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Schutz des Kindeswohls - eine Aufgabe der Kinder- und Jugendarbeit

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Präsentation zum Thema: "Schutz des Kindeswohls - eine Aufgabe der Kinder- und Jugendarbeit"—  Präsentation transkript:

1 Schutz des Kindeswohls - eine Aufgabe der Kinder- und Jugendarbeit
Referentin Gabriela Gossow-Look für den LJR-Saar Moderation Georg Vogel und Gabriela Gossow-Look

2 Definition „Kindeswohlgefährdung“
Eine Gefahr liegt vor, wenn eine Sachlage oder ein Verhalten bei ungehindertem Ablauf des objektiv zu erwartenden Geschehens mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu einem Schaden führen wird. Dies kann insbesondere angenommen werden, wenn die Grundbedürfnisse des Kindes in einem erheblichen Umfang vernachlässigt werden.

3 „Kindeswohlgefährdung“
Grundbedürfnisse des Kindes: Körperliche (physiologische) Bedürfnisse Essen , Trinken, Schlafen Schutzbedürfnisse vor Gefahr, Krankheit, materieller Unsicherheit Bedürfnisse nach sozialer Bindung Empathie, Kommunikation, sichere Zugehörigkeit zu einer Gruppe Seelische und körperliche Wertschätzung Zärtlichkeit, Anerkennung, Unterstützung zur aktiven Lebensfähigkeit Essen, trinken, schlafen 3

4 „Kindeswohlgefährdung“
liegt vor, wenn Kinder durch: Misshandlung (körperlich od seelisch) Vernachlässigung (körperlich, seelisch od geistig) oder durch sexuellen Missbrauch/sexualisierte Gewalt in ihrer Entwicklung gegenwärtig gefährdet sind bzw bei vorhergegangenen Schädigungen diese Einflüsse fortdauern.

5 Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung §72 SGB VIII
§8a SGB VIII Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung §72 SGB VIII Persönliche Eignung aber:

6 Ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Jugendarbeit, einschließlich der Jugendverbandsarbeit bleiben davon ausgenommen……

7 ….die nehmen unsere Arbeit wohl nicht ernst……

8 Leitlinien zum Verhalten für Fachkräfte
….Fachkräfte müssen sofort handeln, sobald sich ein Verdacht erhärtet…. AHA…

9 Kindswohlgefährdung durch sexualisierte Gewalt –
(k)ein Thema für die Ausbildung von JugendleiterInnen?!

10 Opfer bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 46 746
Zahlen PKS 2006 Opfer bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 46 746 Opfer unter 21 Jahren gesamt Kinder männl weibl Jugendliche männli weibl Heranwachsende männl weibl

11 Die polizeiliche Kriminalstatistik
Die jährlich angezeigten Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in Dtl. schwanken zwischen uns Davon ist jeder 4-5 Übergriff gegen einen Jungen gerichtet. Die Polizei schätzt die Dunkelziffer 20 mal höher ein.

12 ALLE GESELLSCHAFTSSCHICHTEN !
WER SIND DIE TÄTER ? - 92 % BEKANNTE & VERWANDTE - 8 % FREMDTÄTER Bei Mädchen häufig: Vater, Stiefvater, Großvater, Onkel, Freund der Familie, großer Bruder Bei Jungen häufiger: Sporttrainer, Lehrer, Jugendleiter, Nachbar, Pfarrer, Bademeister ALLE GESELLSCHAFTSSCHICHTEN !

13 DEFINITION Sexuelle Gewalt oder sexueller Missbrauch findet statt, wenn eine Person ihre Machtposition oder die Unwissenheit, das Vertrauen oder die Abhängigkeit eines Menschen zur Befriedigung der eigenen sexuellen Bedürfnisse nutzt!

14 FORMEN VON SEXUELLEM MISSBRAUCH
- Berühren, Zeigen, Berühren lassen von Geschlechtsorganen - Oraler, analer oder vaginaler Geschlechtsverkehr - Masturbation - vor dem Kind -des Kindes vor dem Erwachsenen - Vorführen, Zeigen, Herstellen von pornographischen Bildern

15 Täter sind Profis in der Manipulation des Kindes und dessen Umgebung,
haben in der Regel kein Unrechtsbewusstsein für ihr Tun und suchen gezielt die Nähe von Kindern, auch in ehrenamtlichen Arbeitsfeldern. Der „klassische“ Pädokriminelle ist ein Wiederholungstäter. Jeder fünfte Täter ist unter 21 Jahre alt. Es wird davon ausgegangen, dass sich in jedem dritten Verband ein Täter befindet.

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18 WIE KOMMT ES ZUM SEXUELLEN MISSBRAUCH?
Übergriffe sind immer geplant, Gelegenheiten werden gesucht und arrangiert - Gutes Vertrauensverhältnis + ermöglicht Täter sexuelle Übergriffe ohne körperliche Gewalt - Stufenweise Steigerung + Kitzelspiele + „zufällige“ Berührungen + Berührungen im Schlaf + „Zauberspiele“ - Geheimhaltung + Drohungen + Erpressungen - Sprachliche Vertauschungen Umkehr von Schuld

19 Die ambivalenten Gefühle des Opfers
zerrissen benutzt anders abnormal verflucht unterdrückt hilflos ausgenutzt überlegen ohnmächtig gelähmt „verwöhnt“ verwirrt isoliert angsterfüllt allein klein erwachsen wahnsinnig verzweifelt abhängig „bevorzugt“ „groß“ vereinsamt schlecht „im Mittelpunkt“ alt schmutzig tot „geschmeichelt“ verantwortungsvoll verloren bedroht beherrscht „verführerisch“ hoffnungslos unterlegen schuldig wertlos

20 SIGNALE DES KINDES - Auffälliges Verhalten beim Wechseln der Windel / Unterhose - Wundsein von Scheide / Po - ständige Angst vorm Einschlafen und anhaltende Alpträume - plötzliches Wieder-Einnässen / - Einkoten - diffuse Ängste - psychosomatische Beschwerden: + Bauch- / Unterleibsschmerzen + Hautkrankheiten + Allergien + Atembeschwerden

21 - Selbstzerstörung + Haare ausreißen + Nägelkauen + Haut einritzen - zwanghafte Handlungen + Waschzwang / Verwahrlosung + Malen immer gleicher Motive - Distanzlosigkeit - Auffallende Ängstlichkeit gegenüber bestimmten Personen - Kinder können genaue Angaben über Farbe, Konsistenz und Geruch von Sperma machen - Reden in der dritten Person „Meinem Teddy geht‘s schlecht!“ „Der möchte was erzählen, was er nicht erzählen darf.“ - Nachspielen mit Puppen oder Freunden von Missbrauchssituationen

22 - Bemerkungen des Kindes
„Der Papa macht so komische Sachen mit mir.“ „Dürfen große Leute eigentlich noch ins Bett machen?“ „Ich hab‘ keine Lust, mit Opa Stehaufmännchen zu spielen!“ „Aus Papas Penis kommt Milch raus.“ „Onkel Rolf kann seinen Pipi-Mann groß und klein zaubern.“ „Opa‘s Pipi kann lachen und weinen.“ „...und dann ist Kleber auf meinem Bauch.“ „Das darf ich nicht sagen, sonst ...“

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26 ICH SEXUELLEN MISSBRAUCH VERMUTE ?
WAS KANN ICH TUN, WENN ICH SEXUELLEN MISSBRAUCH VERMUTE ? Ruhe bewahren !! - überhastetes Eingreifen schadet nur! - Vertrauensperson suchen, mit der man über die eigenen Unsicherheiten und Gefühle sprechen kann - den Kontakt zum Kind vorsichtig intensivieren - -> positive Beziehung herstellen - das Kind immer wieder ermutigen, über Probleme und Gefühle zu srpechen

27 - schriftliche Aufzeichnungen von Verhaltensweisen und Äußerungen
anfertigen - Lehrer/innen und Erzieher/innen um pädagogische Mithilfe bitten ( Unterricht, Stuhlkreis ) - Beratungsstellen z.b. AVALON, Nele, Phönix ansprechen

28 Konfliktfelder für HelferInnen

29 Prävention!

30 Das Tabu durchbrechen- eine Sprache schaffen!

31 „Geh nicht allein in den Wald!“ „Steig nicht in ein fremdes Auto!“ „Lass dich nicht von Fremden ansprechen!“ „Geh mit keinem Fremden mit!“ „Nimm keine Bonbons von einem fremden Onkel!“

32 Auf keinen Fall Angst machen !!!
SINNVOLLE PRÄVENTION Sinnvolle Prävention muss: - die Stärke von Kindern aufbauen - die Unabhängigkeit der Kinder fördern - die Mobilität der Kinder erweitern - die Freiheit von Kindern vergrößern Auf keinen Fall Angst machen !!! Angst entsteht aus Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit.

33 ZENTRALE THEMEN DER PRÄVENTION - Mein Körper gehört mir
Der eigene Körper ist wertvoll; jedes Kind hat das Recht ihn zu schützen und über ihn selbst zu bestimmen. - Intuition Maßstab für Mädchen und Jungen sind ihre eigenen Gefühle. - Berührungen Kinder lernen zwischen “guten“ und “schlechten“ Berührungen zu unterscheiden, um “merkwürdige“ Berührungen selbstbewusst abzuweisen.

34 - “Nein“ sagen Kinder dürfen uns müssen in bestimmten Situationen Grenzen ziehen und “nein“ zu den Aufforderungen Erwachsener sagen. - Geheimnisse Kinder lernen, adäquate Geheimnisse, wie z.B. Überraschungen, von schlechten, beängstigenden Geheimnissen zu unterscheiden. Wenn Heimlichkeiten unheimlich werden, ist es besser, sich Freunden und / oder Erwachsenen mitzuteilen. - Hilfe Kinder sollen lernen, sich anderen Kindern oder Erwachsenen mitzuteilen und bei gegebener Situation bei diesen Hilfe zu suchen.

35 Strukturelle Präventionselemente aus: „Megaphon“, LJW AWO Bayern
1. Die Auswahl von hauptamtlichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen 3.Ein allgemeiner Verhaltenskodex und situations- und altersspezifische Schutzvereinbarungen 2. Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen auch institutsübergreifend 4. Interne Meldeverfahren, Vertrauensleutesystem Beschwerdemanagement für Eltern und Kinder

36 Bsp.:Jugendrotkreuz Saarland

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39 Strukturelle Präventionselemente
Zu 1. Wer wählt die hauptamtlichen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aus? Wer führt Einstellungsgespräche? Referenzen? Führungszeugnis ? Gibt es innerhalb der Organisation in Konzept zum Schutz von Kindern? Wer macht die Haltung der Org. den neuen MitarbeiterInnen deutlich? Wie sieht die Einarbeitung von neuen Mitarbeiterinnen aus? In belasteten familiären Verhältnissen ist der Selbstschutz der Kinder geringer. Deshalb kein Einzeleinsatz einer neuen Kraft.

40 Strukturelle Präventionselemente
Zu 2. Verbindlichkeit von Qualifizierung für alle MitarbeiterInnen. Auch z.B. für technisches Personal, Hauswirtschaftskräfte etc. Was für wen? Zusätzliche passgenaue Angebote für MitarbeiterInnen anbieten und einfordern. Die ieFk (§8a in soweit erfahrenen Fachkraft) muss eine genaue Kenntnis von Meldeverfahren haben. Zu 3. Allgemeines für alle Spezifische Schutzvereinbarungen durch Diskussion mit MitarbeiterInnen festlegen

41 Strukturelle Präventionselemente
Zu 4. Wer kann sich zum Vertrauensmann/frau wählen lassen? Gibt es regionale verbandsübergreifende Austauschtreffen für die Vertrauensleute? Wer zahlt Supervision? Wie kann ein Beschwerdemanagement gestaltet werden?

42 JuleiCa- was muss rein und wie?
Information und Aufklärung Zahlen, Daten, Fakten Täterstrategien Daraus folgend Präventionsthemen in der Kinder- Jugendarbeit Verhaltenskodex bzw Ehrenerklärung Vertrauensleute benennen Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen

43 BJR - Freizeiten -Fallbeispiele
Bitte diskutiert die ausgewählten Beispiele unter folgenden zwei Fragen: Erstens: Was denkst und fühlst du? Zweitens: Wie verhältst du dich? 1. Dir fällt auf, dass sich zwei Mädchen (13 Jahre) extrem leicht bekleiden. Einige Jungen machen darüber schon anzügliche Witze, suchen aber auch die Nähe zu diesen beiden Mädchen. 2. Nachmittags ist die Gruppe am Strand. Du beobachtest eine Teilnehmerin (14Jahre), die sich an einen abseits sitzenden Jugendleiter (19 Jahre) lehnt und weint. Er legt den Arm um sie. 3. Eine Gruppe Mädchen beschwert sich darüber, dass die Jungen ihnen im Schwimmbad immer die Hosen unter Wasser ausziehen wollen.

44 4. Ein Junge erzählt dir, dass der Handballtrainer von den Jungen nacktes Duschen unter kaltem Wasser fordert. Er duscht immer gemeinsam mit den Jungen und hat seinen Spaß, wenn einige nicht so richtig mitmachen wollen. Jungen, die sich weigern werden von ihm als "Warmduscher" und "Weichei" bezeichnet. 5. Einige Jugendliche tauschen über ihre Handys Fotos und Videos aus. Als du bei einem Jungen nachfragst, musst du ihm versprechen, dass du ihn nicht verrätst. Situation 1 Auf den Bildern sind Gruppenmitglieder beim Knutschen zu sehen. Situation 2 Auf einigen Bildern sind pornographische Darstellungen. Situation 3 Auf einigen Videos werden Tiere gequält und getötet.


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