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Die Sünder, der Sturm und die Strafe. Rungholt in 2070?

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Präsentation zum Thema: "Die Sünder, der Sturm und die Strafe. Rungholt in 2070?"—  Präsentation transkript:

1 Die Sünder, der Sturm und die Strafe. Rungholt in 2070?
Hans von Storch; Institut für Küstenforschung, GKSS Forschungszentrum, Geesthacht; und KlimaCampus, Universität Hamburg

2 Überblick Globaler und regionaler menschgemachter Klimawandel
Rungholt-Motiv Kommunikation - Vergangenheit und Szenarien des regionalen Klimas - Norddeutsches Klimabüro - Klimaberichte Siehe auch GKSS Stand im Foyer!

3 Naturwissenschaftliche Einschätzung des menschgemachten Klimawandels – global
1) Das Klima ist veränderlich; es wirken natürliche Faktoren und menschgemachte Faktoren 2) Der wichtigste menschgemachte Faktor ist die erhöhte Gegenwart von strahlungsaktiven Gasen, den so genannten Treibhausgasen, in der Atmosphäre. Diese Treibhausgase werden durch vielfältige menschliche Aktivität freigesetzt und nur langsam wieder aus der Atmosphäre entfernt. 3) Erhöhte Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre führen zu einer Erwärmung. Neben der Wirkung auf die Temperatur und unmittelbar damit zusammenhängenden Eigenschaften sind die Veränderungen anderer Klimavariablen räumlich uneinheitlich.

4 Einschätzung: Globale Erwärmung real?
4) Die Klimaforschungs-Gemeinschaft ist sehr weitgehend davon überzeugt, dass die derzeitig beobachteten Veränderungen des Klimas weitgehend (ca. 2/3) auf den menschlichen Einfluss zurück geht.

5 Naturwissenschaftliche Einschätzung des menschgemachten Klimawandels – global
5) Die Ansichten darüber, inwieweit wir derzeit anthropogen verstärkte oder vermehrte Extremereignisse (also etwa Windstürme, Starkniederschläge) sehen, ist gespalten. 6) Beschreibungen der Zukunft sind keine Vorhersagen, sondern alternative Szenarien, deren Wahrscheinlichkeit nicht angegeben werden kann. Sie sind keine Vorhersagen sondern hängen davon ab, wie sich die Emissionen zukünftig entwickeln. Sie stimmen jedoch alle darin überein, dass die Temperaturen und die mittleren Wasserstände steigen.

6 Einschätzung: IPCC Berichte zutreffend?
7) Die Einsichten der Klimaforschung werden in den IPCC-Berichten (Intergovernmental Panel on Climate Change, in der Öffentlichkeit bisweilen als „Klimarat der UN“ bezeichnet) gut zusammengefasst.

7 Regionale Entwicklung der Temperatur und Sturmtätigkeit
8) Temperaturen in Norddeutschland sind in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Sturmtätigkeit hat von Jahrzehnt zu Jahrzehnt geschwankt, aber auf längere Sicht fast unverändert seit 1800. Lund und Stockholm

8 Wasserstand in der Nordsee
Wasserstandsschwankungen – Jahresmittel der Tidenhochwasser und jährliches 99%-til der Tidenhochwässer relativ zum Jahresmittel 9) Derzeitige Veränderungen des mittleren Wasserstands in der Nordsee unklar, da lokale Wasserstandsreihen von verschiedenen nichtklimatischen Faktoren abhängen 45 min‘s · Ideally a review of the methods employed in your field to detect and analyze change and feedbacks, finishing off with what the state of the art is in the methods and suggestions for newer methods that might be transferable to hydrologic extremes · We are most interested in the methods you employ rather than a possible synthesis with hydrology · Summarize the challenges you are facing detecting and analyzing change and feedbacks and assigning causality to them

9 Sturmfluten in der Elbe Vergangenheit

10 Sturmfluten in der Elbe Vergangenheit
Differenz Scheitelhöhen Hamburg - Cuxhaven 10) Sturmfluten in der Elbe deutlich erhöht seit 1962 – aufgrund wasserbaulicher Maßnahmen, vor allem wegen der Verkürzung der Deichlinie

11 Szenarien für Norddeutschland
11) Szenarien für Norddeutschland (gerundet): 2030: Temperaturen +1 ±0.4 Grad; Starkwind +2%±1% (Winter); Niederschlag –10% Sommer, +10% Winter (±5%); : Temperaturen +3 ±1.2 Grad; Starkwind +8%±4%; (Winter) Niederschlag –30% Sommer, +30% Winter (±10%);

12 Sturmfluthöhen längs der deutschen Nordseeküste
12) Szenarien für Sturmfluten an der Nordsee spiegeln sowohl veränderte Windbedingungen als auch veränderte Füllungen der Weltozeane wieder Woth, pers. Mitteilung

13 Sturmfluthöhen in Cuxhaven und Hamburg
Ohne Landhebung/senkung, morphologische Veränderungen!

14 Reaktionsmöglichkeiten auf Klimawandel
13) Der menschgemachte Klimawandel ist nicht mehr ganz zu vermeiden, er ist nur noch zu vermindern. Der menschgemachte Klimawandel findet statt. Er wird sich in Zukunft weiter und deutlicher entfalten. Er ist bei uns sichtbar im thermischen Regime. Reaktionsmöglichkeiten: Vermeidung von Klimawandel - durch Emissionsminderungen - durch technische Eingriffe Anpassung an Klimawandel.

15 Reaktionsmöglichkeiten – Anpassung und Verminderung
14) Jeder Klimawandel wird erhebliche Anstrengungen für eine Anpassung an veränderte Bedingungen nach sich ziehen. 15) Optimistische Vorstellungen sprechen davon, dass der Anstieg der globalen Lufttemperatur bis 2100 auf 2 Grad über dem Niveau von 1850 begrenzt werden kann. 16) Die 2 Grad Zahl ist eine politische Zahl, keine wissenschaftliche Zahl. 17) Da der Klimawandel nicht mehr völlig vermieden werden kann und eine globale Änderung von 2 Grad regional und lokal zu deutlich veränderten klimatischen Bedingungen führen wird, werden Anpassungsmaßnahmen auch in diesem optimistischen Falle erforderlich.

16 Reaktionsmöglichkeiten – Anpassung und Verminderung
18) Szenarien sprechen auch von der Möglichkeit, dass erheblich höhere Temperaturanstiege vor uns liegen könnten, z.B. 5-6 Grad. 19) Viele Abschätzung über zukünftige Schäden, wie z.B. die neulich von einer NGO veröffentlichten zukünftigen Todeszahlen aufgrund von Hitzestress, sind mit politischen Hintergedanken formuliert. Zum einen vernachlässigen sie die Wirkung von Anpassungsmaßnahmen, und zum anderen verschweigen sie, dass gleichzeitig weniger Kältewellen weniger Gesundheitsbelastungen darstellen würden.

17 Reaktionsmöglichkeiten – Anpassung und Verminderung
20) In der öffentlichen Debatte wird das Thema der Anpassung kaum thematisiert; in den Verwaltungen und bei Betroffenen jedoch wird diese Perspektive jetzt verstärkt aufgegriffen. 21) Die Fixierung der öffentlichen Debatte auf die Verminderungen der Emission ist daher nicht problemangemessen. Sie vernachlässigt in unverantwortlicher Weise den Schutz der Gesellschaft vor den derzeitigen und zukünftigen Klimagefahren. 22) Neben Forschung und Planung für den „Klimaschutz“ (Schutz des Klimas vor dem Menschen) ist auch aktive Forschung für den Schutz der Gesellschaft vor dem (jetzigen und zukünftigen) Klima nötig, also Forschung zur Ermöglichung und Absicherung wirksamer Anpassungsmaßnahmen.

18 Reaktionsmöglichkeiten – Anpassung und Verminderung
23) Versuche, den Eindruck zu erwecken, die breit propagierten weitgehend symbolische Akte würden „das Problem“ lösen, verharmlosen das Problem. Energiesparlampen und Verzicht auf Fernreisen lösen „das Problem“ nicht. 24) Wissenschaftler sollten nicht die Bandbreiten der Optionen einschränken, und „richtige“ Politiken vorgeben, sondern die volle Bandbreitem der Optionen inkl. aller Vorbehalte als Informationen in den gesellschaftlichen Raum geben (Konzept des „ehrlichen Maklers“) .

19 Die Sünder, der Sturm und die Strafe. Rungholt in 2070?

20 Wenn wir über Klimawandel und Sturmfluten denken und sprechen, dann müssen wir berücksichtigen:
Wir sind Teil einer Kultur, die Vorstellungen über Klima und über Wetterrisiken (Sturmfluten) konstruiert und tradiert. Daher sind gewisse Erklärungen a-priori in der öffentlichen Wahrnehmung richtig, weitgehend unabhängig von der Tatsachenlage.

21 Diese kulturell konstruierten Wahrheiten sind:
Die Natur schlägt zurück, wenn sie zu sehr vom Menschen gequält wird. Sie schlägt zurück mit Extremereignissen. Extremereignisse sind Zeichen an der Wand und mahnen zur Umkehr. Ohne moralische Umkehr nehmen die Extremereignisse zu, siehe (a).

22 Damit ist der Untergang Rungholts eine Mahnung für uns – um diesem Schicksal zu entgehen müssen wir (umwelt)gerechter leben. In der Logik unserer Kultur richtig, im Lichte naturwissenschaftlichen Fakten keine sinnvolle Deutung. Trotzdem sollten wir umweltgerechter leben, aber das allein bewahrt uns nicht vor dem Schicksal Rungholts.

23 GKSS Kommunikationsstrategie für Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft
Daten zur raum-zeitlichen Beschreibung der jüngsten und zukünftig möglichen Klimaschwankungen für praxisorientierte Bewertungen und Planungen Norddeutsches Klimabüro Regionale Klimaberichte Dazu neben naturwissenschaftlichen Arbeiten (Klimastatistik und –modellierung) auch sozialwissenschaftliche Untersuchungen zur sozialen und kulturellen Konstruktion

24 Der CoastDat Datensatz GKSS in Geesthacht
Raum-zeitliche detaillierte Beschreibungen des veränderlichen regionalen Klimas in Nordeuropa (seit 1958) Wind, Stürme, Seegang, Sturmfluten, Strömungen und andere Größen Szenarien für zukünftig mögliche Klimate (100 Jahre) Anwender/Nachfrager Behörden und Ämter – mit Aufgaben im Küstenschutz und Verkehr Firmen, die mit der Bewertung Risiken (Schifffahrt, Off-Shore Konstruktionen und Betrieb) und Möglichkeiten (Windenergie) zu tun haben Die allgemeine Öffentlichkeit und Medien, die nach Erklärungen für Ereignisse und Wandel sowie nach Perspektiven und Anpassungsmöglichkeiten fragen.

25 Nordeutsches Klimabüro@GKSS
Norddeutsches Klimabüro Klima-forschung Praxis z.B. Küstenschutz, Tourismus, Landwirtschaft, Off-shore Aktivität, Schiffbau, Transport, Fischerei, Energieversorgung Wasserwirtschaft, Versicherungen Norddeutsches Klimabüro schließt Lücke zwischen Klimaforschung und Praxis

26 HGF Klimabüros Norddeutsches GKSS&CLiSAP: Küstenklima, Küstenschutz, marine Anwendungen, Stürme – seit 2006 Süddeutsche FZK & KIT: Starkniederschlägen/Hochwässer, Stürme sowie Klimawandel im Hochgebirge. – seit Dezember 2007 Klimabüro für Polargebiete und AWI: seit Dezember 2007 Mitteldeutsches UFZ & U Leipzig: klimarelevante Bereichen der Medizin; Katastrophenvorsorge – in Vorbereitung

27 Zustandsberichte über regionalen Klimawandel, wie er für die jüngere Vergangenheit (200 Jahre), für die Gegenwart und mögliche Zukünfte wissenschaftlich dokumentiert ist. … BACC, Klimawandel Hamburg, Nordsee, Laptev See

28 Grundsätze Es wird nur berücksichtigt, was publiziert ist, d.h. alle Angaben können durch Ausleihen in einer Bibliothek nachgeprüft werden. Keine inhaltliche Mitwirkung durch politisch oder weltanschaulich tätige Gruppen sondern nur wissenschaftlich ausgewiesene Einrichtungen. Keine Finanzierung durch Dritte. Zweck ist eine Darstellung des Konsens über Wissen und Unwissen, der auch ein Konsens des Dissens sein kann. Das Ergebnis wird durch unabhängige Gutachter kritisch bewertet.

29 BACC = BALTEX Assessment for Climate Change in the Baltic Sea Region wurde in 2005 bis 2007 unter der logistischen Regie des Internationalen BALTEX Sekretariats der GKSS und in Abstimmung mit der HELCOM Kommission durchgeführt. Zweiter Bericht per 2012.

30 Klimabericht für die Metropolregion Hamburg
Im Rahmen des CLiSAP Exzellenzentrums der Hamburger Klimaforschung (ZMK; MPIfM, wird der Zustandsbericht Hamburger Klimawandel für den Großraum Hamburg (Metropolregion, Holstein, Nordniedersachsen) in in Abstimmung mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg (Klimaleitstelle) und dem Umweltministerium des Landes Schleswig-Holstein zusammengestellt.

31 BACC BACC-Zusammenfassung
Der Ostseeraum hat sich 1850 um ca. 0.85o erwärmt. Es ist plausibel, dass dies Erwärmung größten Teils auf erhöhte Treibhauskonzentrationen zurückzuführen ist. Bisher ist dies menschgemachte Signal auf die Temperatur und damit zusammenhängende Größen beschränkt. Zu einem späteren Zeitpunkt wird ein erkennbares Signal im Hinblick auf Niederschlag und den Wasserkreislauf bemerkbar werden. Der regionale Klimawandel hat Wirkungen auf terrestrische und marine Ökosysteme – im Falle der Phänologie gut vorhersehbar, im Falle mariner Ökosysteme bisher kaum.

32 Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Hans von Storch Beim Stand des Klimabüros der GKSS im Foyer bekommen Sie Presseerklärungen zur Kommunikationsstrategie BACC Report Sturmflutperspektive Siehe auch: Woth, K. und Hans von Storch, 2008: Klima im Wandel: Mögliche Zukünfte des Norddeutschen Küstenklimas, Dithmarschen Landeskunde - Kultur - Natur, 1/2008,


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