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Abgrenzungskämpfe – Traumwelten – Entwicklung von Konfliktfähigkeit Zur Psychodynamik des Gebrauchs und Missbrauchs von Suchtmitteln im Jugendalter Dr.

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Präsentation zum Thema: "Abgrenzungskämpfe – Traumwelten – Entwicklung von Konfliktfähigkeit Zur Psychodynamik des Gebrauchs und Missbrauchs von Suchtmitteln im Jugendalter Dr."—  Präsentation transkript:

1 Abgrenzungskämpfe – Traumwelten – Entwicklung von Konfliktfähigkeit Zur Psychodynamik des Gebrauchs und Missbrauchs von Suchtmitteln im Jugendalter Dr. Jürgen Junglas, Diplom-Psychologe, Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapeutische Medizin; Suchtmedizinische Grundversorgung Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Rheinischen Kliniken Bonn-Euskirchen , Viersen (c)jjunglas

2 Einstimmung Es gibt Augenblicke, da müssen wir akzeptieren und es gibt Augenblicke, da müssen wir kämpfen Prof. Hartdegen in Time Machine (USA 2002, Regie Simone Wells) zum Knaben Oh Gott, gibt mir die Kraft, zu kämpfen um die Dinge, die sich verändern lassen ... und die Geduld, hinzunehmen, was ich nicht verändern kann ...und die Weisheit, das einem von dem anderen zu unterscheiden (c)jjunglas

3 Die Spezies, die die anderen beherrscht:
Wir haben alle unsere Zeitmaschinen Zurück führt uns die Erinnerung Nach vorn unsere Träume Nach: Time Machine, USA 2002 (c)jjunglas

4 Prognose Vaillant GE: A 20-year-follow-up of New York narcotic addicts Arch Gen Psychiatry 29 (1973) Heroinabhängige nach erster Hospitalisierung (c)jjunglas

5 Schädlicher Gebrauch – Abhängigkeit ICD10-diagnostische Kriterien 1999
Substanzgebrauch der zu körperlichen und psychischen Problemen führt (>1 Monat oder wiederholt letzte 12 Monate) Drei oder mehr gleichzeitig (>1 Monat oder wiederholt letzte 12 Monate) 1. Verlangen/Zwang zu konsumieren 2. Mehr oder länger als gewollt 3. Körperlicher Entzug 4. Toleranzentwicklung 5. Einengung auf Substanzkonsum 6. Anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen (c)jjunglas

6 Suchtkonzepte Tiefenpsychologisch (Surrogat) Lerntheoretisch (Vorbild)
Neurobiologisch (Drogen-/Suchtgedächtnis) Sozialanthropologisch (Sucht als Lebensform) Selbstbehandlung (Missbrauch) (c)jjunglas

7 Tiefenpsychologie der Sucht
Radó (1926): pharmakologischer Orgasmus Surrogat wird wichtiger als Objekt S. Freud: Onanie = Ursucht Oral-narzisstische Fixierung (c)jjunglas

8 Infantile und erwachsene Sucht (A. Freud 1965)
Infantile Sucht Vorliebe für orale Befriedigung Süßigkeiten  Freude am Essen (Feinschmecker), Rauchen Liebesleben: Suche nach Objekten, die Trost, Hilfe und Stütze in allen Schwierigkeiten des Lebens bieten Erwachsene Sucht Komplex aus Oralen, passiv-femininen und selbstschädigenden Wünschen und Strebungen Suche nach Objekten, die gut, lustbringend, befriedigend und gleichzeitig schädlich, schwächend, überwältigend, kastrierend (c)jjunglas

9 SuchtWAAGE eu dis Drogen Drogen Schwankungen Tantra Schwankungen
Schwankungen Tantra Drogen eu dis Drogen Schwankungen (c)jjunglas

10 Pharmakologischer Orgasmus Radó (1926, 1934)
Meta-Erotik Satt: alimentärer Orgasmus oralerotische Fixierung Auge Hand Ich Mund Genitale Orgasmus pharmakothyme Steuerung des Ichs Genitale Verstimmung Rausch Du Verstimmung Entzug: um Rauschwirkung wiederherzustellen Entzugserscheinung: masochistische Orgie Suizid: entfesselter Narzißmus „ewiger Rausch“ (Omnipotenz- und Unsterblichkeitsphantasien) Psychose: „Selbstbeschädigungswahn“ (c)jjunglas

11 Surrogat Objekt Substitut Droge Dilemma Transsubstantiation notwendig
frühes Liebesobjekt KINDHEIT zu frustrierend Krystal H, Raskin HA (1970; Drug Dependence – Aspects of Ego Function. Detroit, dt.1983) zu verwöhnend Dilemma notwendig enttäuschend Objekt Transsubstantiation Substitut Bewußtseinsveränderung: Blockiert schmerzhafte und bedrohliche Affekte, reduziert innere Konflikte und Überich-Spannungen. Oral-kannibalistische Vereinnahmung reaktiviert Schuldgefühle. Substitut wird wie das ursprüngliche Objekt ambivalent besetzt – und muss damit versagen. Droge (c)jjunglas

12 Modus der Sucht (Mentzos 1982)
Verleugnung der Realität Künstliche Veränderung des Selbsterlebens Verschmelzung mit einem Ersatzobjekt/Surrogat  Sucht als narzisstische Selbstbefriedigung &  Kompensation eines strukturellen Mangels (Pfropf): Unfähigkeit, den Entzug, die Abwesenheit des tröstenden Objekts/Surrogats zu ertragen (c)jjunglas

13 Zeitalter der Sucht (Schaef 1987-1991)
Beziehungssucht = Modell für das Suchtsystem Süchtige Beziehungen stellen in unserer Gesellschaft die Norm dar „Klammer“-Beziehungen Beteiligte sind der Überzeugung, ohne einander nicht auskommen zu können Verstehen sich als „halbierte“ Menschen, die zusammenbleiben müssen, damit daraus ein ganzer Mensch wird  Suchtbeziehung wird „wahre Liebe“ genannt! „Sicherheit“ nur durch gegenseitige Abhängigkeit erreichbar Erwartung alle Bedürfnisse werden in der Beziehung befriedigt: „Kick“ um der Realität aus dem Weg zu gehen Zerbricht die Beziehung:  verzweifelte Suche nach dem nächsten „Kick“ (c)jjunglas

14 Biologische Aspekte Veränderung der synaptischen Funktionen
Konstitutionell-genetische Faktoren -z.B. Alkoholtoleranz Drogengedächtnis: Zunahme an Reaktionsstärke bei wiederholter Einnahme (Langzeitpotenzierung) Suchtgedächtnis: Wiederauftreten von craving nach erfolgter Extinktion (NMDA-Rezeptoren im Hippocampus) (c)jjunglas

15 Regi- onen der Sucht Dopamin = Hormon des Wollens J.J. Ratey 2001-2003
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16 Entwicklung von Abhängigkeit
Teil II Entwicklung von Abhängigkeit (c)jjunglas

17 Früh auf-tretender Tabak-missbrauch
Modellsucht Nikotinabhängigkeit. Kellermann Sucht 48; 2002:47 (c)jjunglas

18 DÄB (c)jjunglas

19 Entwicklungslinie zur Alkoholabhängigkeit Kuperman et al. (2001) (N=54)
ADHD ~8;3 Jahre Beginn von Verhaltensstörungen (N=38) ~12 Jahre Erster Alkoholabusus (N=37) ~12;4 Jahre Erster Tabakabusus (N=34) ~13;3 Jahre Erster Marihuanaabusus (N=34) ~13;9 Jahre Beginn Alkoholabhängigkeit (N=38) ~13;10 Jahre Erster Abusus von Straßendrogen (N=19) (c)jjunglas

20 Nehmen Alkoholprobleme zu?
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21 Cannabis-konsum nimmt zu!
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22 Risikofaktoren Brook et al. 1995, N=734
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23 Schutzfaktoren Brook et al. 1995, N=734
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24 Sensation Seeking (Zuckerman 1964-1978)
 1. Thrill and Adventure Seeking (TAS) Angstlust und Abenteuersuche Neigung oder Wunsch, Spannung und Abenteuer durch riskante, aufregende Aktivitäten zu erleben. 2. Experience Seeking (ES) Nonkonformismus Neigung, neue Eindrücke zu bekommen oder neue Erfahrungen zu machen (Nonkonformismus) 3. Disinhibiton (Dis) Ungehemmtheit (Impulsivität) Tendenz, sich Stimulation durch soziale Aktivitäten (z.B. Party), durch Enthemmung mit Hilfe sozialen Trinkens oder auch durch sexuelle Kontakte zu verschaffen 4. Boredom Susceptibility (BS) Langeweileempfänglichkeit Intoleranz gegenüber sich wiederholenden Erfahrungen (Langeweileintoleranz) (c)jjunglas

25 Locus of control (Kontrollüberzeugungen)
Internalität (I): subjektive Überzeugung, das Leben und wichtige Ereignisse selbst bestimmen und beeinflussen zu können Sozial bedingte Externalität (P): Gefühl der Machtlosigkeit und Abhängigkeit von anderen, mächtigen Personen Fatalistische Externalität (C): Überzeugung, das Leben und Ereignisse in ihm sind weitgehend durch Schicksal, Zufall, Pech und/oder Glück bestimmt (c)jjunglas

26 Welche THC-Konsumenten werden abhängig?
Vorhersage von Abhängigkeit Coffey et al. 2003, Lynskey et al. 2003, Rey JM et al. JAACAP (2004) 43: Zigarettenrauchen THC-Beginn vor dem 17. Lebensjahr Wöchentlicher Gebrauch 5 subjektiv positive Reaktionen auf Gebrauch Fergusson et al. 2003 THC wird Alkohol vorgezogen Coffey et al. 2003 Früher Beginn von Sydow et al. 2002 Niedriger Bildungsstand Niedriger sozialökonomischer Status Tod eines Elternteils vor dem 15. Lebensjahr (c)jjunglas

27 Drogenmißbrauch und Dissozialität Schleiffer & Fassbender 1993
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28 Drogenerfahrung stationärer Patienten Junglas, Sevecke 1998
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29 Drogenkonsum und Psychopathologie
1: keine 2: ANC 3: weitere Signifikanzen: Bewußtsein: p=0,024 Sozialverhalten: p=0,001 (c)jjunglas

30 Was empfehlen prakt. Ärzte? Graß & Farke 2001
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31 Risiko erhöht bei Migranten (Miretski & Schmidt 2000)
Aggressive Verhaltensstörungen (v.a. Ecstasy) (Milli et al. 1991, Grilo et al., 1995, Brook et al. 1995, Webb et al. 1991, van Nierkerk et al. 2004) Hyperkinetiker (Rohde et al. 1996) Lernschwierigkeiten (Lewinsohn et al. 1995) Depressive (Rohde et al. 1996) Familiäre Dysfunktion, geringe Aufsicht (McKay et al. 1991, Chilcoat et al. 1996) Abweichendes Verhalten des älteren Bruders (Brook et al. 1991) (c)jjunglas

32 Präventive Resilienz- und Ressourcenförderung
Teil III Präventive Resilienz- und Ressourcenförderung (c)jjunglas

33 Präventionsstadien Junglas 2002
Primäre Prävention (Fürchte Süchte!) Fürchte Kindesalter: Fähigkeit zum Lustverzicht Sekundäre Prävention (Befreie Dich von der Suchtanfälligkeit!) Adoleszenz: Früh erkennen, wirksam behandeln Tertiäre Prävention (Lebe mit der Sucht!) junge Erwachsene: Rehabilitation (c)jjunglas

34 Prävention Nur sinnvoll unter Einschluss der legalen Drogen (Tabak, Alkohol) Programme unter Einschluss der Familie zeigen deutlich bessere Ergebnisse Schultyp (nicht Gymnasium) deutlich erhöhtes Risiko ((~2fach); Sozioökonomischer Status der Eltern ohne Einfluss (Richter & Hurrelmann Sucht 50: 4/2004; ) (c)jjunglas

35 Rheinische Gesellschaft: panta rhei
Keupp 2002 (c)jjunglas

36 Generationswerte Keupp 2004 (c)jjunglas

37 Zwang zur Individuation
Keupp 2004: Von der (Un-)Möglichkeit erwachsen zu werden. bkj-Kongress Köln (c)jjunglas

38 Zwang zum Sozialen Keupp 2004 (c)jjunglas

39 Die heranwachsende Generation benötigt folgende Ressourcen:
Kohärenten Sinnzusammenhang herstellen SOC (Antonovsky 1997) Fähigkeit zum „boundary management“ Abgrenzung vs. „Fixeophobie“ (Angst vor Festgelegtwerden) Soziale Ressourcen; „einbettende Kulturen“ Gelingende Identitätsarbeit, selbstwirksame Lebensprojekte Materielle Basissicherung Erfahrung der Zugehörigkeit Kontext der Anerkennung Beteiligung am alltäglichen interkulturellen Diskurs Zivilgesellschaftliche Basiskompetenzen Keupp 2004 (c)jjunglas

40 Grundsätze institutioneller Angebote (Institutionelle Präventionsprinzipien)
Keupp 2004 Partizipation Empowerment Geschlechtersensibilität Nachhaltige Strukturlösungen Synergie durch (Querschnitts)vernetzung (c)jjunglas

41 Therapie – alt Mann, 1997 In Lintorf bei Düsseldorf wurde 1851 die erste stationäre Einrichtung für Alkoholabhängige in Europa eröffnet. Geleitet wurde sie vom Dorfpfarrer. Nachdem er zunächst ganz im Sinne des „moral treatment“ auf Besserung durch Vorbildfunktion und Vermittlung religiöser und ethischer Wertvorstellungen gesetzt hatte, stellte Pfarrer Hirsch 30 Jahre später rückblickend fest, dass zwei Bedingungen für den Erfolg der Behandlung entscheidend waren: ein klares Abstinenzgebot mit Kontrollen und Sanktionen und eine Selektion von Patienten. (c)jjunglas

42 Therapie - neu Rückfalltolerant
Jede Sucht ist sekundär – daher: Behandlung der primären psychischen Störung Niedrigschwellig Systemisch Elternkreis Familientherapie Motivationstherapie (c)jjunglas

43 www.drugcom.de Cannabiskonsum in den Griff kriegen: Wissenswertes
  Vorbereitung Cannabisabhängigkeit Veränderung von Konsumverhalten Der Anfang Einen Anfang machen: Erste Schritte zur Änderung der Konsumgewohnheiten Auf Entzugssymptome gefasst sein Mit Craving umgehen Der Weg Kontrollstrategien anwenden Standhaft bleiben, wenn andere kiffen Alternativen finden Risikosituationen erkennen Mit Risikosituationen umgehen "Fine-Tuning" - Kontrollstrategien optimieren Wir haben Informationen zusammengestellt, die Cannabiskonsumenten helfen, ihren Konsum zu reduzieren oder ganz einzustellen. Die Informationen ersetzen aber keine individuelle Beratung. Denn jeder Konsument und jede Konsumentin hat möglicherweise unterschiedliche Ziele, die es zu berücksichtigen gilt. (c)jjunglas


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