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Verbrauchererwartungen an regionale Lebensmittel

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Präsentation zum Thema: "Verbrauchererwartungen an regionale Lebensmittel"—  Präsentation transkript:

1 Verbrauchererwartungen an regionale Lebensmittel
Hartmut König Fachtagung des VDL am 2. Mai 2012 in Gießen „Positionspapier zur verbrauchergerechten Kennzeichnung von regionalen Lebensmitteln“ von den Verbraucherzentralen 2011 verfasst. Grund: die Regionalvermarktung ist bis zur Stunde noch gesetzlich weitgehend ungeregelt. 1 1

2 Gliederung Verbrauchergerechte Kennzeichnung von regionalen Lebensmitteln Was erwarten Verbraucher? Wie informieren Handel und Hersteller? Welche Regelungen zur geografischen und regionalen Kennzeichnung gibt es? Qualitäts- und Herkunftszeichen der Bundesländer (Studie) Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung BMELV-Initiative zur regionalen Kennzeichnung 2

3 Was erwarten Verbraucher?
Kriterien beim Lebensmitteleinkauf Nestlé/Allensbach 2009 3 3

4 Was erwarten Verbraucher?
Forsa-Institut 2010 immer meistens meistens nicht nie 4 4 4

5 Primäre Erwartung: nahräumliche geografische Herkunft
Was erwarten Verbraucher? Erwartungen an regionale Lebensmittel Dorandt 2005 Primäre Erwartung: nahräumliche geografische Herkunft kurze Transportwege erzeugt, be- und verarbeitet in der Region Erwartung einer gehobenen Qualität 80 % Frische 31 % weitgehende Rückstands- und Schadstofffreiheit 20 % erwarten Auslobung mit regionalem Herkunftszeichen 5 5

6 Gründe für die Präferenz regionaler Lebensmittel
Was erwarten Verbraucher? Erfahrungen der Verbraucherzentralen Gründe für die Präferenz regionaler Lebensmittel Transparenz, Vertrauen in Lebensmittelsicherheit Regionale Wirtschaft stärken, die Region positiv mitgestalten und Arbeitsplätze sichern Kurze Transportwege, Klimaschutz, Umweltschutz, besserer Tierschutz Weniger Verpackungsaufwand Kulturelle Identität und Werte bewahren 6

7 „aus Deutschland“ Wie informieren Hersteller und Handel? 7
Beispiel: Edeka Südwest, Saarbrücken, Mai 2011 „aus Deutschland“ Edeka Regionalwerbung, Mai 2011 7 7

8 eine konkrete Region wird meist nicht genannt
Wie informieren Hersteller und Handel? Werbeprospekte Ergebnisse einer Überprüfung von Werbeprospekten des Handels durch die Verbraucherzentralen eine konkrete Region wird meist nicht genannt vielfach nur Herstellung oder Firmensitz in der „Region“, nicht aber die Zutaten oft Hersteller aus mehreren Bundesländern unabhängige Kontrollen für die „Regionalität“ fehlen fast immer 8

9 Wie informieren Hersteller und Handel?
Beispiel: „Sylter Salatfrische Topping“ Salatsauce Weder Zutaten, noch Rezept stammen von der Insel Sylt. Produkt auch nicht auf Sylt hergestellt. Bei Sylter Salatfrische steht Hergestellt in Neu-Wulmsdorf direkt darunter 9

10 „Regionale Herkunftsgarantie“ wird versprochen und auch eingehalten?
Wie informieren Hersteller und Handel? Beispiel: Schwälbchen Speisequark Hinweis „regionale Herkunftsgarantie“ gemeint ist. Können Sie mir mitteilen, wo Ihre Milch herkommt und welche Garantie Sie mir dafür geben können? „Regionale Herkunftsgarantie“ wird versprochen und auch eingehalten? 10 10

11 „Bayerischer Leberkäs(e)“ muss nicht aus Bayern stammen.
Wie informieren Hersteller und Handel? Beispiel: „Bayrischer Leberkäse“ „Bayerischer Leberkäs(e)“ muss nicht aus Bayern stammen. (Produkt muss auch keine Leber enthalten). Die Leitsätze für Fleisch und Fleischerzeugnisse (Ziffer ) schreiben als Zutaten für Leberkäse Rind- und/oder Schweinefleisch, Fettgewebe und Leber vor. Als Ausnahme ist für "Bayrischen Leberkäse" definiert: "Leberkäse enthält in Bayern in der Regel keine Leber, außerhalb Bayerns kann derart hergestellter Leberkäse als "Bayerischer Leberkäs(e)" bezeichnet werden ..." Verbraucher, die diese Festlegung nicht kennen, kann die Verkehrsbezeichnung „Bayrischer Leberkäse“ täuschen, wenn sie einen Leberkäse erwarten, der Leber als Zutat enthält. Falsche Erwartungen beim Verbraucher sind unserer Meinung nach nur dann auszuschließen, wenn schon die Verkehrsbezeichnung dies deutlich macht und z. B. „Bayrischer Leberkäse traditionell ohne Leber“ lautet.  

12 Wie informieren Hersteller und Handel
Beispiel Grönwohlder Pils Grönwohld ist ein Ort im Kreis Stormarn in Schleswig Holstein. Seit 1997 wird in Grönwohld und Umgebung die NDR-Fernsehreihe Neues aus Büttenwarder gedreht. Der in der Serie vorkommende „Dorfkrug“ Unter den Linden steht in Grönwohld. Dort findet außerhalb der Dreharbeiten regulärer Gasthausbetrieb statt, auch Lütt un Lütt steht auf der Getränkekarte. Bereits 1993 war der Gasthof Drehort der NDR-Tatortfolge Um Haus und Hof, wo er Steinbosteler Hof hieß. Werbung Wirklichkeit

13 Gerste von hessischen Landwirten
Wie informieren Hersteller und Handel? Beispiel: „Pfungstädter“ Gerste von hessischen Landwirten Qualitäts- und Herkunftszeichen „Geprüfte Qualität - HESSEN“ 13

14 Obligatorische (Länder-) Herkunftskennzeichnung
Regelungen zur geografischen Kennzeichnung Obligatorische (Länder-) Herkunftskennzeichnung Rindfleisch  Eier Fisch  meiste Obst- u. Gemüsearten Honig  natives Olivenöl Geflügelfleisch aus Drittländern Angabe von Hersteller, Verkäufer oder Verpacker keine Rückschlüsse auf Herkunft der Zutaten oder Ort(e) der übrigen Verarbeitung möglich Verbot der Täuschung/Irreführung erhebliche Interpretationsspielräume, da „Regional“ u.ä. Begriffe nicht definiert sind EU-Label g.U. / g.g.A. (siehe nächste Folie)

15 Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.)
EU-Siegel für geschützte Angaben Geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) Erzeugung, Verarbeitung und Herstellung erfolgen in einem bestimmten geografischen Gebiet Beispiele: Odenwälder Frühstückskäse, Allgäuer Emmentaler, Feta, Parmaschinken Geschützte geografische Angabe (g.g.A.) Mindestens eine Produktionsstufe (Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung) findet in einem bestimmten Herkunftsgebiet statt. Beispiele: Schwarzwälder Schinken, Nürnberger Lebkuchen Lediglich die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) wird den Anforderungen gerecht, während die „geschützte geographische Angabe“ (g.g.A.) Raum für Täuschungen bietet. Das Siegel „garantiert traditionelle Spezialität“ (g.t.S.) enthält gar keinen Herkunftsbezug. 15 15

16 „g.U.“ ist bislang nur auf wenigen Produkten zu finden
EU-Siegel für geschützte Angaben Kritik: „g.U.“ ist bislang nur auf wenigen Produkten zu finden die Anforderungen an Produkte zur Erlangung des g.g.A.-Siegels gehen nach Auffassung der Verbraucherzentralen nicht weit genug die sehr ähnlich gestalteten Siegel tragen eher zur Verwirrung der Verbraucher bei, da sich hinter der äußerlichen Ähnlichkeit sehr unterschiedliche Inhalte verbergen

17 Transparenzerhebung der regionalen Landesprogramme
Länderzeichen in Deutschland Spiller, Zühlsdorf, Voss 2010/2011 Transparenzerhebung der regionalen Landesprogramme im Auftrag der Verbraucherzentralen (2010) Derzeit 14 Länderzeichen in 10 Bundesländern in Deutschland 17 17

18 teils veraltete und unklare Internetdarstellungen zu den Programmen
Länderzeichen in Deutschland Spiller, Zühlsdorf, Voss 2010/2011 Ergebnisse der Studie teils veraltete und unklare Internetdarstellungen zu den Programmen Vorschriften für Zeichennutzung bleiben meist vage nur in Einzelfällen liegen die qualitativen Bestimmungen über den Marktstandards (QS, GlobalGAP) Kontrollen der regionalen Herkunftsangaben und Sanktionierung bei Verstößen sehr uneinheitlich Sicherung der Herkunft ist nicht durchgängig sichergestellt (nächste Folie) Es mussten 190 Produktrichtlinien verglichen werden; die Produkte bzw. Produktgruppen werden unterschiedlich abgegrenzt, viele Einzelfallregelungen. Die Studie schafft eine Übersicht, die es in dieser Form bisher nicht gab. Siehe auch Tabelle 1 und 2 mit Übersichten über die Richtlinien und Zeichennutzer. Chance der Untersuchung wurde bisher zu wenig gesehen, Fokus lag zu sehr auf der Kritik. 18 18 18

19 Länderzeichen in Deutschland
Spiller, Zühlsdorf, Voss 2010/2011 Unterschiedliche Kriterien für Herkunft der Zutaten bei verarbeiteten Regionalprodukten Baden-Württemberg und Bayern: strikte Vorgaben Monoprodukte und Roh-ware zur Herstellung von verarbeiteten Produkten bis auf wenige Ausnah-men zu 100% aus dem Bundesland Thüringen: weniger strikte Vorgaben Monoprodukte zu 100% aus der Region, Rohware zur Herstellung von verar-beiteten Produkten mindestens 50,1% aus dem Bundesland Schleswig-Holstein: bislang keine Angaben zu Richtlinien dokumen-tiert; für die Zukunft angedacht: Monoprodukte zu 100%, Rohware in verarbeiteten Produkten zu 51% aus dem Bundesland Von den Verbraucherzentralen 2009 im Auftrag von BMELV in Auftrag gegeben, 2010 veröffentlich und Fachgespräch im November 2010. Grundsätzlich ist das Hauptziel eines Labels, verständliche, aussagekräftige Informationen über die spezifischen Eigenschaften der gekennzeichneten Produkte zu geben (S. 19, Transparenzerhebung Langfassung) 19 19 19

20 Länderzeichen in Deutschland
Spiller, Zühlsdorf, Voss 2010/2011 Fazit: Verbrauchererwartungen an starken regionalen Bezug und einer hohen Qualität der gelabelten Produkte wird meist nicht erfüllt. Verbraucher erwartet Einheitlichkeit bei den Bestimmungen der Bundesländern. EU-Problematik: Europäische Union ordnet Angaben zur Regionalität der Produkte den Aussagen zur Qualität unter (Vermeidung von Handelshemmnissen). 20

21 Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung
Kennzeichnung und Werbung mit „Region“, „Nähe“, „Heimat“ bei Lebensmitteln und Agrarerzeugnissen Schaffung eines rechtlich verbindlichen Rahmens zur Absicherung der regionalen Herkunft und besonderer Qualitäten. 21 21 21

22 Regionalkennzeichnung und Werbung von Hersteller und Handel
Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung Regionalkennzeichnung und Werbung von Hersteller und Handel In der Kennzeichnung und Werbung (Flyer, Wurfsendungen, Internet etc.) zur regionalen Herkunft von Lebensmitteln muss zwingend die betreffende Region genannt werden, aus der die beworbenen Produkte stammen. Beispiel: Bundesland oder Naturraum (wie Rhön, Eifel) 22 22 22

23 Regionalkennzeichnung und Werbung von Hersteller und Handel
Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung Regionalkennzeichnung und Werbung von Hersteller und Handel Bei einer Kennzeichnung als „regionales Produkt“ müssen Rohstofferzeugung, Verarbeitung und Herstellung in der genannten geografischen Region erfolgt sein. Findet nur ein Teil der Herstellung in der Region statt, muss deutlich ersichtlich sein, worauf sich die Regionalkennzeichnung bezieht. Beispiel: „Hannoverscher Butterkuchen“ (in Hannover gebacken) 23 23 23

24 Rezeptur- und Herstellungsverfahren
Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung Rezeptur- und Herstellungsverfahren Regionalen Bezug auf dem Etikett zusammen mit der Verkehrsbezeichnung ausweisen. Beispiel: Schwarzwälder Schinken: „auf traditionelle Art im Schwarzwald geräuchert und hergestellt“ Beispiel: Schwäbische Spätzle: „traditionelle Rezeptur aus dem Schwabenland“ 24

25 Monoprodukte mit Regionalwerbung
Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung Monoprodukte mit Regionalwerbung 100 % der landwirtschaftlichen Rohstoffe müssen aus der jeweils definierten Region stammen bzw. dort erzeugt sein. Bei Monoprodukten mit Gewürzen oder geschmacksgebenden Zutaten (z.B. Ingwer) dürfen diese nicht mehr als 5 % ausmachen. 25

26 Verarbeitete und zusammengesetzte Produkte
Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung Verarbeitete und zusammengesetzte Produkte Eindeutige Angabe, auf welche wertgebende Zutat sich die Regionalkennzeichnung bezieht. Beispiel: „Rheinische Reibekuchen mit Kartoffeln aus dem Rheinland“ 26

27 Bewerbung von zusätzlichen Herstellungsqualitäten
Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung Bewerbung von zusätzlichen Herstellungsqualitäten Besondere Qualitäten dürfen nur ausgelobt werden, wenn diese deutlich über dem gesetzlichen Standard liegen und unabhängig kontrolliert werden. 27

28 Kontrolle der regionalen Herkunftsangaben
Forderungen für eine klare Regionalkennzeichnung Kontrolle der regionalen Herkunftsangaben unabhängiges und obligatorisches Kontrollsystem wirksame Sanktion von Verstößen 28

29 Szenario „Regionalfenster“ derzeit bevorzugt
Bundesweite Regionalkennzeichnung FiBL Deutschland e.V., MGH Gutes aus Hessen 2012 Gutachten im Auftrag des BMELV: „Entwicklung von Kriterien für ein bundesweites Regionalsiegel“ 4 Szenarien: Anpassung/Koordination; Anerkennung (Dachmarke); Regionalsiegel; Regionalfenster Szenario „Regionalfenster“ derzeit bevorzugt Herkunftsdeklaration, gekoppelt mit Mindestkriterien (z.B. Hauptzutat aus der Region mit 50%-Regel) sowie einem mehrstufigen Kontrollsystem, z. B. mit einem analytischen Herkunftsnachweis Die Deklaration erfolgt über ein eigenständiges Informationsfeld, die darin getroffenen Aussagen werden neutral überprüft. 29 29 29

30 Unterstützen Sie unsere Forderungen!
Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit! Unterstützen Sie unsere Forderungen! Position der Landfrauen ansprechen! 30 30 30


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