod Geschlechtliche Gemeinschaft Mahlzeit

14 1. Anthropologische Dimension der Sakramente
Grenzen des anthropologischen Ansatzes Reformatorischer Einspruch: gegen eine Werkfrömmigkeit Katholischer Einspruch: Sakramente als „Widerfahrnisse göttlicher Transzendenz“ und Weisen der Selbstmitteilung Gottes ernst nehmen

15 1. Anthropologische Dimension der Sakramente
Sakramente als Vermittlungsgeschehen Wahrung des Gottseins Gottes Erschließung des Gottseins Gottes Wahrung des Menschseins des Menschen In-Bewegung-Setzen des Menschseins des Menschen auf Gott hin

16 2. Christologische Dimension der Sakramente
Christus als Ursakrament - Begegnung mit dem Gottmenschen - neue Botschaft der Befreiung - Dienst und Hingabe in Passion und Auferstehung - Verheißung des Hl. Geistes an die Kirche - Auftrag und Vollmacht an die Jünger

17 2. Christologische Dimension der Sakramente
Einsetzung der Sakramente durch Christus Einwand der Reformatoren und die Antwort des Konzils von Trient Einsetzung durch Christus – historisch, geistlich, ekklesiologisch, gnadentheologisch Verhältnis von Natur und Gnade Sakramente als „Vehikel der neuen Schöpfung“

18 2. Christologische Dimension der Sakramente
Siebenzahl der Sakramente Offener Sakramentsbegriff von der Patristik bis zur Frühscholastik Bedeutung der Zahlensymbolik: 2, 3, 4, 7 oder 12 Sakramente Lehramtliche Festsetzung der Siebenzahl auf dem Konzil von Lyon (1274) Sacramenta maiora: Taufe und Eucharistie Sacramenta minora: Buße, Krankensalbung, Firmung, Ordo, Ehe

19 3. Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Kirche als Hauptsakrament Zwischen Christus als Ursakrament und den Einzelsakramenten Pneumatologische Sakramentalität (Gasecki) Inkarnatorische Sakramentalität (Menke) Sakramente / Liturgie: unveränderliche Teile und Teile, die der Veränderung unterworfen sind (vgl. SC 21) Doppelte Gefahr: biblizistische Verengung – verengtes Traditionsbewusstsein

20 3. Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Die innere Gnade Glaube an den dreifaltigen Gott der Offenbarung Glaube an den lebendigen Christus Ernstnehmen der Geschichte, des menschlichen Lebens Opus operatum – opus operantis Facere quod facit ecclesia Kein „obex“ = Facere quod in se est Spender und Empfänger der Sakramente (siehe Handout)

21 3. Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Die innere Gnade Wirken Gottes ist im Entscheidenden unabhängig von der Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit des werkzeuglichen, menschlichen Spenders Empfangen und Annehmen im Glauben ist aber wesentlich für den Vollzug des Sakramentes, für das Erreichen dessen, was Gott in diesen heiligen Zeichen an uns tun will Doch geschieht seine Zuwendung in dem richtig gesetzten Zeichen und nicht in der inneren Identifikation des Spenders mit der Zuwendung Gottes Setzung des Zeichens im Namen und im Sinne der Kirche

22 3. Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Exkurs: Gefahren für die Sakramentalität – Wunden des Katholizismus Sakramentalität der Kirche als Proprium des Katholizismus (Menke) Stichworte antisakramentalen Denkens Entsakralisierung (der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht Gott bzw. das Heilige) Funktionalismus (Frage nach dem Nutzen einer Sache) Mystizismus (nur das, was der Einzelne subjektiv erfährt, ist wirklich und wahr) – Eugen Drewermann Integralismus (nur das, was die Autorität objektiv vorgibt, ist wirklich und wahr) – Marcel Lefebvre

23 Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Entsakralisierung Funktionalisierung der Liturgie Christsein als geistgewirkte Objektivierung des Einen / Einzigen Neben der subjektiven Repräsentation der vielen Christusnachfolger gibt es auch eine objektive Repräsentation Das Sakrale als das in besonderer oder ausschließlicher Weise Christus Repräsentierende (Segnen – Weihen) Glaube an die reale Gegenwart Christi verblasst Fremdlingschaft (paroikia): Abgrenzung gegen die normalen und alltäglichen Gestalten des Gemeinlebens „Abhebung“ im positiven Sinn: keine „Abschottung“ von der Welt und dem Menschen, sondern Öffnung von Räumen, in denen der Mensch dem Ganz-Anderen begegnen kann

24 Ekklesiologisch-pneumatologische Perspektive
Sakramente als Feiern der Kirche grundsätzlich Akte der Gemeinschaft Gemeinschaft ist „Subjekt“ der sakramentalen Feier Feiern der Hoffnung Machen nicht das Ganze der christlichen Existenz oder des kirchlichen Lebens aus (Liturgia – Diakonia – Martyria) Ganzheitliche Betrachtung (Lex orandi = Lex credendi)

25 Taufe – Initiation des Christseins
Initiationssakramente Taufe Firmung Eucharistie

26 Taufe: Allgemeine Vorbemerkungen
Berechtigung der Kindertaufe Taufgespräch und Taufaufschub Kindertaufe und Gemeinde Patenamt Funktion: Dauerrepräsentant der Gesamtkirche und „Notfallersatz“ für die Eltern Anforderungen: vom Täufling oder den Eltern bestimmt, nötige Reife, voll initiiert, kein Rechtshindernis, nicht Vater oder Mutter Termin der Kindertaufe

27 Feier der Kindertaufe Eröffnung der Feier Wortgottesdienst
Spendung der Taufe Ausdeutende Riten Abschluss der Feier

28 Eröffnung der Feier Begrüßung der Taufgemeinde
Fragen an Eltern und Paten Bezeichnung mit dem Kreuz Gebet

29 Wortgottesdienst Prozession zum Ort des Wortgottesdienstes
Lesung(en) und Homilie Anrufung der Heiligen und Fürbitten Gebet um Schutz vor dem Bösen (Exorzismusgebet) Salbung mit Katechumenenöl (oder Handauflegung)

30 Spendung der Taufe Prozession zum Taufort
Lobpreis und Anruf Gottes über dem Wasser Absage und Glaubensbekenntnis Taufe

31 Ausdeutende Riten Salbung mit Chrisam
Bekleidung mit dem weißen Taufgewand Übergabe der brennenden Taufkerze Effata-Ritus (fakultativ)

32 Abschluss der Feier Prozession zum Altarraum Gebet des Herrn
Segen und Entlassung Gang zum Marienbild (fakultativ)

33 Tauferneuerung die alljährliche Feier des Osterfestes, insbesondere der Osternacht mit ihrer Erneuerung des Taufbekenntnisses Eine wenigstens gelegentliche Wiederaufnahme der Weihwasserbesprengung („Asperges“) am Beginn der Messfeier am Sonntag (anstelle des Bußaktes) Die Bekreuzigung mit Weihwasser beim Betreten unserer Kirchen, die – recht verstanden – jedes mal ein Bekenntnis zum Dreifaltigen Gott, zum erlösenden Kreuzestod Christi und zum Gottesgeschenk unserer Taufe ist. Die persönlich-häusliche Feier des Tauftages aller Familienmitglieder im Sinn eines dankbaren und frohen Gedenkens der Christwerdung. Jeder Christ sollte seinen Tauftag kennen wie seinen Geburtstag.

34 Die Feier der Taufe innerhalb der Hl. Messe
Empfang der Täuflinge Wortgottesdienst Spendung der Taufe Abschluss und Segen

35 Die Feier der Kindertaufe in zwei Stufen
Feier zur Eröffnung des Weges Eröffnung Lobpreis Gottes und Dank für die Geburt Wortgottesdienst Eröffnung des Weges: Befragung und Bezeichnung mit dem Kreuz auf Augen, Ohren, Mund und Hände der Kinder Abschluss Feier der Taufe außerhalb / innerhalb der Hl. Messe Fortsetzung der Tauffeier Beurteilung: Ein Angebot – keine Vorleistung

36 Die Eingliederung Erwachsener in die Kirche
Ordnung des Katechumenats und der Initiation in der Alten Kirche - Präkatechumenat - eigentliches Katechumenat (Feier der Annahme) - Zeit der näheren Taufvorbereitung (Feier der Einschreibung) - Zeit der Läuterung und Erleuchtung (Übergabe des Glaubensbekenntnisses und des Vaterunsers) - Feier der Eingliederung in der Osternacht - Zeit der Mystagogie

37 Firmung – Abschluss der Initiation und / oder Bewährung christlicher Existenz?
Geschichtliche Entwicklung der Firmung - ursprüngliche Reihenfolge: Taufe, Firmung, Eucharistie - Trennung von Taufe und Firmung aus drei Gründen - Lehre von der Erbsünde - Frage der Ketzertaufe - Gründung von Filialgemeinden und Differenzierung des kirchlichen Leitungsamtes

38 Firmung: Theologische Begründung
Komplementäre Sicht: Die Firmung ergänzt die Taufe Komparative Sicht: Die Firmung verdeutlicht und entfaltet einen Aspekt der Taufe II. Vatikanum (vgl. LG 11): Die Firmung ist jenes Sakrament, welches in die geschichtlich-konkrete Sendung der Kirche hineinnimmt und durch die Herabrufung der Gaben des Geistes zu einer verantwortlichen und kreativen Teilnahme an dieser Sendung auch befähigt Bischof ist der Spender als minister originarius (nicht als minister ordinarius)

39 Firmung: Ordnung und Ritus
Alter der Firmlinge Firmpatenschaft Aufbau der Feier - Vorstellung der Firmlinge und Homilie des Bischofs - Absage und Taufbekenntnis - Gebet und Ausbreitung der Hände über die Firmlinge - Chrisamsalbung der Stirn unter Handauflegung - Friedensgruß an die Firmlinge - Fürbitten - Besonderer Segen (am Ende der Messe)

40 Firmung: Der zentrale Ritus
Bezeichnung der Stirn mit Chrisam in Kreuzesform unter gleichzeitiger Handauflegung - Chrisam - Salbung der Stirn in Kreuzesform - Handauflegung - Spendeworte - Friedensgruß - Fürbitten

41 Eucharistie – Sakrament der Liebe
LG 11: Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens Geschenk der Selbsthingabe Jesu Abschluss der christlichen Initiation Ecclesia de Eucharistia (2003) Redemptionis sacramentum (2004) Sacramentum caritatis (2007)

42 Struktur und Einzelteile der Messfeier
Eröffnung Wortgottesdienst Eucharistisches Opfer Kommunion Entlassung

43 Eröffnung – Begegnung mit dem menschgewordenen Gott
Gesang zum Einzug / Eröffnungsvers Altarkuss, ggf. Altarinzens Kreuzzeichen Einführung Bußakt (3 Formen) mit Vergebungsbitte Kyrie-Rufe Gloria (an Festen und Hochfesten) Tagesgebet (Collecta)

44 Wortgottesdienst – Vergegenwärtigung der Botschaft Jesu vom Reich Gottes
Lesung und Leseordnungen (sonntags – wochentags) Antwortpsalm (Graduale) Halleluja bzw. Ruf vor dem Evangelium (Tractus) Evangelium Predigt / Homilie ggf. Glaubensbekenntnis Allgemeines Gebet / Fürbitten

45 Gabenbereitung „Darbringen“ von Brot und Wein
Eucharistisches Opfer – Gemeinschaft mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus Gabenbereitung „Darbringen“ von Brot und Wein Mischung von Wein und Wasser Händewaschung Gabengebet

46 Eucharistisches Opfer – Gemeinschaft mit dem gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus
Hochgebet Präfation Sanctus Postsanctus Epiklese Einsetzungsworte Akklamation Anamnese Darbringungs- und Opfergebet Kommunionepiklese Interzessionen Gedächtnis der Märtyrer und Heiligen Doxologie

47 Kommunion – Vereinigung mit dem auferstandenen Herrn
Vater unser (mit Embolismus) Friedensritus Brechung und Mischung Agnus Dei Vorbereitungsgebet des Priesters Kommunion Art und Weise der Kelchkommunion Schlussgebet

48 Entlassung – Weg mit Christus in die Welt
Mitteilungen Segen Entlassung

49 Beobachtungen zur dritten Auflage des römischen Messbuchs (2002)
Gestalt des Buches Neuerungen in der Grundordnung Stille Ambo Kommunion und Kommunionspendung Charakter von Vorschriften Frage der Inkulturation

50 Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Entwicklung in der Alten Kirche Spannung zwischen Heiligkeit und Barmherzigkeit Öffentliches Bußverfahren Öffentliches, allgemeines Schuldbekenntnis (Exhomologese) Aufnahme in den Stand der Büßer Liturgische Wiederaufnahme (Handauflegung, ggf. Salbung) Bußstufen Weinende Hörende Knieende oder Niederfallende Dabeistehende

51 Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Bußzeiten Leichtere Delikte (z.B. vorehelicher Geschlechtsverkehr): wenige Wochen bis 1 Jahr Schwerere Delikte (z.B. Mord, Inzest): bis zu 20 Jahren – bei Glaubensabfall Rekonziliation häufig erst am Lebensende Bußübungen Almosengeben, Gebet, Fasten (klassisch) Badeverzicht, sexuelle Abstinenz, Besuch von Kranken und Gefangenen Ab dem 6./7. Jh. Verfall der öffentlichen Buße (Massenchristentum) und Entwicklung der privaten Beichte (im Westen von irisch- angelsächsischen Raum aus) Verständnis der Buße Im Westen: amtlich-rechtlich Im Osten: seelsorglich-geistlich

52 Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Erneuerung der Buße durch das II. Vatikanum Ekklesiale Dimension Sichtbare liturgische Form Sozialer Charakter Formen des Bußsakramentes Feier der Versöhnung für Einzelne Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit Bekenntnis und Lossprechung der Einzelnen Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit allgemeinem Bekenntnis und Generalabsolution

53 Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Feier der Versöhnung für Einzelne Allgemeine Einführung (Ort, Form, Zeit, liturgische Gewandung) Ablauf der Feier Begrüßung und Ermutigung des Pönitenten Schriftlesung Sündenbekenntnis und Genugtuung Gebet des Beichtenden Lossprechung (Anamnese, Bitte, Absolution/indikativ) Lobpreis Gottes und Entlassung

54 Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit Bekenntnis und Lossprechung des Einzelnen Begrüßung der Gemeinde Gebetseinladung Wortgottesdienst Homilie Zeit der Stille / Gewissenserforschung Allgemeines Schuldbekenntnis Vater unser Persönliche Beichte Lobpreis und Dankgebet Segen und Entlassung

55 Buße – Sakrament der Wiederversöhnung
Gemeinschaftliche Feier der Versöhnung mit allgemeinem Bekenntnis und Generalabsolution Voraussetzungen: physische und moralische Unmöglichkeit Form: wie oben außer der persönlichen Beichte Generalabsolution nach dem allgemeinen Sündenbekenntnis Dreigliedriges Gebet und Absolutionsformel Bußgottesdienste ohne sakramentale Lossprechung Keine Alternative, sondern sinnvolle Vorbereitung auf die persönliche Beichte Verschiedene Modelle im Rituale (Fastenzeit, Adventszeit, allgemein, Kinder, Jugendliche)

56 Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Die Kontroverse Biblischer Grundtext: Jak 5, 14-16 Erster Pol (Krankensalbung): Stärkung in der Krankheit und Hoffnung auf Gesundheit Zweiter Pol (Letzte Ölung): Kranksein als Sündersein, Vollendung der Buße, Vorbereitung auf den Tod Mittelweg: Der ganze Mensch erfährt Hilfe, Heil und Rettung; Erneuerung von Glaube, Hoffnung und Liebe in einer existentiellen Situation Wichtige Texte: SC 73; CIC can. 998, 1004; KKK 1515 Praxis: kein unbedenkliches Wiederholen des Sakramentes angesichts leichter Erkrankungen, aber auch kein Aufschieben bis zur unmittelbaren Todessituation

57 Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Ritus der Krankensalbung Begrüßung des Kranken und der Anwesenden Besprengung mit Weihwasser Einführende Ansprache Bußakt Schriftlesung mit kurzer Homilie Fürbitten Auflegung der Hände Weihe des Öles bzw. Danksagung Salbung mit Spendeworten Abschließendes Gebet Vaterunser und Schlusssegen

58 Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Begrüßung des Kranken Grußwort (Friedensgruß) Persönliche Worte Besprengung mit Weihwasser Rückbindung an die Taufe Begleitworte: Anamnese Modellansprache Anlehnung an Mt 18, 20 und Jak 5, 14f Beteiligung des Kranken und der Anwesenden Jakobusoration

59 Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Bußakt Confiteor mit anschließender Vergebungsbitte oder Empfang des Bußsakramentes Schriftlesung Heilung des Knechtes in Kapharnaum (Mt 8, ) Schriftlesung verpflichtend, aber Möglichkeit, eine andere Lesung zu verwenden (z.B. Passionsberichte) Kurze Ausdeutung

60 Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Fürbitten Auch für die in der Krankenpflege Tätigen Auflegung der Hände Vorbild in Jesus und den Aposteln „Urgebärde kirchlichen Heilungsdienstes“ (B. Fischer) Vertrauen und Zuversicht zu Jesus Weihe des Öles bzw. Danksagung Aus Pflanzen oder Früchten gewonnenes Öl Weihe durch den Bischof (Missa chrismatis) Bedeutung des Öls in der antiken Welt Weihetext des Öls Dankgebet (im Stil der alttestamentlichen „Berakah“) Bitte um Linderung der Schmerzen und Stärke in der Schwäche

61 Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Salbung (Kernritus) Stirn und Hände (stellvertretend für den ganzen Menschen) – früher 5 Sinnesorgane! Anpassung an die Denkungsart und Überlieferung der Völker möglich in Notfällen eine einzige Salbung Salbungsformel: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes.“ A. „Amen.“ – „Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.“ A. „Amen.“ Hervorhebung des Heiligen Geistes Anlehnung an den Jakobusbrief Rettung und Heil, Aufrichtung des Kranken, Vergebung der Sünden

62 Krankensalbung – Stärkung in der Krankheit und / oder Letzte Ölung?
Abschließendes Gebet Volle innere und äußere Gesundheit Mehrere Austauschorationen (Altersschwäche, große Lebensgefahr, Agonie) Vaterunser und Schlusssegen Bedeutung der Bitten des Vaterunsers Fünfgliedriges Segensgebet Gemeinschaftscharakter des Sakraments Spendung im Rahmen einer Eucharistiefeier Möglichst immer kleine Gemeinschaft Gebet des Glaubens als wesentliches Element

63 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Zur derzeitigen Diskussion – Blick in die Geschichte Alte Kirche – Hippolyt (Traditio apostolica): Dreifach gegliedertes Amt – Diakon wird bestellt „zum Dienst für den Bischof“ Mittelalter (Scholastik): Akzentverschiebung auf die Priesterweihe hin (Konsekrationsvollmacht) – Bischofsamt keine eigene Weihestufe 20. Jahrhundert (II. Vatikanum): Orientierung an der Alten Kirche – Bischofsweihe vermittelt die „Fülle des Weihesakramentes“ – Priester haben an der Weihevollmacht Anteil – Frage der Sakramentalität der Diakonenweihe

64 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Diakonenweihe Aufruf und Vorstellung der Kandidaten („Adsum.“ – „Hier bin ich.“) Ansprache des Bischofs (Dienst des Wortes, des Altares und der Liebe) Befragung und Gelöbnis der Kandidaten (Armen und Kranken beistehen, Ehrfurcht und Gehorsam dem Bischof gegenüber) Allerheiligenlitanei (Gebet der Gemeinde: Kandidaten liegen auf dem Boden, Gemeinde kniet) Handauflegung und Weihegebet (sakramentaler Kernritus) Ausdeutende Riten: Anlegen von Stola und Dalmatik, Überreichung des Evangelienbuches, Friedenskuss (Bischof und Diakone)

65 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Priesterweihe: Geschichte NT: Vorbereitung auf die Weihe durch Fasten; noch kein Ritus im engeren Sinn, aber eine Bestellung von Amtsträgern durch Handauflegung und Gebet Traditio apostolica (2./3. Jh.): erstes überliefertes Weihegebet mit Gottesanrede und Bitte um Geistsendung; Prinzip der freien Textschöpfung Sacramentarium Veronense (5./6. Jh.): älteste Form eines festen Weihegebetes; im weiteren Verlauf neue Formen aus dem fränkisch- gallischen Raum wie Salbung der Hände und Bekleidung mit Stola und Kasel Pontificale Romano-Germanicum (um 950): Überreichung von Kelch und Patene

66 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Priesterweihe: Geschichte Pontificale von Bischof Durandus von Mende (13. Jh.): Einfügung einer Reihe von Nachtragsriten (Zweite Handauflegung mit Erteilung der Lossprechungsgewalt, Vollendung der Einkleidung) Konzil von Florenz (1439): Materie des Priesterweihe ist die Darreichung des Kelches mit Wein und der Patene mit Brot; Form ist das dabei gesprochene Gebet Konzil von Trient (1563): Salbung der Hände als Kernbestand der Ordination Problem: Ausdeutende Riten wie Händesalbung und Überreichung von Kelch und Patene verdrängen die zentralen neutestamentlichen Riten der Handauflegung und des Weihegebets

67 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Priesterweihe seit dem II. Vatikanum Aufruf und Vorstellung der Kandidaten Ansprache des Bischofs (Teilhabe am Bischofsamt – auch der Leitung!; Helfer und Mitarbeiter des Bischofs) Befragung und Gelöbnis der Kandidaten Allerheiligenlitanei (Gebet der Gemeinde) Handauflegung (alle anwesenden Priester) und Weihegebet (Bischof) Ausdeutende Riten: Anlegen der priesterlichen Gewänder (Kasel und Stola), Salbung der Hände, Überreichung von Patene und Kelch („Nimm hin die Gaben des Volkes für die Feier des Opfers. Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes.“), Friedenskuss

68 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Exkurs: Das erneuerte Weihegebet Anaklese und Anamnese: Lobpreis und Anrufung Gottes in der Heilsgeschichte Frontstellung zwischen Priestern und Bischöfen auf der einen und Diakonen auf der anderen Seite merklich zurückgenommen Heilsgeschichtliche Vorbilder aus dem AT (Mose und Aaron) Apostel als Urbilder kirchlicher Leitung (apostolische Ursprung des Priesteramtes) Epiklese: Bitte um den Hl. Geist für die Weihekandidaten Verba essentialia: Bitten um die Würde des Priestertums, den Geist der Heiligkeit, die Teilhabe am Priesterdienst und der Hinweis darauf, dass ihr Leben für alle Vorbild und Richtschnur sein soll Priester als „zuverlässige Helfer“?! Heiligungsdienst der Priester in der Ausspendung der „Heiligen Mysterien“ Leitungsverantwortung gegenüber den Gemeinden

69 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Anregungen zu einem neuen „Drehbuch“ der Priesterweihe (Stefan Knobloch) Kritik: zu enger Bezug zum Bischof, Priester werden zu sehr in den Mittelpunkt gestellt (Handauflegung aller Priester), kaum Teilnahme der Gläubigen VVS: Alle Bezüge zum Bischof „konsequent in Bezüge zum Gottesvolk“ umschreiben, z.B. durch Überreichung eines „profanen Textes“ (zusammen mit dem Evangelium) und durch „Gesten, die mit konkreten Menschen zu tun haben“ (z.B. Obdachlose, Langzeitarbeitslose, Asylanten und andere sozial Ausgegrenzte äußern im Rahmen der ausdeutenden Riten, was sie sich von den Neupriestern erwarten) Einschätzung: Gut gemeint, allerdings würden auch in diesem Fall wieder ausdeutende Riten wichtiger werden als die eigentliche sakramentale Kernhandlung der Handauflegung und des Weihegebetes

70 Sakrament der Weihe – dreifach aufgegliedert?
Ritus der Bischofsweihe Hymnus („Veni creator spiritus“), Vorstellung (mit assistierendem Priester), Verlesung des päpstlichen Auftrages Ansprache des Hauptkonsekrators (Nachfolge und Sendung der zwölf Apostel, Weihesakrament in seiner höchsten Stufe, Bild des guten Hirten) Befragung und Gelöbnis des Electus („Ich bin bereit.“) Allerheiligenlitanei (Gebet der Gemeinde) Handauflegung (alle anwesenden Bischöfe) und Weihegebet (mit Auflegung des Evangelienbuches) Ausdeutende Riten: Salbung des Hauptes mit Chrisam (Anlehnung an die Salbung des alttestamentlichen Hohepriesters), Übergabe des Evangelienbuches (Teilhabe am Lehramt Christi), des Ringes (Treueverpflichtung), der Mitra und des Hirtenstabes, Geleit zur bischöflichen Kathedra, Friedenskuss (alle anwesenden Bischöfe) Schlussritus am Ende der Eucharistiefeier (Te Deum, erster bischöflicher Segen, kurze Ansprache, Schlusssegen)

71 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Zugang Praxis und Akzeptanz anderer Lebensgemeinschaften Atmosphäre der Unverbindlichkeit und Entscheidungsunfähigkeit Politisches Klima fördert die Ehe nicht Aufgabe der Kirche: Bedeutung des Sakraments für die heutige Zeit erklären Biblische Grundlagen AT: Ehe als Schöpfungsgabe, aber auch profaner Charakter; Transfer auf den Bund Gottes mit dem Volk Israel NT: Jesu „Revolutionierung“ der Ehepraxis im Sinn der Gleichberechtigung vor Gott (Bergpredigt); Ehe als Abbild der Liebe Christi zu seiner Kirche

72 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Geschichtliche Entwicklung Frühe Kirche: Auseinandersetzung mit leibfeindlichen und ehefeindlichen Strömungen (Stoa, Manichäismus) Einfluss von Augustinus Lehre von den Ehegütern (Treue, Nachkommenschaft, Sakrament) Mittelalter: stärkere Reglementierung (Konzil von Trient) Reformatoren (Luther): Ehe als „weltlich Ding“ 20. Jahrhundert personal ausgerichtetes Verständnis der Ehe zwei Ehezwecke (Zeugung/Erziehung von Nachkommenschaft und „beiderseitiges Wohl der Ehegatten“) Ehe als Keimzelle der Familie (LG 11: „Hauskirche“)

73 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Systematische Reflexion Christliche Ehe als realisierendes Zeichen liebender Annahme zu umfassender Lebensgemeinschaft Ehe ist nicht nur Ort gemeinsamer Bemühung und geistlicher Kommunikation, sondern auch Ort einer den ganzen Menschen erfassenden, leibhaftigen Begegnung Ehe meint nicht nur begrenzte Interessengemeinschaft, sondern Schicksalsgemeinschaft „in guten und in bösen Tagen“ Ehe meint nicht ein Bündnis für eine begrenzte Zeit („Lebensabschnittsgefährte“), sondern einen Entwurf für das ganze Leben Christliche Ehe als Bund mit Gott („zu dritt“) Christliche Ehe als Sakrament (nach Alfred Delp): Vermählungsspruch, Segnung der Ringe, Austausch der Ringe, Bund zur „Ehre Gottes“, Stola um die Hände der Brautleute

74 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Geschichtliche Entwicklung I Liturgische Ausgestaltung seit dem 4. Jh. (Verschleierung der Braut im Westen, Krönung der Brautleute im Osten) In der römischen Liturgie kein eigener Verlobungsritus Öffentlichkeit der Trauung führt ab dem 10. Jh. zu einem liturgisch gestalteten Konsensaustausch „Brauttorritus“ im 12. Jh. (Normandie) Beiderseitiger Ringwechsel im Osten ab dem 11. Jh., im Westen erst seit dem 13./14. Jh.

75 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Geschichtliche Entwicklung II Konzil von Trient ( ): Bunte Vielfalt von Trauungsriten werden gebilligt Rituale Romanum (1614): verkürzter Ritus Collectio rituum (1950): Herausstellung des Ehe begründeten Konsenses und der freien Partnerschaft II. Vatikanum: Erneuerung des Trauungsritus (1969 – – 1992), Anlehnung an die Gebräuche des Landes und Volkes, Trauung möglichst innerhalb der Messfeier

76 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Die Feier der Trauung (Rituale 1992) Römische Praenotanda: stark theologisch geprägt, Wert liegt auf der Zeugung und Erziehung der Nachkommenschaft sowie auf einer gründlichen Vorbereitung der Brautleute Pastorale Richtlinien: anthropologisch-theologische Gesamtschau der Ehe auf dem Hintergrund unserer gesellschaftlichen Situation Pastorale Erwägungen zur Trauung von Katholiken mit Christen anderer Konfessionen und Religionen bzw. Agnostikern und Atheisten

77 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel I: Feier der Trauung in der Hl. Messe Abholung am Kirchenportal Trauungsritus nach der Homilie Bereitschaftsfragen (2 jeweils getrennt an Bräutigam und Braut, 2 an beide) Segnung der Ringe Vermählung (Vermählungsspruch oder Ja-Wort) Bestätigung der Vermählung (Handreichung der Brautleute, Umwickeln der Hände mit der Stola des Zelebranten, Zeugenannahme der Trauzeugen) Feierlicher Trauungssegen (konstitutives Element für die Ostkirche, 4 Formulare) Fürbitten Beteiligung der Brautleute bei der Gabenprozession, Kommunion unter beiderlei Gestalt

78 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel II: Feier der Trauung in einem Wortgottesdienst Vorgesehen v.a. bei konfessionsverbindenden Paaren Größere Freiheit bei der Auswahl der Texte, Gebete etc. Angefügte Kommunionfeier nicht sinnvoll

79 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel III: Trauung eines Katholiken mit einem nicht getauften Partner, der an Gott glaubt Schlichter Wortgottesdienst Problem: Aussagen des christlichen Glaubens, z.B. zur Gottheit Christi oder Trinität Empfohlen eine Lesung aus dem AT Rücksichtnahme bei den Fragen auf den nicht getauften Partner (auch keine trinitarische Formel beim Ringanstecken) Getaufter Partner soll seinen Glauben bezeugen

80 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Kapitel IV: Trauung eines Katholiken mit einem Partner, der nicht an Gott glaubt Keine Zurückhaltung bei den spezifisch christlichen Glaubensaussagen (trinitarische Formel etc.) Lesung aus dem AT oder NT Rücksicht auf die Gewissensüberzeugung des Nichtglaubenden Allgemein menschliche Grundüberzeugungen zur Ehe

81 Ehe – das Sakrament von Gottes unbedingter Treue
Gemeinsame Feier der kirchlichen Trauung Dispens von der kanonischen Eheschließungsform Rituale zur gemeinsamen Feier der kirchlichen Trauung (DBK- EKD) Evangelische Trauung in einer evangelischen Kirche unter Mitwirkung des katholischen Seelsorgers Katholische Trauung in einer katholischen Kirche unter Mitwirkung des evangelischen Seelsorgers Schrifttexte und Gebete im Wechsel Predigt hält der Gastgeistliche Konsens nimmt der gastgebende Geistliche entgegen

82 Zu Begriff und Bedeutung von Sakramentalien
Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt Zu Begriff und Bedeutung von Sakramentalien SC 60: Heilszeichen, „gewisse Nachahmung der Sakramente“, Wirkungen geistlicher Art, Fürbitte der Kirche, hingeordnet auf die Sakramente, sichtbare Zeichen den unsichtbaren Gnade Benediktionen als Kernbereich der Sakramentalien Unterscheidung von Segnungen und Weihen / Weihungen

83 Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt
Benediktionsanlässe beziehen sich sowohl auf Personen als auch auf Gegenstände bzw. Tiere (Personal- und Realbenediktionen) Benediktionen, die sich nicht ausschließlich auf den Menschen richten, sondern bei denen auch Gegenstände und Tiere in das anamnetisch- epikletische Gebet mit einbezogen werden (ökumenisches Problem) Tatsächlich wird in katholischen Benediktionsbüchern (Rituale Romanum ,Collectio rituum 1966, deutsches Benediktionale 1978 und dem römisches Ritualefaszikel 1984) große Offenheit signalisiert Für Realbenediktionen (z.B. Tiersegnung) gilt: Eigenwert der Schöpfung herausstellen, nicht nur den Bezug zum Menschen

84 Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt
Segnungen / Segnen Lat. „signare“ = „mit dem Kreuz bezeichnen“ Objekt ist der Mensch oder ein materielles Ding Gottes Segnen Lat. „benedicere“ = „loben, preisen“ Objekt kann Gott sein als Herr und Quelle allen Segens Lobpreis Gottes Weihen / Weihungen Wirkung bleibender Art (mit rechtlichen Folgen) Bezogen auf Menschen (Abtsweihe, Jungfrauenweihe) oder Dinge (Altarweihe, Glockenweihe) 8 von 99 Benediktionen sind „Weihen“ Unterscheidung: benedictio, dedicatio, consecratio, ordinatio

85 Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt
Erneuerungsarbeit im 20. Jahrhundert und seit dem II. Vatikanum Segnung des Feuers bei der Erneuerung der Osternachtfeier (1951) Segnung der Zweige bei der Erneuerung der Karliturgie (1956) II. Vatikanum: Anpassungen an die Erfordernisse der Zeit Gebet für die Personen, die gesegnete Dinge benutzen, nicht für die Dinge selbst Nur noch wenige Reservierungen für Bischöfe Auch Laien sollen gewisse Sakramentalien spenden können Segensaufgaben des Diakons (Blasiussegen, Auflegung der Asche, Segensauflegung von Reliquien, Segnung des Wassers, des Rosenkranzes und anderer Devotionalien)

86 Segnungen in Missale und Rituale
Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt Segnungen in Missale und Rituale Missale Erste Gruppe Hingeordnet auf eine anschließende Eröffnungsprozession Benediktion der Kerzen am Fest der Darstellung des Herrn Benediktion der Zweige am Palmsonntag Benediktion des Feuers in der Osternacht Zweite Gruppe Ersetzen das Schuldbekenntnis Benediktion der Asche am Aschermittwoch Benediktion des Wassers beim sonntäglichen Taufgedächtnis Deutung der materiellen Dinge in ihrer Zeichenhaftigkeit (Bezug auf die Menschen)

87 Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt
Rituale Erste Gruppe Benediktion der Ringe bei der Trauung Benediktion des Grabes beim Begräbnis Im Grunde auch ohne vorherige Benediktion verständlich Zweite Gruppe Benediktion des Wassers bei der Taufe Benediktion des Katechumenenöls bei der Erwachsenentaufe Benediktion des Krankenöls bei der Krankensalbung Muss durch ein Wort gedeutet werden: die Benediktion will keine göttlichen Kräfte mitteilen, sondern Gott preisen

88 Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt
Das deutsche Benediktionale: Entstehungsgeschichte und inhaltliche Ausrichtung Studienausgabe, „um in der augenblicklichen Verwirrung Abhilfe zu schaffen“ Struktur: gemeinschaftliche Feier, Wort Gottes soll gebührenden Platz haben, Bezug auf den Menschen, nicht auf die Gegenstände Dennoch weiterhin Sachsegnungen möglich (Haus, Auto etc.) Klärung der Begriffe „Segnen“ und „Weihen“ Segnungen durch Diakone Segnungen in der Familie Das bisher einzige liturgische Buch ohne vorausgehenden römischen Modellritus

89 Aufbau und Inhalt des Benediktionale
Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt Aufbau und Inhalt des Benediktionale Pastorale Einführung Vom Sinn der Segnung Pastorale Bedeutung Aufgabe der Gemeinde und des Spenders Gestalt und Elemente Hinweise Hauptteil: Gliederung in drei große Bereiche (Kirche, Familie und Öffentlichkeit) 50 Segnungen im Leben der Pfarrgemeinde / Kirche (im Laufe des Kirchenjahres, bei besonderen Anlässen, Segnungen religiöser Zeichen) 10 Segnungen im Leben der Familie 38 Segnungen im Leben der Öffentlichkeit (öffentliche und soziale Einrichtungen, Arbeit und Beruf, Bildungseinrichtungen, Verkehrseinrichtungen, Freizeit – Sport – Tourismus) 1 Allgemeine Segnung Anhang

90 Theologische Einordnung: Was ist eine Segnung?
Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt Theologische Einordnung: Was ist eine Segnung? Anthropologisch: Segnen als „Urgestus“ des Menschen, Mensch erkennt Gott als Quelle allen Segens und antwortet auf Gottes Segen mit dem Lobpreis, Zeichenhaftigkeit Ekklesiologisch: kirchlicher Segen ist bezogen auf das Segnen Gottes in der Heilsgeschichte (anamnetisches Tun), Segnungen sind „immer Tun der Kirche und niemals nur rein private Handlungen“ (SC 26), Feier in Gemeinschaft, Spender sind grundsätzlich alle Getauften, „je mehr aber eine Segnung auf die Kirche als solche … und auf ihre Öffentlichkeit bezogen ist, desto mehr ist sie Trägern eines Dienstamtes (Bischof, Priester, Diakon) zugeordnet.“ Drei Elemente: Wort, Zeichen, Kirchenbezug Definition: Segnungen sind Zeichenhandlungen der Kirche, in denen Gott für seine Gaben gepriesen und sein Heil auf den Menschen herab gerufen wird

91 Gestalt und Elemente der Segensfeiern
Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt Gestalt und Elemente der Segensfeiern Drei Schemata: Vollform (32 Segnungen), vereinfachte Form (53), im Zusammenhang mit einer Hl. Messe (14) Vollform Eröffnung mit Gesang Begrüßung und Einführung Eröffnungsgebet Schriftlesung Antwortgesang Ansprache Segnung Fürbitten Gebet des Herrn Entlassung / Schlusssegen

92 Pastoralliturgische Bedeutung des Segens
Sakramentalien: Segnungen und Weihen als Zeichen von Gottes Wirksamkeit in dieser Welt Pastoralliturgische Bedeutung des Segens Abflauen der Entsakralisierungswelle Verbindung von Gottesdienst und Leben Einbeziehung einer Vielfalt von Ereignissen und Wirklichkeiten des menschlichen Lebens (nicht nur die entscheidenden Lebenssituationen wie bei den Sakramenten) Überwindung der rationalistischen Einseitigkeit Bejahung der Schöpfungswirklichkeit Überwindung der liturgischen Verarmung Sinn für Festlichkeit Erlebnisdimension für das Glaubensleben


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