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Gliederung: 01. Einführung 02. Leitbilder 03. Tarifverhandlungen

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Präsentation zum Thema: "Gliederung: 01. Einführung 02. Leitbilder 03. Tarifverhandlungen"—  Präsentation transkript:

1 Gliederung: 01. Einführung 02. Leitbilder 03. Tarifverhandlungen
04. Gesamtwirtschaftliche Verteilungstheorie 05. Institutionelle Unterschiede 06. Finanzpolitik 07. Geschichte der Sozialversicherung 08. Rentenversicherung 09. Krankenversicherung 10. Arbeitslosenversicherung 11. Vermögenspolitik 12. Bildungspolitik

2 Kapitel XII: Bildungspolitik

3 Gliederung: 01. Keine Umverteilung der Arbeit im engeren Sinn
02. Determinanten der Verteilung der Arbeit 03. Abbau institutioneller Beschränkungen 04. Senkung der privaten Ausbildungskosten 05. Der allokative Aspekt der Bildungspolitik 06. Umverteilung durch Bildungspolitik?

4 Gliederung: 01. Keine Umverteilung der Arbeit im engeren Sinn
02. Determinanten der Verteilung der Arbeit 03. Abbau institutioneller Beschränkungen 04. Senkung der privaten Ausbildungskosten 05. Der allokative Aspekt der Bildungspolitik 06. Umverteilung durch Bildungspolitik?

5 Frage 1: Lässt sich die Arbeitskraft umverteilen? (1)
Im Gegensatz zum Kapital kann die Arbeitskraft nicht in dem Sinne umverteilt werden, dass dem einen Wirtschafts-subjekt Produktionsfaktoren entzogen und diese dem ande-ren überlassen werden. Die Arbeitskraft ist in einem freiheitlichen Staat höchstper-sönlich. Trotzdem gestattet auch der Produktionsfaktor Arbeit ge-wisse Einflussmöglichkeiten auf seine endgültige Verteilung. Die Arbeitskraft lässt sich nämlich in recht unterschiedlicher Weise für produktive Zwecke einsetzen. Die Einsatzmöglichkeiten des Produktionsfaktors Arbeit sind jedoch unterschiedlich verteilt.

6 Frage 1: Lässt sich die Arbeitskraft umverteilen? (2)
Die Aufgabe einer Verteilungspolitik kann darin gesehen werden, diese Unterschiede in den Einsatzmöglichkeiten der Arbeitskraft abzubauen. Während sich die Ungleichheiten bei der Verteilung des Pro-duktionsfaktors Kapital in erster Linie auf die Quantität be-ziehen, werden die Ungleichheiten beim Produktionsfaktor Arbeit vorwiegend durch Qualitätsunterschiede begründet.

7 Fazit: (1) Im Gegensatz zum Kapital kann die Arbeitskraft nicht in dem Sinne umverteilt werden, dass dem einen Wirtschaftssubjekt Produktionsfaktoren entzogen und diese anderen überlassen werden. Die Arbeitskraft ist in einem freiheitlichen Staat ein höchstper-sönliches Gut.

8 Gliederung: 01. Keine Umverteilung der Arbeit im engeren Sinn
02. Determinanten der Verteilung der Arbeit 03. Abbau institutioneller Beschränkungen 04. Senkung der privaten Ausbildungskosten 05. Der allokative Aspekt der Bildungspolitik 06. Umverteilung durch Bildungspolitik?

9 Frage 2: Von welchen Determinanten hängt die Verteilung der Arbeitskraft ab ? (1)
Allerdings finden sich im Zusammenhang mit den sozialen Risiken auch beim Faktor Arbeit quantitative Unterschiede. Die Arbeitsfähigkeit kann zeitweise oder für immer erlah-men, wobei die einzelnen Wirtschaftssubjekte in recht unter-schiedlichem Maße von den sozialen Risiken befallen werden. Soweit Unterschiede in der Verteilung der Arbeitskraft auf die ungleiche Risikostreuung zurückzuführen sind, kann der Staat dadurch verteilungspolitisch wirksam werden, dass er die Risiken soweit wie möglich senkt.

10 Frage 2: Von welchen Determinanten hängt die Verteilung der Arbeitskraft ab ? (2)
Eine erfolgreiche Bekämpfung der Risiken hat nicht nur eine Verringerung des gesamtwirtschaftlichen Risikenausmaßes zur Folge. Da wie gesagt, die einzelnen Wirtschaftssubjekte in unter-schiedlichem Maße von den Risiken befallen werden, bedeu-tet eine Verringerung des Risikoausmaßes in der Regel gleichzeitig eine Nivellierung der Risikostreuung. Die sozialen Risiken beziehen sich insbesondere auf Krank-heitenund Pflegebedürftigkeit, Frühinvalidität, Unfälle und unfreiwillige Arbeitslosigkeit. Jeder dieser vier Tatbestände kann eine zeitweise oder im-mer währende Arbeitsunfähigkeit herbeiführen.

11 Frage 2: Von welchen Determinanten hängt die Verteilung der Arbeitskraft ab ? (3)
Die Einsatzmöglichkeiten des Produktionsfaktors Arbeit sind jedoch nicht nur aufgrund einer ungleichen Risikostreuung ungleich verteilt. Ungleichheiten ergeben sich zweitens aus einer unterschied-lichen Begabungsstreuung und einer unterschiedlichen Aus-schöpfung von Begabungsreserven. Wenn man von eugenischen Maßnahmen absieht, lassen sich die Unterschiede in der Begabung im eigentlichen Sinne des Wortes politisch nicht beeinflussen, da die Begabungsunter-schiede in erster Linie erbbedingt sind.

12 Frage 2: Von welchen Determinanten hängt die Verteilung der Arbeitskraft ab ? (4)
Die verteilungspolitischen Maßnahmen beziehen sich somit vor allem auf den Versuch, eine gleichmäßigere Ausschöp-fung von Begabungsreserven zu ermöglichen. Diese Ausschöpfung der Begabungsreserven erfolgt u. a. über eine intensivere Ausbildung der Arbeitskräfte. Die Tatsache, dass in der Vergangenheit einem Teil der Be-völkerung der Zugang zu den weiterführenden Bildungsein-richtungen de jure oder de facto verwehrt war, wird in der Literatur als Ungleichheit der Bildungschancen bezeichnet. Der Staat hat in den letzten Jahrzehnten vor allem zwei Maßnahmen ergriffen, um dieses Bildungsmonopol abzu-bauen.

13 Frage 2: Von welchen Determinanten hängt die Verteilung der Arbeitskraft ab ? (5)
Der Staat hat erstens die institutionellen Beschränkungen des Zugangs zu den Bildungseinrichtungen zum größten Teil beseitigt, bzw. dort, wo ein freier Zugang aufgrund der Knappheit der Bildungsgüter nicht möglich war, die Auslesekriterien an den Grundsätzen der Chancengleichheit und der individuellen Leistung ausgerichtet. Er hat zweitens in wachsendem Maße einen Teil der direkten und indirekten Bildungskosten übernommen, so dass der vom einzelnen Bildungswilligen bei der Inan-spruchnahme der Bildungseinrichtungen zu zahlende Preis wesentlich unter die gesamtwirtschaftlichen Kosten gedrückt wurde.

14 Fazit: (2a) Die Arbeitsfähigkeit kann zeitweise oder für immer erlahmen, wobei die einzelnen Wirtschaftssubjekte in recht unterschied-lichem Maße von den sozialen Risiken befallen werden. Eine erfolgreiche Bekämpfung der Risiken hat nicht nur eine Verringerung des gesamtwirtschaftlichen Risikoausmaßes zur Folge, sie bedeutet auch in der Regel gleichzeitig eine Nivellierung der Risikostreuung. Ungleichheiten ergeben sich weiterhin aus einer unterschied-lichen Begabungsstreuung und einer unterschiedlichen Aus-schöpfung von Begabungsreserven.

15 Fazit: (2b) Wenn man von eugenischen Maßnahmen absieht, lassen sich die Unterschiede in der Begabung im eigentlichen Sinne des Wortes politisch nicht beeinflussen, da die Begabungsunterschiede in erster Linie erbbedingt sind. Die verteilungspolitischen Maßnahmen beziehen sich somit vor allem auf den Versuch, eine gleichmäßigere Ausschöpfung von Begabungsreserven zu ermöglichen. Diese Ausschöpfung der Begabungsreserven erfolgt u. a. über eine intensivere Ausbildung der Arbeitskräfte.

16 Gliederung: 01. Keine Umverteilung der Arbeit im engeren Sinn
02. Determinanten der Verteilung der Arbeit 03. Der Abbau institutioneller Beschränkungen 04. Senkung der privaten Ausbildungskosten 05. Das allokative Problem der Bildungspolitik 06. Umverteilung durch Bildungspolitik?

17 Frage 3: Inwieweit besteht ein freier Marktzugang zu den Bildungseinrichtungen ? (1)
Bis vor etwa 5 Jahrzehnten erreichte nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz der Bevölkerung die höheren Bildungs-stätten (Hochschulen). 1960 studierten in Westdeutschland , , und in Gesamtdeutschland studierten Mio. und ,1 Mio. Personen. In der Vergangenheit war einem großen Teil der Bevölke-rung der Zugang zu den höheren Bildungsstätten verwehrt. Eine institutionelle Beschränkung des freien Zugangs zu den Bildungseinrichtungen kann hierbei auf formell-gesetzli-chem, aber auch auf informellem Wege erfolgen.

18 Frage 3: Inwieweit besteht ein freier Marktzugang zu den Bildungseinrichtungen ? (2)
Es genügt somit nicht, institutionelle Beschränkungen auf dem Gesetzeswege abzubauen. Es ist durchaus möglich, dass de jure ein freier Zugang zu den Bildungsgütern gewährt wird und dass trotzdem bestimmte Bevölkerungsgruppen de facto vom Zugang ausgeschlossen bleiben oder ihnen zumindest der Zugang bedeutend erschwert wird (Problem der Rassendiskriminierung in einzelnen Staaten der Welt). Allerdings sehen sich die Regierungen oftmals veranlasst, aufgrund eines Nachfrageüberhanges einen numerus clausus zu verhängen.

19 Fazit: (3) Bis vor etwa 4 Jahrzehnten erreichte nur ein verschwindend klei-ner Prozentsatz der Bevölkerung die höheren Bildungsstätten. In der Vergangenheit war einem großen Teil der Bevölkerung der Zugang zu den höheren Bildungsstätten verwehrt. Eine institutionelle Beschränkung des freien Zugangs zu den Bil-dungseinrichtungen kann auf formell-gesetzlichem, aber auch auf informellem Wege erfolgen.

20 Gliederung: 01. Keine Umverteilung der Arbeit im engeren Sinn
02. Determinanten der Verteilung der Arbeit 03. Abbau institutioneller Beschränkungen 04. Senkung der privaten Ausbildungskosten 05. Der allokative Aspekt der Bildungspolitik 06. Umverteilung durch Bildungspolitik?

21 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (1)
Aber auch dann, wenn es gelingt, alle institutionellen Be-schränkungen, sowohl die formellen wie die informellen, ab-zubauen, darf nicht erwartet werden, dass die Bildungsgüter in dem erwünschten Ausmaß nachgefragt werden. Das Ziel einer breiten Streuung der Bildungsgüter kann nämlich nicht nur an Beschränkungen auf der Angebotsseite scheitern, es ist vielmehr damit zu rechnen, dass auch Nachfragefakto-ren diesem Ziel hinderlich sind. Die mit der Ausbildung verbundenen Kosten erscheinen vielen zu hoch, um die Bildungsgüter in vollem Maße in An-spruch zu nehmen.

22 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (2)
Ein zweiter Maßnahmenkomplex bezieht sich somit auf die Senkung des Effektivpreises, der bei der Inanspruchnahme der Bildungsgüter zu entrichten ist, oder was gleichbedeutend ist, auf die teilweise oder gesamte Übernahme der mit der Ausbildung verbundenen Ausgaben. Diese mit der Ausbildung verbundenen Ausgaben beruhen auf zwei grundverschiedenen Tatbeständen. Auf der einen Seite sind mit der Ausbildung wie mit der Inanspruchnahme eines jeden Gutes bestimmte Kosten verbunden.

23 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (3)
Es müssen Lehrstätten errichtet, Lehrkräfte angestellt und Lehrmittel angeschafft werden. Die Summe dieser Aufwendungen wollen wir als die Ausbil-dungskosten im engeren Sinne bezeichnen. Soweit die von den Bildungswilligen zu entrichtenden Ge-bühren kostendeckend sind, fallen die durchschnittlichen Ausbildungskosten pro Inanspruchnahme der Bildungsgüter mit diesen Gebühren zusammen. Auf der anderen Seite kann der Bildungswillige während seiner Ausbildungszeit in der Regel keiner Erwerbstätigkeit oder doch nur in vermindertem Maße nachgehen.

24 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (4)
Die Ausbildung verursacht somit zweitens einen Einkom-mensausfall, der ebenfalls zu den mit der Ausbildung ver-bundenen Kosten im weiteren Sinne gerechnet werden muss. In einer Reihe von Staaten gingen die Regierungen in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg dazu über, die Ausbildungsko-sten teilweise oder ganz zu übernehmen. Die Teilnahme an den einzelnen Bildungseinrichtungen ist entweder gebührenfrei oder die Höhe der Gebühr liegt weit unter den effektiven gesamt-wirtschaftlichen Durchschnittskosten der Inanspruchnah-me.

25 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (5)
In der Diskussion um die Abschaffung oder Wiedereinfüh-rung von Studiengebühren überwiegt allerdings der Alloka-tionsaspekt, den wir später behandeln werden. Hier sei nur darauf hingewiesen, dass auch bei Erhebung von Studiengebühren die eigentlichen Ausbildungskosten im engeren Sinn nicht unbedingt beim Studierenden liegen, da der Staat u. U. Kredite zur Finanzierung der Studien-gebühren gewähren kann. Die Erfahrungen zeigen allerdings, dass selbst eine voll-ständige Gebührenfreiheit nicht ausreicht, die finanziell be-gründete relativ geringe Inanspruchnahme der Bildungs-einrichtungen seitens der Empfänger geringen Einkommens entscheidend zu vergrößern.

26 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (6)
Es wurde deshalb der Versuch unternommen, zumindest einen Teil der mit der Ausbildung verbundenen Einkom-mensverluste auszugleichen. Zwei Möglichkeiten eines solchen finanziellen Einkommens-ausgleiches werden diskutiert und praktiziert: Auf der einen Seite wird den Bildungswilligen oftmals ein Kredit gewährt, den diese nach Abschluss der Ausbildung und nach Aufnahme der neuen Berufstätigkeit zurückzu-zahlen haben. Auf der anderen Seite werden verlorene Zuschüsse gefor-dert. Befassen wir uns zunächst mit der Gewährung verlorener Zuschüsse.

27 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (7)
Eine gewisse Berechtigung für eine teilweise Gewährung von verlorenen Zuschüssen besteht in dem Umstand, dass Bil-dung z. T. den Charakter externer Erträge aufweist. Da die finanziellen Möglichkeiten des Staates stets begrenzt sind, entsteht hier die Frage, ob der Bezug dieser Einkünfte von individuellen Leistungsnachweisen und von der Bedürf-tigkeit abhängig gemacht werden soll. Allerdings führen verlorene Zuschüsse langfristig zu einer inversen Einkommensumverteilung. Die Gruppe der Akademiker zählt nämlich bezogen auf das Lebenseinkommen eindeutig zu den Empfängern höherer Einkommen.

28 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (8)
Es ist aber prinzipiell unerwünscht, dass der Staat Einkom-men invers, d. h., von den Empfängern geringeren Einkom-mens zu den Empfängern höheren Einkommens umverteilt. Die finanzielle Situation der Studenten ist nicht deshalb kri-tisch, weil ihr Lebenseinkommen im Durchschnitt zu gering ist, sondern deshalb, weil sie während der Dauer des Studiums über zu geringe finanzielle Ressourcen verfügen. Es bedarf also eher einer zeitlichen Einkommensumschich-tung als einer echten personellen Einkommensumverteilung.

29 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (9)
Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass der Einkommens-unterschied zwischen Akademikern und sonstigen Personen nicht an dem Durchschnitt der augenblicklichen Einkommen gemessen werden kann. Bildung stellt eine Investition in human capital dar, nur der Gegenwartswert über das gesamte Lebenseinkom-men kann darüber Auskunft geben, in welchem Maße sich die einzelnen Einkommen unterscheiden. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass die Akademiker sehr viel später ins Berufsleben eintreten und teilweise auch krankheitsbedingt sehr viel früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Das Lebenseinkommen bezieht sich also auf eine sehr viel kürzere Erwerbsphase.

30 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (10)
Allerdings dürfte bei diesem Vergleich der Einkommen weniger die tatsächliche Erwerbsphase von Bedeutung sein, als diejenige, die erwartet werden kann. Der Eintritt ins Erwerbsleben kann durch Ausweitung des Studiums verzögert werden; Es leuchtet ohne weiteres ein, dass bei der Frage der Berech-tigung einer Umverteilung zugunsten der Akademiker nur die Studienlänge berücksichtigt werden sollte, die aus sach-lichen Gründen notwendig ist. Andererseits ist damit zu rechnen, dass – wie bereits erwähnt – ein Teil der Akademiker früher als andere Berufsgruppen aus dem Erwerbsleben ausscheidet.

31 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (11)
So gilt, dass aufgrund eines höheren Stresses im Berufsleben bei den Führungskräften die Gefahr größer ist, krankheits-bedingt vorzeitig aus dem Erwerbsleben auszuscheiden. Empirische Untersuchungen in den USA hatten ergeben, dass nur diejenigen Akademiker ein höheres Lebenseinkom-men beziehen, die über das 55. Lebensjahr hinaus erwerbs-tätig bleiben. Allerdings ist der freie Markt nicht in der Lage, diese zeit-liche Umschichtung in befriedigendem Maße ohne staatliche Hilfe durchzuführen. Die Banken sind nur bei entsprechenden finanziellen Sicher-heiten bereit, Kredite zu gewähren. Diese liegen jedoch nicht vor. Deshalb bedarf es sehr wohl einer nicht marktlichen Ein-richtung zur Organisation von Ausbildungskrediten.

32 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (12)
Auch dann, wenn man in der Finanzierung des Studiums in erster Linie ein Problem der zeitlichen Umschichtung des Le-benseinkommens sieht, sind im Zusammenhang mit der Ab-wicklung dieser Finanzierung sozialpolitische Aspekte ver-bunden. Es entsteht erstens die Frage, in welcher Zeitspanne diese Kredite zurückgezahlt werden sollen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in die ersten Jahre der Berufstätigkeit oftmals die Gründung einer Familie und die Einrichtung einer Wohnung fällt, sodass der Bedarf im Ver-gleich zu dem Einkommen in diesen Zeiten relativ hoch ist.

33 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (13)
Es bleibt die weitere Frage, ob auch diejenigen zur Kredit-rückzahlung verpflichtet werden sollen, die zwar in den Genuss der Kredite gekommen sind, aber aufgrund eines vorzeitigen Abbruches des Studiums oder trotz der Ausbil-dung nicht - wie beabsichtigt - in eine höhere Einkommens-stufe aufsteigen konnten. Im allgemeinen wird die Meinung vertreten, dass nur diejenigen diese Kredite zurückzuzahlen haben, die in ihrem Studium erfolgreich waren und deshalb aufgrund eines überdurchschnittlich hohen Einkom-mens auch in der Lage sind, diesen Kredit zurückzuzahlen. Die Zurückzahlungspflicht wird somit für diejenigen ver-neint, die ihr Studium abgebrochen, bzw. die Examina nicht bestanden haben.

34 Frage 4: Welche Möglichkeiten bestehen für eine Senkung der privaten Ausbildungskosten ? (14)
Die Rückzahlungspflicht wird solange gestundet, als der einzelne trotz erfolgreichen Studienabschlusses keine adä-quate Beschäftigung findet. Weiterhin entsprach es bis vor kurzem weitgehender Über-zeugung, dass die Studienkredite zumindest nicht zu norma-len Marktzinsen verzinst werden sollten. Selbstverständlich lassen sich auf diesen aufgezeigten Wegen (durch Abbau der institutionellen Beschränkungen und durch finanzielle Unterstützungen der Bildungswilligen) nicht alle Schwierigkeiten beseitigen. So weisen psychologische Untersuchungen darauf hin, dass eine Ausschöpfung der Bildungsreserven in der ersten Gene-ration nicht in vollem Maße gelingen kann, da die Gefahr besteht, dass bereits in der vorschulischen Kindheit aufgrund mangelnder Ausbildung der Eltern Bil-dungsmöglichkeiten endgültig verbaut wurden.

35 Fazit: (4a) Das Ziel einer breiten Streuung der Bildungsgüter kann nicht nur an Beschränkungen auf der Angebotsseite scheitern, auch Nach-fragefaktoren können diesem Ziel hinderlich sein. Die mit der Ausbildung verbundenen Kosten erscheinen vielen zu hoch, um die Bildungsgüter in vollem Maße in Anspruch zu neh-men. Ein zweiter Maßnahmenkomplex bezieht sich somit auf die Senkung des Effektivpreises, der bei der Inanspruchnahme der Bildungsgüter zu entrichten ist. Auf der einen Seite sind mit der Ausbildung wie mit der Inan-spruchnahme eines jeden Gutes bestimmte Kosten verbunden. (Ausbildungskosten im engeren Sinne), auf der anderen Seite kann der Bildungswillige während seiner Ausbildungszeit in der Regel keiner Erwerbstätigkeit nachgehen.

36 Fazit: (4b) Die Ausbildung verursacht somit zweitens einen Einkom-mensausfall. Zwei Möglichkeiten eines solchen finanziellen Einkommensaus-gleiches werden praktiziert. Auf der einen Seite kann den Bildungswilligen ein Kredit gewährt werden, den diese nach Abschluss der Ausbildung und nach Aufnahme der neuen Berufstätigkeit zurückzuzahlen haben. Auf der anderen Seite werden verlorene Zuschüsse gefordert. Eine gewisse Berechtigung für eine teilweise Gewährung von verlorenen Zuschüssen besteht in dem Umstand, dass Bildung z. T. den Charakter externer Erträge aufweist. Da die finanziellen Möglichkeiten des Staates stets begrenzt sind, entsteht die Frage, ob der Bezug dieser Einkünfte von indivi-duellen Leistungsnachweisen und von der Bedürftigkeit ab-hängig gemacht werden soll.

37 Fazit: (4c) Allerdings führen verlorene Zuschüsse langfristig zu einer inversen Einkommensumverteilung. Die Gruppe der Akademiker zählt bezogen auf das Lebensein-kommen zu den Empfängern höherer Einkommen. Die finanzielle Situation der Studenten ist nicht deshalb kritisch, weil ihr Lebenseinkommen im Durchschnitt zu gering ist, sondern deshalb, weil sie während der Dauer des Studiums über zu geringe finanzielle Ressourcen verfügen. Es bedarf also eher einer zeitlichen Einkommensumschichtung als einer echten personellen Einkommensumverteilung. Da Bildung Investition in Humankapital darstellt, kann nur der Gegenwartswert über das gesamte Lebenseinkommen darüber Auskunft geben, in welchem Maße sich die einzelnen Einkommen unterscheiden.

38 Fazit: (4d) Der freie Markt ist nicht in der Lage, diese zeitliche Um-schichtung in befriedigendem Maße ohne staatliche Hilfe durch-zuführen. Es entsteht die Frage, in welcher Zeitspanne diese Kredite zu-rückgezahlt werden sollen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in die ersten Jahre der Be-rufstätigkeit oftmals die Gründung einer Familie und die Einrich-tung einer Wohnung fällt, sodass der Bedarf im Vergleich zu dem Einkommen in diesen Zeiten relativ hoch ist. Es wird die Frage teils kontrovers diskutiert, ob nur diejenigen diese Kredite zurückzuzahlen haben, die in ihrem Studium er-folgreich waren und deshalb aufgrund eines überdurchschnitt-lich hohen Einkommens auch in der Lage sind, diesen Kredit zu-rückzuzahlen.

39 Gliederung: 01. Keine Umverteilung der Arbeit im engeren Sinn
02. Determinanten der Verteilung der Arbeit 03. Abbau institutioneller Beschränkungen 04. Senkung der privaten Ausbildungskosten 05. Der allokative Aspekt der Bildungspolitik 06. Umverteilung durch Bildungspolitik?

40 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (1)
Allokationspolitisch geht es darum, Angebot und Nachfrage im Bildungsmarkt in Übereinstimmung zu bringen. Angebot und Nachfrage müssen einmal gesamtwirtschaft-lich übereinstimmen; darüber hinaus muss sich die Struktur von Angebot und Nachfrage entsprechen. Weiterhin geht es hierbei einmal darum, einen Ausgleich zwischen den Wünschen und Vorstellungen der Auszu-bildenden und dem konkreten Angebot an Studienplätzen herbeizuführen (Gleichgewicht des Bildungsmarktes).

41 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (2)
Zum andern kann aber nur dann von einer befriedigenden Lösung des hier zur Diskussion stehenden Allokationsprob-lems gesprochen werden, wenn ein Ausgleich zwischen der Beschäftigungsnachfrage der Akademiker und dem Angebot der Unternehmungen an Arbeitsplätzen, die eine akademi-sche Ausbildung voraussetzen, erreicht ist (Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt). Eigentlich wäre es erwünscht, dass dieser Ausgleich von selbst eintreten würde, de facto bestehen jedoch große Ungleichgewichte, aufgrund derer sich der Staat veranlasst sieht, diesen Ausgleich ex post durch einen numerus clausus herbeizuführen.

42 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (3)
Dass auch heutzutage noch nicht alle Personen Zugang zu den weiterführenden Bildungseinrichtungen haben und auf-grund der Knappheit der Bildungsgüter ausgeschlossen wer-den, zeigt das Beispiel des Numerus clausus an einigen Fakul-täten der Hochschulen. Nun könnte man versucht sein, bei einem zu geringen Ange-bot an Bildungsgütern trotzdem jedem Studienwilligen einen Zugang zu ermöglichen; de facto besteht jedoch diese Möglichkeit nicht. Man geht hier von der Tatsache aus, dass das Bildungsan-gebot nicht beliebig gestückelt werden kann und dass der Wert der Ausbildung nahezu auf null absinkt, wenn nicht für jeden, der die Bildungseinrichtungen in Anspruch nimmt, eine Mindestausbildung garantiert wird.

43 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (4)
Gerade die Tatsache, dass die Bildungseinrichtungen in im-mer stärkerem Maße vom Staate finanziert und kontrolliert werden, hat Auswirkungen auf das Allokationsproblem. Bildungsgüter werden als Kollektivgüter angeboten. Die Finanztheorie hat gezeigt, dass das Angebot von und die Nachfrage nach Kollektivgütern anderen Gesetzmäßigkeiten folgen als Angebot und Nachfrage an bzw. nach Individual-gütern. Die Meinungen darüber, in welcher Weise der Übergang von einer individuellen zu einer kollektiven Lösung und insbeson-dere der Übergang zu einem demokratischen Willensbil-dungsprozess die Allokation beeinflusst, gehen weit ausei-nander.

44 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (5)
P. Widmaier spricht von einer Tendenz zu einer subop-timalen Ausstattung mit Bildungsgütern, wobei er die These vertritt, dass generell das Angebot an Bildungsgütern zu ge-ring ist. Demgegenüber gehen andere von der These aus, dass kol-lektive Lösungen die Tendenz in sich tragen, die Nachfrage nach Kollektivgütern stärker anzuheben, als es dem Interesse der Nachfragenden selbst entspricht. Den Grund für ein suboptimales Angebot an Bildungsgütern sehen Widmaier und andere in der Tatsache, dass Ausbil-dung ein Kollektivgut darstellt. Es wird unterstellt, dass auch die Entscheidungen innerhalb eines Kollektivs letzten Endes von einzelnen Individuen aus-gehen und

45 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (6)
dass die Bereitschaft, zur Finanzierung von Kollektivgütern beizutragen, gering ist, da der Zusammenhang zwischen Leistung und Gegenleistung nicht mehr gesehen wird. Je größer deshalb die Gruppe sei, um so weniger Individuen seien bereit, Kollektivlösungen zuzustimmen; im Endeffekt würden somit weniger Kollektivgüter angebo-ten als es dem Interesse der Gesamtgruppe entspricht. Ein ganz anderer Zusammenhang wird angesprochen, wenn bisweilen die Meinung vertreten wird, die Nachfrage nach Kollektivgütern sei größer als es dem paretianischen Opti-mum entspreche.

46 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (7)
Eine kollektive Lösung eines wirtschaftlichen Problems unterscheide sich in erster Linie dadurch von einer indivi-duellen, dass der für die Produktion aufzubringende Preis unabhängig von der Inanspruchnahme des Gutes erhoben werde. Genauso wie bei einer privaten, hat auch bei einer kollek-tiven Lösung in der Regel die Gesamtheit der Nutznießer für die Finanzierung der Kollektivgüter aufzukommen. Insofern hatten K. Wicksell u. a. recht, wenn sie die Steuern und Beiträge als Preise für Kollektivgüter ansahen. Der Unterschied zwischen Steuern und Preisen für Indivi-dualgüter liegt jedoch darin, dass die Steuerhöhe in keinem unmittelbaren Verhältnis zur Inanspruchnahme steht.

47 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (8)
Das gilt sowohl in zeitlicher Hinsicht, die Steuern und Beiträge werden nicht bei der Inanspruchnahme der Kollek-tivgüter, sondern unabhängig davon in periodischen Abstän-den erhoben. Das gilt aber auch in der Hinsicht, dass das Ausmaß der Steuerpflicht in keinem Verhältnis zum Ausmaß der indivi-duellen Inanspruchnahme der Kollektivgüter steht. Gerade aufgrund dieser Trennung zwischen Inanspruch-nahme und Entrichtung des Preises wird beim Konsumenten der Eindruck erweckt, dass die Inanspruchnahme bedeu-tend billiger sei, als sie es tatsächlich ist. Bei der Inanspruchnahme des Kollektivgutes entstehen den Individuen de facto geringere Kosten als der Gemeinschaft,

48 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (9)
so dass das Individuum ein Interesse daran hat, mehr Kollektivgüter nachzufragen als es dem paretianischen Opti-mum entspricht. Der Einwand, dass diese Mehrnachfrage letzten Endes doch vom einzelnen getragen werden müsse und dass es deshalb nicht im Interesse des einzelnen liege, aufgrund des zu geringen Preises eine Mehrnachfrage asuzuüben, verkennt das eigentliche Problem eines Kollektivgutes. Denn eine Erhöhung der Steuern ist nur dann zu befürchten, wenn alle Individuen eine Mehrnachfrage ausüben. Der einzelne verhält sich durchaus rational, wenn er diese Mehrnachfrage aufrecht erhält. Er muss davon ausgehen, dass die übrigen Konsumenten auch dann auf ihre Mehrnachfrage verharren, wenn er dank dieser gesamtwirtschaftlichen Einsicht auf die eigene Mehr-nachfrage verzichten würde.

49 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (10)
Auch bei voller Kenntnis der gesamtwirtschaftlichen Zusam-menhänge stellt sich der einzelne besser, wenn er die Mehr-nachfrage ausübt. Bildungspolitische Maßnahmen können jedoch nicht nur daran scheitern, dass die Angebotsstruktur nicht der Nach-fragestruktur entspricht, sondern auch daran, dass das Ziel der Vollbeschäftigung gefährdet wird. Wir haben davon auszugehen, dass die Gefahr der Arbeits-losigkeit bei den Arbeitskräften, die eine langwierige Aus-bildung erfahren haben, groß ist, weil der Marktmecha-nismus auf diesen Märkten schlechter funktioniert als auf anderen. Da das Angebot an diesen Arbeitskräften eine Ausbildung voraussetzt, wird auch bei beachtlichen Steigerungen der Entlohnungssätze das Angebot kurzfristig nicht ansteigen.

50 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (11)
Wenden sich aufgrund dieses Lohnanstieges Arbeitskräfte vermehrt der Ausbildung dieser speziellen Berufe zu, so wird sich das Angebot zwar langfristig vergrößern. Dieser Zuwachs tritt jedoch verspätet auf, zu einer Zeit, in der vielleicht die Entwicklung der Nachfrage bereits eine Verringerung des Angebotes notwendig macht. Es besteht die Möglichkeit, dass das Arbeitsangebot nun ins-gesamt zu groß ist. Eine größere Markttransparenz könnte die Gefahr der Ar-beitslosigkeit vermindern, obwohl bei freier Berufswahl eine endgültige Lösung diese Problems nicht möglich erscheint.

51 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (12)
Diese Zusammenhänge zwischen Einkommenszuwächsen und Reaktion des Arbeitsangebotes lassen sich anhand des Cobweb-Systems veranschaulichen. Hierbei werden drei dynamische Verläufe unterschieden: den explodierenden Verlauf, den gedämpften Verlauf und das perpetuum mobile. Wir gehen hierbei von einer Nachfragsteigerung aus, die durch eine Verschiebung der Nachfragekurve nach rechts oben zum Ausdruck gebracht wird. Weiterhin gehen wir davon aus, dass das Angebot kurzfristig auf Preisänderungen nicht reagiert, dass also die Angebots-kurve kurzfristig eine Parallele zur Ordinate darstellt. Erst nach Ablauf einer Periode reagiert das Angebot auf Preis-änderungen der Vorperiode.

52 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (13)
Kurzfristig gesehen steigt der Preis aufgrund der Nachfrage-steigerung bis zum Schnittpunkt der neuen Nachfragekurve mit der kurzfristig vollkommen starren Angebotskurve. Langfristig hingegen reagiert das Angebot auf die Preis-steigerung entsprechend der langfristig gültigen elastischen Angebotskurve. Diese Angebotsausweitung schießt jedoch über die Nach-frage hinaus, weil ja auch der Preis kurzfristig stärker als er-wünscht angestiegen ist und führt deshalb in der nächsten Periode zu entspre-chenden Preissenkungen und Angebotsanpassungen und so weiter.

53 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (14)
Dieses Spiel von Preisveränderung und langfristiger Ange-botsanpassung erfolgt nun über eine Vielzahl von Perioden, wobei es nun von dem Verhältnis der Elastizitäten von Ange-bot und Nachfrage abhängt, ob der Preis tendenziell vom Gleichgewicht wegführt oder zum Gleichgewicht hinführt oder schließlich sogar im Sinne eines perpetuum mobile unbegrenzt um den Gleichgewichtspreis pendelt. Wenn die Elastizität der Nachfrage geringer ist als die des Angebots, führt dies zu einem explodierendem Fall, falls jedoch die Elastizität der Nachfrage größer als die des Angebots ist, liegt ein gedämpftes System vor, gleich hohe Elastizitäten führen schließlich zum perpetuum mobile.

54 Cobwebsystem, explodierend autonome Nachfragesteigerung
AT NE x autonome Nachfragesteigerung

55 Cobwebsystem, gedämpft autonome Nachfragesteigerung
AT NE x autonome Nachfragesteigerung

56 Cobwebsystem, perpetuum mobile autonome Nachfragesteigerung
AT NE x autonome Nachfragesteigerung

57 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (15)
Eine größere Markttransparenz wäre sowohl für die voraus-sichtliche Entwicklung der Nachfrage wie des Angebotes nach bzw. an qualifizierten Arbeitskräften erforderlich. Beide Entwicklungsreihen hängen jedoch von so vielen Un-sicherheitsfaktoren ab, dass von dieser Seite eine entschei-dende Verminderung des Arbeitslosenrisikos nicht zu erwar-ten ist. Das Arbeitslosenrisiko ließe sich darüber hinaus durch eine größere Flexibilität der Ausbildung verringern. Diese Forderung nach größerer Flexibilität kann sich einmal auf die größtmögliche Durchlässigkeit während des Ausbil-dungsganges (also auf die Möglichkeit während der Ausbil-dung auf einen anderen Ausbildungsgang überzuwechseln) beziehen.

58 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (16)
Größere Flexibilität kann jedoch auch bedeuten, dass sich die Ausbildung auf die Vermittlung generellen Wissens be-schränkt bzw. dass erst sehr spät im Ausbildungsprozess mit einer Spezia-lisierung begonnen wird. Auf diese Weise könnte erreicht werden, dass die Arbeits-kräfte bei einem Überangebot auf dem einen Markte schnel-ler auf einen anderen Markt überwechseln können. Aber auch hier muss vor einem zu großen Optimismus ge-warnt werden. Die Entwicklung des wissenschaftlichen Fortschrittes war nur möglich aufgrund einer weitgehenden Spezialisierung des Wissens.

59 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (17)
Die Entscheidung darüber, welcher Beruf ergriffen werden soll, wird oftmals unabhängig von der Frage nach den Be-rufsmöglichkeiten der Absolventen in der Industrie gefällt. So wird oftmals gefordert, dass jeder Bürger, unabhängig von den tatsächlichen Berufschancen ein verfassungsmäßig geschütztes Recht auf Ausbildung besitzen soll. Es verwundere deshalb nicht, wenn das Angebot an Akade-mikern der Nachfrage der Industrie nicht entspreche und wenn deshalb Arbeitslosigkeit bei den Akademikern entstehe. Es wird deshalb eine bedarfsorientierte Planung der Bil-dungspolitik gefordert, die das staatliche Bildungsangebot an der zu erwartenden Nachfrage ausrichten solle.

60 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (18)
Diese Forderungen übersehen, dass hier vom Staat mehr verlangt wird, als er leisten kann. Gerade wegen der zeitlichen Länge des Studiums kann zu-mindest in einer Marktwirtschaft nicht festgestellt werden, wie sich der Bedarf für einzelne Berufe nach 6 – 10 Jahren entwickeln wird. Soweit sich aber bestimmte Tendenzen in der Berufsent-wicklung abzeichnen, ist es nicht einzusehen, weshalb der Staat diese Entscheidung den einzelnen Bildungswilligen ab-nehmen soll, warum die einzelnen aufgrund ihrer sehr individuellen Risi-kobereitschaft diese Entscheidung nicht sehr viel zweckmä-ßiger fällen können als der Staat in einer globalen Grund-satzentscheidung.

61 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (19)
Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Nachfrage nach Ausbildung um so größer ausfällt, je stärker die individuellen Ausbildungskosten von den gesamtwirt-schaftlichen Ausbildungskosten abweichen. In diesem Falle bleibt wegen Knappheit der Güter dem Staat nichts anderes übrig, als gewisse Begrenzungen im Studium vorzusehen. Alternativ hierzu wird vorgeschlagen, Bildungsgutscheine einzuführen, die den Studenten für eine begrenzte Studien-zeit kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Diese Zeit bezieht sich auf die Regelstudienzeit plus 2 – 4 Se-mester zur Vorbereitung auf das Abschlussexamen.

62 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (20)
Überschreitet der einzelne Student diese Zeiten, so soll er für jedes weitere Semester eine bestimmte Gebühr entrichten. Die Effizienz dieser Bildungsgutscheine wird im Allgemeinen gering eingeschätzt. Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Studenten wird diese festgesetzte Zeit überschreiten. Für die Masse der Studenten gehen somit keine Effekte auf die tatsächliche Studienzeit aus. Es werden aus den gleichen Gründen auch keine nennens-werten zusätzlichen Finanzierungsmittel gewonnen. Schließlich ist zu bezweifeln, ob der Staat wirklich bestrebt sein sollte, die Studienzeit einer relativ kleinen Studenten-gruppe zu begrenzen.

63 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (21)
Jeder Student hat bereits einen massiven Anreiz, sein Studium so kurz wie möglich zu halten, da die Einstellungs-chancen mit wachsender Studiendauer drastisch zurück-gehen. Es ist fraglich, ob eine erzwungene Verkürzung des Stu-diums die knappen Ressourcen der Universitäten entlastet, da die Zahl der Prüfungen auf diesem Wege wohl kaum re-duziert wird. Es kann weiterhin nicht damit gerechnet werden, dass eine Vergrößerung der Bildungsausgaben automatisch und in jedem Falle die Verteilung des Zugangs zu den Bildungs-einrichtungen verbessert. Es besteht erstens die Gefahr, dass die Finanzierungsmittel so ineffizient angelegt werden, dass das reale Angebot an Bildungsleistungen kaum oder nicht im erwünschten Maße zunimmt.

64 Frage 5: Worin besteht das allokative Problem der Bildungspolitik? (22)
Auch die Bildungsgüter werden wie fast jedes Gut aus der Kombination mehrerer komplementär zueinander stehender Produktionsfaktoren erstellt. Es kann somit nur dann eine Zunahme des Angebotes der Bildungsgüter erwartet werden, wenn alle komplementären Faktoren vermehrt werden. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, entstehen Eng-pässe, die eine Vermehrung des Gesamtangebotes verhin-dern. Wenn auch das Risiko eines Akademikers groß ist, keinen geeigneten Arbeitsplatz zu finden, ist dieses Risiko doch we-sentlich kleiner als das Risiko der Arbeitslosigkeit ungelern-ter Arbeitskräfte, da die moderne Produktionstechnik eine Mindestausbildung voraussetzt.

65 Fazit: (5a) Allokationspolitisch geht es darum, Angebot und Nachfrage im Bildungsmarkt in Übereinstimmung zu bringen. Darüber hinaus muss die Struktur von Angebot und Nachfrage übereinstimmen. Zum andern ist ein Ausgleich zwischen der Beschäftigungs-nachfrage der Akademiker und dem Angebot der Unternehmun-gen an akademischen Arbeitsplätzen notwendig. Das Bildungsangebot kann nicht beliebig gestückelt werden. Der Wert der Ausbildung würde nahezu auf null sinken, wenn nicht für jeden, der die Bildungseinrichtungen in Anspruch nimmt, eine Mindestausbildung garantiert wird.

66 Fazit: (5b) Gerade die Tatsache, dass die Bildungseinrichtungen in immer stärkerem Maße vom Staate finanziert und kontrolliert werden, hat Auswirkungen auf das Allokationsproblem. Bildungsgüter werden als Kollektivgüter und damit suboptimal angeboten. Je größer deshalb die Gruppe ist, um so weniger Individuen sind bereit, Kollektivlösungen mit zu tragen; im Endeffekt werden somit weniger Kollektivgüter angeboten als es dem Interesse der Gesamtgruppe entspricht.

67 Fazit: (5c) Ein ganz anderer Zusammenhang wird in der These ange-sprochen, die Nachfrage nach Kollektivgütern sei größer als es dem paretianischen Optimum entspreche. Bei der Inanspruchnahme des Kollektivgutes entstehen den Individuen de facto geringere Kosten als der Gemeinschaft, so dass das Individuum ein Interesse daran hat, mehr Kol-lektivgüter nachzufragen als es dem paretianischen Optimum entspricht. Wir haben davon auszugehen, dass die Gefahr der Arbeits-losigkeit bei den Arbeitskräften, die eine langjährige Ausbil-dung erfahren haben, groß ist, weil der Marktmechanismus auf diesen Märkten schlechter funktioniert als auf anderen. Da das Angebot an diesen Arbeitskräften eine Ausbildung voraussetzt, wird auch bei beachtlichen Steigerungen der Entlohnungssätze das Angebot kurzfristig nicht ansteigen.

68 Fazit: (5d) Wenden sich aufgrund dieses Lohnanstieges Arbeitskräfte ver-mehrt der Ausbildung dieser speziellen Berufe zu, so wird sich das Angebot zwar langfristig vergrößern, dieser Zuwachs tritt jedoch verspätet auf. Eine größere Markttransparenz könnte die Gefahr der Arbeits-losigkeit vermindern, obwohl bei freier Berufswahl eine endgül-tige Lösung diese Problems nicht möglich erscheint. Das Arbeitslosenrisiko ließe sich darüber hinaus durch eine größere Flexibilität der Ausbildung verringern. Diese Forderung nach größerer Flexibilität kann sich auf die größtmögliche Durchlässigkeit während des Ausbildungsganges beziehen. Es wird bisweilen eine bedarfsorientierte Planung der Bildungs-politik gefordert, die das staatliche Bildungsangebot an der zu erwartenden Nachfrage ausrichten solle.

69 Fazit: (5e) Diese Forderungen übersehen, dass hier vom Staat mehr verlangt wird, als er leisten kann. Gerade wegen der zeitlichen Länge des Studiums kann zumindest in einer Marktwirtschaft nicht festgestellt werden, wie sich der Bedarf nach den einzelnen Berufen langfristig verändern wird. Alternativ hierzu wird vorgeschlagen, Bildungsgutscheine einzu-führen, die den Studenten für eine begrenzte Studienzeit kosten-los zur Verfügung gestellt werden. Das Risiko der Arbeitslosigkeit ist bei den Akademikern aller-dings wesentlich geringer als das der ungelernten Arbeitskräfte, da die heutige Produktionstechnik eine Mindestausbildung voraussetzt, über die viele ungelernten Arbeitnehmer nicht verfügen.

70 Gliederung: 01. Keine Umverteilung der Arbeit im engeren Sinn
02. Determinanten der Verteilung der Arbeit 03. Abbau institutioneller Beschränkungen 04. Senkung der privaten Ausbildungskosten 05. Der allokative Aspekt der Bildungspolitik 06. Umverteilung durch Bildungspolitik?

71 Frage 6: Führt eine Bildungspolitk zu einer Einkommens-umverteilung
Eine erste Wirkung der Bildungspolitik auf die Einkom-mensverteilung kann darin gesehen werden, dass aufgrund einer gleichmäßigeren Verteilung der Arbeitsqualitäten der Forderung nach Chancen-Gleichheit besser als bisher ent-sprochen wird. Bei der Diskussion über das Leistungsprinzip mussten wir feststellen, dass eine unterschiedliche Leistungserstellung nicht so sehr auf einen unterschiedlichen Leistungswillen, sondern in stärkerem Maße auf Unterschiede im Leistungs-vermögen zurückzuführen ist und dass deshalb in der Wirklichkeit die Voraussetzungen für die Realisierung des Leistungsprinzips oftmals fehlen. Man wird mit Sicherheit annehmen können, dass ein Teil dieser Unterschiede auf dem Wege der Bildungspolitik abge-baut werden kann.

72 Frage 6: Führt eine Bildungspolitk zu einer Einkommens-umverteilung
Mit den bildungspolitischen Maßnahmen werden allerdings bisweilen weitergehende Hoffnungen verbunden. Es wird unterstellt, dass der Abbau des Bildungsmonopols nicht nur die Chancengleichheit vergrößert, sondern darüber hinaus den Differenzierungsgrad der Einkommen vermin-dert. Der Differenzierungsgrad der Einkommen wird hier in Ab-hängigkeit vom Differenzierungsgrad der Verteilung der Produktionsfaktoren gesehen. Es ist jedoch fraglich, ob die Bildungspolitik tatsächlich in der Lage ist, eine maßgebliche Nivellierung der Einkommen herbeizuführen.

73 Frage 6: Führt eine Bildungspolitk zu einer Einkommens-umverteilung
Einkommen sind Preise, die in einer Marktwirtschaft von Angebot und Nachfrage abhängen. Über bildungspolitische Maßnahmen wird allein die Ange-botsseite der Produktionsfaktorenmärkte beeinflusst. Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass sich die Nachfrage diesen Angebotsänderungen kurzfristig und vollständig an-passt. Auf der einen Seite hängt die hierarchische Staffelung der Arbeitsplätze von Investitionsentscheidungen ab und kann deshalb allenfalls langfristig beeinflusst werden.

74 Frage 6: Führt eine Bildungspolitk zu einer Einkommens-umverteilung
Auf der anderen Seite engen die den Unternehmungen ge-stellten Produktionsaufgaben und die vorgegebenen Produk-tionstechniken den Handlungsspielraum für Variationen in der hierarchischen Staffelung der Arbeitsplätze weitgehend ein. Eine industrialisierte Massengesellschaft wird immer Füh-rungskräfte benötigen und die Anzahl dieser Führungspositionen wird stets im Ver-gleich zum Gesamtangebot an Arbeitskräften gering sein. Aufgrund dieser Beschränkungen auf der Nachfrageseite kommt der Nivellierungsprozess nicht voll zum Zuge.

75 Frage 6: Führt eine Bildungspolitk zu einer Einkommens-umverteilung
Die bildungspolitischen Maßnahmen werden zwar dazu führen, dass insgesamt weniger Arbeitskräfte geringerer Qualität und mehr Arbeitskräfte höherer Qualität angeboten werden. Die technischen Beschränkungen auf der Nachfrageseite be-wirken jedoch, dass das Angebot nicht voll beschäftigt wer-den kann und dass deshalb diejenigen qualifizierten Arbeitskräfte, die in höheren Positionen nicht eingestellt werden können, notwen-digerweise zu den Arbeitsplätzen mit geringeren Leistungs-anforderungen zurückwandern werden. Man kann diesen Zusammenhang auch noch von einer anderen Seite aus beleuchten.

76 Frage 6: Führt eine Bildungspolitk zu einer Einkommens-umverteilung
Unterstellen wir, dass die Entlohnung der Produktions-faktoren wenn auch nicht dem Wertgrenzprodukt entspricht, so immerhin von diesem mitbestimmt wird. Die Höhe des Wertgrenzproduktes hängt nun einmal von der Arbeitsqualität, zum anderen von der Qualität des komple-mentären Kapitalgutes ab. Sofern wir limitationelle Produktionsprozesse annehmen können, führt Erhöhung der Arbeitsqualität zu keiner ent-sprechenden Zunahme im Wertgrenzprodukt und damit auch nicht in der Entlohnung, sofern nicht gleichzeitig die Qualität des komplementären Kapitalfaktors erhöht wird. Somit ist die Ausbildung keine ausreichende Bedingung für eine Veränderung in der Einkommensverteilung.

77 Fazit: (6a) Eine erste Wirkung der Bildungspolitik auf die Einkommens-verteilung kann darin gesehen werden, dass aufgrund einer gleichmäßigeren Verteilung der Arbeitsqualitäten der Forderung nach Chancengleichheit besser als bisher entsprochen wird. Es ist allerdings fraglich, ob die Bildungspolitik tatsächlich in der Lage ist, eine maßgebliche Nivellierung der Einkommen herbei-zuführen. Durch Bildungspolitik wird allein die Angebotsseite der Produk-tionsfaktorenmärkte beeinflusst. Es ist keinesfalls selbstverständlich, dass sich die Nachfrage die-sen Angebotsänderungen kurzfristig und vollständig anpasst. Auf der einen Seite hängt die hierarchische Staffelung der Ar-beitsplätze von Investitionsentscheidungen ab und kann deshalb allenfalls langfristig beeinflusst werden.

78 Fazit: (6b) Auf der anderen Seite engen die den Unternehmungen gestellten Produktionsaufgaben und die vorgegebenen Produktionstech-niken den Handlungsspielraum für Variationen in der hierarchi-schen Staffelung der Arbeitsplätze weitgehend ein. Eine industrialisierte Massengesellschaft wird immer Führungs-kräfte benötigen, und die Anzahl dieser Führungspositionen wird stets im Vergleich zum Gesamtangebot an Arbeitskräften gering sein. Werden mehr Akademiker ausgebildet als benötigt werden, besteht die Gefahr des Verdrängungswettbewerbes, sodass auch Nichtakademiker von dieser Ungleichgewichtssituation negativ betroffen werden.

79 Fragen zu Kapitel 12: (1) 01. Inwiefern hängt die Arbeitsfähigkeit auch von den sozialen Risi-ken ab? 02. Was versteht man unter dem Bildungsmonopol? 03. Haben in der Vergangenheit nur institutionelle Faktoren zu ei-nem Bildungsmonopol geführt? 04. Was versteht man unter einem Numerus clausus? 05. Was versteht man unter Ausbildungskosten? 06. Auf welchem Wege lassen sich die individuellen Ausbildungskos-ten der Studierenden senken? 07. Wie lassen sich verlorene Zuschüsse teilweise rechtfertigen? 08. Warum sind aber aus distributiven Gründen verlorene Zuschüs-se zum größten Teil unerwünscht? 09. Ist die finanzielle Notlage der Studenten ein Problem der inter-personellen Umverteilung?

80 Fragen zu Kapitel 12: (2) 10. Warum bedarf es trotzdem staatlicher Maßnahmen, um diese in-tertemporäre Umschichtung des Lebenseinkommens zu garan-tieren? 11. Welche zwei allokationspolitische Ziele sind im Rahmen der Bil-dungspolitik zu unterscheiden? 12. Was versteht man unter Verdrängungswettbewerb?

81 Antworten zu Kapitel 12: (1)
01. Die Arbeitsfähigkeit kann durch Krankheit oder Unfall zeitweise beeinträchtigt werden. 02. Von Bildungsmonopol spricht man dann, wenn der Zugang zu den höheren Bildungsstätten nur einer kleinen Bevölkerungs-schicht vorbehalten bleibt. 03. Ein Bildungsmonopol kann auch dadurch entstehen, dass be-stimmten Bevölkerungsgruppen der Zugang zu den höheren Bil-dungsstätten auf informellem Wege verwehrt wird. 04. Von einem Numerus clausus spricht man dann, wenn der freie Zugang zu Bildungsstätten aufgrund einer Knappheit von Studi-enplätzen begrenzt wird. 05. Unter Ausbildungskosten versteht man einmal die direkten Kosten der Ausbildung, zum andern der durch Ausbildung ent-standene Einkommensausfall.

82 Antworten zu Kapitel 12: (2)
06. Die individuellen Ausbildungskosten lassen sich entweder durch verlorene Zuschüsse oder durch zinsgünstige Kredite senken. 07. Verlorene Zuschüsse lassen sich teilweise damit rechtfertigen, dass die Ausbildung aufgrund externer Effekte indirekt auch denjenigen zugute kommt, die kein Studium aufgenommen ha-ben. 08. Verlorene Zuschüsse führen zu einer unerwünschten inversen Umverteilung, da das Lebenseinkommen der Akademiker im Durchschnitt höher liegt als das der sonstigen Arbeitnehmer. 09. Die finanzielle Notlage ist kein Problem der interpersonellen Um-verteilung, sondern der intertemporären Umschichtung des Le-benseinkommens. 10. Der Markt allein ist nicht in der Lage, die intertemporäre Um-schichtung des Lebenseinkommens zu garantieren, da für Kre-dite an Studenten die von den Banken verlangten Sicherheiten fehlen.

83 Antworten zu Kapitel 12: (3)
11. Allokationspolitisch geht es im Rahmen der Bildungspolitik ein-mal darum, für einen Ausgleich zwischen der Nachfrage und dem Angebot nach bzw. an Studienplätzen zu sorgen. Zum andern gilt es jedoch auch einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf den nachgelagerten Arbeitsmärkten herbeizufüh-ren. 12. Zu einem Verdrängungswettbewerb kommt es immer dann, wenn nicht alle ausgebildeten Akademiker einen ihren Arbeits-qualifikationen entsprechenden Arbeitsplatz finden und deshalb die Bewerber der Arbeitsplätze mit geringeren Anforderungen verdrängen.

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