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Gedächtnisentwicklung

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Präsentation zum Thema: "Gedächtnisentwicklung"—  Präsentation transkript:

1 Gedächtnisentwicklung
Referenten: Anja Markusch Linda Eberlein Meike Winkler

2 Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibilität Literatur

3 1. Einstieg Ab welchem Alter verfügen Kinder über ein autobiografisches Gedächtnis? Ab welchem Alter und unter welchen Umständen sind Kinder in der Lage, sich an vergangene Lebensereignisse korrekt zu erinnern? Sind Augenzeugenberichte von Kindern vor Gericht glaubwürdig?

4 Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität
Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibiltät Literatur

5 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Gedächtnisprozess Verschlüsselung / (En-)Kodierung Information wird in eine andere Form umgewandelt, die im Gedächtnis aufgenommen wird Speicherung / Retention oder Storage die Mittel und Wege, um die aufgenommenen Informationen zu behalten Wiedergabe / Dekodierung / Retrieval Information wird aus dem Speicher abgerufen - Abrufsignale (retrievals) aktivieren Erinnerungen entsprechend der Kodierung beim Merken

6 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Cues / reminders spezifische Erinnerungshilfen, Gedächtnisstützen – verbessern die Gedächtnisleistungen sowohl auf der Enkodier- als auch auf der Abrufebene Scripts Organisieren das Gedächtnis mit Hilfe schematisierter „Drehbücher“ für häufiger erlebte Handlungsabläufe – bedeutsam für das Einspeichern und Erinnern von Geschichten Basale Gedächtniskompetenzen - Wissensbasis - Langzeitgedächtnis

7 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Abruf/ Retrieval es gibt zwei Kriterien zum Messen von gespeicherten Informationen, zwei Wege Gedächtnisinhalte abzurufen Rekognition Wiedererkennung Äußere Gedächtnishilfen (retrieval cues) Reproduktion Merkmale der Ausgangssituation sind innerlich repräsentiert und können wieder hervorgerufen werden

8 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Verarbeitungskapazität Das menschliche Informationsverarbeitungssystem ist begrenzt hinsichtlich der Menge von Informationen, derer sich der Mensch aktuell bewusst sein kann bzw. die er aktuell verarbeiten kann. Forschungsliteratur nicht einheitlich zur Kapazitätshypothese: In deskriptiver Bedeutung wird Kapazität mit Verhalten, meist mit der Leistung in einem Test zur Erfassung der Gedächtnisspanne gleichgesetzt Kapazität als hypothetisches Konstrukt im Sinne eines zentralen Arbeitsspeichers, in dem Informationen transformiert werden

9 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Messen der Verarbeitungskapazität Über Anforderungen des unmittelbaren seriellen Behaltens (immediate serial recall) Versuchsaufbau: Eine Reihe von Stimuli wird im Ein-Sekunden-Takt vorgelegt (Serie von Wörtern, Buchstaben, Ziffern) Mit der Anweisung unmittelbar danach in gleicher Reihenfolge zu reproduzieren Begonnen wird in der Regel mit niedriger Anzahl von Items Gedächtnisspanne einer Person meint die Anzahl von Items, die nach einmaliger Darbietung gerade noch perfekt in richtiger Reihenfolge reproduziert werden kann

10 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Studie zur Gedächtnisspanne (Demster 1985) Ergebnisse: 6-jährig – 4 Wörter (einsilbig) 12-jährig – 5 Wörter (einsilbig) 4-jährige – 4 Zahlen 12-jährige – 7 Zahlen

11 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Auswirkende Faktoren auf die Gedächtnisspanne Gedächtnisstrategien Enkodierungstrategien - Wiederholung / Rehearsal (passiv oder kumulativ) - Kategorisieren nach Oberbegriffen - Elaborieren (Eselsbrücken) Abruf-Strategien Nicht-strategische Merkmale sind zum Beispiel Item-Identifikationsgeschwindigkeit/ Artikulationsgeschwindigkeit Serielle Abfolge von Items - wenn Kinder die Reihenfolge nicht beibehalten müssen, erhöht sich die Gedächtnisspanne

12 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Implizites und explizites Gedächtnis bezieht sich auf das Langzeitgedächtnis Implizites Gedächtnis Unwillkürliches Gedächtnis Beiläufiges Lernen nicht bewusst vorgenommene Reproduktion Oberflächenmerkmale der Stimuli wichtiger (z.B. in einer Modalität bleiben (visuelle oder akkustisch) weniger altersabhängig als explizites Gedächtnis Explizites Gedächtnis Willkürliches Gedächtnis Zielgerichtetes Lernen Bewusst vorgenommene Reproduktion Verarbeitungstiefe der Items in der Lernphase und die Länge des Behaltensintervalls wichtiger abhängiger von alterskorrelierten Faktoren wie Wissensbasis, Strategiegebrauch und Metagedächtnis

13 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Infantile Amnesie …meint die Schwierigkeit von Erwachsenen, sich an Lebensereignisse zu erinnern, die vor dem 3. oder 4. Lebensjahr stattgefunden haben. Für echte autobiografische Erinnerungen muss das Kind in der Lage sein, sich selbst als erlebendes Individuum zu erkennen, Wissen darüber haben, dass die erinnerten Inhalte tatsächlich selbst erlebt wurden und über entsprechende sprachliche Kompetenzen verfügen.

14 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen - Erklärungsversuche infantile Amnesie -
Freud (1938): Verdrängung traumatischer Erlebnisse in der frühen Kindheit (aber warum sind Erinnerungen an positive Ereignisse später nicht mehr zugänglich?) Veränderungen im Sprachgebrauch und in der sprachgebundenen Verarbeitung von Erlebnissen Verständnis des eigenen „Selbst“ ist Voraussetzung für „Auto“biografische Enkodierung der Ereignisse Jüngere Kinder enkodieren Ereignisse selten als selbst-erlebt (theory-of-mind Forschung) „autonoetische“ (selbstbezogene) Komponente des episodischen Gedächtnisses ist bei Kindern vor dem vierten Lebensjahr nur unzureichend entwickelt.

15 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Metagedächtnis (Wissen über Gedächtnisvorgänge) Deklaratives Metagedächtnis Faktisch verfügbares und verbalisierbares Wissen um Gedächtnisvorgänge Wissen über Personen-, Aufgaben- und Strategiemerkmalen (Flavell & Wellman, 1977) Prozendurales Metagedächtnis Fähigkeit zur Regluation und Kontrolle gedächtnisbezogener Aktivitäten

16 2. Grundlagen und Begriffserläuterungen
Inhaltswissen und Gedächtnis Organisation menschlichen Wissens in Netzwerken, in denen ähnliche Inhalte miteinander verknüpft sind. Positive Beziehung zwischen dem Ausmaß des Vorwissens in einem Inhaltsbereich und der Gedächtnisleistung aus diesem Bereich.

17 Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibiltät Literatur

18 3. Modelle zur Gedächtniskapazität
Gemeinsamer Ausgangspunkt dieser Modelle ist die Annahme, dass die insgesamt zur Verfügung stehenden Verarbeitungskapazität eine einheitliche Menge an Ressourcen darstellt. = Invarianz (Unveränderbarkeit) 1. Case 2. Baddeley Weitere alternative Vorstellungen sind z.B. von Cowan erklärt worden, worauf bisher aber wenig entwicklungspsychologische Studien basieren.

19 3. Modelle zur Gedächtniskapazität
Modell nach Case Die gesamte Verarbeitungskapazität (total processing space) ist begrenzt und teilt sich zwischen 2 Grundfunktionen auf: Arbeitsspeicher (operating space) für kognitive Prozesse, die gerade durchgeführt werden Kurzzeitspeicher (storage space) für Speicherung der Ergebnisse gerade abgelaufener Prozesse

20 3. Modelle zur Gedächtniskapazität
Modell nach Baddeley Das Arbeitsgedächtnis lässt sich untergliedern in folgende Teilfunktionen: Zentrale Exekutive phonologische Schleife visuell-räumlicher Notizblock Bei Anstieg der Speichererfordernisse bleibt weniger Aktivierungskapazität für die Verarbeitung von Informationen übrig.

21 3. Modelle zur Gedächtniskapazität
Zentrale Exekutive Planung, Regulation und Kontrolle Einzelne Teilschritte zur Lösung einer Aufgabe werden identifiziert und initiiert Koordiniert Informationen aus verschiedenen Quellen Weist ausgewählten Aspekten der Aufgabe Aufmerksamkeit zu Aktiviert das zur Aufgabenlösung nötige Wissen Kognitive Hemmung Dienstleistungssysteme (slave systems) a) visuell-räumlicher Notizblock für Aufrechterhaltung bildhaft- symbolischer Informationen b) phonologische Schleife für Bereithaltung verbaler bzw. klangliche Informationen

22 3. Modelle zur Gedächtniskapazität

23 3. Modelle zur Gedächtniskapazität
Phonologische Schleife des Arbeitsgedächtnisses Effekt phonetischer Ähnlichkeit Wortlängen- effekt Effekt Artikulato- rischer Unter drückung

24 3. Modelle zur Gedächtniskapazität

25 3. Modelle zur Gedächtniskapazität
Fuzzy-Trace-Theorie (Reyna & Brainerd, 1995) Ansatz: Kognitionsvorgänge aufgrund inexakter (Fuzzy) Repräsentationen Kernannahme: episodisch angeeignete Informationen ist entlang eines Kontinuums von wortwörtlicher (Verbatim) Repräsentation bis zur Repräsentation des wesentlichen Bedeutungskerns (Gist) in der Wissensbasis verfügbar.

26 3. Modelle zur Gedächtniskapazität
Optimierungsmodell Entwicklungsveränderungen der Gedächtnisleistungen greifen nicht auf höhere kognitive Faktoren (Strategien) zurück Sensitivität gegenüber Interferenzen mit zunehmendem Alter sinkt die Sensitivität gegenüber Interferenzen

27 Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibilität Literatur

28 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Untersuchung der Gedächtnisleistung durch Beobachtungsverfahren: Habituationsverfahren Imitationsverfahren

29 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Wiedererkennensleistungen (Rekognitionsleistungen) Wenige Tage alte Säuglinge sind in der Lage sich Gesichter, Bilder oder Spielzeuge über längere Perioden (Wochen bis Monate) einzuprägen.

30 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Assoziatives Lernen Säuglinge verfügen über komplexere Gedächtnisformen (Gedächtnis für motorische Handlungen). Beispiel: Verfahren von Rovee-Collier und ihren Mitarbeitern (1989)

31 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Operantes Konditionierungsverfahren (Verfahren der konjugierten Verstärkung) Ablauf der Untersuchung: Mobile über Bett, das mit einem Band mit dem Fuß des Kindes verbunden war. Bewegungen des Fußes bewirken Bewegungen des Mobiles.

32 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Beobachtung ca. 3 Monate alte Kinder strampelten etwa doppelt so oft in der Minute, wenn das Band an ihrem Knöchel befestigt war. Säuglinge haben die assoziative Beziehung zwischen ihrer Bewegung und der des Mobiles gelernt.

33 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Erfassung der Gedächtnisleistung: Wiederholen des Verfahrens zu einem späteren Zeitpunkt 3 Monate alte Kinder: keine „Vergessensanzeichen“, wenn Zeitintervall zwischen den Messungen weniger als acht Tage beträgt. Auch Säuglinge jünger als 3 Monate erzielten gute Behaltensleistungen. Bei Problemen: Abrufproblem, kein vollständiges Vergessen.

34 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Sullivan (1982): Wurden die Säuglinge nur an ursprüngliche Lernerfahrung erinnert, bestand aber nicht die Möglichkeit zur Wiederholung (VL zog selbst am Band), strampelten die Kinder am nächsten Tag wesentlich häufiger. Durch den Prozess der Wiedereinsetzung (als Teilstück der früheren Lernerfahrung) wurden vorher nicht zugängliche Informationen wieder abrufbar.

35 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Einfluss von Kontextbedingungen auf frühkindliche Gedächtnisleistungen Gruppe, bei denen Lern- und Testbedingungen (Farbe des Kindersitzes) identisch waren, strampelten signifikant mehr als die Gruppe, bei der sich die Bedingungen unterschieden. (Rovee-Collier et al, 1992)

36 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Imitationslernen (Meltzhoff, 1990, 1995) Kleinkindern (9 und 14 Monate) wurden neue Handlungen vorgeführt; Kinder hatten keinen Zugriff auf das Material. 24 Stunden später: Darbietung des Materials Handlungen wurden imitiert Fähigkeit zur Reproduktion früherer Erfahrungen

37 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Skripts Organisation von Ereignissen (Nelson, 1996) Skripts unterstützen das Einspeichern und Erinnern von Ereignissen und Geschichten. Wiederholte Erfahrungen mit bestimmten Ereignissen erleichtern langfristige Erinnerungsleistungen bei jungen Kindern.

38 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Lokalisationsgedächtnis Objektpermanenzaufgaben: „A nicht B“- Aufgabe Diamond (1995): Zeitverzögerung als kritisches Merkmal: Mit jedem Lebensmonat muss Zeitspanne zwischen Versteck- und Suchvorgang erhöht werden, um den Perseverationsfehler zu produzieren. Starke Verbesserung des Lokalisations-gedächtnisses zwischen sechs und zwölf Monaten.

39 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Spezifische Erinnerungshilfen (cues, reminders) Verbesserung der Gedächtnisleistungen junger Kinder Zeitpunkt der Erinnerungshilfen spielt keine Rolle: während Behaltenszeitraum oder während Gedächtnistest (Hudson & Sheffield, 1999)

40 4. Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern
Fazit Unterschiedliche Gedächtniskompetenzen bei Säuglingen und Kleinkindern Rekognitionsfähigkeit von Geburt an vorhanden Rekognitionsleistungen nicht unerheblich für spätere intellektuelle Entwicklung (McCall, 1990; Rose & Wallace, 1985).

41 Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibilität Literatur

42 5. Gedächtnis im Vorschulalter
Entwicklung des Kurzzeitgedächtnisses Bei 3-4 Jahre alten Kindern: kein intentionales Memorieverhalten, wenn explizite Behaltensinstruktionen vorgegeben werden. (Yendovitskaya, 1971) größere Bedeutung des impliziten Gedächtnisses

43 5. Gedächtnis im Vorschulalter
Gedächtnisstrategien Kaum Anwendung bei jüngeren Kindergartenkindern  Mediationsdefizit Vorschulkinder: Produktionsdefizit Nutzungsdefizit: erst nach wiederholten Erfahrungen mit der Strategie und der zunehmenden Automatisierung ihrer Anwendung ist mit klaren Gedächtnisvorteilen zu rechnen.

44 5. Gedächtnis im Vorschulalter
Wiederholungsstrategien Studie von Flavell et al. (1966) Wiederholen als effektive Memorierstrategie Verwendung der Strategie nimmt mit dem Alter der Kinder zu „kumulative“ Wiederholungsstrategien bedeutsam

45 5. Gedächtnis im Vorschulalter
Diskrepanz: Rekognition- Reproduktion Gute Wiedererkennungsleistungen – niedrige Reproduktionsraten (Perlmutter, 1984) Bei Reproduktionsaufgaben stehen äußere Gedächtnishilfen („retrieval cues“) zur Verfügung. Es müssen Merkmale: Innerlich repräsentiert sein Wieder hervorgerufen werden

46 5. Gedächtnis im Vorschulalter
Lokalisationsgedächtnis 2-4 Jahre alte Kinder profitieren von äußeren retrieval cues (Gedächtnisstützen) Faktoren, die zur Verbesserung im Ortsgedächtnis führen: (Sophian, 1984) Ansteigende Robustheit bzw. Flexibilität der Suchfertigkeiten Zunehmende Konsistenz beim Einsatz von Suchaktivitäten Wegfall unangemessener Suchmuster

47 5. Gedächtnis im Vorschulalter
Entwicklung des Langzeitgedächtnisses Gedächtniskompetenz wird über Handlungswissen gefördert Einfluss des Skript- Wissens Eltern haben wichtige Rolle beim Aufbau von langfristigen Gedächtnisleistungen.

48 Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibiltät Literatur

49 6. Autobiographisches Gedächtnis
Definition: Das autobiografische Gedächtnis wird in Anlehnung an Weber (1993) als Teilbereich des episodischen (Langzeit-) Gedächtnisses definiert, in dem Erinnerungen an komplex strukturierte Erlebnisse mit starkem Selbstbezug repräsentiert sind.

50 Faktoren, die autobiografische Erinnerungen beeinflussen können
Vorwissenseffekte Eltern-Kind-Konversationen Stress Temperament des Kindes

51 Faktoren, die den Aufbau von Gedächtnisspuren beeinflussen können
Alter Selbstbezug oder Selbstinvolviertheit Wiederholung von Ereignissen Die aktive Teilnahme am Geschehen und Ereigniswiederholungen beeinflussen die Anlage von vielfach verankerten Gedächtnisspuren positiv.

52 Faktoren, die den Abruf von Information beeinflussen
Merkmale des Kontextes Sich die physikalischen und psychologischen Besonderheiten beim Erleben eines Ereignisses vor der Wiedergabe ereignisbezogener Information zu vergegenwärtigen Abrufhinweise/ Abrufhilfen Sprachliche Entwicklung des Kindes Von jungen Kindern gemachte Angaben stellen häufig eine Unterschätzung des eigentlich abgespeicherten Wissens dar. Die Diskrepanz zwischen abgespeichertem Wissen und Gedächtnisbericht scheint in jüngeren Altersgruppen noch ausgeprägter zu sein als bei Älteren.

53 Interindividuelle Unterschiede bei Kindern
temperamentvoll & extravertiert vs. zurückhaltend, schüchtern & introvertiert positives und negatives Selbstwertgefühl Persönlichkeitsmerkmale sind von großer Bedeutung, allerdings ist es nicht möglich allein auf Grund dieser Persönlichkeitsausprägungen die Güte einer zu leistenden Zeugenaussage vorherzusagen. 53

54 Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibilität Literatur

55 Augenzeugenberichte junger Kinder

56 Entwicklung Bewusstseinsveränderung in der Gesellschaft in den 80er Jahren gegenüber dem Thema „sexueller Missbrauch bei Kindern“ immer häufiger also Kinder vor Gericht als Zeugen   starkes öffentliches Interesse

57 - Kind muss richtig unterscheiden können, ob Information tatsächlich vom fraglichen Ereignis stammt oder erst zu einem späteren Zeitpunkt erwähnt wurde -> Fähigkeit zu korrekten Quellenüberwachungen und – zuschreibungen entwickelt sich im Wesentlichen zwischen 3.und 8.Lebensjahr -> Kinder können dazu gebracht werden, Ereignisse als selbst erlebt oder beobachtet zu schildern, die eigentlich so nie statt gefunden haben

58 GENAUIGKEIT der Aussage
höher bei selbst erlebten, v.a. schmerzhaften Erfahrungen (Spritze) kann erhöht/verbessert werden durch : Belohnung bei richtiger Antwort gezieltes Stimulieren der Fähigkeit zur Überwachung eigener Gedächtnisaktivitäten besondere Nachfrage-Techniken

59 Metakognitive Überwachungs- und Kontrollprozesse sind für die Genauigkeit von ereignisbezogenen Gedächtnisleistungen von entscheidender Bedeutung. Altersbedingte Anstiege in diesen metakognitiven Leistungen erwiesen sich für Verbesserungen von Augenzeugenleistungen mitverantwortlich. Auch teilweise ist es auf die Wahrnehmung der Interviewsituation zurückzuführen, wenn Kinder solche Überwachungsprozesse nicht spontan während eines Interviews durchführen. -> Nachweis bei Kindern ab 7 J. effiziente metakognitive Überwachungs- u. Kontrollproz.

60 Verbesserung der Qualität
Art der Frage bzw. Schwierigkeit (offen, irreführend, lenkend, leicht oder schwer) zu Beginn gegebene Instruktionen

61 Verbesserung der Aussagegenauigkeit
Art der Frageformulierung Belohnung Fragewiederholung Person des Interviewers Interviewsituation/Vorannahmen des Interviews

62 Zusammenfassung - auch junge Kinder können sich erinnern
ab 3Jahren korrekte Beschreibung v.Geschehnissen Ältere geben mehr korrekte Infos wieder, weniger anfällig für irreführende Fragen - Jüngere können trainiert werden -> im Bereich einer Zeugenaussage sind Kinder unter 9 Jahren eher nicht geeignet; Sensitivität von Kindern gegenüber der sozialen Situation

63 Gliederung Einstieg Grundlagen und Begriffserläuterungen Modelle zur Gedächtniskapazität Gedächtnisentwicklung bei Säuglingen und Kleinkindern Gedächtnis im Vorschulalter Autobiographisches Gedächtnis Augenzeugenberichte Suggestibilität Literatur

64 Suggestibilität

65 Definition Suggestibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, welches das Ausmaß der Empfindlichkeit für Suggestionen (=Unmittelbares Hervorrufen von Empfindungen oder Verhaltensweisen bei sich oder anderen ohne willentliche Steuerung) ausdrückt. Personen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Suggestibilität, d.h. der Übernahme von induzierten Gedanken, Gefühlen, Wahrnehmungen oder Vorstellungen auf Kosten des Bezuges zur Realität.

66 Körperl. Geschwächtheit
Allgemein bei Kindern ist die Suggestibilität noch sehr hoch, zB sind auch deshalb jüngere Menschen v.a. Ziel der kommerziellen Beeinflussung durch Werbung Die Suggestibilität kann erhöht werden durch: Müdigkeit Körperl. Geschwächtheit Hypnose

67 Schulkinder ab 7-8 Jahren
ähnlich zuverlässige Berichte wie Erwachsene, wenig Beeinflussung durch irreführende Infos Aussagen sehr junger Kinder in Gerichtsverfahren müssen mit Vorsicht betrachtet werden, v.a.nach langer Zeit/vielen Interviews, bzw. ist an ihrer Zeugenaussagefähigkeit zu zweifeln

68 Fragen


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