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Schülergewalt -. Überlegungen zur

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Präsentation zum Thema: "Schülergewalt -. Überlegungen zur"—  Präsentation transkript:

1 Schülergewalt -. Überlegungen zur
Schülergewalt Überlegungen zur Epidemiologie, Ätiogenese und Intervention Begrüßung, Dank für‘s Erscheinen; Mit der Verbreitung und den Ursache von Gewalt, und hier insebesondere Gewaltaktiven von Jugendlichen, ist ein Thema angesprochen, das die Öffentlichkeit seit einer Reihe von Jahren nachhaltig beschäftigt. Ablesbar ist diesnicht zuletzt an der Aufmerksamkeit, die die Medien diesem Thema schenken. Hierzu einige Beispiele: ---- Titellätter ---- In meinem heutigen Vortrag möchte ich den Forschungsstand bilanzieren und kritisch diskutieren unter der Frage, welche Erkenntnisse die Wissenschaft bereithält und inwiefern sich hieraus begründete Vorschläge oder Konzepte für die Gewaltprävention und -intervention ableiten lassen. Vorlesung Pädagogische Psychologie, WS 2000 / 2001

2 Zur Definition von Gewalt
Zwang Gewalt / Aggression Feindseligkeit Delinquenz Vandalismus Links-/ Rechts- Extremismus Trans- gressivität Mobbing bullying Delinquenz Delinquenz

3 Gewaltverständnis von Schulleitern (Landesinstitut für Erziehung und Unterricht, 1995)

4 Konstitutive Merkmale von Aggression / Gewalt
Es handelt sich um menschliche Verhaltensäußerungen, die inakzeptabel (normwidrig, illegitim) sind und mit der Absicht angedroht oder ausgeführt werden, anderen Personen physische oder psychische Schädigungen zuzufügen. Man kann unterscheiden zwischen verschiedenen Formen der Aggression unterscheiden, z.B. zwischen (vgl. Bierhoff, 1998): physischer, psychischer und symbolischer Gewalt oder impulsiver und instrumenteller Gewalt oder provozierter (reaktiver) und nicht-provozierter Gewalt

5 Tatverdächtigenziffern aus der PKS - Entwicklung der Gewaltkriminalität in den ABL von 1984 bis 1996

6 Selbstberichtete Gewaltbereitschaft (Wild & Noack, 1999)

7 Einschätzungen zur Aussage „Im alltäglichen Leben kommen Gewalttätigkeit und Kriminalität häufig vor.“

8

9 Selbstberichtete Gewalttaten Jugendlicher (Mansel, 1995)

10 Publikationen zum Thema Gewalt
Zuerst die deutschsprachigen Publikationen: Insgesamt steigende Zahl von Publikationen, vor allem aber starker Anstieg ab 91/ 92, also im Kontext der Wende und deutschen Vereinigung und der damit einhergehenden Übergriffe auf Asylanten und Ausländer vor allem durch ostdeutsche Jugendliche. Interessant ist, daß Entwicklung der zahl der Publikationen zu Gewalt generell und Gewalt speziell von Jugendlichen parallel verläuft, wobei in den 90er jahren knapp die Hälfte aller Publikationen auch wirklich um die aggressiven Einstellungen und Verhaltensweisen von Jugendlichen kreisen. Wirft man einen Blick auf die blaue gepunktete Linie, an der die englischsprachigen Publikationen zu Schülergewalt abzulesen sind, dann fällt auf, daß auch hier ein Anstieg zu verzeichnen ist, der jedoch langsamer ist und bis 97 anhält, während in Deutschland das Forscherinteresse nach 93, wo auch die öffentliche Diskussion am intensivsten verlief und den stärksten Wiederhall in den medien fand, recht schnell wieder nachließ. Insofern ist mit Gewalt ein Thema angesprochen, was in Deutscland zeitweilig sehr intensiv bearbeitet wurde und wo sich nun die Frage stellt, welche Erkenntnisse am Ende dieser Bemühungen stehen. Dieser Frage will ich im Rahmen meines Vortrags nachgehen, wobei ich bewußt nicht - wie üblich - von Jugendgewalt spreche, da interindividuelle Unterschiede in aggressiven Einstellungs- und Verhaltenstendenzen schon wesentlich früher beobachtbar sind und aggressives verhalten in der mittleren Kindheit - zumindest bei Jungen - als Risikofaktor für ungünstige berufliche und soziale Entwicklungen bis hin zu einer delinquenten Karriere verstanden werden kann. Aus Zeitgründen werde ich mich auf Gewalt zwischen einzelnen Heranwachsenden konzentrieren und andere Aspekte ausparen - wie z.B. ethnische Intergruppenkonflikte gar nicht thematisieren oder unter Stichwörtern wie Ausländerfeindlichkeit undRechtsextremismus nur streifen.

11 Gewalt - ein Thema im Brennpunkt vieler Disziplinen
Makrosystem Labeling /Eskalation Konkurrente kontextuelle Einflüsse Gewaltbereitschaft / Aggr.neigung Handlung / Handlungssfolgen Mikrosysteme Handlungsregulation Antezedente Einflüsse der - Familie - Schule - Peers Gewalt wird in vielen Teildisziplinen der Psychologie wie auch in angrenzenden Fächern untersucht, aber jeweils mit unterschiedlicherPerspektive. Frindte (1996) problematisiert den Umstand, daß derselbe Gegenstand in isoliert laufenden Forschungssträngen behandelt wird, räumt allerdings ein, daß die Entwicklung einer sozialpsychologiscen Globaltheorie wwenig aussichtsreich und möglicherweise auch wenig sinnvoll ist. Statt dessen schlägt er vor, ein metatheoretisches Raster zu entwickeln, das primär heuristischen Zwecken dient. Ein solches Raster müßte meines Erachtens dreiKriterien erfüllen: es müßte eine Einordnung der verschiedenen Ursachen oder Bündel von einflußfaktoren erlauben, die mehrheitlich als relevant erachtet werden, es müßte weiterhin Gewaltphänomene auf state- und trait-Ebene abbilden und es dürfte nicht bei der Vorhersage der Gewaltbereitschaft aufhören sondern müßte auch die Planung und Durchführung einer Gewalthandlung mit ihren Folgen beinhalten. Ein solches matatheoretisches Raster könnte etwa so aussehen: Geht man mit Blick auf die Ursachen von Gewalt von den in Übersichtsartikeln anzutreffenen Taxonomien aus, so wird hinsichtlich relevanter Umweltbedingungen durchgängig zwischen mikro- und makrosozialen Bedingungen unterschieden. Unter der ersten Kategorie werden wirderum primär familiale und schulische Bedingungen zusammengefaßt, aber auch Einflüsse, die von der Gruppe der Gleichaltrigen ausgehen. In der Regel werden auf der Ebene des Mikrosystems anzusiedelnde Faktoren - ich werde später noch näher erläutern, welche darunter fallen - als bereits früh in der Kindheit bedeutsame, antezendente Bedingungen gefaßt und deshalb von Entwicklungspsychologen und Pädagogen, seltener auch von Pädagogischen Psychologen näher untersucht. Sofern jedoch beispielsweise Merkmale des Familienkontextes als konkurrente Bedingungen interessieren, also etwa als potentiell streßrelevante Lebensbedingungen, die unmittelbar Frustration und Aggression erzeugen, werden sie eher seltener von EP und eher von PPP oder sogar klinischen Psychologen analysiert. Durchgängig ist es allerdings so, daß mikrosoziale Faktoren zur Erklärung stabiler interindividueller Unterschiede in der Gewaltbereitschaft oder auch der Delinquenz Heranwachsender herangezogen werden. Während hier insofern eine differentialpsychologische Perspektive eingenommen wird, beschäftigt sich die Sozialpsychologie stärker mit den situativen Bedingungen aggressiven Handelns. Hier wird also eher eine allgemeinpsychologische Perspektive gewählt, wobei auch häufiger Gewalt als ein Gruppenphänomen untersucht wird und entsprechend vor allem den interpersonellen und intergruppalen Bedingungen von Gewalt und gewaltsam eskalierenden Konflikten viel Aufmerksamkeit geschenkt wird. Gewalthandlungen sind auch häufiger Untersuchungsgegenstand von soziologischen, politologischen und kriminologischen Arbeiten, wobei es hier in der Regel um - tatsächlich oder scheinbar - politisch motivierte Gewalt geht, also etwa um rechtsextreme oder ausländerfeindliche Ausschreitungen oder - im Frall der Kriminologie - um Gewalthandlungen, die gegen strafrechtliche Normen verstoßen. Mit Gewalt als dem Ergebnis eines Interaktionsprozesses schließlich befassen sich sehr unterschiedliche Disziplinen. Neben den Sozialpsychologen, die beispielsweise Vorwurt-Rechtfertigungs-Sequenzen untersuchen, finden sich Linguisten und Allgemeine Psychologen, die Streitgespräche analysieren, und Soziologen, die Labeling- oder Ettikettierungs-Prozesse in den Blick nehmen und damit die Aufrechterhaltung und Verfestigung aggressiver Einstellungs- und Verhaltensweisen ins Zentrum rücken. Situative Bedingungen Persönlichkeits- merkmale Genotyp

12 Acts Events Experiences
Account episodes - A theory of escalation in account episodes (Schönbach, 1990) Actor Opponent Traits Dispositions Acts Events Experiences Traits Dispositions Sev. Fail Macul. Lack/ loss control Sev. Rep. Need / loss / N assert control Def. Acc Neg. Eval.

13 Personenseitige Bedingungen der Gewalt
Moralisches Urteil / soziales Wissen (Rollen, Skripte, Normen Intelligenz / Problemlöse- fähigkeit / Informations- verarbeitungskapazität Soziale Motive / Einstellungen (Macht, (Affiliation, objektbez. E.) Fähigkeit zu emotionaler und Verhaltensregulation Genetische Disposition Sozio-emotionale Kompetenzen (PÜ, moralisches Urteil, interpers. Plkompetenz) Temperament / sensation seeking / Hyperaktivität Frühe Entwicklungs- bedingungen Frustrationstoleranz / delay of gratification Konformitätsneigung Gewaltakzeptanz u. - bereitschaft Selbstwert

14 Mikrostrukturelle Einflüsse
Elternhaus inkonsiste Erziehung, detachment Gewalt in der Ehe, Isolation, Stress harte Strafen / Erpresserspiralen als IP style mangelnde Stimulation Mikrostrukturelle Einflüsse Schule Leistungsdruck inkonsiste Bestrafung „schlechte Didaktik“ Gewalt- bereitschaft Gewalttätiges Handeln Peers Ablehnung / Nicht-Beachtung Kontakt zu devianten Peers Medien De- und (Über-)sensibilisierung Lernen am Modell Verbreitung von Stereotypen Verbrechensfurcht

15 Mechanismen auf mikrosozialer Ebene
Charakteristika des Elternhauses Vernachlässigung Kälte / Gleichgültigkeit Isolation / anonymes Umfeld inkons.-autoritäre Erz. Detachment Gewalt in der Ehe harte Strafen elterl. Werte Mangel an (prosoz.) Vorbildern ökonomische Belastungen beengte Wohnverhältnisse Stimulation Gewaltförmige (gewaltrelevante) Orientierungen, Einstellungen und Handlungsmuster Internalisierung von Normen ? Erwerb aggressiver Handlungsstrategien und -ziele Soziale (In)kompetenzen Frustration

16 ? ? ? Das Zusammenspiel von Faktoren
auf individueller sowie mikro- und makrosozialer Ebene Makro-System vorherrschende Werte / Ideologien (z.B. Nisbett, 1993) dominante Fairneß-Vorstellungen (Bierhoff, 1998) Anomie / Desintegration / Verunsicherung (Heitmeyer, 1997) relative (indiv. / fraternale) Deprivation (Wagner & Zick, 1998) ? ? ? Mikro-Systeme Schule Elternhaus Peers Medien Individuum Werte, Ziele Einstellungen, Erwartungen Gewalt- bereitschaft / Gewalttätiges Handeln

17 Soziale (In-)Kompetenzen, soziale Integration / Ablehnung und schulische Leistungen
? Pro-/anti- soziales Verhalten Soziale Integration / Ablehnung Leistungen Demotivation Intelligenz

18 Modell der sozialen Informations-verarbeitung (Döpfner, 1989)
Soziale Situation Selektive Wahrnehmung von Hinweisreizen Interpretation der Hinweisreize Entwicklung von Handlungsalternativen Antizipation von Handlungskonsequenzen Bewertung von Handlungsalternativen Entscheidung für Handlungsalternative Aufbau von Handlungsplänen Ausführung der Handlung

19 Gewalt in Ost und West - aus der Sicht von Schulleitern Quelle: Meier/Melzer/Schubarth/Tillmann, 1995

20 Mikro- und makrosoziale Bedingungen der Gewaltbereitschaft ostdeutscher Jugendlicher (nach Klein-Allermann, Wild, Hofer, Noack & Kracke, 1995) Geschlecht Geringe sozstaatl. Unterstützung und pol. Partizipation -.41** .36** Verunsicherung .22** durch Wandel -.27** wenig .46** Gewalt- harmonisches bereitschaft Familienklima niedriges schulisches .39** .77 Selbstwertgefühl -.27* .80** schulische .39** Leistungs- Schulform probleme

21 Mikro- und makrosoziale Bedingungen der Gewaltbereitschaft westdeutscher Jugendlicher (nach Klein-Allermann, Wild, Hofer, Noack & Kracke, 1995) Geschlecht Geringe sozstaatl. Unterstützung und pol. Partizipation .22* -.23** Verunsicherung .26** -.34** durch Wandel wenig .35** Gewalt- harmonisches bereitschaft Familienklima niedriges schulisches .24** .81 Selbstwertgefühl .48** .25** schulische .40** Leistungs- Schulform probleme

22 Mobbing in der Schule (Hanewinkel & Eichler, 1999)

23 Mobbing in der Schule (Hanewinkel & Eichler, 1999)

24 Entwicklung sozio-moralischer Argumentation (Eisenberg u.a., 1995)

25 Primäre Zielobjekte jugendrichterlicher Sanktionsziele (Hupfeld, 96)

26 Gewalt - ein Phänomen mit differentiellen Entwicklungsverläufen?
15 % 10 % 50 % 25 %


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